- Akersia
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Cleistocactus Systematik Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae) Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Kakteengewächse (Cactaceae) Unterfamilie: Eigentliche Kakteen (Cactoideae) Tribus: Trichocereeae Gattung: Cleistocactus Wissenschaftlicher Name Cleistocactus Lem. Cleistocactus ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Der botanische Name (von griechisch kleistós für geschlossen) spielt auf die röhrenförmigen Blüten in der Gattung an, die bei einigen Arten fast geschlossen erscheinen.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Pflanzen der Gattung sind schlanktriebige Stammsukkulenten von bis zu etwa 3 m Höhe. Meist bilden sie basal verzeigende Sträucher, selten verzweigen sie höher und bilden kleine Bäume. Die Sprosse stehen aufrecht und hängen dann häufig im Alter über, meist liegen sie mit aufstrebenden Enden nieder, seltener wachsen sie hängend. Sie haben meist viele Rippen. Die auf den Rippen stehenden Areolen tragen meist viele feine, haarartige Dornen mit einigen festeren Dornen dazwischen, selten sie die Dornen länger und grob.
Die Blüten erscheinen bei den meisten Arten in großer Anzahl jeweils einzeln aus den Areolen. Bei einigen Arten (aus den früheren Gattungen Borzicereus und Cephalocleistocactus) erscheinen sie aus auffälligen Zonen mit starker Borsten- und Haarbildung. Da diese Zonen jedoch nicht in die Sprossachsen eingesenkt sind, stellen sie keine echten Cephalien dar und werden deshalb „Pseudocephalien“ genannt. In Anpassung an die Bestäuber (Kolibris) sind die Blüten lang röhrenförmig mit aufrecht stehenden Blütenhüllblättern, die an den Spitzen manchmal nicht oder nur wenig nach außen umgeschlagen sind und so fast geschlossen erscheinen. Häufig sind sie durch einen basisnahen Knick nach oben und/oder durch einen schräg stehenden Blütensaum (oben länger oder gerader, unten kürzer oder weiter umgeschlagen) leicht zygomorph. Die Blütenfarben reichen von grün über weiß, gelb, orange und rot bis violett, wobei Rottöne vorherrschen. Die nach Befruchtung entstehenden, dicht beschuppten Früchte sind relativ klein, enthalten aber meist zahlreiche Samen.
Verbreitung
Die Arten der Gattung sind in Südamerika in den Staaten Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien, Paraguay und Uruguay verbreitet.
Systematik
Synonyme für die Gattung sind Akersia Buining, Bolivicereus Cárdenas, Borzicactella H.Johnson ex F.Ritter, Borzicactus Riccob., Borzicereus Fric & Kreuz., Cephalocleistocactus F.Ritter, Cleistocereus Fric & Kreuz., Clistanthocereus Backeb., Demnosa Fric, Gymnanthocereus Backeb., Hildewintera F.Ritter, Loxanthocereus Backeb., Maritimocereus Akers, Pseudoechinocereus Buining, nom. inval., Seticereus Backeb., Seticleistocactus Backeb., Winteria F.Ritter und Winterocereus Backeb. .
Arten
Die Gattung enthält die folgend aufgeführten Arten.
- Cleistocactus acanthurus (Vaupel) D.R.Hunt: basal verzweigende Sträucher mit liegenden, bis 90 cm langen Sprossen und roten Blüten aus Peru.
- Cleistocactus baumannii (Lem.) Lem.: basal verzweigende Sträucher mit liegenden bis kletternden, bis 1,5 m langen Sprossen und roten Blüten aus Bolivien, Paraguay, Uruguay, und Argentinien.
- Cleistocactus baumannii subsp. anguinus (Gürke) P.J.Braun & Esteves: aus Paraguay.
- Cleistocactus baumannii subsp. baumannii
- Cleistocactus baumannii subsp. chacoanus (F.Ritter) P.J.Braun & Esteves: aus Bolivien (Gran Chaco)
- Cleistocactus baumannii subsp. croceiflorus (F.Ritter) P.J.Braun & Esteves: aus Paraguay (Alto Paraguay)
- Cleistocactus baumannii subsp. horstii (P.J.Braun) N.P.Taylor: aus Brasilien (Mato Grosso do Sul).
- Cleistocactus baumannii subsp. santacruzensis (Backeb.) Mottram: aus Bolivien (Santa Cruz).
- Cleistocactus brookei Càrdenas: basal verzweigende Sträucher mit 50 cm langen Sprossen und orange bis roten Blüten aus Bolivien (Santa Cruz).
- Cleistocactus buchtienii Backeb.: basal verzweigende Sträucher mit 1 bis 2 m langen Sprossen und roten bis grünen Blüten aus Bolivien.
