Eublepharis

Eublepharis
Leopardgeckos
Leopardgecko (Eublepharis macularius)

Leopardgecko (Eublepharis macularius)

Systematik
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Lidgeckos (Eublepharidae)
Gattung: Leopardgeckos
Wissenschaftlicher Name
Eublepharis
Gray, 1842

Die Leopardgeckos sind ein typische Vertreter Gattung der Lidgeckos (Eublepharidae). Sie sind nachtaktive bodenbewohnende Geckos, welche hauptsächlich in den Wüstengebieten von Pakistan, Nordwestindien und Afghanistan gefunden werden. Die Herkunft ihres Gattungsnamens Eublepharis stammt vom griechischen 'eu' für "wahr", 'blephar' für "Augenlid" und 'macularis' für "gefleckt".

Der Leopardgecko erhielt seinen Namen von seiner Färbung, welche er als Alttier bekommt - eine gewöhnlich crémige oder gelbe Basisfarbe mit schwarzen Flecken. Der Leopardgecko gilt als die am einfachsten zu haltende Echsenart, bedarf jedoch trotzdem einiger Technik und pflegerischen Aufwand.

Leopardgeckos gehören zusammen mit einigen wenigen Altweltgeckos zu der sehr kleinen Gruppe von Geckos, die Augenlider besitzen. Dies hilft dem Tier, in seiner sandigen Umgebung die Augen sauber zu halten. Ein anderer interessanter Unterschied ist, dass Leopardengeckos keine Haftlamellen an den Füßen besitzen, sondern Krallen. Deshalb können sie keine Glasscheiben hinaufklettern. Wie alle Geckos können sie ihre Schwänze abwerfen, wenn sie plötzlich erschreckt werden und flüchten müssen; es wächst aber ein neuer Schwanz nach. Das Schwanzregenerat ist farblich aber monoton und rübenartig geformt.

In seiner natürlichen Umgebung lebt der Leopardgecko unter Steinen oder kleinen Höhlen, um extremen Temperaturen zu entgehen. Wie andere Wüstentiere ist er nachtaktiv und jagt Insekten, Skorpione, Spinnen und sogar kleine Nagetiere.

Leopardgeckos zeigen nur einen sehr kleinen Sexualdimorphismus - die Männchen bringen etwas mehr Gewicht auf die Waage als Weibchen. Männchen besitzen eine V-förmige Reihe von präanalen Poren und paarige Hemipenistaschen,welche als Verdickungen am Schwanzansatz deutlich sichtbar sind. Das Geschlecht wird erst während der Brutzeit bestimmt und ist teilweise abhängig von der Inkubationstemperatur. Junge Leopardgeckos können geschlechtlich noch nicht unterschieden werden.

Inhaltsverzeichnis

Arten und Verbreitung

Die Gattung Eublepharis umfasst heute fünf Arten, mit "Leopardgecko" ist aber meistens die Art E. macularius gemeint.

Eublepharis angramainyu

Eublepharis angramainyu (Anderson & Leviton, 1966) kommt im Norden Syriens, im Norden des Irak und im Westen des Iran vor. Die Tiere weisen eine braune Fleckenzeichnung auf gelbem bis ockerfarbenem Grund auf, die im Bereich des Kopfes zu Linien verschmelzen können. Im Bereich des Körpers lassen sich drei bis vier dunklere Bänder ausmachen. Die Bereiche zwischen den Bändern sind, wie auch die Bänder selber, braun gefleckt.

Eublepharis fuscus

Eublepharis fuscus (Börner, 1981)

Eublepharis hardwickii

Eublepharis hardwickii (Gray, 1827) kommt an der nordöstlichen Küste von Indien vor. Die Tiere unterscheiden sich in Bezug auf die Zeichnung und ihre Beschuppung deutlich von den anderen Vertretern der Gattung Eublepharis. Die Tiere weisen auf braunem bis dunkelbraunem Grund drei deutlich abgesetzte helle Querbänder auf. Die Zwischenräume sind einfarbig. Die Tiere ähneln in ihrer Jugendfärbung den übrigen Arten. Die dorsalen Tuberkelschuppen von E. hardwickii berühren sich, im Gegensatz zu allen anderen Arten dieser Gattung. Ebenfalls einzigartig innerhalb der Gattung Eublepharis ist die bereits adulte Färbung nach dem Schlüpfen aus dem Ei. Die Tuberkelschuppen sind allgemein flacher als bei den anderen Arten.

