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McDonnell F-101 Voodoo
Die F-101B "Voodoo" (s/n 58-0270) der 142nd FIGTyp: Jagdflugzeug Entwurfsland: Vereinigte Staaten Hersteller: McDonnell Aircraft Corporation Erstflug: 29. September 1954 Indienststellung: Mai 1957 Produktionszeit: 1956 bis 1961 Stückzahl: 855 Die McDonnell F-101 Voodoo war ein Jagdflugzeug der US-Luftwaffe, das zu der sog. Century-Reihe gehörte (F-100 bis F-110).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Sie wurde in den 1950er Jahren aus dem Prototyp XF-88 Voodoo entwickelt und sollte gemäß Ausschreibung ein Langstreckenbegleitjäger für die US-Bomber des SAC werden. McDonnell blieb bei der bewährten Auslegung mit zwei Triebwerken wie bei den Marinejägern. Die leistungsstarken Nachbrennertriebwerke J57 von Pratt & Whitney verliehen der F-101 eine Höchstgeschwindigkeit von 1.900 km/h, die Reichweite betrug 2.500 km. Da die Reichweite für den Einsatz als Begleitjäger nicht ausreichte wurden die Anforderungen für die Zwecke des TAC abgewandelt und die F-101 in einen Jagdbomber umkonstruiert. Die erste F-101A flog am 29. September 1954, die offizielle Indienststellung bei der USAF erfolgte im Frühjahr 1957. Am 12. Dezember 1957 erreichte eine F-101A mit 1943,5 km/h einen neuen absoluten Geschwindigkeitsweltrekord.
Die in 77 Exemplaren gebaute F-101A besaß ein J57-P-13-Triebwerk (4.630kp) und war mit vier Kanonen sowie einem Nuklearflugkörper zur Bomberabwehr ausgerüstet. Eine Maschine wurde zum Erprobungsträger NF-101A für verschiedene Triebwerke umgebaut, zwei Maschinen zu unbewaffneten Fotoaufklärern YRF-101A. Aufbauend auf ihnen wurde dann insgesamt 35 RF-101A neu produziert. Nach dem Abzug aus den Einsatzverbänden wurden verbleibende F-101A zur Aufklärern RF-101G für die Nationalgarde umgebaut. Die zweite Serienausführung war als zweisitziger Abfangjäger mit neu konzipiertem Vorderrumpf, Luftbetankungsanlage, einem verbesserten Feuerleitsystem für MB-1-Genie-Nuklearflugkörper sowie unter Verzicht auf die Kanonenbewaffnung ausgelegt. Es entstanden 407 F-101B, von denen 56 im Juli 1961 nach Kanada gingen, wo sie im Rahmen des NORAD (North American Aerospace Defense Command) als CF-101B eingesetzt wurden. Nach Rückgabe wurden einige Maschinen zu doppelsitzigen Aufklärern RF-101B umgebaut. 153 F-102B wurden später zu F-101F modernisiert, wobei man u.a. die Luftbetankungsanlage entfernte und das Feuerleitsystem um einen Infrarotsensor ergänzte. 72 F-101B wurden später zu Trainern TF-101B umgebaut, von denen einige nochmals zur TF-101F gemäß der modernisierten Jägerversion F-101F modifiziert wurden. Zehn TF-101B gingen als CF-101F an die kanadische Luftwaffe. Die dritte Serienversion war die F-101C, ein einsitziger Jäger ähnlich der F-101A mit verstärkter Zelle, von der 47 Maschinen entstanden. Wie die RF-101A entstanden 166 neue Aufklärer RF-101C, während später für die Nationalgarde verbliebene F-101C zur Aufklärern RF-101H umgebaut wurden. Die F-101D und E waren Varianten mit General Electric J79-Triebwerk, die aber nie über das Projektstadium hinauskamen.
Die Aufklärerversionen flogen auf zahlreichen Brennpunkten des kalten Krieges wie Kuba und Vietnam, ebenso wird von Einsätzen der Voodoo mit Kennzeichen der taiwanesische Luftwaffe berichtet, wobei diese Flüge auch mit amerikanischen Besatzungen erfolgt sein sollen.
Die „Voodoo“ nahm die wesentlichen Konstruktionsmerkmale der späteren Phantom II vorweg: Die Auslegung als Zweisitzer, zwei Triebwerke, die Rumpfform, auch wenn sie schlanker und länger ausfiel und die große Tankkapazität. Eine Besonderheit stellte der Waffenschacht im Rumpf dar, der in einer drehbaren Abschußvorrichtung mehrere Lenkwaffen enthielt. Als Jäger und Jagdbomber führte sie vier 20-mm-Kanonen, beim Aufklärer waren mehrere Kameras in der geänderten Nase eingebaut. Die F-101 führte AIM-4 Falcon-Lenkraketen und die nuklear bestückte AIR-2 Genie-Rakete mit.
Die F-101 ist in Museen nur sehr selten zu finden. Das einzige Exemplar in Deutschland ist im Technikmuseum in Speyer ausgestellt.
Versionen
- XF-88/YF-101A
- 2 gebaut, Prototypen
- F-101A
- 77 gebaut, einsitziger Jagdbomber
- YRF-101A
- Umbau von zwei F-101A zu Aufklärer-Prototypen
- RF-101A
- 35 gebaut, Aufklärungsversion der F-101A mit sechs Kameras
- F-101B
- 479 gebaut, zweisitziger Abfangjäger.
- CF-101B
- Bezeichnung für 112 an Kanada abgegebene F-101B
- EF-101B
- Umbau einer F-101B für Kanada als Radarzieldarstellungs-Flugzeug
- RF-101B
- Umbau von 22 ehemals kanadischen F-101B mit Kameras im Waffenschacht
- TF-101B
- 79 gebaut, F-101B mit Doppelsteuerung, später F-101F
- F-101C
- 47 gebaut, einsitziger Jagdbomber, strukturell verstärkte F-101A
- RF-101C
- 166 gebaut, Aufklärungsversion der F-101C mit sechs Kameras und Außenstation zum Abwurf einer Atombombe
- F-101D
- Version mit General Electric J79-Triebwerken, nicht gebaut
- F-101E
- Version mit J79-Triebwerken, nicht gebaut
- F-101F
- Umbau von 152 F-101B mit Doppelsteuerung und Umbenennung der TF-101B
- CF-101F
- 20 an Kanada abgegebene F-101F
- RF-101G
- Umbau von 29 F-101A zu Aufklärungsflugzeugen
- RF-101H
- Umbau von 32 F-101C zu Aufklärungsflugzeugen
Technische Daten
Kenngröße F-101B Länge: 20,54 m Spannweite: 12,09 m Höhe: 5,49 m Tragfläche: 34,19 m² Leergewicht: 13.141 kg Maximales Startgewicht: 23.768 kg Triebwerk: Zwei Pratt & Whitney J57-P-55, je 6.750 kp Höchstgeschwindigkeit: 1.965 km/h in 12.190 m Dienstgipfelhöhe: 16.705 m Flugreichweite: 2.494 km Bewaffnung: 6 Lenkraketen Luft-Luft AIM-4 Falcon oder 2 ungelenkte Nuklearraketen MB-1 Genie + 4 Falcon Besatzung: 2 Mann Literatur
- Marcelle S. Knaack: Encyclopedia of U.S. Air Force Aircraft and Missile Systems. Volume 1: Post-World War II Fighters, 1945-1973. Office of Air Force History, Washington D.C. (USA), 1978. ISBN 0912799196. S. 134-157.
Weblinks
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