Eve Valois

Lolo Ferrari, 1995

Lolo Ferrari (Künstlername von Ève Geneviève Aline Valois) (* 9. Februar, 1968 in Clermont-Ferrand; † 5. März 2000 in Grasse) war eine französische Tänzerin, Pornodarstellerin, Moderatorin, Schauspielerin und Sängerin. Bekannt wurde sie vor allem wegen ihrer sehr großen Brüste, die ihr 1996 einen Eintrag im französischen Guinness Buch der Rekorde und drei Jahre nach ihrem Tod einen weiteren Eintrag in der US-amerikanischen Ausgabe des Guinness Buches einbrachten.

Werdegang und Karriere

Ferrari, die in der am Atlantik gelegenen Küstenstadt La Baule aufwuchs, heiratete 1988 den 15 Jahre älteren Eric Vigne. Von ihm unterstützt begann sie in den frühen 1990er ihr Äußeres durch Schönheitsoperationen zu verändern. Insgesamt unterzog sie sich 22 plastischen Eingriffen und ließ sich neben der Vergrößerung ihrer Brüste auf einen Umfang von 130cm auch beispielsweise die Lippen operieren. Sie selbst sagte der französischen Zeitung „Le Soir“, sie könne nichts an sich ertragen, das natürlich sei.^[1]

Nach einigen Auftritten in Softpornos und als Modell erreichte Lolo Ferrari durch ihren Auftritt bei den Filmfestspielen in Cannes im Sommer 1995 erstmals weltweite Präsenz. Während des Cannes Film Festival machte sie Werbung für den Spielfilm Camping Cosmos, in dem sie die Rolle der nymphomanischen Ehefrau des Campingplatzinhabers Monsieur Vandeputte spielte. Bei einem Boxkampf zwischen einem ehemaligen Herausforderer Cassius Clays, dem belgischen Boxer Jean-Pierre Coopman und einem anderen Gegner auf dem Festival läutete sie als Ringmädchen die Runden ein.^[2] Noch 1995 wurde sie zur Europäischen Miss Busenkönigin gewählt.^[1] In kurzer Zeit avancierte Lolo Ferrari zur Schauspielerin, Pop-Sängerin und Co-Moderatorin der britischen Comedy-Show Eurotrash auf Channel 4.

Im Jahre 1996 begann Ferrari mit ihrer ersten Single Airbag Generation eine Musikkarriere, eine weitere Single namens Set Me Free kam in den Handel, zwei weitere wurden im Anschluss allerdings nicht mehr veröffentlicht. Obwohl ihre musikalischen Ambitionen floppten, hatte sie eine Reihe von Fans. Als sie eine Unterwäschekollektion und eine Gummipuppe mit ihrem Namen auf den Markt bringen wollte, führte dies zu gerichtlichen Auseinandersetzungen mit dem Autohersteller Ferrari wegen des Markenrechts, die der Konzern letztlich verlor.^[3]

Tod unter mysteriösen Umständen

Am 5. März 2000 wurde sie in ihrer Wohnung in Grasse tot aufgefunden. Als Todesursache wurde zunächst Medikamentenmissbrauch angegeben. Nach einer Obduktion, deren Ergebnis auf Ersticken oder Erdrosselung hindeutete, gingen die Ermittler von einem Verbrechen aus. Ihr Ehemann wurde fast 12 Monate nach Ferraris Tod verhaftet und dann wieder freigelassen. Seine Anwälte gehen davon aus, dass Ferrari an dem Gewicht der Silikonimplantate erstickt ist. Die tatsächliche Todesursache konnte nie ermittelt werden.^[4]

Filmographie

• 1996: Big DD
• 1996: Camping Cosmos von Jan Bucquoy
• 1996: Double Airbags
• 1996: Planet Boobs
• 1997: Pierre and Gilles, Love Stories
• 1999: Le King de ces Dames
• 1999: Quasimodo d'El Paris

Archivmaterial und Dokumentationen

• 1997: Sex, Lies and Aliens
• 2000: Look at Lolo
• 2005: Dying to be Beautiful
• 2005: "The Dark Side of Porn" - Death of a Porn Star
• 2006: Der Generalmanager oder How To Sell A Tit Wonder von Steffen Jürgens
• 2006: Où sont passées les grandes gueules? 30 ans de débats à la télévision

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} Lolo Ferrari: Rätselhafter Tod des Busenwunders. In: Panorama. Spiegel ONLINE, 06. März 2000. Abgerufen am 19. August 2008. (de)
2. ↑ Interview mit Jean-Pierre Coopman. In: Humo. 14. Februar 14 februari 2006, S. 50 - 55. 
3. ↑ John Lichfield: Lolo Ferrari, soft porn star of Channel 4, dies. The Independant, 07. März 2000. Abgerufen am 19. August 2008. (en)
4. ↑ Lolo Ferarri: Todesursache bleibt mysteriös. Manager-Magazin, 20.03.2003. Abgerufen am 19. August 2008. (de)

Literatur

• Sheila Jeffreys: Beauty and Misogyny: Harmful Cultural Practices in the West. Routledge, ISBN 0415351839, S. 158 - 164, The Pornographic Demand for Breast Implants: Lolo Ferrari. 

Weblinks

• Lolo Ferrari in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

Personendaten
NAME	Ferrari, Lolo
ALTERNATIVNAMEN	Valois, Ève (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG	französische Pornodarstellerin, Moderatorin und Sängerin
GEBURTSDATUM	9. Februar 1968
GEBURTSORT	Clermont-Ferrand
STERBEDATUM	6. März 2000
STERBEORT	Grasse