Euro-Banknoten

Euro-Banknoten
Euroscheine

Der Euro (Internationaler Währungscode nach ISO: EUR) ist die gemeinsame Währung von sechzehn Ländern der Europäischen Union. Eurobanknoten wurden ab dem 1. Januar 2002 in Umlauf gebracht, wobei die Währung selbst bereits am 1. Januar 1999 eingeführt wurde. Euromünzen wurden bereits einige Tage vor dem ersten Geltungstag am 1. Januar 2002 ausgegeben.

Inhaltsverzeichnis

Gestaltung

Anders als die Euromünzen haben die Euroscheine keine nationale Seite, zeigen also nicht durch das Motiv an, woher sie kommen. Von welcher Druckerei sie hergestellt wurden ist dem Plattencode zu entnehmen (s. u.), für welches Land sie hergestellt wurden lässt sich aus der Seriennummer ableiten.

Es gibt sieben Nennwerte, jeweils mit einer anderen Farbe. Die Scheine zeigen ein fiktives Motiv der europäischen Architektur, jeweils aus verschiedenen kunstgeschichtlichen Epochen.

Die Vorderseite (oder recto) stellt ein oder mehrere Fenster oder Tore dar, während auf der Rückseite (oder verso) eine Brücke zu sehen ist, die die Verbindung der einzelnen Länder innerhalb der Europäischen Union symbolisieren soll. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern eine Zusammenstellung aus Stilmerkmalen einzelner Epochen in einer archetypischen Abbildung.

Auf der Rückseite sind neben dem europäischen Festland zusätzlich folgende Inseln und Länder, auf respektive in denen der Euro offizielles Zahlungsmittel ist, abgebildet: Azoren, Madeira, Französisch-Guyana, Guadeloupe, Martinique, Réunion, Kanarische Inseln.

Allen Noten gemeinsam sind die europäische Flagge, die Initialen der Europäischen Zentralbank in fünf Sprachversionen (BCE, ECB, EZB, EKT, EKP), eine Europakarte (inklusive der französischen Überseedépartements) auf der Rückseite, der Name „Euro“ in lateinischen und griechischen Buchstaben der Schriftart Frutiger, die Unterschrift des zum Zeitpunkt des Druckes amtierenden Präsidenten der EZB und die zwölf Sterne der EU. Da im Herbst 2003 Wim Duisenberg seinen Präsidentenposten an Jean-Claude Trichet abgab, wechselte auf den nachfolgend gedruckten Scheinen auch die Unterschrift.

Die Banknoten wurden nach einem EU-weiten Wettbewerb, an dem 29 Designer teilnahmen und 44 Entwürfe (PDF; 27,6 MB) einreichten, vom Österreicher Robert Kalina gestaltet.

Beschreibung der Banknoten

Erste Serie

Nennwert Vorderseite Rückseite Format*
Gewicht
Baustile Periode Position des Plattencodes
5 Euro 120 × 62 mm
0,63 g
Antike Vor 11. Jahrhundert linker Bildrand
10 Euro 127 × 67 mm
0,72 g
Romanik 11.–12. Jahrhundert 8 Uhr-Stern
20 Euro 133 × 72 mm
0,81 g
Gotik 13.–14. Jahrhundert 9 Uhr-Stern
50 Euro 140 × 77 mm
0,92 g
Renaissance 15.–16. Jahrhundert rechter Bildrand
100 Euro 147 × 82 mm
1,02 g
Barock und Rokoko 17.–18. Jahrhundert rechts vom 9 Uhr-Stern
200 Euro 153 × 82 mm
1,07 g
Industrie-
zeitalter
19. Jahrhundert rechts vom 8 Uhr-Stern
500 Euro 160 × 82 mm
1,12 g
Moderne Architektur 20.–21. Jahrhundert 9 Uhr-Stern

* Alle Eurobanknoten haben eine Dicke von 0,105 mm.

