F.A. Premier League

F.A. Premier League
Premier League
Logo der Premier League
Erstaustragung 1992
Mannschaften 20 Teams
Aktueller Meister Manchester United
Rekordmeister Manchester United (10)
Rekordspieler Ryan Giggs (525)
Rekordtorschütze Alan Shearer (260)
Internetseite premierleague.com
Football League Championship (II)

Die Premier League (nach dem offiziellen Sponsoren auch „Barclays Premier League“, umgangssprachlich „The Premiership“) ist die höchste Spielklasse im englischen Fußball und befindet sich damit auf der obersten Ebene des englischen Ligasystems. Es nehmen momentan 20 Vereine an einer Spielrunde, die zwischen August und Mai des Folgejahres ausgetragen wird, teil. Über eine Auf- und Abstiegsregelung mit dem darunter angesiedelten Football-League-Verband findet jährlich ein Austausch von drei Klubs statt.

Die am 20. Februar 1992 als „FA Premier League“ gegründete Spielklasse nahm am 15. August desselben Jahres offiziell ihren Spielbetrieb auf. Die Vereine der damaligen Eliteliga First Division profitierten damit erheblich von deutlich erhöhten Fernseheinnahmen und spalteten sich von der Football League ab, die selbst damit die seit 1888 bestehende Vorherrschaft als Plattform für den englischen und walisischen Spitzenfußball verlor. Die Premier League hat sich seitdem zu der Sportliga mit der weltweit höchsten Zuschaueranzahl entwickelt.[1]

Von den mittlerweile 40 teilnehmenden Vereinen konnten bisher nur vier Mannschaften die Meisterschaft gewinnen: Manchester United (zehn Titel), FC Arsenal (drei Titel), FC Chelsea (zwei Titel) und die Blackburn Rovers (ein Titel). In der Saison 2007/08 konnte erneut Manchester United die Meisterschaft erringen.

Das Gegenstück im Frauenbereich ist die FA Women's Premier League (oder genauer die „FA Women's Premier League National Division“), wobei die Vereine dort in mehr oder weniger abhängigen Verbindungen zu den renommierten Klubs im Männerfußball aus der Premier League und der Football League stehen. Dennoch besitzt die Frauenliga einen eher semiprofessionellen Charakter und findet in der Öffentlichkeit im Vergleich zum Männerbereich eine deutlich geringere Resonanz.

Seit 1999 existiert zudem für die Reserveteams der Profivereine die Premier Reserve League, in der seit der Spielzeit 2006/07 nur Mannschaften der Premier-League-Teilnehmer spielberechtigt sind. Dort kommen neben den Ersatzspielern, die nicht Teil des offiziellen Profikaders sind, vorrangig die jungen Talente der Erstligavereine zum Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Saison Premier-League-Meister
1992/1993 Manchester United
1993/1994 Manchester United
1994/1995 Blackburn Rovers
1995/1996 Manchester United
1996/1997 Manchester United
1997/1998 FC Arsenal
1998/1999 Manchester United
1999/2000 Manchester United
2000/2001 Manchester United
2001/2002 FC Arsenal
2002/2003 Manchester United
2003/2004 FC Arsenal
2004/2005 FC Chelsea
2005/2006 FC Chelsea
2006/2007 Manchester United
2007/2008 Manchester United
2008/2009

Vorgeschichte

Die 1980er-Jahre markierten einen Tiefpunkt im englischen Fußball. Die wirtschaftlich schwere Lage, unter der auch die Fußballfans litten, baufällige Stadien und das weit verbreitete Hooligan-Problem, das unter anderem nach den Ereignissen im Heysel-Stadion im Jahre 1985 zum Ausschluss der englischen Klubs von den europäischen Vereinswettbewerben geführt hatte[2], waren dafür verantwortlich, dass die seit 1888 bestehende englische Football League First Division in Bezug auf die Zuschauerzahlen und die Wirtschaftskraft deutlich hinter andere ausländische Eliteklassen – wie beispielsweise die italienische Serie A und die spanische Primera División – zurückgefallen war. Zudem strebten immer mehr heimische Spitzenspieler in die besten Ligen anderer Nationen. [3] Dieser Abwärtstrend konnte im Jahre 1990 gestoppt werden, als die englische Fußballnationalmannschaft eine erfolgreiche Weltmeisterschaft in Italien spielte und erst im Halbfinale unglücklich nach Elfmeterschießen ausschied. Im gleichen Jahr beendete der europäische Fußballverband UEFA die Sperre für die englischen Fußballvereine. Mit dem „Taylor Report“ war zudem im Januar bereits ein Dokument zur Sicherheit in den Stadien erarbeitet worden, das versprach, alle Spielstätten in reine Sitzplatzstadien umzuwandeln. [4]

Auch die Fernseheinnahmen hatten deutlich an Bedeutung gewonnen. Während die Football League im Jahre 1986 die Übertragungsrechte für zwei Jahre noch für lediglich 6,3 Millionen Pfund veräußert hatte, stieg die Summe 1988 in dem Vierjahresvertrag auf 44 Millionen Pfund. [5] In den Verhandlungen im Jahre 1988 wurden erstmals Stimmen laut, bei denen zehn Klubs damit drohten, den Verband zu verlassen, um eine eigene „Superliga“ zu gründen. Diese konnten jedoch vorerst noch einmal zu einem Verbleib überzeugt werden. [6] Als die Stadien jedoch kontinuierlich verbessert wurden und die Zuschauerzahlen und dadurch die Einnahmen stiegen, äußerten die Spitzenvereine erneut ihre Überlegungen, die Football League zu verlassen, um so von den deutlich gestiegenen Geldern, die nun in den Fußballsport investiert wurden, besser zu profitieren.

Gründung und Teilnehmer

An der ersten Saison 1992/93 nahmen 22 Vereine teil. Das erste Tor erzielte Brian Deane, der mit Sheffield United den späteren Meister Manchester United mit 2:1 besiegen konnte. Aufgrund einer Intervention des Weltfußballverbands FIFA reduzierte die Premier League 1995 die Spielklasse auf 20 Vereine dadurch, dass vier Mannschaften absteigen mussten und gleichzeitig nur zwei Vereine als Aufsteiger neu aufgenommen wurden. Die FIFA forderte zuletzt am 8. Juni 2006 darüber hinaus – wie auch in Italien und Spanien – die weitere Verkleinerung auf 18 Klubs zu Beginn der Saison 2007/08, stieß jedoch mit diesem Vorhaben bei der Premier League auf Ablehnung. [7]

Am 12. Februar 2007 verkürzte die Liga ihren offiziellen Namen von „FA Premier League“ zu „Premier League“.

