Eustenbach

Eustenbach
Siedlung städtischen Typs
Linjowo
Линёво
Föderationskreis Südrussland
Oblast Wolgograd
Rajon Schirnowsk
Gegründet 1767
Bevölkerung 6601 Einw. (Stand: 2008)
Zeitzone UTC+3 (Sommerzeit: UTC+4)
Telefonvorwahl (+7)82545
Postleitzahl 403770
Kfz-Kennzeichen 34
Webseite http://www.linevo.h16.ru/
Geographische Lage
Koordinaten: 50° 53′ N, 44° 50′ O50.88166666666744.8255555555567Koordinaten: 50° 52′ 54″ N, 44° 49′ 32″ O
Linjowo (Wolgograd) (Russland)
DEC
 

Linjowo (auch Linewo, russisch Линёво, bis 1941 Hussenbach/Гуссенбах oder Eustenbach/Устенбах oder Linewo Osero/Линёво-озеро ) ist eine Siedlung städtischen Typs im Rajon Schirnowsk in der russischen Oblast Wolgograd.

Inhaltsverzeichnis

Geographische

Der Ort liegt westlich der Wolga an den Hängen des Höhenzuges Wolgaplatte an den Ufern des Flusses Medwediza sowie am See Linjowo.

Geschichte

Gründung

Die Siedlung wurde 1767 unter dem Namen Hussendorf als Siedlung der Wolgadeutschen gegründet. Geleitet wurde die Gründung zunächst von Bernhard Ludwig von Platen, der insgesamt 137 Familien zum Platz der Ortsgründung führte. Mit der Neuschaffung des Gouvernement Saratow gehörte der zunächst diesem an. Bis 1886 wuchs der Ort auf insgesamt 499 Wohnhäuser, von denen allerdings der überwiegende Teil aus Holz errichtet war. Aufgrund dieses Umstandes wurden bei einem Brand im Jahr 1896 auch mehr als 300 Häuser sowie die Kirche zerstört. Bei dem Wiederaufbau wurde die Struktur der vorherigen Siedlung beibehalten. Von 1918 bis zu seiner Auflösung gehörte Hussendorf zur Wolgadeutschen Republik. Danach wurde der Ort in Linjowo umbenannt und dem Oblast Wolgograd zugeordnet.

Zwangsumsiedlung

Im Zuge der Auflösung der Wolgadeutschen Republik wurde im September 1941 auch mit der Zwangsumsiedlung der Bewohner von Hussenbach begonnen. Nach der Abgabe aller Nutztiere wurden die Einwohner zwangsweise in die Region Slawgorod in der heutigen Region Altai in Sibirien umgesiedelt.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1767 525
1912 8080
1926 6623
2002 6697

Kurz nach der Gründung bewohnten etwa 525 Einwohner den Ort. Bis 1912 stieg die Zahl der Einwohner bis auf 8080, im Jahr 1926 konnten noch 6623 Einwohner gezählt werden. Durch die Auflösung des Wolgadeutschen Republik im Jahr 1941 wurden alle deutschstämmigen Bewohner zwangsumgesiedelt. Heute bewohnen wieder etwa 6500 Menschen die Stadt.

Religion

Die Einwohner gehörten vor 1941 mehrheitlich der Evangelisch-Lutherischen Kirche an. Bereits 1768 kam der erste Pfarrer in die Gemeinde. Hussenbach gehörte zu der Diözese in Frank. Zu der Diözese gehörten neben Frank und Hussenbach auch noch die Orte Kolb und Walter. Die erste, hölzerne Kirche in Hussenbach wurde 1885 errichtet. Nach dem großen Brand im Jahr 1896 wurde die Kirche durch einen größeren Backsteinbau ersetzt, der Platz für bis zu 2500 Personen bot.

Bekannte Persönlichkeiten

Literatur

  • Frieda Eichler Brulotte und Louise Elton Potter: Germans From Russia in the Yakima Valley, Prior to 1940, Yakima (Washington) 1990
  • zwischen 1994 und 1999 erschien in den USA vierteljährlich die im Selbstverlag produzierte Zeitschrift Hussenbach Review

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bernhard Ludwig von Platen — (* um 1733 in Pommern; † 1774 in Jost) war ein preußischer Offizier und der erste wolgadeutsche Dichter. Im Siebenjährigen Krieg (bis 1763) diente er als Offizier im Preußischen Heer. 1766 schied er aus dem Dienst aus. Er ließ sich dann in Lübeck …   Deutsch Wikipedia

  • Hussenbach — Siedlung städtischen Typs Linjowo Линёво Föderationskreis Südrussland Oblast …   Deutsch Wikipedia

  • Linjowo (Wolgograd) — Siedlung städtischen Typs Linjowo Линёво Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFöderation …   Deutsch Wikipedia

  • Линёво (Волгоградская область) — У этого термина существуют и другие значения, см. Линёво. Посёлок городского типа Линёво Страна РоссияРоссия …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”