Zweite Serie

Nach dem Jahr 2010 soll eine neue Notenserie eingeführt werden. Dies wird schrittweise erfolgen, d. h. einzelne Wertstufen werden nacheinander „ausgetauscht“ werden. Für eine Übergangsdauer sollen die Scheine der ersten und zweiten Serie gleichzeitig gelten. Farben, Formen und das Designkonzept mit den architektonischen Stilen werden beibehalten werden. Die Noten der neuen Serie werden aber höhere Sicherheitsstandards haben.[1]

Bargeldumlauf

Nach Angaben der Europäischen Zentralbank waren Ende 2007 gut 12 Mrd. Eurobanknoten mit einem Gesamtwert von 675 Mrd. Euro im Umlauf. Häufigste Banknote ist die zu 50 Euro. Auf sie entfällt rund ein Drittel des im Umlauf befindlichen Wertes. Ebenfalls ein Drittel des Wertes bestreitet die 500 €-Note, die nach der 200 €-Note die zweit seltenste ist. Im Vergleich zu den Banknoten machen die Euromünzen mit 19 Mrd. Euro nur 2,8 % des gesamten Bargeldumlaufs von 696 Mrd. Euro aus.[2]

Nennwert Umlaufmenge Anteil Stückzahl Umlaufwert Anteil am Wert
5 Euro 1421 Mio. 11,7 % 7.105 Mio. € 1,1 %
10 Euro 1965 Mio. 16,2 % 19.655 Mio. € 2,9 %
20 Euro 2468 Mio. 20,4 % 49.354 Mio. € 7,3 %
50 Euro 4442 Mio. 36,7 % 222.112 Mio. € 32,8 %
100 Euro 1209 Mio. 10,0 % 120.933 Mio. € 17,9 %
200 Euro 156 Mio. 1,3 % 31.137 Mio. € 4,6 %
500 Euro 453 Mio. 3,7 % 226.325 Mio. € 33,4 %
Insgesamt 12.114 Mio. 100 % 676.621 Mio. € 100 %

Seriennummer

Jeder nationalen Zentralbank des Eurosystems wurde ein individueller Kennbuchstabe zugeteilt, der das erste Zeichen der Seriennummer auf allen Banknoten darstellt, die die nationale Zentralbank in Auftrag gegeben hat. Das bedeutet dabei nicht zwangsläufig, dass diese Banknote auch durch eine nationale Druckerei gedruckt wurde, sondern dass diese NZB den Schein entweder in ihrem Zuständigkeitsbereich in Umlauf gebracht oder, im Rahmen des dezentralen Poolingverfahrens der Banknotenherstellung, einer anderen Zentralbank für die Ausgabe in deren Zuständigkeitsbereich zur Verfügung gestellt hat. Die Buchstaben W, K und J werden derzeit nicht genutzt, sondern wurden für EU-Staaten reserviert, die zur Zeit nicht am Euro teilnehmen.

Dem NZB-Buchstaben folgt eine zehnstellige Nummer und eine Prüfziffer (1–9). Der Neunerrest (wiederholte Quersumme) dieser elf Ziffern ergibt eine Prüfsumme, die der folgenden Tabelle zu entnehmen ist. Ersetzt man den vorangestellten Kennbuchstaben des jeweiligen Landes durch die Position des Buchstaben im Alphabet (A = 1 … Z = 26), so ergibt der Neunerrest grundsätzlich 8. Ersetzt man den Buchstaben durch seinen ASCII-Wert (A = 65 … Z = 90), ergibt der Neunerrest immer 0, das heißt, die Quersumme der Seriennummer ist so durch 9 teilbar.

Eine gültige Prüfziffer ist selbstverständlich keine Garantie, dass der Schein echt ist. Nur durch die korrekte Prüfziffer wird die Blüte nicht zum gültigen Schein, auch wenn die Erfahrung zeigt, dass viele Fälscher falsche Prüfziffern auf ihre Scheine drucken. Zur Echtheitskontrolle sollte man sich eher anderer Methoden bedienen (siehe unten).

