- Eupleres goudotii
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Falanuk Systematik Ordnung: Raubtiere (Carnivora) Überfamilie: Katzenartige (Feloidea) Familie: Madagassische Raubtiere (Eupleridae) Unterfamilie: Euplerinae Gattung: Eupleres Art: Falanuk Wissenschaftlicher Name Eupleres goudotii Doyère, 1835 Der Falanuk (Eupleres goudotii), auch als Ameisenschleichkatze bezeichnet, ist eine auf Madagaskar endemische Raubtierart.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Das Fell der Falanuks ist weich und dicht, die Fellfarbe variiert nach Region und Geschlecht. Die östliche Unterart (E. g. goudotii) hat ein beigefarbenes Fell; bei der westlichen Unterart (E. g. major) sind Männchen braun und Weibchen grau gefärbt. Ihr Körperbau ist stämmig, der Schwanz ist dick und buschig, er kann als Fettspeicher fungieren und dabei deutlich anschwellen. Falanuks erreichen eine Kopfrumpflänge von 45 bis 65 Zentimeter, wozu noch ein 22 bis 25 Zentimeter langer Schwanz kommt. Die westlichen Populationen sind im Schnitt 10 bis 20 Zentimeter größer als die östlichen. Das Gewicht dieser Tiere liegt zwischen 2 und 4 Kilogramm.
Der Kopf ist durch die langgezogene Schnauze charakterisiert, auffallend sind die Zähne: diese sind eher klein und gleichförmig und erinnern in ihrem Bau eher an Insektenfresser- als an Raubtiergebisse. Die Krallen sind lang, die Füße sind durch die vergrößerten ersten Zehen charakterisiert.
Verbreitung und Lebensraum
Falanuks bewohnen feuchte Wälder des nordwestlichen und östlichen Madagaskar. Sie sind am häufigsten in Küstennähe zu finden und kommen in den zentralen Hochlandwäldern der Insel nicht vor.
Lebensweise
Falanuks sind dämmerungs- und nachtaktiv, tagsüber ruhen sie in Erdhöhlen oder Bauen. In der Regel leben sie einzelgängerisch, manchmal lassen sich allerdings kleine Gruppen beobachten. Es sind territoriale Tiere, die ihr Revier mit dem Sekret ihrer Analdrüsen markieren. Sie sind ausgeprägte Bodenbewohner. Im Herbst können sie bis zu 800 Gramm Fett in ihrem Schwanz speichern, es wird deshalb vermutet, dass sie Winterruhe halten - allerdings wurden manche Tiere auch im Winter beobachtet.
Nahrung
Die Nahrung der Falanuks besteht fast ausschließlich aus Regenwürmern und anderen wirbellosen Tieren. Vögel, Kleinsäuger oder Früchte dürften sie nicht zu sich nehmen. Ihre lange Schnauze und ihre scharfen Krallen helfen ihnen, den Boden nach Essbarem zu durchwühlen.
Fortpflanzung
Die Paarung erfolgt im Winter (Juli oder August), die Jungtiere kommen im Sommer (November bis Januar) zur Welt. Die Wurfgröße beträgt eins oder zwei, die Neugeborenen haben die Augen geöffnet und können nach wenigen Tagen gehen, entwöhnt werden sie mit rund neun Wochen.
Bedrohung
Früher wurden die Schwänze der Falanuks von den Einwohnern als Schmuckobjekte verwendet. Heute sind eher die Waldzerstörung, verwilderte Hunde und die Konkurrenz der eingeschleppten Kleinen Indischen Zibetkatze dafür verantwortlich, dass die Bestände mehr und mehr zurückgehen und der Falanuk von der IUCN als stark gefährdet (endangered) geführt wird.
Systematik
Traditionell wurde der Falanuk zu den Schleichkatzen gezählt. Nach neueren genetischen Untersuchungen wird er allerdings in eine neu aufgestellte Gruppe, den Madagassischen Raubtieren (Eupleridae) eingegliedert. Diese Untersuchungen ergaben, dass alle Raubtiere Madagaskars - die vorher in verschiedenen Familien geführt wurden - von einem gemeinsamen, mangustenartigen Vorfahren abstammen, der wohl im späten Oligozän oder frühen Miozän (vor rund 20 bis 30 Millionen Jahren) die Straße von Mosambik überquert hat. Die nächsten Verwandten des Falanuk sind die Fanaloka und die Fossa, mit denen er die Unterfamilie der Euplerinae bildet.
Die beiden Unterarten wurden früher als eigenständige Arten angesehen, gelten heute aber als Angehörige einer Art.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, 2015 Seiten, ISBN 0-8018-5789-9.
- Wilson, D. E., and D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005. ISBN 0801882214
Weblinks
- Informationen auf Animal Diversity Web (Englisch)
- Eupleres goudotii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: L. Dollar, 2000. Abgerufen am 10. Mai 2006
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