FR-75

FR-75
Paris
Wappen von Paris
Paris (Frankreich)
DEC
Paris
Wahlspruch:
Fluctuat nec mergitur
(Von den Wogen geschüttelt, wird es doch nicht untergeh’n!)
Region Île-de-France (chef-lieu)
Département Paris (75)
Arrondissement 20 Arrondissements
Kanton keiner
Koordinaten 48° 52′ N, 2° 21′ O48.8622222222222.350833333333365Koordinaten: 48° 52′ N, 2° 21′ O
Höhe 28 bis 130 m
Fläche
– Unité urbaine
105,40 km²
2723,03 km²
Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Unité urbaine
– Bevölkerungsdichte
– Unité urbaine
(2006)
2.181.371 Einwohner
9.928.000 Einwohner
20.696 Einw./km²
3646 Einw./km²
Postleitzahl 75001–75020 und 75116
INSEE-Code 75056
UN/LOCODE FR PAR
Website www.paris.fr
Oberbürgermeister Bertrand Delanoë (PS)
Der Eiffelturm und die Wolkenkratzer von La Défense; Aufnahme 2007
Der Eiffelturm und die Wolkenkratzer von La Défense; Aufnahme 2007
Satellitenfoto von Paris

Paris (frz. [paˈʀi]) ist die Hauptstadt Frankreichs und der Region Île-de-France. In älteren, zumeist in lateinischen Texten wird Paris auch Lutetia beziehungsweise Lutezia genannt. Der Fluss Seine teilt die Stadt in einen nördlichen Teil (rive droite „rechtes Ufer“) und einen südlichen Teil (rive gauche „linkes Ufer“). Das administrativ zur Stadt Paris gehörende Gebiet hat 2.167.994 Einwohner (amtliche Zahl für 1. Januar 2006), in der städtischen Siedlungszone (Unité urbaine) lebten im Jahr 2005 9.928.000 Menschen[1] und in der gesamten Agglomeration etwa 11 Millionen Menschen[2] (Stand 1999).

Die außerhalb der Ringautobahn (französisch boulevard périphérique, umschließt die 20 Arrondissements) liegenden Ortschaften der Banlieue sind selbständig verwaltet und zählen nicht zur Stadt Paris im verwaltungsrechtlichen Sinne. Paris ist eine der bedeutendsten Weltstädte und das überragende politische, wirtschaftliche sowie kulturelle Zentrum eines zentralistisch organisierten Landes und sein größter Verkehrsknotenpunkt (unter anderem mit drei Flughäfen und sechs Kopfbahnhöfen). Paris ist Sitz der UNESCO, der OECD und der ICC.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ein Arago-Medaillon
Region Île-de-France mit Paris

Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 105,4 Quadratkilometern. Das entspricht weniger als zwölf Prozent der Fläche Berlins. Die Metropolregion hat eine Bodenfläche von 14.518 Quadratkilometer. Das entspricht etwa der Fläche Schleswig-Holsteins.

Die Stadt liegt im Zentrum des Pariser Beckens durchschnittlich 65 Meter über dem Meeresspiegel. Die Seine tritt, je nach Wasserstand, mit einer Höhe von 25 Metern über Normalnull aus der Stadt aus. Paris ist umgeben von den beiden großen Stadtwäldern, die der Bevölkerung als Naherholungsgebiete dienen.

Der Meridian von Paris, der 1718 von Jacques Cassini festgelegt und 1806 von dem französischen Physiker Arago präzise berechnet wurde, bildete bis 1884 (Internationale Meridian-Konferenz in Washington) einen von vielen Nullmeridianen. Er führt mitten durch das Pariser Observatorium und wird durch mehrere Säulen sowie durch die 1995 von dem niederländischen Konzeptkünstler Jan Dibbets diskret in Straßenpflaster, Bürgersteige, Höfe und verschiedene Gebäude (unter anderem den Louvre) eingelassenen bronzenen Arago-Medaillons gekennzeichnet, eine Hommage an den Physiker und Menschenrechtler. Von den ursprünglich 135 bisher wenig beachteten Plaketten sind einige seit der Veröffentlichung von Dan Browns Erfolgsroman Sakrileg gestohlen worden. Der von Dan Brown gewählte Begriff „Rosenlinie“ ist eine Erfindung.