- Cleistocactus candelilla Càrdenas: basal verzweigende Sträucher mit 0,7 bis 3 m langen Sprossen und roten Blüten mit weißen Spitzen aus Südost Bolivien.
- Cleistocactus chotaensis F.A.C.Weber: basal verzweigende Sträucher mit liegenden, bis 2 m langen Sprossen und orangenen Blüten aus Peru (La Libertad).
- Cleistocactus clavispinus Rauh & Backeb.) Ostolaza: basal verzweigende Sträucher mit aufrechten, bis 1 m langen Sprossen und roten Blüten aus Peru (nahe Nazca).
- Cleistocactus crassiserpens Rauh & Backeb.: aus Nord Peru, vermutlich eine natürliche Hybride von Cleistocactus icosagonus und Cleistocactus serpens.
- Cleistocactus dependens Càrdenas: basal verzweigende Sträucher mit grünlichen Blüten aus Bolivien (Santa Cruz).
- Cleistocactus ferrarii R.Kiesling: basal verzweigende Sträucher mit bis 90 cm langen Sprossen und roten Blüten mit grünen Spitzen aus Argentinien (Salta).
- Cleistocactus fieldianus (Britton & Rose) D.R.Hunt: basal verzweigende Sträucher mit anfangs aufrechten, dann liegenden, bis 6 m langen Sprossen und roten Blüten aus Peru.
- Cleistocactus grossei (Hort) Backeb.: basal verzweigende Sträucher aus Paraguay.
- Cleistocactus hildegardiae F.Ritter: basal verzweigende Sträucher aus Bolivien (nahe Tarija).
- Cleistocactus hyalacanthus Backeb.: basal verzweigende Sträucher mit aufrechten, bis 90 cm hohen Sprossen und rosa bis blassroten Blüten aus Argentinien und Südbolivien.
- Cleistocactus hystrix (Rauh & Backeb.) Ostolaza: aus Peru (Ayacucho).
- Cleistocactus icosagonus (Kunth) F.A.C.Weber: basal verzweigende Sträucher mit aufstrebenden bis aufrechten, bis 60 cm hohen Sprossen und roten bis violetten Blüten aus Süd Ecuador und Nord Peru.
- Cleistocactus laniceps (K.Schum.) Rol.-Goss.: basal verzweigende Sträucher mit niederliegenden, bis 4 m langen Sprossen und roten Blüten aus Bolivien (Cochabamba).
- Cleistocactus luribayensis Càrdenas: basal verzweigende Sträucher mit niederliegenden, 2 bis 3 m langen Sprossen und roten Blüten aus Bolivien (La Paz).
- Cleistocactus micropetalus F.Ritter: basal verzweigende Sträucher mit niederliegenden, bis 3 m langen Sprossen und grünlichen Blüten aus Bolivien (Beni).
- Cleistocactus morawetzianus Backeb.: basal verzweigende Sträucher mit 1 bis 1,5 m langen Sprossen und roten Blüten aus Peru.
- Cleistocactus muyurinensis F.Ritter: kleine, bis 1,5 m hohe Baume mit roten bis violetten Blüten aus Bolivien (Santa Cruz).
- Cleistocactus neoroezlii (F.Ritter) Buxb.: basal verzweigende Sträucher mit bis 80 cm langen Sprossen und roten Blüten aus Peru (Lambayeque).
- Cleistocactus orthogonus Càrdenas: basal verzweigende Sträucher mit bis 80 cm langen Sprossen und roten Blüten aus Bolivien (Potosí).
- Cleistocactus pachycladus Rauh & Backeb.) Ostolaza: aus Peru.
- Cleistocactus palhuayensis F.Ritter & Shahori: basal verzweigende Sträucher mit niederliegenden, 2 bis 3 m langen Sprossen und gelben Blüten aus Bolivien (La Paz, am Fluss Palhuaya).
- Cleistocactus paraguarensis F.Ritter: basal verzweigende Sträucher mit orangenen Blüten aus Paraguay.
- Cleistocactus parapetiensis Càrdenas: basal verzweigende Sträucher mit 60 cm langen Sprossen und orangenen Blüten mit grünen Spitzen aus Bolivien (Santa Cruz).
- Cleistocactus parviflorus (K.Schum.) Rol.-Goss.: basal verzweigende Sträucher mit niederliegenden, bis 3 m langen Sprossen und gelben, manchmal roten Blüten aus Bolivien (nahe der Stadt Comarapa).
- Cleistocactus peculiaris Rauh & Backeb.) Ostolaza: aus Peru (Apurímac)
- Cleistocactus piraymirensis Càrdenas: basal verzweigende Sträucher mit 1 m langen Sprossen und roten Blüten aus Bolivien (Santa Cruz).
