Eugen Felix Prosper Bracht

Eugen Felix Prosper Bracht
Eugen Bracht: Heidelandschaft (Neu Zittau bei Berlin), 1884

Eugen Felix Prosper Bracht (* 3. Juni 1842 in Morges; † 15. November 1921 in Darmstadt) war ein deutscher Maler.

Bereits mit acht Jahren kam Bracht zusammen mit seiner Familie nach Darmstadt. Dort wurde Bracht schon bald Schüler der Maler Friedrich Frisch und Karl Ludwig Seeger. Johann Wilhelm Schirmer wurde auf den Schüler Bracht aufmerksam und ermöglichte ihm ab 1859 den Besuch der Karlsruher Kunstschule. Die Sommermonate 1860 konnte Bracht zusammen mit den Malern Emil Lugo und Hans Thoma im Schwarzwald verbringen.

Gefördert und unterstützt durch seine Lehrer ging Bracht 1861 nach Düsseldorf und wurde dort Schüler von Hans Gude. Später konnte Bracht in Gudes Atelier zwar selbstständig arbeiten, war aber mit seinen Bilder nie ganz zufrieden.

1864 verließ Bracht dann Düsseldorf und ließ sich in Berlin nieder. Dort lebte und wirkte er in verschiedenen kaufmännischen Bereichen und konnte sich 1870 sogar mit einem kleinen eigenem Geschäft selbstständig machen. Der Erfolg war aber nur von sehr kurzer Dauer, da Bracht durch die politischen Ereignisse (Deutsch-Französischer Krieg) schon bald Konkurs anmelden musste.

Bracht verließ Berlin und kehrte im Frühjahr 1876 zu seinem Lehrer Gude nach Karlsruhe zurück. Hier konnte Bracht dann auch mit seinen Dünenbildern erste Erfolge feiern. Mit diesen Bildern thematisierte Bracht hauptsächlich die kargen Landschaften der Ostseeküste und der Lüneburger Heide. Publikum wie offizielle Kunstkritik lobte an diesen Bildern die „...stimmungsvolle Einsamkeit“.

1880/81 unternahm Bracht eine längere Studienreise durch Syrien, Palästina und Ägypten. Gerade diese Reise brachte es mit sich, dass Bracht anschließend sich mehr „orientalischen Motiven“ widmete; eines seiner bekanntesten Bilder sind da „Die Abenddämmerung am Toten Meer“ (Berliner Nationalgalerie) und „Der Sinai“.

1882 nahm Bracht einen Ruf als Dozent für Landschaftsmalerei an der Berliner Kunstakademie an und bereits zwei Jahre später avancierte er dort zum o. Prof.. Eines seiner wichtigsten Werke in diesen Jahren, war 1883 das Panoramabild Schlacht bei Sedan, welches Bracht zusammen mit seinem Kollegen Anton von Werner ausführte.

Die Jahre zwischen 1901 und 1919 wirkte Bracht als Dozent in Dresden an der dortigen Kunstakademie. Im Laufe des Jahres 1919 zog sich Bracht vom Lehrbetrieb zurück und ging in den Ruhestand, den er in seiner Heimatstadt Darmstadt verbrachte. Dort ist er dann im Alter von 79 Jahren am 15. November 1921 gestorben.

Zu seinen Meisterschülern gehörten u.a. Paul Mishel und Artur Henne.

Werke (Auswahl)

  • Hünengrab in der Heide (1877)
  • Küste vor Rügen (1878)
  • Heidelandschaft (1879)
  • Heideschäfer (1879)
  • Morgendämmerung im Hochmoor
  • Septembermorgen auf der Heide (1879)
  • Abenddämmerung am Toten Meer
  • Der Sinai
  • Elias am Bache Krith (1884)

Der Aufenthaltsort der Gemälde oder Sammlungen beziehen sich auf das Jahr 1889. Diese können sich heute woanders befinden

Literatur

  • Manfred Großkinsky (Hrsg.): Eugen Bracht 1842-1921. Museum Giersch, Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-935283-10-5
  • Manfred Großkinsky (Hrsg.): Eugen Bracht 1842-1921. Landschaftsmaler im wilhelminischen Kaiserreich. Mathildenhöhe, Darmststadt 1992
  • Adolf Beyer (Hrsh.): Eugen Bracht. Festschrift zur Feier seines 70. Geburtstages. Freie Vereinigung Darmstädter Künstler 1912

Weblinks


Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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