Klima

Klimadiagramm Paris

Paris befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 10,8 Grad Celsius und die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge 647 Millimeter.

Der wärmste Monat ist der Juli mit 18,4 Grad Celsius im Mittel, der kälteste der Januar mit durchschnittlich 3,5 Grad Celsius. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Mai mit 63 Millimetern im Mittel, der wenigste im Februar mit durchschnittlich 46 Millimetern.

Seit 1873 finden in Paris regelmäßige meteorologische Messungen statt. Die tiefste bisher festgestellte Temperatur betrug −23,9 Grad Celsius und stammt vom 10. Dezember 1879. Der Hitzerekord beträgt 40,4 Grad Celsius und wurde am 28. Juli 1947 im Parc Montsouris gemessen.

Geologie

Das Pariser Becken bildet eine große Schichtstufenlandschaft. Schüsselförmig liegen hier die Schichten des Mesozoikums und des Paläogens (früher Alttertiär) ineinander und sind von der Abtragung zu einer weit gespannten Stufenlandschaft ausgearbeitet worden, deren Stufen sich jeweils nach außen richten.

Nur im östlichen Teil herrschen am Abfall dieser Stufen gegen die Saône-Furche tektonische Bruchlinien vor. Sie bewirken die steilen Abfälle des Plateaus von Langres und der Côte-d’Or (bis 636 Meter), die ebenfalls berühmte Weinbaugebiete sind, da sie im Regenschatten der Leeseite größere Sonnenscheindauer haben und zudem noch die Vorteile der Südexposition genießen.

Eine gewisse Ungleichförmigkeit besteht insofern, als die Schichtenfolge im nordöstlichen Teil vollkommener ist als im Westen. Die etwas stärkere Heraushebung des Ostflügels hat auch allgemein größere Höhenunterschiede und eine markantere Herausbildung der Stufen mit sich gebracht. Beckeneinwärts ragt als bedeutende Stufe die der Eozänen-Kalke auf, in deren Inneren die Île-de-France, das Ballungsgebiet von Paris, eingebettet liegt.

Seine

Allée des Cygnes

Die Seine verbindet Paris mit dem Landesinneren (Burgund) und mit dem Ärmelkanal. Sie war der wichtigste Faktor für die Entstehung und Entwicklung der Stadt, die auf der größten der seinerzeit zahlreichen Seineinseln ihren Ursprung fand. Sie spaltet die Stadt in zwei ungleiche Uferhälften, die nördliche, Handel und Finanzen geweihte rive droite (rechtes Ufer) und die südliche rive gauche (linkes Ufer), die mit dem Quartier Latin als Viertel der Intellektuellen angesehen wird und als Wohngegend gefragt ist.

Inseln

Die Île de la Cité im Herzen der Stadt wurde in der Antike besiedelt und ist damit der älteste Teil der Hauptstadt. 1584 ließ Heinrich III. drei der östlichen Inselspitze vorgelagerte kleine und sumpfige Inseln untereinander verbinden und gliederte sie der größeren an. Damit wuchs die Fläche im Laufe der Jahrhunderte von ursprünglich 8 auf insgesamt 17 Hektar an. So konnte ein „königlicher” Platz (Place Dauphine) mit einer einheitlichen Saumbebauung entstehen und aus dem Verkauf der Häuser das zum Bau einer Brücke notwendige Geld beschafft werden, welche die Verbindung zu den beiden Seine-Ufern herstellt. Diese so genannte „Neue Brücke“ (Pont Neuf) ist heute die älteste der in Paris erhaltenen Brücken.