Die Teilnahme an der Premier League ist nicht nur englischen Fußballvereinen vorbehalten. Obwohl bis dato noch kein nicht-englischer Klub die Mitgliedschaft an der Premier League hat erringen können, steht diese im Falle eines sportlichen Aufstiegs den walisischen Vereinen, die Teil des englischen Ligasystems sind (darunter vor allem dem aktuellen Zweitligisten Cardiff City), offen. Daneben wird sporadisch über eine Aufnahme der schottischen Spitzenvereine in die englische Premier League spekuliert. Zu einer konkreten Planung diesbezüglich haben diese Überlegungen jedoch bis heute noch nicht geführt.

Organisation

Die Premier League operiert als selbständiges Unternehmen, das sich in gemeinsamem Besitz der 20 teilnehmenden Vereine befindet. Jeder Klub wird als Anteilseigner angesehen, der in Vertragsangelegenheiten und bei Regeländerungen über genau eine Stimme verfügt. Die Vereine wählen einen Vorsitzenden, einen Generaldirektor (Chief Executive Officer („CEO“)) und einen Vorstand, der das Tagesgeschäft der Liga überwacht. [8] Der englische Fußballverband The Football Association („FA“) ist selbst nicht am Tagesgeschäft der Premier League beteiligt, besitzt aber als besonderer Teilhaber ein Vetorecht bei der Wahl des Vorsitzenden und des Generaldirektors, sowie bei der Umsetzung von Regeländerungen. [9] Die Premier League entsendet Vertreter zu dem europäischen Vereinsforum der UEFA, wobei sich die Anzahl der Vereine und die ausgewählten Klubs selbst nach einem speziellen Koeffizienten des europäischen Fußballverbands richten. Das europäische Vereinsforum wählt drei Mitglieder in das „Klubwettbewerbe“-Komitee, das in das operative Geschäft von UEFA-Wettbewerben – darunter vor allem die Champions League und der UEFA-Pokal - einbezogen ist. [10]

Verlauf des Wettbewerbs und Sponsoren

Wettbewerb

Aktuell spielen 20 Mannschaften eine Meisterschaftsrunde in der Premier League aus. Während einer von August bis Mai andauernden Saison spielen die Vereine jeweils zwei Partien gegen die anderen Teilnehmer in einem Heimspiel im eigenen Stadion und auswärts in der Spielstätte des Gegners. Dadurch ergeben sich 38 Pflichtspiele für jeden Verein und insgesamt 380 Partien im Verlauf einer Premier-League-Saison. Für einen Sieg erhält eine Mannschaft drei Punkte und einen Zähler für ein Remis. Keine Punkte werden für eine Niederlage ausgegeben. Nach der Anzahl der gewonnenen Punkte rangieren die Vereine in der Tabelle, wobei die bessere Tordifferenz über die Rangfolge von Mannschaften mit der gleichen Punkteanzahl entscheidet. Sollte auch diese gleich sein, so wird die Mannschaft mit den mehr erzielten Treffern bevorzugt. Bei Gleichheit in all diesen Kriterien wird den Vereinen der gleiche Platz zugeteilt. Falls die Platzierung am Ende der Saison bei gleichgestellten Vereinen entscheidend in der Meisterschaftsfrage, der Qualifikation für einen europäischen Vereinswettbewerb oder in der Abstiegsfrage sein sollte, so müssen die betroffenen Mannschaften Play-off-Spiele auf neutralem Boden zur endgültigen Entscheidung austragen (dieser Fall ist bis zum heutigen Tage jedoch noch nicht eingetreten). Der Verein, der nach diesen Kriterien am Ende der Saison auf dem ersten Tabellenplatz steht, ist englischer Fußballmeister. Die drei zum Saisonende auf untersten Plätzen befindlichen Mannschaften steigen in die zweitklassige Football League Championship ab und werden durch die zwei besten Mannschaften dieser Liga direkt und durch ein drittes Team ersetzt, das in der regulären Saison zwischen dem dritten und sechsten Platz in der Football League Championship abgeschlossen und anschließend zwei Ausscheidungsrunden gewonnen hat.

Qualifikation für europäische Vereinswettbewerbe

Spielszene aus der Partie der Bolton Wanderers gegen den FC Fulham im FA Cup.

Die besten vier Mannschaften aus der Saisonabschlusstabelle der Premier League qualifizieren sich für die UEFA Champions League, wobei der Meister und der Vizemeister direkt in die Gruppenphase einziehen. Der dritt- und viertplatzierte Verein müssen zuvor in einer Qualifikationsrunde mit Hin- und Rückspiel das Erreichen dieser Hauptrunde gegen einen ihnen jeweils zugelosten europäischen Verein erspielen. Die auf dem fünften Platz rangierende Mannschaft qualifiziert sich direkt für den UEFA-Pokal und auch die auf dem sechsten und siebten Rang befindlichen Vereine können sich an diesem Wettbewerb beteiligen, wenn eine bestimmte Konstellation bei den heimischen Pokalwettbewerben eingetreten ist. Dies ist der Fall, wenn sich beide Finalisten des FA-Cup-Endspiels in der abgelaufenen Meisterschaftsaison unter den besten fünf Mannschaften in der Meisterschaft befinden und somit den durch den FA Cup auszuspielen UEFA-Pokal-Platz an die jeweils nächst bessere Mannschaft in der Tabelle „freigegeben“. Eine ähnliche Regelung gilt für den Ligapokal. Sollte der Gewinner dort bereits über die Meisterschaft für einen europäischen Vereinswettbewerb qualifiziert sein, so erhält der jeweils nächstplatzierte Verein aus der Liga dessen Zugangsberechtigung für den UEFA-Pokal. Eine wichtige Unterscheidung ist, dass sich im Gegensatz zum FA Cup ein Verein nicht als unterlegener Ligapokal-Finalist für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren kann. Zudem darf das am höchsten platzierte Team, dem nicht die UEFA-Pokal-Qualifikation gelang, am UEFA Intertoto Cup (kurz: „UI-Cup“) teilnehmen, vorausgesetzt dieser Verein hat dies zuvor beantragt. Der Gewinner einer UI-Cup-Runde zieht zusätzlich in den UEFA-Pokal ein.

