EuroAirport Basel-Mülhausen-Freiburg

EuroAirport Basel-Mülhausen-Freiburg
Flughafen Basel-Mulhouse

Markenname: EuroAirport
Basel Mulhouse Freiburg

Terminal bei Nacht
Kenndaten
IATA-Code BSL für Basel
MLH für Mulhouse,
EAP für EuroAirport
ICAO-Code LFSB
Koordinaten
47° 35′ 22″ N, 7° 31′ 48″ O47.5895833333337.5299138888889270Koordinaten: 47° 35′ 22″ N, 7° 31′ 48″ O 270 m ü. MSL
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 6 km nordwestlich von Basel
30 km südöstlich von Mülhausen
77 km von Freiburg im Breisgau
Straße Buslinie 50 <> Basel SBB; Zollfreistrasse; Autobahn A35 / A3
Basisdaten
Eröffnung 8. Mai 1946
Fläche
Terminals 2
Passagiere ca. 4.270.000 (2007)
Luftfracht ca. 107'000 t (2007)
Flug-
bewegungen
82'024 (2007)
Start- und Landebahnen
08/26 1.819 m × 60 m Beton
15/33 3.900 m × 60 m Beton
Tower und Terminal des Flughafens (2006)

Der internationale Flughafen Basel-Mulhouse (Markenname seit 1987: EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg) liegt 6 km nordwestlich von Basel (Schweiz) und 30 km südöstlich von Mülhausen (Frankreich) auf den Gemarkungen der französischen Gemeinden Hésingue und Saint-Louis im Departement Haut-Rhin. Weltweit einmalig wird der Flughafen von zwei Staaten gemeinsam betrieben. Da er auch für den südwestdeutschen Raum grosse Bedeutung hat, bekam er den Zusatz Freiburg; südbadische Vertreter sind im Verwaltungsbeirat und im trinationalen Beirat, allerdings ohne Stimmrecht, vertreten. Vor Eröffnung des EuroAirports wurden die Schweizer Flüge vom Flugplatz Basel-Sternenfeld in Birsfelden abgewickelt, während Mülhausen durch den Flugplatz Mülhausen-Habsheim angeflogen wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der erste Flughafen von Basel, Vorläufer des heutigen internationalen Airports, wurde 1920 auf dem "Sternenfeld" im Gemeindegebiet von Birsfelden eröffnet. Im Zuge der steigenden betrieblichen Anforderungen erwies sich dieser Standort bald als zukunftsuntauglich, weil nicht ausbaufähig, so dass bereits in den 1930er Jahren die Idee entstand, mit dem elsässischen Flughafen Habsheim zu einem binationalen Flughafen auf französischem Gebiet zu fusionieren.

Die entsprechenden Verhandlungen wurden durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zunächst unterbrochen, jedoch nach Kriegsende rasch wiederaufgenommen; bereits am 8. Mai 1946 wurde nach nur zweimonatiger Bauzeit auf dem Gebiet der elsässischen Gemeinde Blotzheim der neue Flughafen Basel-Mulhouse eingeweiht. Der entsprechende Staatsvertrag zwischen der Schweiz und Frankreich wurde am 4. Juli 1949 unterschrieben[1]. Er legte fest, dass Frankreich das Gelände zur Verfügung stellte und die Schweiz die Pisten und Gebäude baute. Für die Kontrolle des Flugbetriebs sollte Frankreich nach französischem Recht zuständig sein.

In den folgenden Jahren kam es zu zahlreichen Erweiterungen der Infrastruktur. 1952 wurde die Ost-West-Piste, 1953 die Nord-Süd-Blindlandebahn fertiggestellt; die Hauptlandebahn verlängerte man 1978 auf 3.900 Meter. 1970 wurde ein neuer Passagierterminal mit einer Kapazität von einer Million Fluggästen eingeweiht, der 2002 um den Terminal Nord und 2005 um den Terminal Süd erweitert wurde. 1987 führte man das Markenzeichen "EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg" ein.

Seit der Abtretung des Blotzheimer Ortsteils Neuweg (La Chaussée) an die Stadt St. Louis im Jahr 1958 liegt der Flughafen nicht mehr auf Blotzheimer Gemeindegebiet, sondern auf den Gemarkungen von Häsingen und St. Louis.

Bedeutung

Der Flughafen ist ein binationaler Flughafen mit trinationaler Verkehrsleistung im (Dreiländereck), wo er neben Frankreich und der Schweiz auch noch Deutschland abdeckt. Für die Schweiz ist der EuroAirport der drittgrösste Flughafen; größer sind die Flughäfen Zürich und Genf. In Frankreich gehört er zu den zehn wichtigsten Flughäfen und ist dort fünftgrößter Regionalflughafen.