- Cleistocactus plagiostoma (Vaupel) D.R.Hunt: aus Peru.
- Cleistocactus pungens F.Ritter: basal verzweigende Sträucher mit roten Blüten aus Peru.
- Cleistocactus reae Càrdenas: basal verzweigende Sträucher mit niederliegenden, bis 2 m langen Sprossen und rosa Blüten aus Bolivien (La Paz).
- Cleistocactus ritteri Backeb.: basal verzweigende Sträucher mit aufrechten, bis 90 cm langen Sprossen und gelben Blüten aus Bolivien (La Paz, Yungas).
- Cleistocactus roezlii (Haage ex K.Schum.) Backeb.: basal verzweigende Sträucher mit bis 1,8 m langen Sprossen und roten Blüten aus Nord Peru.
- Cleistocactus roseiflorus (Buining) G.D. Rowley: Einzelpflanzen, säulig bis 1m hoch mit stark zygomorphen rosa Blüten, an der Triebspitze erscheinend
- Cleistocactus samaipatanus (Càrdenas) D.R.Hunt: basal verzweigende Sträucher mit aufrechten bis niederliegenden, 1 bis 1,5 m langen Sprossen und roten Blüten aus Bolivien.
- Cleistocactus sepium (Kunth) F.A.C.Weber: häufig einzelne Säulen, sonst gering basal verzweigende Sträucher mit niederliegenden, bis 1,8 m langen Sprossen und roten Blüten aus Ecuador.
- Cleistocactus serpens (Kunth) F.A.C.Weber: basal verzweigende Sträucher mit aufstrebenden, bis 2 m langen Sprossen und rosa bis roten Blüten aus Nord Peru bis Süd Ecuador.
- Cleistocactus sextonianus (Backeb.) D.R.Hunt: basal verzweigende Sträucher mit niederliegenden, bis 1,5 m langen Sprossen und roten Blüten aus den Küstenbereichen Perus.
- Cleistocactus smaragdiflorus (F.A.C.Weber) Britton & Rose: basal verzweigende Sträucher mit aufrechten bis niederliegenden, bis 2 m langen Sprossen und roten Blüten aus Argentinien und Bolivien.
- Cleistocastus strausii (Heese) Backeb.: basal verzweigende Sträucher mit aufrechten, bis 2,5 m hohen Sprossen und roten Blüten aus Argentinien und Bolivien. Die bekannteste Art.
- Cleistocactus tarijensis Càrdenas: basal verzweigende Sträucher mit aufrechten, 40 bis 70 cm hohen Sprossen und violetten Blüten aus Bolivien (Tarija).
- Cleistocactus tenuiserpens Rauh & Backeb.: aus Nord Peru.
- Cleistocactus tominensis (Weing.) Backeb.: basal verzweigende Sträucher mit bis 2 m langen Sprossen und gelblich grünen bis roten Blüten aus Bolivien (Chuquisaca).
- Cleistocactus tupizensis (Vaupel) Backeb.: basal verzweigende Sträucher mit bis 1,5 m langen Sprossen und weißen bis roten Blüten aus Bolivien (in Höhenlagen von 2400 bis 3600 m NN).
- Cleistocactus variispinus F.Ritter: basal verzweigende Sträucher mit bis 60 cm langen Sprossen und weißen bis gelben Blüten aus Bolivien (La Paz.
- Cleistocactus vulpis-cauda F.Ritter & Cullmann: basal verzweigende Sträucher mit aufrechten bis aufstrebenden, bis 2 m langen Sprossen und roten Blüten aus Bolivien (Chuquisaca).
- Cleistocactus winteri D.R.Hunt: stark basal verzweigende Sträucher mit anfangs aufrechten, dann hängenden, bis 90 cm langen Sprossen und lachsroten Blüten aus Argentinien und Uruguay.
- Cleistocactus xylorhizus (F.Ritter) Ostolaza: aus Peru (nahe Lima).
Kultivierung
Im Vergleich zur Kultivierung anderer Kakteen stellen Cleistokakteen keine besonderen Ansprüche. In der Vegetationsperiode mögen die Pflanzen ein morgendliches Benebeln oder Besprühen mit Wasser, das sie durch die Dornen aufnehmen. Die Überwinterung sollte völlig trocken erfolgen.
Ältere Exemplare sind oft sehr blühfreudig. Da aufrecht wachsende Pflanzen im Alter dazu neigen überzuhängen und so die Gefahr des Abbrechens besteht, werden sie am besten durch Stäbe gestützt. Der hängend wachsende Cleistocactus winteri wird vorwiegend in Hängetöpfen (als Ampelpflanze) gehalten.
Quellen
- Urs Eggli: Das große Kakteen-Lexikon, Deutsche Ausgabe, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 2005, ISBN 3-8001-4573-1
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