- Akerlof
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George Arthur Akerlof (* 17. Juni 1940 in New Haven, Connecticut) ist ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler. Akerlof lehrt als Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of California, Berkeley.
Leben
Akerlof studierte in Yale und promovierte am Massachusetts Institute of Technology. Nach Stationen als Professor in Indien und der London School of Economics verbrachte er den größten Teil seiner Laufbahn an der University of California in Berkeley, wo er heute noch lehrt. Er ist mit der Ökonomin Janet Yellen verheiratet, die während der Präsidentschaft Bill Clintons eine Zeit lang dem Stab der Wirtschaftsberater vorsaß.
Akerlof gilt als Kritiker der Effizienzmarkthypothese. In seinem berühmtesten Aufsatz The Market for Lemons (→ Saure-Gurken-Problem, engl. Lemons problem) untersuchte er die Mechanismen des Gebrauchtwagenmarkts und zeigte, dass freie Märkte nicht funktionieren, wenn Käufer und Verkäufer ungleichen Zugang zu Information haben. Da unvollständig informierte Kaufinteressenten nicht zwischen minderwertigen und höherwertigen Angeboten unterscheiden können, sind sie nicht bereit, angemessene Preise für die besseren Autos zu zahlen. Deren Besitzer zögern daher, sie anzubieten.
2001 erhielt er zusammen mit Joseph E. Stiglitz und Michael Spence den Preis der schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel für ihre Arbeiten über das Verhältnis von Information und Märkten, insbesondere der Adversen Selektion.
Akerlof gehört zu den schärfsten Kritikern der Politik von US-Präsident George W. Bush. Im Jahr 2003 unterzeichnete er zusammen mit anderen Nobelpreisträgern zwei öffentliche Protestnoten gegen die amerikanische Regierungspolitik. Eine richtete sich gegen geplante Steuersenkungen, die andere gegen einen unilateralen Präventivkrieg im Irak. In einem Interview mit dem Spiegel im Juli 2003 sagte er: Ich denke, dass diese Regierung die schlimmste in der mehr als 200-jährigen Geschichte der USA ist. Sie hat nicht nur in der Außen- und Wirtschafts-, sondern auch in der Sozial- und Umweltpolitik außerordentlich unverantwortlich gehandelt. Das ist keine normale Politik mehr. Für die Bevölkerung ist die Zeit gekommen, zivilen Ungehorsam zu leisten.
Im Januar 2007 plädierte er für eine Rehabilitation des Keynesianismus und kritisierte die Neoklassik, weil diese gesellschaftliche Normen in ihren Nutzenfunktionen vernachlässige.
Schriften
- Monografien
- Explorations in pragmatic economics. Oxford 2005, ISBN 0-19-925391-9.
- An economic theorist's book of tales. Cambridge 1984, ISBN 0-521-26323-9.
- Herausgeberschaften
- Efficiency wage models of the labor market. Cambridge 1990, ISBN 0-521-32156-5.
- Aufsätze
- The Market for 'Lemons': Quality Uncertainty and the Market Mechanism, The Quarterly Journal of Economics, Vol. 84 No. 3 (Aug. 1970), S. 488–500.
Weblinks
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 2001 an George Akerlof (englisch)
- Homepage von George Akerlof
- Spiegel-Interview Juli 2003
- Handelsblatt-Artikel Wo Keynes Recht hatte und Friedman irrte, Januar 2007
Personendaten NAME Akerlof, George Arthur KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler GEBURTSDATUM 17. Juni 1940 GEBURTSORT New Haven
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