Verkehrsentwicklung

2001 hatte der Flughafen mit rund 3,5 Millionen Passagieren ein gutes Ergebnis. Im Jahr 2002 gab es einen deutlichen Rückgang bei der Zahl der Passagiere und beim Frachtaufkommen. Der damalige Rückgang der Passagierzahlen ist auf den Konkurs der Swissair und deren in Basel operierende Tochter Crossair zurückzuführen. Der Rückgang setzte sich 2003 mit nur noch rund 2,5 Millionen Passagieren fort.

2004 begann die Wende mit einer leichten Steigerung um 2 %. Seit 2005 boomt der Flughafen dank der Fluggesellschaft EasyJet (Low-Cost-Carrier), die ab Basel-Mulhouse zahlreiche Destinationen anbietet. So verzeichnete der Flughafen eine Steigerung um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Jahr 2007 konnte der EuroAirport das höchste Passagieraufkommen seit seiner Eröffnung bekannt geben. Mit einer Zahl von 4,27 Millionen Passagieren konnte das bisher beste Ergebnis aus dem Vorjahr um 6,3 % übertroffen werden. Insgesamt wurden 82'024 Starts und Landungen registriert. Für 2008 rechnete Flughafendirektor Jürg Rämi mit einem Plus von 5 Prozent bei den Passagierzahlen. Durch die Fussball-Europameisterschaft erhoffte sich der Flughafen Basel-Mülhausen 50'000 zusätzliche Passagiere, tatsächlich waren es aber nur 25'000 (890 zusätzliche Flugbewegungen).

Auch sonst deuten die bisherigen Zahlen darauf hin, dass sich das für 2008 erhoffte Wachstum nicht einstellen wird: Im ersten Halbjahr 2008 lag das Passagieraufkommen mit über 2 Millionen Fluggästen 1 % unter der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der Linienverkehr verzeichnet ein Wachstum von 1 %, der Charterverkehr dagegen einen Rückgang von 16 %. Mit 53'551 Tonnen liegt der Frachtverkehr nur 1 % über dem Vorjahresniveau und die Luftfracht liegt hingegen mit 20'017 Tonnen 12 % unter dem Vorjahresergebnis.

Entwicklung der letzten Jahre

Jahr Passagiere +/−¹ Fracht in t +/−¹ Flugbewegungen +/−¹
2001 3'550'696 114'269 120'865
2002 3'058'416 −14 % 80'151 −29 % 109'104 −10 %
2003 2'489'676 −23 % 81'277 +1 % 87'998 −24 %
2004 2'549'127 +2 % 88'311 +9 % 77'670 −12 %
2005 3'315'696 +30 % 83'580 −5 % 82'142 +6 %
2006 4'020'320 +21 % 95'770 +16 % 81'865 −0,3 %
2007 4'270'000 +6 % 107'000 +12 % 82'024 +0,2 %

¹ Veränderung gegenüber Vorjahr

Lage und Anfahrt

Der EuroAirport liegt auf französischem Staatsgebiet und ist ein öffentlich-rechtliches Unternehmen nach internationalem Recht mit Sitz in Frankreich, geniesst aber durch einen französisch-schweizerischen Staatsvertrag aus dem Jahr 1949 einen binationalen Status. In diesem Rahmen umfasst der Euro-Airport einen schweizerischen Zollsektor auf französischem Staatsgebiet

  • Ab dem Basler Bahnhof SBB verkehrt die Buslinie 50 mehrmals pro Stunde zum EuroAirport, der in 15 Minuten erreicht wird. Ebenfalls mehrmals stündlich fährt ein Bus vom Bahnhof St-Louis, wo ein Bahnanschluss von Mülhausen besteht. Zehn bis fünfzehn Mal täglich besteht eine Busverbindung ins deutsche Freiburg; die Fahrzeit beträgt 55 Minuten. Eine Bahnverbindung zum EuroAirport ab Mülhausen und Basel wird zurzeit geprüft und sollte planmässig bis 2010 entstehen.