Theoretisch kann die Football Association jedes Team aus dem englischen Ligasystem in einen europäischen Vereinswettbewerb entsenden, wobei sich die Auswahl aber praktisch - wie in den anderen großen Ligen Europas - in der Regel auf die besten Mannschaften der obersten Spielklasse beschränkt. Im Jahre 2005 entstand die kontroverse Situation, dass der FC Liverpool gerade die Champions League gewonnen hatte, sich über die Meisterschaftsrunde mit einem fünften Platz jedoch nicht für die nächste Runde des höchsten europäischen Vereinswettbewerbs qualifizieren konnte. Dies hätte zur Folge gehabt, dass erstmalig in der Geschichte des renommierten Wettbewerbs einer Mannschaft nicht die Möglichkeit zur Titelverteidigung gegeben worden wäre. In einer ähnlichen Konstellation hatte 2000 Real Madrid ebenfalls die Champions League gewonnen und sich nicht über die heimische Liga für den Wettbewerb der Folgesaison qualifiziert. In diesem Fall hatte der spanische Fußballverband den viertplatzierten Verein „geopfert“ und dessen Startplatz auf Real Madrid übertragen. Im Gegensatz dazu bestand aber die FA darauf, die besten vier Mannschaften in die Champions League zu entsenden, da diese sich die Qualifikation zuvor erspielt hatten. Vor allem der FC Everton als viertplatziertes Team insistierte, ein Teilnahmerecht zu haben und stellte sich gegen eine ähnliche Vorgehensweise, wie sie zuvor in Spanien praktiziert worden war. Die UEFA äußerte sich zunächst ablehnend gegenüber einer Regeländerung, beugte sich aber schließlich dem Druck ihres eigenen Präsidenten Lennart Johansson, [11] dem des FIFA-Präsidenten Sepp Blatter, [12] und von prominenten Fußballerpersönlichkeiten wie Franz Beckenbauer [13] und nahm somit erstmals fünf englische Mannschaften in eine Champions-League-Runde auf. Die UEFA betonte jedoch den Ausnahmecharakter dieser Regelung und bestimmte, dass zukünftig der Titelverteidiger automatisch an der Champions League der folgenden Saison teilnehme und den Startplatz des am niedrigsten platzierten Vereins aus der Meisterschaft einnehme.

In der UEFA-Fünfjahreswertung zur Bewertung der europäischen Ligen anhand der Resultate der Mannschaften in den europäischen Vereinswettbewerben - bezogen auf die vergangenen fünf Jahre - konnte die Premier League zuletzt auf den zweiten Platz vorrücken und rangiert damit nur noch hinter der spanischen Primera División, aber jetzt vor der italienischen Serie A. [14] Aktuell dürfen die drei besten nationalen Ligen in Europa vier Mannschaften in die Champions League entsenden. Der neue UEFA-Präsident Michel Platini hat sich jedoch offiziell für eine Regeländerung ausgesprochen, die zukünftig eine Obergrenze von drei Vereinen für jede Nation in der europäischen Königsklasse festschreiben soll.

Sponsoren

Seit 1993 besitzt die Premier League einen offiziellen Sponsoren. Abhänging von dem jeweils aktuellen Sponsoren änderte sich oft der offizielle Name der Liga, wobei als Gemeinsamkeit der Begriff „Premiership“ konstant verwendet wurde. Folgende Sponsoren haben im Laufe der Zeit die Bezeichnung des Wettbewerbs geprägt:

  • 1993–2001: Carling (FA Carling Premiership)
  • 2001–2004: Barclaycard (Barclaycard Premiership)
  • 2004–2010: Barclays (Barclays Premiership)

Finanzsituation

Die Premier League beherbergt aktuell viele der weltweit besten Spieler und stellt die finanziell lukrativste Fußballliga dar. Gemäß einer Bewertung der Unternehmensberatungsgesellschaft Deloitte Touche Tohmatsu lagen die Gesamteinnahmen der Premier-League-Vereine in der Saison 2004/05 bei 1,3 Milliarden Pfund und damit mehr als 40% über den Einkünften des nächsten Wettbewerbers, der italienischen Serie A. [15] Ein weiterer wesentlicher Zuwachs in den Einkünften findet zur Saison 2007/08 statt, wenn der neue Vertrag zu den Übertragungsrechten inkraft tritt. Mit Stand des Dollarkurses aus dem Januar 2007 entsprechen die Einkünfte in Höhe von 1,3 Milliarden Pfund in etwa 2,51 Milliarden US-Dollar. Damit war die Premier League in der Rangfolge der lukrativsten Sportligen hinter den drei populärsten nordamerikanischen Sportligen National Football League (NFL), Major League Baseball (MLB) und National Basketball Association (NBA) auf dem vierten Platz und noch vor der Eishockeyprofliga National Hockey League (NHL). Zieht man in Betracht, dass die Premier League nur 20 Teilnehmer besitzt (im Vergleich zu den 32 NFL-Mitgliedern und den 30 Teilnehmern in den jeweils anderen genannten Ligen) sind - abhängig von dem jeweils aktuellen Pfund-Dollar-Umrechnungskurs - die durchschnittlichen Einkünfte eines Teams vergleichbar mit denen aus der NBA.

Im leichten Gegensatz dazu stellte Deloitte in der jährlich veröffentlichten „Football Money League“ fest, dass selbst der finanzstärkste englische Fußballverein Manchester United in Bezug auf die Gesamteinkünfte fast 50 Millionen Euro hinter dem aktuell weltweit reichsten Fußballverein Real Madrid rangiert. Obwohl sich im Vergleich zu den amerikanischen Profiligen die Vereine innerhalb der Premier League deutlicher in der Höhe ihrer Einkünfte unterscheiden, besteht größere Konstanz als bei den vergleichbaren großen europäischen Fußballligen. Deloitte listet acht Premier-League-Vereine in der „Top 20“ der „Money League“ auf, wobei sich ansonsten maximal vier Vereine einer Nation dort platzieren. Obwohl Real Madrid und der FC Barcelona zur Zeit in dieser Rechnung die beiden finanzstärksten Fußballvereine sind, finden sich keine weiteren spanischen Klubs in der „Top 20“.