Auch die Île Saint-Louis, die kleinere der nebeneinander liegenden Seineinseln ist eine Zusammenfügung von zwei Inselchen, der Île aux Vaches und der Île Notre Dame. Im Gegensatz zu ihrer großen Schwester, der Cité blieb sie bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts unbebaut. Im Jahre 1614 beauftragte Ludwig XIII. den Bauunternehmer Christophe Marie mit der Erschließung des Geländes. Marie schüttete den Seinearm zu, umfasste die beiden kleinen Inseln mit einer Kaimauer und ließ Brücken zu den Flussufern errichten. Ab etwa 1618 wurde das Gelände zunächst mit Häusern für Handwerker und Kaufleute bebaut, ab 1638 auch mit luxuriösen Stadtpalästen für hohe Würdenträger. Die Bebauung erfolgte nach einem festen Grundplan mit geraden Straßen, der noch heute erkennbar ist.

Die frühere Île aux Cygnes (Schwaneninsel) wurde 1773 mit dem Champ de Mars, dem Manöverfeld der Militärschule, verbunden. Ihr Name ging auf die so genannte Allée des Cygnes (Schwanenallee) über, einen im Jahr 1825 unweit des Eiffelturmes künstlich in der Seine angelegten Damm, auf dem unter anderem eine Kopie der Freiheitsstatue steht. Der Damm entstand als Fundament für die auffällige Brücke Pont de Bir-Hakeim, deren unteres Niveau die Stützen für den darüber gelegenen Viadukt der Metro aufzunehmen hatte.

Hügel

Die höchste natürliche Erhebung innerhalb der Stadtgrenzen ist der Hügel Butte Montmartre mit einer Höhe von 129 Metern. Auf den Hügel fährt die Standseilbahn Funiculaire de Montmartre. Der am Nordhang angebaute Weinberg ist, seitdem auch im Parc Georges Brassens, Parc de Belleville und im Parc de Bercy Wein wächst, nicht mehr der einzige von Paris.

Stadtgliederung

Paris wurde im Jahre 1790 Verwaltungssitz des Départements Seine (75) und ist seit der Neugliederung der Départements der Île-de-France im Jahre 1968 gleichzeitig Stadt und Département. Abgesehen von der geographischen Gliederung in rive droite, rive gauche und „Inseln“ ist Paris in Stadtbezirke (arrondissements, abgekürzt Arrdt.) und Viertel (quartiers) unterteilt.

Die 20 nummerierten Stadtbezirke tragen die Postleitzahlen 75001 bis 75020 und durchziehen Paris spiralförmig von innen nach außen. Die Spirale beginnt im historischen Stadtkern, der Gegend um den Louvre, das Palais Royal und das Forum des Halles, und endet nach zweieinviertel im Uhrzeigersinn verlaufenden Umdrehungen im Osten der Stadt, dem Arrondissement des Friedhofs Père Lachaise. Jedem Arrondissement steht ein Bürgermeister (Maire d’Arrondissement) vor, der im Bürgermeisteramt seines Bezirkes (Mairie de l’Arrondissement) residiert. Jeder Bezirk untergliedert sich seinerseits in vier quartiers.

Karte der Arrondissements Die Pariser Stadtbezirke:
  1. Louvre
  2. Bourse
  3. Temple
  4. l’Hôtel de Ville
  5. Panthéon
  6. Luxembourg
  7. Palais Bourbon
  8. l’Elysée
  9. l’Opéra
  10. l’Entrepôt
  1. Popincourt
  2. Reuilly
  3. Gobelin
  4. l’Observatoire
  5. Vaugirard
  6. Passy
  7. Batignolles-Monceaux
  8. Butte-Montmartre
  9. Buttes-Chaumont
  10. Ménilmontant
Siehe auch: Liste der Pariser Arrondissements und Quartiers

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte von Paris

Antike

Lutetia

Die Stadt entwickelte sich seit Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. aus der keltischen Siedlung Lutetia des Stammes der Parisii auf der Seine-Insel, die heute île de la Cité heißt. Erstmalige schriftliche Erwähnung fand der Name Lutetia 53 v. Chr. im sechsten Buch Julius Caesars über den gallischen Krieg (De Bello Gallico).

