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Eine Förderbrücke ist eine technische Vorrichtung im Bergbau. Sie dient dazu, gewonnenes Fördergut über den offenen Tagebau hinweg zu befördern und meist direkt auf eine Kippe zu verstürzen (Direktversturzkombination).
Inhaltsverzeichnis
Aufbau
Im Braunkohletagebau dienen Förderbrücken dem Transport und direkten Versturz der gewonnenen Abraummassen auf kürzestem Wege. Sie besitzen Abstützungen auf der Abbau- und der Haldenseite eines Tagebaus. Somit überspannen sie die gesamte Grube einschließlich weiterer Fördergeräte, zum Beispiel die der Kohleförderung.
Abbauseitig bekommen sie von Baggern Abraum übergeben, den sie über die eigentliche Tagebaugrube hinweg befördern und haldenseitig verstürzen. Somit entfällt der Transport des Abraums mit Bandstraßen oder Zügen um den Tagebau herum, sowie der Versturz mittels Absetzer. Dadurch ist auch der Tagebau an Lagerstätten wirtschaftlich, bei denen im Verhältnis zur geförderten Kohle viel Abraum abgetragen werden muss. An den Abraumförderbrücken sind zur Zeit Eimerkettenbagger der Typen Es 1120, Es 3150 und Es 3750 angeschlossen.
Abraumförderbrücken fahren auf Schienenfahrwerken im Verbund mit den angeschlossenen Baggern parallel zur Abbaukante. Zum Fortschreiten des Tagebaus ist es notwendig, dass die Gleise von speziellen Gleisrückmaschinen weiter in Richtung der Abbaukante verrückt werden.
Geschichte
Die erste Förderbrücke der Welt, die nach Plänen des Plessaer Bergwerksdirektors Friedrich von Delius gebaut wurde, wurde 1924 in Plessa in Betrieb genommen.
Die größte Abraumförderbrücke ist die F60. Von diesem Typ existieren im Lausitzer Braunkohlenrevier fünf Brücken. Drei davon sind heute noch in den Tagebauen Nochten, Jänschwalde und Welzow-Süd aktiv tätig. Die vierte im Tagebau Reichwalde ist derzeit außer Betrieb, da der Tagebau vorübergehend gestundet ist. Die fünfte, inzwischen stillgelegte F60 steht als Besucherbergwerk in Lichterfeld. Sie kann durch die Besucher bestiegen werden, hat eine Gesamtlänge von zirka 500 Metern, eine Höhe von 60 Metern und wiegt zirka 11.000 t. Im Verbund mit bis zu drei Eimerkettenbaggern zählt sie zu den größten auf dem Land beweglichen Maschinen.
Weitere Baugrößen waren die F45 und die F34. Vom letzteren Typ ist noch eine Brücke (F34 - Nr.27) im Tagebau Cottbus-Nord (Lausitzer Revier) im Einsatz. Diese Baugrößen der F60, F45 und F34 unterscheiden sich im Wesentlichen durch die vorgesehene Abtragshöhe des Abraums von 60, 45 bzw. 34 Metern. Der real erreichbare Wert ist von den angeschlossenen Baggern abhängig.
Literatur
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7
Siehe auch
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