Der Zuschauerschnitt eines Premier-League-Meisterschaftsspiels betrug in der Saison 2005/06 33.875 und weist damit weltweit den vierthöchsten Schnitt einer Profisportliga auf, noch vor der Serie A und der spanischen La Liga, aber hinter der deutschen Fußball-Bundesliga. Damit weist der Zuspruch gegenüber der Startsaison 1992/93 (21.126 Zuschauer im Durchschnitt) eine Steigerung von über 60% auf. [16] Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich die Stadien in der Gründungsspielzeit noch in einer Phase größerer Umbauten in reine Sitzplatzstadien befanden, um die Anforderung des Taylor Reports in diesem Punkt zu erfüllen, die mit einer Deadline zur Saison 1994/95 belegt worden war. [17][18] Im Vergleich zur Rekordsaison in der Premier-League-Geschichte 2002/03 mit einem Schnitt von 35.464 Zuschauern wies die Zahl zur Spielzeit 2005/06 eine leichte Rückläufigkeit auf. [19]

In dem neuen Dreijahresvertrag erstanden der Fernsehsender Sky 92 Premier-League-Spiele für 1,314 Milliarden Pfund sowie Setanta Sports 46 Partien für 392 Millionen Pfund. Die ausländischen Fernsehrechte werden im gleichen Zeitraum ein Volumen von 625 Millionen Pfund erreichen, während sich die Einnahmen über das Internet und die Mobilfunktechnologien auf insgesamt 400 Millionen Pfund belaufen. Die konkreten Einnahmen über diese Rechte für die einzelnen Klubs reichen von 50 Millionen Pfund für den jeweils besten Verein bis hinunter zu 26,8 Millionen Pfund für den Tabellenletzten, wobei sowohl das Preisgeld als auch die individuellen TV-Einnahmen eingerechnet sind. Mit den 50 Millionen Pfund ist der Spitzenverein der Premier League vergleichbar mit einem NFL-Klub, wobei die NFL ihre Einnahmen aus den Fernsehrechten paritätisch auf alle Vereine aufteilt. Der neue Kontrakt der Premier League sorgte insgesamt dafür, dass diese den weltweit zweitlukrativsten TV-Rechtevertrag einer Sportliga ausgehandelt hat - sowohl in Bezug auf die Gesamteinnahmen, als auch umgerechnet auf den Vereinsschnitt - und rangiert damit nur noch hinter der NFL. Jedoch muss auch hier beachtet werden, dass sich die NFL in viel stärkerem Maße dazu verpflichtet hat, die Spieler für mannigfaltige Promotion-Termine im Fernsehen, Radio und in den Printmedien abzustellen und zahlreiche Live-Auftritte wahrzunehmen.

Die genannten Zahlen beziehen sich jedoch nur auf die Übertragungsrechte in den nationalen Meisterschaftsspielen, so dass sich die Einnahmen für die Teilnehmer an den europäischen Vereinswettbewerben - darunter die UEFA Champions League und der UEFA-Pokal - noch deutlich erhöhen können. Vor allem die Champions League kann sich als finanziell sehr lohnend erweisen, besonders dann, wenn sich ein betreffender Verein immer weiter für die jeweils nächsten Runden qualifizieren kann. Der FC Liverpool erhielt bei seinem Turniergewinn in der Saison 2004/05 aus den TV-Rechten der UEFA 20,5 Millionen Pfund, der FC Arsenal ein Jahr später bereits 22,4 Millionen Pfund. Im zuletzt genannten Fall bekam der letztlich im Finale unterlegene FC Arsenal sogar mehr als der Sieger FC Barcelona, was sich aus den speziellen Erlösen auf dem englischen Markt begründete. In der Saison 2006/07 profitiert der FC Liverpool erneut von einer Finalteilnahme in der Champions League, muss aber die Einnahmen in größerem Maße mit dem FC Chelsea und Manchester United teilen, die als Premier-League-Klubs ebenfalls ins Halbfinale eingezogen sind und deshalb Anspruch auf einen großen Anteil der Einnahmen besitzen (je 8 Million plus Anteile aus dem TV-Rechtepool und Prämien). [20] [21]

Die finanzielle Lukrativität der Premier League hat im Lauf seiner Geschichte dafür gesorgt, dass sich die teilnehmenden Vereine zu Wirtschaftsunternehmen entwickelten, die Einkünfte in zwei- bis dreistelliger Euro-Millionenhöhe generierten und an Wertpapierbörsen gehandelt werden konnten. In der jüngeren Vergangenheit entwickelte sich jedoch ein gegenläufiger Trend und die Vereine wurden zunehmend zum Übernahmeziel vermögender Investoren. Hatte im Jahre 1997 die Übernahme des damaligen Drittligisten FC Fulham durch Mohamed Al-Fayed noch für Schlagzeilen gesorgt, so wurden im 21. Jahrhundert zunehmend die Erstligavereine zur Zielscheibe für finanzkräftige Einzelpersonen. Aktuell befinden sich drei der vier renommiertesten englischen Vereine („The Big Four“) im Privatbesitz einer oder weniger Person(en). Dazu zählen der FC Chelsea, der 2003 von Roman Abramowitsch aufgekauft wurde, und Manchester United, der 2005 in den vollständigen Besitz des US-amerikanischen Geschäftsmannes Malcolm Glazer übergegangen ist. Der FC Liverpool befindet sich im Besitz von George Gillett und Tom Hicks und auch beim letzten Klub der „großen Vier“ belegen die jüngsten Finanztransaktionen das konkrete Interesse der „Red & White Holdings“, die sich im Besitz des russischen Milliardärs Alischer Usmanow und des Londoner Geschäftsmannes Farhad Moshiri befindet, an der Übernahme des FC Arsenal. Neben den Spitzenvereinen gingen aber auch zunehmend die anderen Erstligaklubs in den Privatbesitz über. Die „Zielgruppe“ ist dabei sehr global orientiert und reicht vom US-Amerikaner Randy Lerner (Aston Villa) über den ehemaligen thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra (Manchester City) bis hin zu dem französischen-israelischen Geschäftsmann Alexandre Gaydamak (FC Portsmouth). Der Klub West Ham United befindet sich im Besitz eines Konsortiums, das von dem Isländer Eggert Magnússon angeführt wird, aber auch einheimische Geschäftsleute versprechen sich von dem Besitz eines Premier-League-Klubs eine hohe Rendite, darunter seinen beispielhaft Mike Ashley (Newcastle United) und David Whelan (Wigan Athletic) genannt.

