FH OOW

FH OOW
Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven
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Gründung 2000 (Zusammenschluss)
Trägerschaft staatlich
Ort Oldenburg, Emden, Wilhelmshaven,
Elsfleth, Leer
Bundesland Niedersachsen
Staat Deutschland
Leitung N.N.
Studenten 9.560 (WS 2008/09):
-Oldenburg: 1.460
-Elsfleth: 669
-Emden: 3.569
-Leer: 264
-Wilhelmshaven: 3.598
Mitarbeiter 820
davon Professoren 300
Website www.fh-oow.de

Die Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven (FH O/O/W) wurde am 1. Januar 2000 gegründet. Sie entstand aus den bis dahin selbständigen Fachhochschulen Oldenburg, Ostfriesland (Sitz in Emden) und Wilhelmshaven. Die Kurzbezeichnung lautet FH O/O/W, FH-OOW oder FHOOW. Es wird nun überlegt, ob die Standorte Wilhelmshaven und Oldenburg (mit Elsfleth) fusioniert von dem Standort Emden mit Leer (FH Ostfriesland) getrennt werden sollen. Ein Zusammenschluss der Universität Oldenburg mit der FH-OOW (Standort Oldenburg) zur Hochschule Oldenburg wurde im Juni 2008 durch starken Widerstand der Universität verhindert.

Durch die Zusammenlegung entstand die größte Fachhochschule Niedersachsens mit ca. 10.000 Studenten, über 800 Mitarbeitern, davon etwa 300 Professoren.

Zudem ist der Fachhochschule in Emden ein Studienzentrum der Fernuniversität Hagen angegliedert.

Inhaltsverzeichnis

Struktur

Dem Präsidium gehören neben der Präsidentin eine hauptamtliche Vizepräsidentin, zuständig für Personal und Finanzen und drei nebenamtliche Vizepräsidenten an. Das Präsidium legt die Geschäftsbereiche einvernehmlich fest. Gemäß Grundordnung der FH O/O/W ist je ein nebenamtlicher Vizepräsident zuständig für das Ressort

  • Studium und Lehre
  • Forschung und Technologietransfer
  • Bibliothek und Rechenzentrum.


Verteilt auf fünf Studienorte, die zwischen 20 bis über 130 km auseinander liegen, bietet die Hochschule 70 verschiedene Studiengänge an. Die Verteilung der Studierenden auf die Studienorte gliedert sich wie folgt: Emden und Wilhelmshaven je ein Drittel, ein Sechstel der Studierenden lernen am Studienort Oldenburg. Weit darunter liegen die Studienorte Elsfleth (700) und Leer (300).

Die Fachhochschule kooperiert international mit anderen Hochschulen, teils mit rund 30-jähriger Tradition. In den letzten Jahren stand diese Ausrichtung durch die Einführung von auslandsorientierten Studiengängen weiter im Vordergrund.

Geschichte

Ursprünge

Die Fachhochschule am Studienort Oldenburg/Elsfleth geht zurück auf Einrichtungen aus dem 19. Jahrhundert. Bereits im Herbst 1877 wurde in der Nähe Oldenburgs eine Winter-Bauschule für Bauhandwerker gegründet, die über viele Umwege 1938 zur „Staatsbauschule, Fachschule für Hoch- und Tiefbau in Oldenburg", 1968 zur „Staatlichen Ingenieurakademie“ und durch Zusammenschluss mit der Seefahrtschule in Elsfleth im Jahr 1971 schließlich zur „Fachhochschule Oldenburg“ wurde. Die Seefahrtausbildung in Elsfleth begann bereits 1832 durch Gründung einer privaten Navigationsschule. Vor der Fusion waren am Studienort Oldenburg/Elsfleth 2000 junge Menschen in den Fachbereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Vermessungswesen und Seefahrt immatrikuliert.

Die Geschichte der Fachhochschule Ostfriesland (mit den Studienorten Emden und Leer) beginnt nicht erst mit ihrer Gründung im Jahr 1973. Zwar wurden in diesem Jahr die ersten Studienplätze angeboten, aber schon 1971 gründete sich der Förderkreis mit dem Ziel, eine Hochschule in Ostfriesland aufzubauen. Bis die ersten 131 Studierenden in Sozialwesen, Seefahrt und Wirtschaft in der Handelslehranstalt am Steinweg in Emden allerdings ihre Plätze einnehmen konnten, mussten die Förderer in der Politik ganze Überzeugungsarbeit leisten. Bis 1980 stiegen die Studierendenzahlen dann auf 750 an, kurz vor der Fusion waren es bereits knapp 3000.