Eublepharis macularius

Eublepharis macularius (Blyth, 1854) kommt im Nordwesten Indiens, in großen Teilen Zentralpakistans und im Südosten Afghanistans vor. Beschuppung und Zeichnung ähneln wesentlich den Merkmalen von E. angramainyu, einzig die Kopfzeichnung weist immer einzelne Flecken, niemals Linien auf. E. macularius wird sehr häufig in Gefangenschaft gehalten und ist normalerweise gemeint, wenn man vom Leopardgecko spricht. Außerdem unterscheidet man beim Eublepharis macularius folgende Unterarten welche meist geringfügige Unterschiede bezüglich der Zeichnung aufweisen:

- Eublepharis macularius macularius
- Eublepharis macularius afghanicus
- Eublepharis macularius fasciolatus
- Eublepharis macularius fuscus
- Eublepharis macularius montanus
- Eublepharis macularius smithi

Eublepharis turcmenicus

Eublepharis turcmenicus (Darevsky, 1977) hat sein relativ kleines Verbreitungsgebiet im Süden Turkmenistans im Grenzgebiet zum Iran und zu Afghanistan. Körperbau und Färbung ähnelt sehr E. angramainyu, einziges deutlich sichtbares Unterscheidungsmerkmal sind die hier durch mehrere Schuppen getrennten Präanalporen der Männchen.

Farbvariationen

Durch die Selektion bei der Züchtung können Farben und Muster beeinflusst werden. So ist es auch bei den Leopardgeckos in Mode gekommen bestimmte Farbvariationen und Muster zu züchten. Diese beschränken sich dabei auf die Körperoberseite, währenddessen der Bauch immer hellgrau bis weiß und der Schwanz meist rundum gezeichnet ist. Die Namen der Farbvariationen werden von der jeweiligen Farbe abgeleitet, wobei hier immer das adulte Tier gemeint ist. So besitzt z.B. die Variation Albino keine schwarzen Farbpigemente. Leopardgeckos mit bestimmten Färbungen sind entsprechend selten und sind deshalb beliebte aber auch kostspielige Showtiere.

Terrarienhaltung

Leopardgeckos benötigen als Nahrung Lebendfutter (Heimchen, Grillen, Mehlwürmer, Heuschrecken, Schaben u.s.w) und ein Trockenterrarium. Es wird empfohlen, mindestens zwei Weibchen zusammen mit einem Männchen zu halten. Die Terrariumgrösse für zwei Tiere sollte 100 x 50 x 50 cm nicht unterschreiten. Da die Leopardgeckos nachtaktiv sind, kann auf eine UV-Lampe verzichtet werden. Als Bodengrund kann ein Sand-Lehmgemisch im Verhältnis 1:5 angewendet werden, da spitzkörniger Sand zu Verletzungen an den empfindlichen Pfoten der Geckos führt. Außerdem verschlucken besonders Jungtiere bei der Nahrungsaufnahme oft auch Sand, welcher zu einem Darmverschluss und aus den resultierenden Komplikationen auch zum Tod führen kann, wenn industriell gebrochener Sand (Spielkastensand) verwendet wird.

Diese Angaben ersetzen keinesfalls das Studium von Fachliteratur.

Literatur

  • Grießhammer, Karsten & Köhler, Gunther: Leopardgeckos. Pflege, Zucht, Erkrankungen, Farbvarianten. Offenbach: Herpeton-Verlag, 2006. ISBN ISBN 3-936180-17-2
  • Hermann Seufer, Yuri Kaverkin, Andreas Kirschner: Die Lidgeckos. Kirschner & Seufer Verlag, 2005. ISBN 3-9804207-7-9
  • Friedrich-Wilhelm Henkel: Leopardgeckos / von Friedrich Wilhelm Henkel, Michael Knöthig & Wolfgang Schmidt. Münster: Natur-und-Tier-Verlag, 2000. ISBN 3-931587-38-X

Weblinks


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