Berichterstattung in den Medien

England

Meisterschaftsspiel zwischen Manchester United und Tottenham Hotspur im Jahre 2004

Das Fernsehen hat eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Premier League gespielt. Die Gelder aus den TV-Übertragungsrechten waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich die Liga sowohl auf als auch außerhalb des Spielfelds prosperierend entwickelte. Im Jahre 1992 war es eine riskante Entscheidung, die Rechte an BSkyB zu vergeben, da zu diesem Zeitpunkt noch keine britischen Erfahrungen im Bezahlfernsehen im Sportbereich existierten und die Akzeptanz bei den Fußball-Anhängern fraglich war. Sie sollte sich jedoch schon sehr bald auszahlen, wobei die Kombination aus einer erfolgreichen Sky-Marketingstrategie, der Qualität des Fußballs in der Premier League und der großen Resonanz in der Öffentlichkeit dem Konzept zum Erfolg verhalfen und den Wert der TV-Rechte schnell in die Höhe schnellen ließ. Dadurch entstand zudem ein verfeinerter Spielplan für Sonntags- und Montagspartien, bei denen man sich in der Strategie der Sonntag- und Montagabend-Spiele an der NFL orientierte. In beiden Fällen sind es normalerweise die jeweils einzigen Premier-League-Spiele, die zu diesem Zeitpunkt stattfinden.

Die Premier League verkauft ihre TV-Rechte kollektiv und unterscheidet sich damit von anderen europäischen Ligen - darunter die Serie A und La Liga - wo sich die einzelnen Vereine selbst vermarkten dürfen, was tendenziell zu höheren Einnahmen für die Spitzenvereine zu Lasten der schwächeren Klubs führt. Die erzielten Einkünfte werden in England in drei Bereiche aufgeteilt: Die Hälfte des Gesamtaufkommens wird zunächst zu je gleichen Teilen auf die teilnehmenden Vereine ausgegeben; ein weiteres Viertel richtet sich gestaffelt als Prämie nach der in den Abschlusstabelle belegten Position, wobei der Meister den 20-fachen Bonus im Vergleich zum Tabellenletzten erhält und die Vereine dazwischen jeweils in konstanten Differenzschritten zueinander abgestuft werden. Das letzte Viertel wird für konkrete TV-Liveübertragungen ausgezahlt, bei denen der Löwenanteil in der Regel für die Spitzenvereine abfällt. Im Gegensatz zu dieser verfeinerten Aufschlüsselung werden die Einkünfte aus den Übersee-Übertragungsrechten auf alle 20 Klubs gleich aufgeteilt.

Der Wert der mit dem TV-Sender Sky ausgehandelten Übertragungsrechte steigerte sich von einem anfänglich 191 Millionen Pfund schweren Fünfjahresvertrag [22] hin zu bereits 670 Millionen Pfund über vier Spielzeiten zu Beginn der Saison 1997/98. [22] Der seit August 2004 gültige Dreijahresvertrag mit BSkyB ist 1,024 Milliarden Pfund schwer und wird noch um 320 Millionen Pfund aus den Überseerechten - bezogen auf den gleichen Zeitraum bis zum Ende der Saison 2006/07 - erhöht, die wiederum regional individuell ausgehandelt wurden. [23] Das Monopol von Sky wurde im heimischen Markt im August 2006 erstmals aufgebrochen, als dem Sender Setanta Sports die Übertragungsrechte an zwei der sechs Spielepakete zugesprochen wurden. Dies gilt zudem als direkte Reaktion auf eine Intervention der Europäischen Kommission, die die Exklusivrechte für nur eine TV-Gesellschaft bemängelt hatte. Für die neuen Rechte ab der Saison 2007/08 zahlen Sky und Setanta insgesamt circa 1,7 Milliarden Pfund für drei Jahre, was mit einem Zweidrittelanstieg gleichzusetzen ist. Damit wurden viele Experten überrascht, die angesichts der vergangenen Steigerungsraten damit gerechnet hatten, dass sich der Wert der Rechte nicht mehr in vergleichbaren Raten steigern ließe. Die BBC zahlte zudem 171,6 Millionen Pfund für die drei Jahre laufenden Rechte an den Zusammenfassungen für die Sendung „Match of the Day“, was im Vergleich zu den drei Jahre zuvor ausgehandelten 105 Millionen Pfund ebenso einen Anstieg von 63% darstellt. [24] Sky und die Britische Telekom haben zudem gemeinsam für 84,3 Millionen Pfund die TV-Rechte für 242 Spiele erstanden, die von ihnen in ganzer Länge nach Ablauf von 50 Stunden - bezogen auf den um 22.00 Uhr abgelaufenen Spieltag - im TV und im Internet übertragen werden können. [25] Die TV-Rechte im Überseebereich haben sich mit 625 Millionen Pfund nahezu verdoppelt [26] und daneben existieren noch weitere Geschäfte in der Mobilfunktechnologie. Zusammengerechnet betragen diese Einkünfte 2,7 Milliarden Pfund, was dem durchschnittlichen Premier-League-Verein zwischen 2007 und 2010 45 Millionen Pfund einbringt. Dazu kommen kleinere Beträge aus den Medienrechten der heimischen Pokalwettbewerbe und teilweise große Einkünfte aus den TV-Rechten der europäischen Vereinswettbewerbe.

Die TV-Rechte-Verträge zwischen der Premier League und Sky waren häufig Gegenstand öffentlicher Kontroversen, in deren Zentrum Vorwürfe einer Kartellbildung standen, und zu mehreren gerichtlichen Auseinandersetzungen führten. Die Behörde „Office of Fair Trading“ (vergleichbar mit dem Bundeskartellamt) stellte nach einer Untersuchung im Jahre 2002 fest, dass BSkyB zwar eine dominante Stellung im Bereich des Bezahlfernseh-Sportgeschäfts verfüge, diese aber nicht missbräuchlich genutzt habe. Im Juli 1999 untersuchte der „UK Restrictive Practices Court“ die im Namen der beteiligten Vereine zentrale Vermarktung der Übertragungsrechte und kam zu dem Schluss, dass die getroffenen Vereinbarungen dem öffentlichen Interesse nicht widersprechen. [27]