Durch diese Situation gibt es einige Besonderheiten für die Reisenden:

Lage des Flughafens im Dreiländereck
  • Alle Flüge zum EuroAirport, welche unter schweizerischer Regie geführt werden, sind mit dem Zielflughafen Basel, Schweiz (IATA-Code BSL) bezeichnet, während bei allen Flügen unter französischer Regie der Zielflughafen Mülhausen, Frankreich (IATA-Code MLH) lautet. In beiden Fällen kann man sowohl die Ausgänge nach Frankreich als auch in die Schweiz benutzen.
  • Bei der Ankunft findet die Gepäckausgabe, im Unterschied zu den meisten anderen Flughäfen, vor der Passkontrolle statt. Erst nachdem man das Gepäck in Empfang genommen hat, passiert man wahlweise die schweizerische oder französische Grenzkontrolle, die wegen des Beitritts zum Schengen-Abkommen voraussichtlich nur bis November 2008 geschaltet ist.
  • Wenn man von der Schweizer Seite her kommend einen Flug ab der französischen Seite antritt, finden eine Ausreisekontrolle aus der Schweiz und eine Einreisekontrolle in den Schengenraum statt.
  • Wenn man von der französischen Seite her kommend einen Flug ab der schweizerischen Seite antritt, finden eine Ausreisekontrolle aus dem Schengenraum und anschliessend eine Einreisekontrolle in die Schweiz statt.

Man kann in beiden Fällen auch an die französische bzw. schweizerische Seite des Flughafens fahren, wobei die Zollkontrolle dann an einem Strassenzollamt ausserhalb des Flughafengeländes erfolgt.

Fluggesellschaften

Flugziele

Bulgarien

Deutschland

Frankreich

Griechenland

  • Flughafen Korfu: Hello (1 Flug/Woche, im Sommer); TUIfly (1 Flug/Woche, im Sommer)
  • Flughafen Heraklion: TUIfly (3 Flüge/Woche, im Sommer); Air Berlin (1 Flug/Woche, im Sommer); Aegean Airlines (1 Flug/Woche, im Sommer); Hello (1 Flug/Woche, im Sommer)
  • Flughafen Kos-Hippokrates: TUIfly (1 Flug/Woche, im Sommer); Air Berlin (1 Flug/Woche, im Sommer)
  • Flughafen Rhodes-Diagoras: TUIfly 1 Flug/Woche, im Sommer); Hello 1 Flug/Woche, im Sommer); Air Berlin 1 Flug/Woche, im Sommer)

Grossbritannien

Italien

Sardinien

Sizilien

Kroatien

Portugal

Spanien

Balearen

  • Flughafen Ibiza: Spanair (1 Flug/Woche, im Sommer)
  • Flughafen Menorca: TUIfly (1 Flug/Woche, im Sommer)
  • Flughafen Palma de Mallorca: Air Berlin (6 Flüge/Woche, im Sommer); easyJet (7 Flüge/Woche, im Sommer); Hello (1 Flug/Woche, im Sommer); Spanair (2 Flüge/Woche, im Sommer); TUIfly (2 Flüge/Woche)

Kanarische Inseln

Übriges Europa

Türkei

Jordanien

Ägypten

Datei:Flag of Algeria.svg Algerien

Marokko

Tunesien

Übriges Afrika

Kanada

Flugbuchung

Der EuroAirport hat zwei IATA-Codes – BSL und MLH. Wenn man einen Flug mit dem EuroAirport als Start oder Reiseziel bucht, sollte man also nach zwei verschiedenen Destinationen suchen – dieser Umstand ist aber nicht allen Reisebüros bekannt. Ein Flug „Mülhausen–Paris CDG“ bei Air France kann günstiger sein als „Basel–Paris CDG“ bei der Swiss und umgekehrt. Ebenso kann ein Ticket „BSL–CDG“ ausgestellt werden – mit „Umsteigeort“ MLH – und die Teilstrecke BSL–MLH wird im Flughafengelände zu Fuss zurückgelegt.

Nostalgie

Die einzige in Europa noch aktive Super Constellation hat auf dem EuroAirport zwischen Basel und Mülhausen ihre Heimbasis und fliegt zwischen April und September Airshows und historische Flügen in beinahe ganz Europa. Das Flugzeug wird von Enthusiasten, Freiwilligen und Profis instand gehalten und durch Mitgliederbeiträge, Sponsoren und Flugkostenbeiträge finanziert.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Text des Staatsvertrages zwischen der Schweiz und Frankreich zum Flughafen Basel-Mulhouse vom 4. Juli 1949.

Literatur

  • Peter F. Peyer (Hrsg.): Vom Sternenfeld zum EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg. Mit Beiträgen von Hanspeter Abt u.a. Basel: Christoph Merian, 1996. ISBN 3-85616-074-4. (Sammelband aus Anlaß des 50jährigen Betriebsjubiläums)

Weblinks


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