- Euphrasia rostkoviana
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Gemeiner Augentrost Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae) Gattung: Augentrost (Euphrasia) Art: Gemeiner Augentrost Wissenschaftlicher Name Euphrasia rostkoviana Hayne Der Gemeine oder Große Augentrost (Euphrasia officinalis, Euphrasia rostkoviana, E. officinalis subsp. rostkoviana) ist eine Wiesenpflanze aus der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).
Inhaltsverzeichnis
Namen
Wie viele der Pflanzen, die in der Volksheilkunde Verwendung finden, trägt auch der Gemeine Augentrost eine Reihe deutschsprachiger Trivialnamen. Weitere Namen für die Pflanzen-Art sind Augendank, Augustinuskraut, Gibinix, Grummetblume, Herbstblümle, Heuschelm, Milchschelen oder Wegleuchte sowie Adhil.
Den weiteren Namen Wiesenwolf verdankt der Augentrost seinen Saugwurzeln, mit denen er benachbarten Gräsern Mineralien und Nährstoffe direkt aus deren Wurzeln entzieht und so deren Wachstum hemmen kann (Halbschmarotzer). Aus dieser Eigenschaft resultiert auch der Name Milchdieb, da durch den schlechteren Wuchs der Gräser der Ertrag des Weideviehs gemindert werden kann.
Die wissenschaftliche Einteilung der Gattung Augentrost ist noch umstritten. Teilweise wird Euphrasia rostkoviana mit weiteren ähnlichen Pflanzen zu Euphrasia officinalis zusammengefasst und dann als Unterart Euphrasia officinalis subsp. rostkoviana angesprochen.
Beschreibung
Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 25 cm. Die Blüten sind weiß, häufig violett geadert und haben auf den unteren Blütenblättern einen gelben Fleck. Die Blätter sind knapp einen Zentimeter lang, kreuzweise gegenständig, ungestielt, eiförmig-länglich und gekerbt gezähnt. Wie der gesamte Blütenstand sind sie dicht drüsenhaarig.
Vorkommen
Als Standort werden frische (Mager-)wiesen und Weiderasen bis in Höhenlagen von 2300 m NN bevorzugt. Die Blütezeit ist in Mitteleuropa von Juli bis September. Der Verbreitungsschwerpunkt ist in Mittel-, West- und Südeuropa. In Österreich ist diese Art häufig in allen Bundesländern anzutreffen.
Verwendung
Der Augentrost wird in der Volksmedizin zur Behandlung von Augenleiden eingesetzt. Im 14. Jahrhundert widmete Arnoldus Villanovanus dem Augentrost ein ganzes Buch. Villanovanus war sogar davon überzeugt, dass diese Pflanze den Blinden das Augenlicht wiedergeben könne. Nicholas Culpeper scherzte, eine genaue Untersuchung dieser Pflanze würde die Brillenmacher arbeitslos machen. Insbesondere bei Entzündungen im Augenbereich, aber auch bei Kopfschmerzen und regional bei Magenschmerzen fand der Augentrost Verwendung.
In der Pflanzenheilkunde wird er noch heute beispielsweise in Augentropfen und -salben verwendet. Nach einem Forschungsprojekt gemeinsam mit der Universität Hohenheim hat die Firma Weleda den Augentrost seit 2003 in Kultur genommen, um ihren Bedarf decken zu können. [1]
Einzelnachweise
Literatur
- Miranda Seymour: Eine kleine Geschichte der Kräuter und Gewürze, Verlag Scherz, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-502-15879-7
Weblinks
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