Weltweit

Für die Premier League wird als die „größte Show der Erde“ („The Greatest Show On Earth“) geworben und sie ist mit über einer Milliarde Zuschauer die weltweit am meisten verfolgte Sportliga. [1] Es existiert dabei eine weite Verbreitung in den Überseeländern und die Spiele der Premier League werden in insgesamt 195 Ländern gezeigt. [28] Die Ausstrahlung erfolgt in der Regel über das Netzwerk des von Rupert Murdoch kontrollierten Medienkonglomerats News Corporation (kurz: „NewsCorp“), dem wiederum BSkyB und somit die Erstverwertungsrechte in Großbritannien und Irland angehören. Die NewsCorp hat zudem Werbeflächen in der Premier League für den Fox Soccer Channel eingekauft, der für die Verbreitung in den Vereinigten Staaten zuständig ist (daneben können in den USA Radioreportagen über das Sirius Satellite Radio empfangen werden). Auch in Kanada werden im „Sportsnet“ am jeweiligen Samstag zahlreiche Spiele der Premier League gezeigt. Vor allem aber in Asien ist die Premier League sehr populär und stellt dort das am weitesten verbreitete Sportprogramm. [29]. In der Volksrepublik China verfolgen zwischen 100 und 360 Millionen Zuschauer die englische Profiliga und damit mehr als jede andere ausländische Sportart. [30] Dieser enormen Popularität trägt die Premier League dadurch zusätzlich Rechnung, dass zwei Turniere im Vorfeld einer Saison in Asien ausgetragen werden. Dies sind zudem die einzigen Turniere, die in Verbindung mit der Premier League stehen und außerhalb Englands ausgespielt werden. Im Juli 2003 wurde erstmals in Malaysia der „FA Premier League Asia Cup“ mit dem FC Chelsea, Newcastle United, Birmingham City und zusätzlich der malaysischen Fußballnationalmannschaft ausgetragen. [31] Im Jahre 2005 wurde mit einem ähnlichen Format die „Asia Trophy“ in Thailand ausgespielt, wobei neben der thailändischen Nationalmannschaft die drei englischen Vereine FC Everton, Manchester City und die Bolton Wanderers antraten (der zuletzt genannte Verein gewann den Wettbewerb). [32] Im Jahre 2007 fand der „FA Premier League Asia Cup“ als „Barclays Asia Trophy 2007“ in Hongkong statt. Teilnehmer waren dabei mit der „South China Athletic Association“ der Pokalsieger aus Hongkong, der FC Liverpool, der FC Fulham und der spätere Sieger FC Portsmouth.

In jüngerer Vergangenheit stellte sich die FA gegen Urheberrechtsverletzungen im Internet. Um die Veröffentlichung der Livespiele über Streaming Media zu bekämpfen, wurde eine Kooperation mit der Firma „NetResult“ gestartet, die sich auf den Online-Schutz von Marken spezialisiert hat. Obwohl NetResult einige Webseiten von Livestream-Anbietern verbieten konnte, werden die Resultate als wenig effektiv angesehen. Die BBC veröffentlichte eine Meldung, in der vermeldet wurde, dass NetResult im Auftrag der Premier League per E-Mail eine Warnung an die Betreiber des Internetseite „www.footyclips.com“ versendet hat, da diese Videomitschnitte der Plattform YouTube veröffentlicht. Dies führte zur zeitweiligen Schließung des Internetauftritts des unabhängigen Anbieters. [33]

Außenwahrnehmung und Stellenwert

Mittlerweile wird die Premier League als eine der besten europäischen Ligen bezüglich der Spielkultur und des Niveaus bezeichnet. Der Umstand, dass in der Champions League 2007/08 alle vier teilnehmenden englischen Clubs das Viertelfinale erreichten, während von anderen nationalen Fußballligen maximal noch eines der qualifizierten Teams vertreten ist, untermauert diesen Umstand. Geschätzt wird der englische Fußball auch für seinen Spielfluss, der durch großzügigere Entscheidungen der Schiedsrichter zustande kommt. Während zum Beispiel in der deutschen Bundesliga schon kleinere Fouls häufig zu einer Spielunterbrechung führen, lassen englische Schiedsrichter häufiger das Spiel „laufen“. Auch sind Schwalben und theatralisches Verhalten beim englischen Publikum deutlich verpönt und Spieler werden bei solchen Handlungen leicht von der englischen Boulevardpresse „bestraft“.

Spieler

Zu Beginn der Premier-League-Saison 1992/93 waren in den ersten Spielen lediglich elf „Ausländer“ - bezogen auf die Nationalitäten außerhalb des Vereinigten Königreichs und Irland - in allen Mannschaften vertreten. [34]. Im Laufe der Zeit hat sich diese Struktur fundamental geändert und nach einem 36%-Anteil in der Saison 2000/01 steigerte sich das Verhältnis der ausländischen Spieler auf 45% in der Spielzeit 2004/05. Am 26. Dezember 1999 bot der FC Chelsea erstmals eine Anfangself auf, die vollständig aus ausländischen Spielern bestand, [35] und am 14. Februar 2005 nominierte der FC Arsenal für die Partie gegen Crystal Palace einen 16-Mann-Kader aus sechs Franzosen, drei Spaniern, zwei Niederländern und jeweils einem Spieler aus Kamerun, Deutschland, der Elfenbeinküste, Brasilien und der Schweiz. [36]

Obwohl die Premier League ein englischer Wettbewerb ist, ist es bis heute noch keinem englischen Cheftrainer gelungen, diese zu gewinnen. Insgesamt haben nur vier verschiedene Trainer die Premier-League-Meisterschaft gewonnen: zwei Schotten (Sir Alex Ferguson mit Manchester United und Kenny Dalglish mit den Blackburn Rovers), ein Franzose (Arsène Wenger mit dem FC Arsenal) und ein Portugiese (José Mourinho mit dem FC Chelsea). Die besten Resultate von englischen Trainern waren zwei Vizemeisterschaften (Ron Atkinson mit Aston Villa im Jahre 1993 und Kevin Keegan mit Newcastle United drei Jahre später).

Über 260 ausländische Spieler sind in der Premier League beschäftigt und an der Fußball-WM 2002 im Japan und Südkorea nahmen 101 Spieler aus den englischen Ligen teil. Bei der WM 2006 in Deutschland stellte keine andere Liga so viele Akteure wie die Premier League. Unter den mehr als 80 Spielern befanden sich auch 21 der 23 Spieler aus dem Kader der englischen Nationalmannschaft.

Aufgrund der sprunghaft gestiegenen Einnahmen aus den Übertragungsrechten wuchsen auch die Spielergehälter seit den Gründungstagen der Premier League stark an. Während ein durchschnittlicher Spieler in der Saison 1992/93 „nur“ 75.000 Pfund pro Jahr erhielt, [37] stiegen diese Einnahmen jährlich um rund 20% an und beliefen sich in der Saison 2003/04 bereits auf 676.000 Pfund. [38]

Transfererlöse: Rekordmarken

In den ersten Spielzeiten der Premier League wurde die jeweilige Rekordablösesumme bei Spielertransfers fast jährlich gebrochen, was sich auch in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts fortsetzte.