Vorgängerinstitutionen der Fachhochschule am Studienort Wilhelmshaven sind die Akademie für Betriebswirte, die letztlich ihre Wurzeln in der 1947 gegründeten Fachschule für wirtschaftliche Betriebsführung hatte, und die staatliche Ingenieurakademie, die 1961 als vierte Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektrotechnik in Niedersachsen errichtet wurde. Beide Akademien wurden 1971 zur Fachhochschule Wilhelmshaven zusammengeführt und neu gegründet. In wenigen Jahren traten zu den klassischen Fachbereichen Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaft die zwei neuen Fachbereiche Feinwerktechnik und Wirtschaftsingenieurwesen hinzu; die an der FH Wilhelmshaven immatrikulierte Anzahl an Studentinnen und Studenten wuchs von anfangs 700 bis zum Jahr 1999 auf rund 3000 Studierende an.

Zusammenschluss

Neue Emder Mensa bei Nacht
...und am Tag

Die Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven in ihrer heutigen Form wurde im Jahr 2000 durch Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Fachhochschulen an diesen Studienorten gegründet. Sie ist mit etwa 10.000 Studierenden, über 800 Beschäftigten und einem Haushaltsvolumen von mehr als 60 Millionen Euro heute die größte Fachhochschule Niedersachsens.

Der Fusion vorausgegangen war ein Kooperationsvertrag zwischen den drei alten Fachhochschulen, der auf Drängen des Landes geschlossen wurde. Im Jahr 1999 betrachtete das Land Niedersachsen den (lockereren) Kooperationsvertrag als gescheitert und verabschiedete im Landtag am 11. November 1999 ein Gesetz, das die Fusion zu einer Fachhochschule zur Folge hatte. Das Gesetz führte an den Standorten zu Protesten der Beschäftigten, Studierenden und in der Öffentlichkeit. Es wurden mehrere tausend Unterschriften an den Standorten gesammelt, die gemeinsam im niedersächsischen Landtag übergeben wurden. In den großen Standorten kam es sogar zu Demonstrationen.

Für die ersten zwei Jahre der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven wurde vom Land ein Übergangspräsident bestimmt, bevor im Jahr 2002 die Fachhochschule - wie üblich - ihre Leitung durch die neu gewählten Hochschulgremien selbst bestimmen konnte. Aufgabe des Übergangspräsidenten war die Einleitung von ersten strukturellen und personellen Veränderungen, die für eine Hochschule erforderlich waren.

Im Mai 2003 setzte das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur eine Gutachtergruppe ein, mit der Bitte, „die Fusion der drei Fachhochschulen Oldenburg, Ostfriesland und Wilhelmshaven zu einer Hochschule zu evaluieren und Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Hochschule zu geben“.

Die Gutachtergruppe kam im November 2003 zu dem Ergebnis, dass die Fusion an sich verstanden und akzeptiert wurde, sich jedoch die Blickweise von vielen Befragten zu sehr auf den eigenen Studienort konzentriere. In der Gutachtergruppe entstand der Eindruck, dass die Hochschule insgesamt lediglich durch die Präsidentin und die hauptamtliche Vizepräsidentin vertreten werde, während die örtlichen Vizepräsidenten sich zu sehr als Standortvertreter der einzelnen Hochschulstandorte zu sehen schienen. Im Hinblick auf die Hochschulstruktur wird empfohlen, die örtliche Zuständigkeit der Vizepräsidenten aufzuheben und nur noch eine Ressortverteilung vorzunehmen. Als Sitz der Fachhochschule solle - anstatt wie bisher Emden - Oldenburg ins Auge gefasst werden.

Akzeptiert wird im Gutachten, dass die Studierenden die Lehrveranstaltungen lediglich an einem Studienort besuchen, von apparativ begründeten Ausnahmen (z. B. Spezial-Labore) abgesehen, und dass die Serviceleistungen für die studentischen Angelegenheiten an den einzelnen Studienorten vorgehalten werden.