Als die Römer sich im Jahr 52 v. Chr. nach einem ersten gescheiterten Anmarsch zum zweiten Mal der Stadt näherten, zündeten die Parisii Lutetia an und zerstörten die Brücken, bevor sie in Stellung gingen. Die siegreichen Römer überließen ihnen die Insel und bauten auf dem linken Ufer der Seine in dominanter Lage auf dem später Montagne-Sainte-Geneviève genannten Hügel eine neue römische Stadt auf. Dort entstanden Thermen, ein Forum und ein Amphitheater. Die Stadt wurde im römischen Reich als Civitas Parisiorum oder Parisia bekannt, blieb aber im besetzten Gallien zunächst recht unbedeutend.

Mittelalter

Nach dem Untergang des Römischen Reiches entstanden zunächst vor allem Sakralbauten, während die in Paris weilenden fränkischen Teilkönige sich den ehemaligen Palast der römischen Statthalter auf der Île de la Cité zu eigen machten, der im Laufe der Jahrhunderte mehrmals vergrößert und umgebaut wurde und heute als Palais de la Cité bekannt ist.

Fenster in Sainte-Chapelle

Die ältesten erhaltenen Teile des Palais de la Cité sind die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter Ludwig IX. dem Heiligen von Pierre de Montreuil errichtete Palastkapelle Sainte-Chapelle und die unteren Partien des so genannten Bonbec-Turmes an der Nordfassade. Die danebenliegenden beiden Tortürme Tour d’Argent (Silberturm) und Tour de César sowie der nach seiner Uhr Tour de l’Horloge genannte, im 19. Jahrhundert stark veränderte Eckturm entstanden etwas später unter Philippe IV. dem Schönen. Hinter der massiven Doppelturmanlage verbirgt sich die nach dem früheren Palastverwalter (frz. Concierge) benannte Conciergerie, die bereits um 1400 als Gefängnis genutzt wurde und während der Revolution als „Wartesaal für die Guillotine“ diente.

Bereits bald nach 1358 war der Palais de la Cité als Königsresidenz aufgegeben worden und zwar zu Gunsten des heute verschwundenen Hôtel Saint-Pol, der im Osten von Paris entstandenen Burg von Vincennes und der schon 1190 unter Philippe-Auguste entstandenen Wehranlage des früheren Louvre, deren mächtiger runder Bergfried seinerzeit das rechte Ufer beherrschte.

Das Stadtschloss Louvre, wie wir ihn heute kennen, ist das Ergebnis von zahlreichen Baukampagnen unter vielen Königen und umfasst Teile aus dem Mittelalter, der Renaissance, der Barockzeit, dem Zweiten Kaiserreich sowie das bedeutende, seit 1981 auf Wunsch des Staatspräsidenten François Mitterrand von dem Architekten Ieoh Ming Pei geschaffene „unterirdische Reich“ des Louvre, das in erster Linie der Schaffung fehlender Infrastrukturen für das hier angesiedelte Museum dient.

Neuzeit

Stich von Paris aus dem 16. Jahrhundert
Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789
Haupteingang der Weltausstellung 1900

Während der Hugenottenkriege zwischen 1562 und 1598 blieb die Stadt in katholischem Besitz. In der Bartholomäusnacht am 24. August 1572 sind in Paris Tausende von Hugenotten ermordet worden. Auf Veranlassung Ludwigs XIV. (1638–1715) sind Straßenbeleuchtungen angebracht, die Wasserversorgung modernisiert und die Krankenhäuser Invalides und Salpêtrière erbaut worden. Er ließ die Pariser Stadtmauern abtragen und an deren Stelle den "Nouveau Cours" errichten, eine Ringstraße aus der später die Grands Boulevards wurden. Die Residenz des Königs wurde nach Versailles verlegt. Dennoch blieb Paris das politische Zentrum Frankreichs, was auf seine hohe Bevölkerungszahl und seine führende wirtschaftliche Rolle im Land zurückzuführen war.

