- Etisch und emisch
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Emisch und Etisch sind Begriffe, die in vielen Sozialwissenschaften verwendet werden, um unterschiedliche Daten und Herangehensweisen zu beschreiben.
Emisch bedeutet „mit den Augen eines Insiders“ einer Kultur oder eines Systems und bezeichnet eine Beschreibung, die in erster Linie aus Sicht eines Teilnehmers der untersuchten Kultur richtig ist.
Eine etische Betrachtung ist dagegen die eines „Beobachters von außen“; eine etische Beschreibung knüpft an das Wissen und Vokabular des Beobachters an.
Zum wirklichen Kulturverstehen ist eine emische Herangehensweise wichtig, beim Vergleichen kann dagegen eine etische Beschreibung sinnvoll sein.
Eingeführt wurden die Begriffe vom amerikanischen Linguisten Kenneth Pike, der sie nach eigenen Angaben vom Begriffspaar Phonetik und Phonemik ableitete, da sich die dahinter stehende Herangehensweise von der Linguistik auf Sozialwissenschaften im allgemeinen übertragen lässt. In der Linguistik betrifft die Unterscheidung einerseits die materiellen Eigenschaften (etisch) von sprachlichen Einheiten, andererseits die Eigenschaften, die im Sprachsystem (= langue) für das Funktionieren der Kommunikation entscheidend sind.
Siehe auch
Literatur
- David Crystal: Die Cambridge Enzyklopädie der Sprache, 2. Aufl., Zweitausendeins, Frankfurt 2004, S. 408. ISBN 3-861-50705-6
- Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Aufl. Quelle & Meyer, Heidelberg 1985. ISBN 3-494-02050-7. Stichwort: emische Analyse
- Kenneth Lee Pike: Language in relation to a unified theory of structure of human behavior. (= Janua Linguarum; Series Maior, Bd. 24). 2. Auflage. Mouton, Den Haag 1967
Weblinks
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