NZB-Kennung[3]

Code Land Neunerrest Anmerkung Landessprache
Z Belgien 0 België/Belgique/Belgien
Y Griechenland 1 ursprünglich für Dänemark vorgesehen (s.u.) Ελλάδα
X Deutschland 2 Deutschland
W Dänemark 3 derzeit nicht genutzt Danmark
V Spanien 4 España
U Frankreich 5 France
T Irland 6 Éire/Ireland
S Italien 7 Italia
R Luxemburg 8 derzeit nicht genutzt Lëtzebuerg/Luxemburg/Luxembourg
Q Buchstabe nicht vergeben
P Niederlande 1 Nederland
O Buchstabe nicht vergeben
N Österreich 3 Österreich
M Portugal 4 Portugal
L Finnland 5 Suomi/Finland
K Schweden 6 derzeit nicht genutzt Sverige
J Vereinigtes Königreich 7 derzeit nicht genutzt United Kingdom
I Buchstabe nicht vergeben
H Slowenien 0 Slovenija
G Zypern 1 Κύπρος
F Malta 2 Malta
E Slowakei 3 Slovensko
  • Die Vergabe der Buchstaben erfolgte von Z an rückwärts im Alphabet nach dem Namen des Landes in der Landessprache.
  • Griechenland tauschte mit Dänemark das W gegen das Y, da das W kein Buchstabe im griechischen Alphabet ist.
  • Von der Banka Slovenije ausgegebene Banknoten trugen zunächst den Kennbuchstaben der nationalen Zentralbanken, die die Banknoten bereitgestellt haben. Ab 2008 wird auf den für Slowenien produzierten Banknoten das H aufgedruckt.
  • In der nächsten Banknotenserie, die kurz nach 2010 erscheinen soll, werden voraussichtlich die offiziellen zweistelligen Landeskürzel nach ISO 3166-1 verwendet, also DE für Deutschland, FR für Frankreich usw.

Verschiedene Nummerierungssysteme

Beim Druck der Eurobanknoten wurde nicht in allen Ländern mit der Seriennummer *0000000001* angefangen und streng aufsteigend weiternummeriert. Da immer mehrere Banknoten gleichzeitig gedruckt werden (20 bis 60 Scheine auf einer Druckplatte), sind Teile der Seriennummer für die Position des Scheins auf dem ungeschnittenen Druckbogen vorgesehen. Dieser Bereich ist je nach auftraggebendem Land an unterschiedlicher Stelle in der Seriennummer untergebracht:

Code Land Nummernsystem Mögliche Kombinationen in Mio.
H Slowenien PPNNNNNNNN ≈54.400
L Finnland DDDPPNNNNN ≈3.000 (1)
M Portugal DNNNNNNNNN 10.000
N Österreich XYNNNNNNNN 35.300
P Niederlande NNNNNNNNNN 70.000
S Italien NNNNNNNNNN 70.000
T Irland DNNNNNNNNN 10.000
U Frankreich PPNNNNNNNN ≈54.400 (2)
V Spanien NNNNNNNNNN 70.000
X Deutschland NNNNNNNNNN 70.000
Y Griechenland NNNNNNNNNN 70.000
Z Belgien DPPNNNNNNN ≈5.180

Schlüssel zu den Buchstaben:

D: Kodierter Wert des Scheins, wobei z. B. bei der Seriennummer alle 5er mit einer 1 anfangen, alle 10er mit einer 2, usw., oder 063 bis 076 für 5 €, 077 bis 096 für 10 € usw. Länder, die eine solche Systematik benutzen, können insgesamt nur 10 Mrd. Banknoten drucken.

N: Fortlaufende Nummer. Diese Nummer wird für jede Wertstufe einzeln von …0001 an lückenlos aufsteigend verwendet. Beispielsweise wurde ein Schein mit fortlaufender Nummer 5678912345* später gedruckt als ein Schein desselben Werts mit der Nummer 1234567891*.