Als im Jahre 1789 die Französische Revolution ausbrach, war es die Bevölkerung von Paris, die den Weg zur Abschaffung der Monarchie und zur Einführung der ersten französischen Republik ebnete. 1844 ist zu Verteidigungszwecken an Stelle des heutigen Boulevard périphérique eine neue Stadtbefestigung errichtet worden. Diese hatte eine Länge von 39 Kilometern und war mit ihren 94 Bastionen und 16 Forts die größte Befestigungsanlage der Welt.

Paris war in den Jahren 1855, 1867, 1878, 1889, 1900 und 1937 Veranstaltungsort von sechs Weltausstellungen, welche die kulturelle und politische Bedeutung der Stadt unterstrichen. Nach dem Niedergang des 2. Kaiserreiches und der Einnahme der Stadt durch deutsche Truppen erhob sich 1871 die so genannte Pariser Kommune, die sich aus Arbeitern, Handwerkern und Kleinbürgern zusammensetzte, gegen die konservative provisorische Regierung der Republik. Paris erlebte zwischen 1871 und 1914 eine Blütezeit in der belle époque. Am Bahnhof Gare de Lyon, an der Brücke Pont Alexandre III und den U-Bahnstationen ist der Stil dieser Zeit beispielhaft zu erkennen.

1900 und 1924 war Paris Austragungsort der II. bzw. VIII. Olympischen Spiele der Neuzeit.

1921 hatte Paris mit knapp drei Millionen die höchste Einwohnerzahl seiner Geschichte erreicht. Der städtische Wohnungsbau konnte mit der Nachfrage nicht mehr Schritt halten. Während des Zweiten Weltkrieges war die Stadt zwischen 1940 und 1944 (25. August) von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Während der Mai-Unruhen 1968 erlebte die Stadt Studentenrevolten und Massenstreiks. 2005 kam es zu Ausschreitungen von jugendlichen Einwanderern in den Vororten der Hauptstadt. Die gewalttätigen Unruhen in Paris weiteten sich später auch auf andere Städte des Landes aus.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung Paris seit der ersten Volkszählung im Jahre 1801.
Für detaillierte Einwohnerzahlen siehe Hauptartikel: Geschichte von Paris

In der Antike und im Mittelalter ging die Bevölkerung durch die zahlreichen Kriege, Epidemien und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben noch 1832 bei einer Choleraepidemie rund 20.000 Menschen. Erst die Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte zu einem starken Anstieg der Bevölkerung. 1846 lebten in Paris rund eine Million Menschen, bis 1876 verdoppelte sich diese Zahl auf zwei Millionen. 1921 hatte die Einwohnerzahl von Paris mit knapp drei Millionen ihren historischen Höhepunkt erreicht. Gegenwärtig leben etwas über zwei Millionen Menschen in der Hauptstadt. Im Großraum hingegen hat die Einwohnerzahl stark zugenommen. Lebten 1921 noch 4,85 Millionen Menschen in der Metropolregion, so waren es 2006 bereits 11,6 Millionen. Damit zählt Paris zu den Megastädten.

Religionen

Mehr Informationen zur Religion siehe Hauptartikel: Geschichte von Paris

Etwa 80 Prozent der Einwohner sind getauft, rund 75 Prozent bekennen sich zum katholischen Glauben, die meisten praktizieren den lateinischen Ritus, einige wenige auch den armenischen und ukrainischen Ritus. Der Erzbischof von Paris ist für die Katholiken der östlichen Riten zuständig. Insgesamt gibt es in Paris innerhalb der politischen Grenzen der Stadt 94 katholische Gemeinden, des Weiteren 15 griechisch- und russisch-orthodoxe Kirchen, sieben Synagogen für die etwa 220.000 Juden und zwei Moscheen für die rund 50.000 Muslime, überwiegend Sunniten. Nur knapp zwölf Prozent der Christen und etwa 15 Prozent der Juden sind praktizierende Gläubige.

