Evangelisch-Lutherische Kirche Norwegens

Evangelisch-Lutherische Kirche Norwegens

Die Norwegische Kirche (Den norske kirke; auch Staatskirche von Norwegen, statskirken bis 1969 ausschließliche offizielle Bezeichnung) ist eine Lutherische Kirche, an deren Spitze bis heute der jeweilige Monarch von Norwegen als Oberhaupt steht. Im Gegenzug ist die königliche Familie der Kirche und dem Glauben aktiv verpflichtet.

Inhaltsverzeichnis

Kirchengeschichte

Im Jahre 1537 wurde der Protestantismus durch ein königliches Dekret als Staatsreligion angenommen. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts stand die Kirche verstärkt unter dem Einfluss des Pietismus, der den Zusammenhang von Glauben und Handlung besonders betont.

1842 wurde dann das Verbot der Laien-Predigt aufgehoben, was zu einer Vielzahl von Strömungen innerhalb der Kirche führte. Erst die Verfassung von 1964 gewährte das Recht der freien Religionsausübung auch Andersgläubigen.

Kirchenstruktur

Die Bistümer der norwegischen Kirche

Neben dem König steht an der Spitze der Landeskirche das Storting als oberste gesetzgebende Körperschaft. Alle Bischöfe und Dekane werden von der Regierung benannt, doch ist die oberste kirchliche Körperschaft die Generalsynode. Die Verwaltungseinheiten der norwegischen Staatskirche sind die Propsteien (norw. Prosti), Prestegjeld und Sogn.

Gegenwart

Derzeit gehören 84,9 % der Bevölkerung der Norwegischen Kirche an, 10 % nehmen mehr als einmal pro Monat an Gottesdiensten teil. Die Kirche ist Mitglied im Lutherischen Weltbund (LWB). Sie ist auch Mitglied der Porvoo-Gemeinschaft und hat mit diesen Kirchen volle Kirchengemeinschaft vereinbart. Die Frauenordination in der Kirche ist erlaubt.

Anders als die skandinavischen Schwesterkirchen ist die Norwegische Kirche de facto auch heute noch eine Staatskirche. Inzwischen ist eine weitgehende Demokratisierung eingetreten. Gegenwärtig wird an einer Änderung der Kirchenverfassung gearbeitet. Aber die Finanzierung über den staatlichen Haushaltsplan soll erhalten bleiben.

Siehe auch

Weblinks


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