P: Position des Scheins auf dem Druckbogen, wobei die verschiedenen möglichen Positionen fortlaufend nummeriert werden.

X: Position des Scheines auf der x-Achse der Druckplatte.

Y: Position des Scheines auf der y-Achse der Druckplatte.

(1): Finnland verzichtet seit neuestem auf die eindeutige Kennzeichnung des Werts. Es existieren neu gedruckte 5 € + 20 €-Scheine mit Nummern, die bisher für 10 €-Scheine vorgesehen waren.

(2): Da bei französischen 20 €-Scheinen die fortlaufende Nummer schon U2899999999* erreicht hat, und somit das System ausgeschöpft wäre, werden jetzt die nächsten der bisher unbenutzten Werte der Bogenpositionscodierung (bisher 01 bis 28) benutzt, das heißt, ein Schein ganz links oben auf dem Druckbogen kann neben 01 auch mit 29 anfangen, einer ganz rechts unten neben 28 auch mit 56.

Somit ergeben sich insgesamt (über) 522,28 Milliarden Nummernkombinationen, von denen Ende 2008 schon 49,63 Milliarden verbraucht sein werden, das sind 9,5 %. Das System erschöpft sich aber schon viel eher, da z. B. die deutschen 10 €-Banknoten nach fast sieben Jahren schon bei der Nummer X5150000000* angelangt sind. Bei den deutschen 10 €-Scheinen wurde also bereits mehr als die Hälfte des Nummernraumes ausgeschöpft und es gibt außer dem Anhängen einer weiteren Ziffer keine andere Möglichkeit zur Erweiterung des Nummernraumes, da die Zahlen lückenlos aufsteigend verwendet werden.

Plattencode

Etwas versteckt auf der Vorderseite befindet sich eine weitere kurze Zeichenfolge, der Plattencode, wobei der erste Buchstabe die Druckerei kennzeichnet, welche die Banknote hergestellt hat.

Diese Druckereikennung stimmt nicht zwangsläufig mit der NZB-Kennung überein, d. h. Banknoten, die von einem bestimmten Land herausgegeben wurden, können in einem anderen Land gedruckt worden sein. Die Codes A, C und S wurden für Druckereien reserviert, die zurzeit keine Eurobanknoten herstellen.

Die letzten beiden Stellen dieser kurzen Zeichenfolge geben die relative Position der Banknote auf dem Druckbogen an, also von A1 (oben links) bis J6 (unten rechts), je nach Größe des Druckbogens.

Code Druckerei Ort Land Anmerkung
A Bank of England Printing Works Loughton Großbritannien keine Noten im Umlauf
B nicht vergeben
C AB Tumba Bruk Tumba Schweden keine Noten im Umlauf
D Setec Oy Vantaa Finnland
E F. C. Oberthur Chantepie Frankreich
F Oesterreichische Banknoten- und Sicherheitsdruck GmbH Wien Österreich
G Johan Enschedé en Zonen Haarlem Niederlande
H De La Rue Gateshead Großbritannien
I nicht vergeben
J Banca d'Italia Rom Italien
K Central Bank of Ireland Dublin Irland
L Banque de France Chamalières Frankreich
M Fábrica Nacional de Moneda y Timbre Madrid Spanien
N Bank von Griechenland Athen Griechenland
O nicht vergeben
P Giesecke & Devrient München/Leipzig Deutschland
Q nicht vergeben
R Bundesdruckerei Berlin Deutschland
S Danmarks Nationalbank Kopenhagen Dänemark keine Noten im Umlauf
T Belgische Nationalbank Brüssel Belgien
U Valora - Banco de Portugal Carregado Portugal

Von den angeführten Druckereien haben die beiden deutschen den größten Anteil am Druckvolumen bewältigt. Von den 14,8899 Milliarden zum 1. Januar 2002 hergestellten Euro-Banknoten stammen 4,7829 Milliarden von der deutschen NZB, der Deutschen Bundesbank. Auch von den 51,613 Milliarden Euromünzen der Erstproduktion stammt rund ein Drittel, nämlich 17 Milliarden, aus Deutschland.