Politik

Stadtregierung

Das Rathaus (Hôtel de Ville)

Seit 18. März 2001 ist Bertrand Delanoë von der Parti socialiste Bürgermeister von Paris. Delanoë war der erste linke Politiker, der in das bisher konservativ regierte Rathaus der Hauptstadt einzog. Er konnte in dem aus 163 Mitgliedern bestehenden Stadtrat alle 92 Stimmen seiner rot-grünen Liste auf sich vereinen. Der einzige Gegenkandidat war der scheidende Bürgermeister Jean Tiberi, der nur zwölf Stimmen erhielt. Paris wurde bislang traditionell von der gaullistischen RPR beherrscht; der konservative Staatspräsident Jacques Chirac war von 1977 bis 1995 selbst Bürgermeister der Hauptstadt. Die rechten Parteien waren jedoch zerstritten in die Kommunalwahlen gegangen und verminderten so ihre Chancen auf einen Sieg.

Der erste Bürgermeister der Hauptstadt Jean-Sylvain Bailly wurde am 15. Juli 1789 von der während der französischen Revolution gebildeten Pariser Selbstverwaltung eingesetzt. Da die Kommune an der diktatorisch organisierten Schreckensherrschaft (terreur) beteiligt war, wurde sie 1794 von zwölf getrennten und dezentralisierten Gemeindeverwaltungen ersetzt. Der Staat übernahm die Kontrolle über die Stadt und schuf das Amt des Präfekten der Seine (Préfet de la Seine). Während der Bürgerlichen Revolution von 1848 und der Pariser Kommune von 1870/1871 regierte für wenige Monate ein Bürgermeister die Stadt.

Am 20. März 1977 wurde Jacques Chirac der erste frei gewählte Bürgermeister von Paris. Die bisher einem von der Regierung ernannten Präfekten unterstehende Hauptstadt erhielt den gleichen Status wie alle übrigen Gemeinden in Frankreich. Eine Ausnahme bildet die Polizei, die weiterhin dem Polizeipräfekten untersteht. Ein Gesetz von 1982 etablierte dann die Ratsversammlungen der arrondissements. Diese sind beratende Organe, die über begrenzte Befugnisse verfügen. Der Gemeinderat (Conseil de Paris) und der Bürgermeister (Maire de Paris) werden jeweils für sechs Jahre gewählt. Ursprünglich sollten die nächsten Kommunalwahlen im März 2007 stattfinden, aber da dieses Jahr auch die Präsidentschaftswahl (22. April und 6. Mai) sowie die Parlamentswahl (10. und 17. Juni) stattfinden, wurde entschieden, die Kommunalwahlen um ein Jahr zu verschieben.

Bürgermeister von Paris waren: Jean-Sylvain Bailly (15. Juli 1789–18. November 1791), Jérôme Pétion (18. November 1791–15. Oktober 1792), Philibert Borie (7. Juli 1792–13. Juli 1792), René Boucher (15. Oktober 1792–2. Dezember 1792), Nicolas Chambon (8. Dezember 1792–2. Februar 1793), Jean-Nicolas Pache (14. Februar 1793–10. Mai 1794), Jean-Baptiste Fleuriot-Lescot (10. Mai 1794–17. Juli 1794), Louis-Antoine Garnier-Pagès (24. Februar 1848–5. März 1848), Armand Marrast (9. März 1848–19. Juli 1848), Étienne Arago (4. September 1870–15. November 1870), Jules Ferry (15. November 1870–5. Juni 1871), Jacques Chirac (20. März 1977–16. Mai 1995), Jean Tiberi (22. Mai 1995–24. März 2001) und Bertrand Delanoë (ab 25. März 2001).

Städtepartnerschaften

In Form einer Städtepartnerschaft ist Paris seit 1956 mit Rom mit einer einzigen Stadt weltweit verbunden. [3]

Darüber hinaus unterhält Paris mit folgenden Städten sogenannte Freundschafts- und Kooperationsabkommen. In Klammern das Jahr der Etablierung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die französische Hauptstadt beherbergt eine Vielzahl sehenswerter kirchlicher und weltlicher Bauwerke, Straßen, Plätze und Parks, etwa 160 Museen, rund 200 Kunstgalerien, circa 100 Theater, über 650 Kinos und mehr als 10.000 Restaurants. Das Angebot an kulturellen Veranstaltungen ist mit zahlreichen Konzerten, Ausstellungen, Musik- und Filmfestivals, Modenschauen sowie der Austragung sportlicher Wettbewerbe reichhaltig. Die Schlossanlage in Fontainebleau wurde 1979, das Schloss Versailles 1981 und die Uferpromenade der Seine in Paris 1991 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Siehe auch: Liste der Sehenswürdigkeiten in Paris, Hôtel particulier in Paris