Obwohl die Transferrekordmarke von Alan Shearer in England fast fünf Jahre anhielt, war der Weltrekord bereits innerhalb eines Jahres wieder gebrochen worden. Ebenfalls vergleichbar lang hielt die Bestmarke des Transfers von Rio Ferdinand an, dessen Rekord nach fast vier Jahren von Andrij Schewtschenko überboten wurde, wobei die genaue Ablösesumme für seinen Transfer vom AC Mailand zum FC Chelsea nicht bekannt ist und zwischen 30 und 56 Millionen Pfund betrug. Die höchste Ablösesumme für einen Teenager liegt in der Geschichte der Premier League bei 27 Millionen Pfund und wurde im Jahre 2004 von Manchester United an den FC Everton für Wayne Rooney gezahlt.

Das „Finanzrisiko Abstieg“

Das Logo der bis 2007 „FA Premier League“ genannten Spielklasse

Seit der Abspaltung der Premier League von der Football League ist es vielen etablierten Erstligavereinen gelungen, sich sportlich und finanziell immer mehr von den unterklassigeren Mannschaften zu distanzieren. Dies liegt vor allem in der großen Diskrepanz in den Einnahmen für die Übertragungsrechte begründet, [40] wodurch sich viele Aufsteiger sehr schwer tun, die Klasse in der Premier League zu erhalten. Mit Ausnahme der Saison 2001/02 musste stets mindestens ein Aufsteigerklub nach nur einer Spielzeit direkt wieder den Weg in die Football League - also in die Zweitklassigkeit - antreten. Nach Abschluss der Saison 1997/98 stiegen gar alle drei Aufsteiger wieder in die zweite Liga ab.

Ein kleiner Teil der TV-Einnahmen wird von der Premier League als sogenannte „Fallschirmzahlungen“ an die Absteiger abgegeben. Seit Beginn der Saison 2006/07 betragen diese Zuwendungen an einen betreffenden Verein insgesamt 6,5 Millionen Pfund für den Zeitraum von zwei Jahren in der Unterklassigkeit. [40] Obwohl damit beabsichtigt wurde, die Finanzlücke zu verkleinern, die für Absteiger aus dem Verlust der hohen Fernseheinkünfte resultiert, monieren Kritiker, dass damit der Abstand größer wird zwischen den Vereinen, die in der Premier League gespielt haben und denen, die es noch nicht geschafft haben. [41] Entgegen der Absicht, den Einnahmeverlust der Absteiger etwas zu kompensieren (ein durchschnittlicher Premier-League-Verein erhält 28 Millionen Pfund, ein Teilnehmer an der Football League Championship lediglich eine Million Pfund) wurde nach Kritikermeinung eher das Phänomen der „Fahrstuhlmannschaften“ gefördert. In diesem Zusammenhang wurde dieses Hin- und Herspringen zwischen den Ligen mit dem neuen englischen Begriff „bouncing back“ beschrieben, der auf eine Wortschöpfung von Iain Dowie - damals Trainer von Crystal Palace - zurückgeht. Dieser hatte mit der „bouncebackability“ nach Niederlagen seiner Mannschaft gefordert, mit einem Sieg die Fähigkeit „wieder aufzustehen“ zu demonstrieren - dieser Begriff hat seit 2006 sogar den Weg ins renommierte Wörterbuch „Oxford English Dictionary“ gefunden. Mannschaften, die häufig auf- und absteigen werden auch Yo-Yo-Teams genannt.

Zuletzt reagierte der Londoner Klub Charlton Athletic auf seinen Abstieg aus der Premier League und den damit zu erwartenden Einnahmeverlust mit einem Sparkurs, dem am 23. Juli 2007 sogar die eigene Frauenabteilung („Charlton Athletic L.F.C.“) zum Opfer fallen sollte. Diese hatte in der abgelaufenen Saison 2006/07 in der FA Women's Premier League immerhin den dritten Platz belegt. Erst nach zweimonatiger Verhandlungen konnte in letzter Sekunde mit der Hilfe eines Sponsorenpakets unter dem Dach des „Charlton Community Trust“ der Spielbetrieb auch für die anschließende Saison 2007/08 sichergestellt werden.[42]

Mannschaften

Premier-League-Meister

Eine Liste aller englischen Meister - inklusive der Premier-League-Gewinner seit der Saison 1992/93 - ist hier zu finden: Englischer Fußball-Meister

Teilnehmer zur Saison 2008/09

Die folgenden 20 Vereine bestreiten die Saison 2008/09 in der Premier League.

Verein Abschlusstabellenposition in der Saison 2007/08 erste erstklassige Saison Anzahl erstklassige Spielzeiten (insg.) ununterbrochen erstklassig seit Anzahl Meistertitel letzter Titelgewinn
FC Arsenal [43][44] 03 3. Platz 1904/05 99 1919/20 13 2003/04
Aston Villa [43][44] 06 6. Platz 1888/89 109 1988/89 7 1980/81
Blackburn Rovers [44] 07 7. Platz 1888/89 73 2001/02 3 1994/95
Bolton Wanderers 16 16. Platz 1888/89 81 2001/02 0 -
FC Chelsea [43][44] 02 2. Platz 1907/08 81 1989/90 3 2005/06
FC Everton [43][44] 05 5. Platz 1888/89 117 1954/55 9 1986/87
FC Fulham 17 17. Platz 1949/50 20 2001/02 0 -
Hull City 20 3. Platz (Championship) 2008/09 1 2008/09 0 -
FC Liverpool [43][44] 04 4. Platz 1894/95 105 1962/63 18 1989/90
Manchester City [44] 09 9. Platz 1899/1900 84 2002/03 2 1967/68
Manchester United [43][44] 01 1. Platz 1892/93 93 1975/76 17 2007/08
FC Middlesbrough [44] 13 13. Platz 1902/03 71 1998/99 0 -
Newcastle United 12 12. Platz 1898/99 83 1993/94 4 1926/27
FC Portsmouth 08 8. Platz 1927/28 39 2003/04 2 1949/50
Stoke City 19 2. Platz (Championship) 1888/89 61 2008/09 0 -
FC Sunderland [44] 15 15. Platz 1890/91 89 2007/08 6 1935/36
Tottenham Hotspur [43][44] 11 11. Platz 1909/10 74 1978/79 2 1960/61
West Bromwich Albion 18 1. Platz (Championship) 1888/89 76 2008/09 1 1919/20
West Ham United 10 10. Platz 1923/24 52 2005/06 0 -
Wigan Athletic 14 14. Platz 2005/06 4 2005/06 0 -

Frühere Premier-League-Vereine

Seit dem Beginn im Jahre 1992 bis zum Abschluss der Saison 2007/08 haben insgesamt 40 Klubs an der Premier League teilgenommen. Die beiden Klubs Luton Town und Notts County haben zusätzlich das Gründungsabkommen ratifiziert, mussten jedoch vor der ersten Saison 1992/93 aus der obersten Spielklasse absteigen und kehrten auch bis heute nie dorthin zurück, um selbst erstmalig in der Premier League zu spielen.