Die Vergabe der Buchstaben erfolgte parallel wie bei den Seriennummern, bezüglich des Landes, für das die Druckerei voraussichtlich Banknoten drucken würde. Valora, Portugal kam erst später dazu und bekam damit das U.

Sicherheitsmerkmale

Taktile Bildelemente in der Vergrößerung
50 Euroschein mit Infrarotkamera fotografiert

Die Euro-Banknoten weisen verschiedene Sicherheitsmerkmale[4] auf, mit denen Fälschungen verhindert und erschwert werden sollen. Weiterhin soll mit der sogenannten „EURion-Konstellation“ das Vervielfältigen durch Kopierer oder Scanner unmöglich gemacht werden.

Offizielle notenwertübergreifende Merkmale

  • Das verwendete Papier besteht aus reiner stärkefreier Baumwolle. Die Stärkefreiheit kann mit speziellen Prüfstiften nachgewiesen werden. Ist Stärke vorhanden, so verfärbt sich das Papier an der mit dem Stift behandelten Stelle. Wenn eine echte Banknote mit Stärke in Berührung gekommen ist, kann sich auch diese verfärben. Allerdings lassen sich sehr gute Falsifikate mit dem Stift nicht identifizieren, da sie oft mit Chemikalien behandelt werden, die eine Reaktion mit der Stärke verhindern. Gelegentlich wird auch stärkefreies Baumwollpapier verwendet, obwohl die Beschaffung nicht einfach ist.
  • Wasserzeichen
  • Sicherheitsfaden, der im Gegenlicht sichtbar wird und mit dem Notenwert und dem Wort „Euro“ beschriftet ist.
  • Stichtiefdruck, dadurch sind einige Bildelemente ertastbar.
  • Durchsichtsregister: Eine Wertangabe ist teils von der Vorderseite, teils von der Rückseite aufgedruckt und wird im Gegenlicht vollständig sichtbar, dabei ergänzen sich beide Seiten exakt.
  • Mikroschrift
  • Infrarot-Eigenschaften: Mit Hilfe eines Infrarotgeräts werden der rechte Teil des Stichtiefdrucks und der Folienstreifen sichtbar.
  • Unter Schwarzlicht (UV-Licht) werden verschiedenfarbige Fasern im Papier sichtbar. Außerdem leuchten die EU-Flagge, der Sternenkreis sowie Teile des Druckbildes auf der Vorder- und der Rückseite des Scheines. Das Papier selbst fluoresziert jedoch nicht. Amateurhaft gefertigtes Falschgeld, das oft aus normalem Papier hergestellt wird, fluoresziert auf der gesamten Fläche bläulich weiß. Echte Banknoten, die versehentlich in der Waschmaschine gewaschen wurden, fluoreszieren jedoch ebenfalls auf der gesamten Fläche, da die optischen Aufheller im Waschmittel sich auf der Banknote niederschlagen und diese unter UV-Licht blau fluoreszieren. Bei Falsifikaten wird zunehmend das UV-Bild imitiert.