Randinformationen

Der Akademische Senat hatte sich in einer Sitzung am 17. Juni 2003 für Hochschule 5 als neuen Namen der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven ausgesprochen, da sich der im Rahmen der Fusion vom Niedersächsischen Landtag festgelegte Name für die tägliche Handhabung als zu lang und damit als ungeeignet empfunden worden war. Dabei sollte die Zahl 5 sowohl für die Studienorte der Hochschule als auch für die Finger einer Hand, mit der der Mensch begreift, lernt und arbeitet und schließlich die Bedeutung der fünf Sinne im Lernprozess stehen. Auf Grund von massiven internen und externen Akzeptanzproblemen wurde der Namensvorschlag jedoch wieder verworfen.

Die Fachhochschule ist Gründungsmitglied des Hochschulverbandes „Virtuelle Fachhochschule“ (VFH), der am 30. April 2001 von den Fachhochschulen Brandenburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Lübeck, Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven, Stralsund, der Hochschule Bremerhaven und der Technischen Fachhochschule Berlin gegründet wurde.

Defusion

Am 9. Februar 2009 teilte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, mit, dass die Niedersächsische Landesregierung der Empfehlung der Strukturkommission „Zukünftige Entwicklung der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven“ nachkommen werde und die FH OOW in zwei eigenständige Hochschulen defusioniert werden soll. Die Standorte Emden und Leer werden eine selbständige Fachhochschule Emden/Leer; die Standorte Oldenburg, Wilhelmshaven und Elsfleth sollen ein Kooperationsmodell mit der Universität Oldenburg bilden.[1]

Forschung und Lehre

Fachbereiche und Fächerkanon

An den fünf Studienorten gibt es insgesamt neun Fachbereiche, die wiederum rund 70 Studiengänge beinhalten. Die Fachbereiche verteilen sich auf die Studienorte wie folgt:

Oldenburg, Elsfleth

  • Fachbereich Architektur
  • Fachbereich Bauwesen und Geoinformation
  • Fachbereich Seefahrt [2]

Emden, Leer

  • Fachbereich Technik
  • Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit
  • Fachbereich Wirtschaft (inklusive Seefahrt in Leer)

Wilhelmshaven

  • Fachbereich Ingenieurwissenschaften
  • Fachbereich Wirtschaft
  • Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen

Die Hochschule hat im Rahmen des Bologna-Prozesses die Diplom-Studiengänge umstrukturiert. Zum Wintersemester 2006/2007 wurden alle Studiengänge auf Bachelor- und Master-Studiengänge umgestellt.

Forschung

Die Forschungsaktivitäten der FH OOW orientieren sich an den angebotenen Disziplinen der Hochschule. Geforscht wird unter anderem in den Bereichen der Angewandten Wirtschaftsforschung, Biologische Bodensanierung, Meeresbiotechnologie, Angewandte Biotechnologie, Umwelttechnik, Energiequalitätsanalyse, Industrial Informatics, Lasertechnik, Maschinenbau, Geoinformatik, Audiologie, Logistik, Tourismuswirtschaft, Gesundheitswesen, Wirtschaft, Logistik, Maritimen Wirtschaft und Soziale Arbeit.

Die Technologietransferstellen sind die zentralen Anlaufstellen zur Schaffung der verschiedensten Hochschul- und Forschungs- und Entwicklungskontakte. Auf Anfrage von Unternehmen wird über die jeweilige Kontaktstelle die Abwicklung von Kooperationsprojekten mit Wissenschaftlern und Laboren der Fachhochschule vermittelt und betreut. Eine wichtige Zielgruppe sind die kleinen und mittleren Unternehmen, um sie bei deren Neuerungsaktivitäten zu unterstützen. Darüber hinaus stehen die Transferangebote allen anderen Interessenten offen, also auch Großunternehmen oder Einzelpersonen.

Entfernung zwischen den Studienorten

Luftlinie in km Elsfleth Emden Leer Oldenburg Wilhelmshaven
Elsfleth -- 84 67 20 39
Emden 84 -- 23 71 63
Leer 67 23 -- 51 55
Oldenburg 20 71 51 -- 43
Wilhelmshaven 39 63 55 43 --

Siehe auch

Liste deutscher Hochschulen

Literatur

  • Jörgen Welp: „Sehr zweckmäßig“ – Navigationsschule Seefahrtschule Fachbereich Seefahrt Elsfleth, Isensee Verlag, Oldenburg 2007, ISBN 978-3-89995-455-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Presseinformation Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur vom 9. Februar 2009
  2. Deutschlandfunk vom 14. April 2009: Reportage über die Seefahrts-Studiengänge in Elsfleth

53.36787.181137Koordinaten: 53° 22′ 4″ N, 7° 10′ 52″ O


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