Die folgenden sieben Vereine sind ununterbrochen seit der ersten Saison in der Premier League vertreten: FC Arsenal, Aston Villa, FC Chelsea, FC Everton, FC Liverpool, Manchester United und Tottenham Hotspur.

Die besten Torschützen

Ewige Torschützenliste

Stand: zum Abschluss der Saison 2007/08
(Spieler mit fettgedruckten Namen sind weiterhin in der Premier League aktiv).

Pos. Spieler Tore
1 EnglandEngland Alan Shearer 260
2 EnglandEngland Andrew Cole 187
3 FranceFrance Thierry Henry 174
4 EnglandEngland Robbie Fowler 163
5 EnglandEngland Les Ferdinand 149
6 EnglandEngland Teddy Sheringham 146
7 EnglandEngland Michael Owen 136
8 the Netherlandsthe Netherlands Jimmy Floyd Hasselbaink 127
9 Trinidad and TobagoTrinidad and Tobago Dwight Yorke 123
10 EnglandEngland Ian Wright 113

Torschützenkönige der einzelnen Spielzeiten

Saison Torschützenkönig (Verein) Tore
1992/93 EnglandEngland Teddy Sheringham (Tottenham Hotspur) 22
1993/94 EnglandEngland Andy Cole (Newcastle United) 34
1994/95 EnglandEngland Alan Shearer (Blackburn Rovers) 34
1995/96 EnglandEngland Alan Shearer (Blackburn Rovers) 31
1996/97 EnglandEngland Alan Shearer (Newcastle United) 25
1997/98 EnglandEngland Chris Sutton (Blackburn Rovers)
EnglandEngland Dion Dublin (Coventry City)
EnglandEngland Michael Owen (FC Liverpool)
18
1998/99 the Netherlandsthe Netherlands Jimmy Floyd Hasselbaink (Leeds United)
EnglandEngland Michael Owen (FC Liverpool)
Trinidad and TobagoTrinidad and Tobago Dwight Yorke (Manchester United)
18
1999/2000 EnglandEngland Kevin Phillips (FC Sunderland) 30
2000/01 the Netherlandsthe Netherlands Jimmy Floyd Hasselbaink (FC Chelsea) 23
2001/02 FranceFrance Thierry Henry (FC Arsenal) 24
2002/03 the Netherlandsthe Netherlands Ruud van Nistelrooy (Manchester United) 25
2003/04 FranceFrance Thierry Henry (FC Arsenal) 30
2004/05 FranceFrance Thierry Henry (FC Arsenal) 25
2005/06 FranceFrance Thierry Henry (FC Arsenal) 27
2006/07 Cote d'IvoireCote d'Ivoire Didier Drogba (FC Chelsea) 20
2007/08 PortugalPortugal Cristiano Ronaldo (Manchester United) 31

Siehe auch

Quellen

  1. a b „United (versus Liverpool) Nations“ (The Observer (Autor: Denis Campbell))
  2. „1985: English teams banned after Heysel“ (BBC)
  3. „The History of the F.A. Premier League“ (www.premierleague.com)
  4. Peter Taylor, Baron Taylor of Gosforth: Final Report into the Hillsborough Stadium Disaster. 1990. , vgl. auch „The Football Spectators (Seating) Order 1994“ (Controller of HMSO).
  5. „Fact Sheet 8: British Football on Television“ (University of Leicester Centre for the Sociology of Sport)
  6. „The History Of The Football League“ (Offizielle Website der Football League)
  7. „Fifa wants 18-team Premier League“ (BBC)
  8. „Our relationship with the clubs“ (Premier League)
  9. „The Premier League and Other Football Bodies“ (Premier League)
  10. „European Club Forum“ (www.uefa.com)
  11. „Johansson backs Liverpool“ (www.eurosport.com)
  12. „Blatter backs Liverpool Champions League place“ (www.rte.ie)
  13. „Duo backing Reds“ (SkySports)
  14. „UEFA Country Ranking 2007“
  15. „First fall in Premiership wages“ (BBC News)
  16. „Football Stats Results for 1992 - 1993 Premiership“ (stats.football.co.uk)
  17. „Fact Sheet 2: Football Stadia After Taylor“
  18. „Shifting stands“ (soccernet.espn.go.com)
  19. „Premiership Attendance - 2002/03“ (soccernet.espn.go.com)
  20. „Euro cash fear for English football clubs“ (BBC News)
  21. „English clubs caught in TV revenue trap“ (Telegraph.co.uk)
  22. a b „Football rights and competition in broadcasting“ (Football Governance Research Centre, University of London)
  23. „Premier League launches international right tender“ (www.sportbusiness.com)
  24. „BBC keeps Premiership highlights“ (BBC News)
  25. „TV deal pays another £84m“ (Daily Telegraph)
  26. „Premiership in new £625m TV deal“ (BBC News)
  27. „Sport and European Competition Policy“ (Europäische Kommission) (PDF-Dokument)
  28. „About Us FAQs“ (Premier League)
  29. „ESPN-Star extends pact with FA Premier League“ (The Hindu Business Line)
  30. „Chinese phone maker's fancy footwork“ (BBC News)
  31. „Premiership trio launch Asia Cup“ (soccernet.espn.go.com)
  32. „English Premier League Launch Asia Trophy“ (Premier League)
  33. „Goal footage warning for website“ (BBC News)
  34. „England need to stem the foreign tide“ (The Guardian)
  35. „Phil Neal: King of Europe?“ (Guardian Unlimited)
  36. „Wenger backs non-English line-up“ (BBC Sport)
  37. „Forty factors fuelling football inflation“ (The Guardian)
  38. „The billion-pound revolution“ (The Times)
  39. „Man City beat Chelsea to Robinho“ (bbc.co.uk)
  40. a b „Rich clubs forced to give up a sliver of the TV pie“ (The Guardian)
  41. „Why clubs may risk millions for riches at the end of the rainbow“ (The Guardian)
  42. womensoccer.de: Charltons Frauenfußball-Team gerettet
  43. a b c d e f g ist seit der Gründung der Premier League ununterbrochen dort vertreten
  44. a b c d e f g h i j k Gründungsmitglied der Premier League.

Weblinks


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