Offizielle notenwertspezifische Merkmale

  • Spezial-Folienstreifen mit Kinegramm, der beim Kippen zwischen Euro-Symbol und jeweiligem Wert wechselt. (bei 5-, 10- und 20-Euro-Scheinen)
  • Perlglanzstreifen (Iriodinstreifen), der beim Kippen der Banknote goldfarben sichtbar wird und wieder verschwindet (mit Euro-Symbol und jeweiligem Wert) (bei 5 €, 10 € und 20 €-Scheinen).
    Bisher ist keine Fälschung bekannt, die diese Eigenschaft besitzt. Entweder fehlt dieses Merkmal ganz oder der Goldschimmer verschwindet beim Kippen nicht. [5]
  • Spezial-Folienelement mit Hologramm, das das Architekturmotiv oder die Wertzahl zeigt (bei 50 €, 100 €, 200 € und 500 €-Scheinen)
  • Strichcode: Wenn man die Banknote ins Gegenlicht hält, ist von der Vorderseite aus gesehen rechts neben dem Wasserzeichen ein Strichcode im Banknotenpapier zu sehen. Dieser Strichcode ist dabei für jeden Notenwert einzigartig. Von der Rückseite aus betrachtet ist dabei ein dunkler Balken eine 1 und ein heller eine 0. Wenn dieser Code eingescannt wird, wird dieser zu einem Manchester-Code.
Note Strichcode Manchester
5 € 0110 10 100
10 € 0101 10 110
20 € 1010 1010 0000
50 € 0110 1010 1000
100 € 0101 1010 1100
200 € 0101 0110 1110
500 € 0101 0101 1111
Farbeindruck der Wertzahl „50“, abhängig vom Blickwinkel
  • Farbwechsel: Beim Kippen der Banknote ändert sich die Farbe des Aufdrucks der großen Wertzahl der Rückseite von purpurrot nach braun (bei 50-, 100-, 200- und 500-Euro-Scheinen).
    Bisher ist keine Fälschung bekannt, die diese Eigenschaft besitzt.

Bisher sind keine gefälschten Eurobanknoten bekannt, bei denen der Farbwechsel der Wertzahl vollständig nachgeahmt wurde. Entweder schillert die Farbe beim Kippen nur auf oder wechselt nicht vollständig zu braun, sondern zu dunkelrot/dunkellila (gilt für eine sehr gute Fälschung eines 200ers aus Bulgarien). Der Unterschied zum echten Farbwechsel ist sehr auffällig und leicht zu erkennen.

Ist man sich unsicher, so kann man dieses Farbelement schräg gegen das Licht halten und den Kippeffekt erneut prüfen. Bei waagerechter Haltung wird ein grüner Schimmer sichtbar, der den vollständigen Farbwechsel bestätigt. Es wird auch empfohlen, eine Vergleichsnote zu beschaffen, von deren Echtheit man überzeugt ist. Prüft man einen 500er, so kann man auch einen 50er heranziehen, da sich der gleiche Farbwechsel auf allen Banknoten ab 50 € befindet. Nicht selten wird der Farbwechsel gar nicht imitiert, sodass die Wertzahl nur in lila Farbe aufgedruckt ist.[6]

Geheime Sicherheitsmerkmale

Es gibt auf den Euro-Banknoten auch geheime Sicherheitsmerkmale, u. a. ein als M-Feature (M für maschinenlesbar) bezeichnetes Merkmal, eine Beschichtung mit einem Oxidgemisch verschiedener Lanthanoide, das mit Hilfe starker Lichtblitze ausgelesen eine charakteristische Antwort liefert. Diese Sicherheitsmerkmale werden automatisiert in den Filialen der Nationalen Zentralbanken des Eurosystems überprüft. Bisher konnte dieser Test Fälschungen sicher erkennen. Jede Banknote soll im Durchschnitt alle drei Monate in einer Zentralbankfiliale auf diese Merkmale überprüft werden und so der Umlauf von Falschgeld entdeckt und unterdrückt werden. Bisher konnten allerdings alle Fälschungen auch anhand der bekannten Sicherheitsmerkmale erkannt werden.

Sicherheitsmerkmale der zweiten Serie

Die zweite Serie von Euro-Banknoten, die ab dem Jahr 2010 schrittweise die bisherigen Scheine ablösen wird, soll mit neuen und weiter verbesserten Sicherheitsmerkmalen ausgestattet sein. Offizielle Details dazu wurden bisher nicht bekannt gegeben.

