Eubalaena australis

Eubalaena australis
Südkaper
Springender Südkaper

Springender Südkaper

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Ordnung: Wale (Cetacea)
Unterordnung: Bartenwale (Mysticeti)
Familie: Glattwale (Balaenidae)
Gattung: Eubalaena
Art: Südkaper
Wissenschaftlicher Name
Eubalaena australis
(Des Moulins, 1822)
Verbreitungsgebiet

Der Südkaper (Eubalaena australis) ist eine Walart aus der Familie der Glattwale (Balaenidae). Er ähnelt den beiden anderen Arten der Gattung Eubalaena, dem Atlantischen und Pazifischen Nordkaper und wurde früher sogar mit diesen als eine Art gezählt. Eine andere Bezeichnung im Deutschen ist Südlicher Glattwal.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Südkaper leben zirkumpolar in den subpolaren und gemäßigten Meeren der Südhalbkugel, ungefähr zwischen dem 30. und 50. südlichen Breitengrad. Regelmäßige Beobachtungen gibt es von den Küsten des südlichen Südamerika, Südafrikas, Australiens, Neuseelands und kleinerer Inseln der Subantarktis. Im Winter ziehen sie zur Fortpflanzung in wärmere Meeresregionen, im Sommer wandern sie zur Nahrungssuche in den Süden.

Beschreibung

Die Kolorierung dieser Walart ist hellbraun bis blauschwarz, wobei weiße Flecken vorkommen können, gelegentlich kommen weiße männliche Kälber vor, bei denen es sich nicht um Albinos handelt. Im Kopfbereich, vor allem am Unterkiefer, um das Blasloch und über dem Auge haben sie Hautwucherungen, die bei jedem Tier individuell gestaltet sind und zur Unterscheidung einzelner Individuen dienen können. Sie erreichen eine Länge von bis zu 18 m und ein Gewicht von bis zu 80 t, wobei Weibchen etwas größer als Männchen werden. Wie alle Glattwale sind sie durch den großen Kopf (der rund ein Drittel der Körperlänge ausmacht) und durch das Fehlen der Finne gekennzeichnet.

Lebensweise

Südkaper halten sich eher in der Nähe von Inseln oder großen Landmassen auf. Trotz ihrer Größe gelten sie als aktive Tiere. Wie alle Bartenwale sieben sie die Nahrung mit den Barten und ernähren sich hauptsächlich von Ruderfußkrebsen und Leuchtkrebsen.

Fortpflanzung

Nach rund einjähriger Tragzeit bringt das Weibchen im Winter oder Frühling (Juni bis November) ein rund 5 bis 6 Meter langes, 1000 bis 1500 kg schweres Kalb zur Welt. Zum Schutz vor Räubern zieht sich das Weibchen zur Geburt in Meeresbuchten zurück. Das Kalb wächst sehr schnell, bis zu 3 cm pro Tag, und wird rund vier bis sechs Monate gesäugt. In der Tierwelt hat der männliche Südkaper die größten Hoden, sie machen mit je 500 kg 2 % des Körpergewichts aus. Bei einem Samenerguss werden bis zu 20 Liter Sperma freigesetzt.

Bedrohung

Wie die Nordkaper wurden die Südkaper intensiv bejagt, ihre Geselligkeit und ihre Neugier machten sie zu einer leichten Beute für Walfänger. Seitdem die Art 1937 geschützt wurde, beginnen sich die Bestände wieder zu erholen, in etwas größerem Ausmaß als bei ihren nördlichen Verwandten. Die Gesamtpopulation der Art ist im Steigen begriffen und wird auf etwa 7000 Exemplare geschätzt.

Beobachtungsmöglichkeit

Südkaper vor Valdés

Gute Beobachtungsmöglichkeiten bestehen vor der Halbinsel Valdés in Argentinien. Zwischen Juni und Dezember kann man die Wale vom Ufer und besser noch vom Boot aus sichten. Die Wale mit ihren Kälbern kommen in großer Zahl auf wenige Meter an das Boot heran, auch die Beobachtung von springenden Walen (siehe Bild) ist keine Seltenheit. Auch die Walker-Bucht mit den Orten Hermanus und vor allem De Kelders in Südafrika eignet sich hervorragend für die Beobachtung dieser Wale in der Zeit von Juni bis November. Die Wale kommen mit ihren Jungen auf wenige Meter an das Ufer heran, deshalb ist eine Beobachtung vom Boot nicht zwingend nötig. Er ist von der UNESCO mit als bester Walbeobachtungsort bestätigt worden. In West-Australien, am Strand der Stadt Albany, kann man diese Wale spielen und springen sehen. Mütter mit Kälbern und junge Wale halten sich gern in den Buchten auf.

Literatur

  • M. Carwardine: Wale und Delfine. Delius Klasing, 1996 (hochwertiger Führer)
  • Ralf Kiefner: Wale und Delfine weltweit. Jahr Top Special Verlag, 2002 (Führer der Zeitschrift "tauchen", sehr detailliert)
  • J. Niethammer, F. Krapp (Hrsg): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 6: Meeressäuger, Tel 1A: Wale und Delphine 1. AULA-Verlag, Wiesbaden 1994 (sehr detailliertes Fachbuch)
  • R. R. Reeves, B. S. Stewart, P. J. Clapham, J. A. Powell: See Mammals of the World - a complete Guide to Whales, Dolphins, Seals, Sea Lions and Sea Cows. A&C Black, 2002, ISBN 0-7136-6334-0 (Führer mit zahlreichen Bildern)
  • M. Würtz, N. Repetto: Underwater world: Dolphins and Whales. White Star Guides, 2003, ISBN 88-8095-943-3 (Bestimmungsbuch)

Weblinks


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