Fälschungen / Manipulationen

Bis 2003 stieg die Fälschungsrate der Eurobanknoten deutlich an, so dass an einer Erweiterung der Sicherheitsmerkmale gearbeitet wird, unter Umständen die Integration von elektronischen Chips zur Identifikation der Banknote, auch wenn die Anzahl der Fälschungen, die dem Banknotenumlauf entnommen wurden, seit 2004 nur noch geringfügig steigt.

Brüchige Banknoten

Am 2. November 2006 wurde in der Öffentlichkeit bekannt, dass schätzungsweise tausend Banknoten, mutwillig oder versehentlich, chemisch so behandelt wurden, dass sie bei Kontakt mit Feuchtigkeit (z. B. Schweiß auf der Hand) anfangen, sich aufzulösen. Erstmals aufgetreten ist dieser Effekt im Juni und Juli 2006 in der Region Berlin/Potsdam. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine mutwillige chemische Behandlung handelt. Bei der Chemikalie handelt es sich (höchstwahrscheinlich) um Sulfate, mit denen die Scheine bepudert sind. Dies konnte jedoch nicht verifiziert werden. Es steht mit Sicherheit fest, dass die Scheine echt sind, es sich also nicht um Fälschungen handelt.

Siehe auch: Falschgeld, Sicherheitsmerkmale von Banknoten

Handlungsrahmen für die Wiederausgabe von Eurobanknoten

Möchte ein Bargeldakteur, also z. B. Kreditinstitute oder Wertdienstleister, Bargeld ohne Beteiligung der zuständigen nationalen Zentralbank (in Deutschland die Deutsche Bundesbank) in den Umlauf geben, so ist er dazu verpflichtet, vorher die Umlauffähigkeit und die Echtheit der Noten zu überprüfen.

Ein-Euro-Banknote

Schon vor Einführung des Euro gab es Diskussionen um kleinere Stückelungen. Insbesondere Italien hatte sich für einen Ein-Euro-Schein stark gemacht. Im Oktober 2003 kam es zu einem neuerlichen Vorstoß des italienischen Finanzministers, der auch durch seinen österreichischen Amtskollegen unterstützt wurde. Der Gedanke war, die Menge der umlaufenden Münzen zu verringern und die Inflation zu senken, da viele Menschen den Wert von Gütern als zu gering einschätzen würden, solange sie mit Münzen bezahlen. Die Europäische Zentralbank, die allein über die Stückelung der Banknoten entscheidet, hatte im November 2004 nach Auswertung einer Studie beschlossen, eine 1 €-Note nicht auszugeben. Die Forderung nach einer Banknote im Wert von 2 € wurde nach dieser Entscheidung nicht weiter verfolgt.

Bildliche Darstellung von Zypern, Malta und der Türkei

Ein kleiner Makel der Scheine ist, dass Zypern als das seit der Osterweiterung der EU am weitesten östlich liegende Land auf der abgebildeten physischen Europakarte nicht vorhanden ist. Ebenso fehlt das Mitgliedsland Malta. Dagegen ist Nordafrika sowie ein Teil des asiatischen Gebietes der Türkei abgebildet, die geografisch nicht zu Europa gehören.

Literatur

  • Klaus W. Bender: Geldmacher, Das geheimste Gewerbe der Welt. Wiley-VCH Verlag, Weinheim, 2004, ISBN 3-527-50113-4
  • Euro-Katalog, Münzen und Banknoten 2005. Leuchtturm Albenverlag 2004, ISBN 3-00-012679-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Focus Online: EZB entwickelt neue Geldscheine
  2. EBZ Website; Banknoten & Münzen; Häufig gestellte Fragen; Aktuelle Daten zu den Euro-Banknoten und -Münzen
  3. Ländercodes auf der EZB-Homepage
  4. Seite der Bundesbank über die Sicherheitsmerkmale der Eurobanknoten
  5. http://www.bundesbank.de/download/bargeld/movies/bbk_perlglanz.mpg
  6. http://www.bundesbank.de/download/bargeld/movies/bbk_ovi.mpg

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