Theater

Comédie-Française (Salle Richelieu), Ende des 18. Jahrhunderts
Opéra Garnier

Bedingt durch die Tradition des Zentralismus in Frankreich haben die wichtigsten Theater- und Ballettensembles des Landes ihren Sitz in Paris. Das Programm ist mannigfaltig und einem der Veranstaltungskalender, Pariscope oder Officiel des Spectacles zu entnehmen, die an jedem Zeitungskiosk erhältlich sind. Stark ermäßigte Theaterkarten sind jeden Tag ab 13.00 Uhr für Vorstellungen am Abend desselben Tages an einem der beiden Theaterkioske (Kiosque Théâtre) (vor dem Montparnasse-Bahnhof und neben der Madeleine-Kirche) erhältlich.

Die Pariser Oper (heute Opéra National de Paris) und ihre Vorgängerinstitute spielen in der Geschichte der Oper durch stilprägende Uraufführungen eine bedeutende Rolle. Heute betreibt sie zwei Opernhäuser. Die 1875 eröffnete, nach ihrem Architekten Opéra Garnier oder Palais Garnier genannte alte Oper ist mit einer Fläche von 11.237 Quadratmetern das größte Theater der Welt, während die 1989 eingeweihte neue Opéra Bastille sich durch ihre herausragende Bühnentechnik auszeichnet. Seit der Eröffnung der neuen Oper wird das Palais Garnier hauptsächlich, aber nicht ausschließlich für Ballettaufführungen und klassische Opern genutzt. Die Pariser Oper unterhält ein hauseigenes Ballett, das Ballet de l'Opéra de Paris, mit einer angeschlossenen Ballettschule.

Auch die Comédie-Française oder Théâtre français, deren Schauspielensemble sich rühmen darf, 1680 aus der Zusammenlegung von Molières ehemaligem „Illustre Théâtre“ mit anderen Schauspieltruppen hervorgegangen zu sein, hat eine lange Tradition. Berühmte Schauspieler waren unter anderem Sarah Bernhardt und Jean-Louis Barrault. Das heute staatliche Theater spielt ein vorwiegend klassisches Repertoire.

Das Théâtre des Champs-Élysées, von 1911 bis 1913 nach Plänen von Henry van de Velde von Auguste Perret ausgeführt, erregte Anfang des 20. Jahrhunderts durch seine Architektur und skandalumwitterte Aufführungen Aufsehen. Als Musiktheater und Konzerthaus ist es Heimstätte des Orchestre National de France und des Orchestre Lamoureux sowie Stützpunkt der Wiener Philharmoniker in Frankreich.

Aufmerksamkeit gebührt auch den Programmen des Théâtre du Châtelet an der Place du Châtelet und dem gegenüberliegenden Stadttheater Théâtre de la Ville.

Zeitgenössische Komödien, Boulevard- und Vaudeville-Stücke werden in unzähligen kleinen Theatern aufgeführt, wie beispielsweise im Théâtre des Bouffes-Parisiens, das Jacques Offenbach am 5. Juli 1855 gründete. Der Name des Theaters leitet sich ab von „Opéra bouffe“ – „Komische Oper“, wie Offenbach zahlreiche seiner Werke betitelte.

Freunden des Revuetheaters sind die Shows des Moulin Rouge, des Lido und des Paradis Latin zu empfehlen. Das Moulin Rouge, am 6. Oktober 1889 von Joseph Oller eröffnet, der bereits das Varieté L’Olympia besaß, leitet seinen Namen ab von der markanten Nachbildung einer roten Mühle auf seinem Dach. Berühmt wurde es durch seine Cancan- und Chahut-Tänzerinnen.

Rockkonzerte finden im Zénith im Parc de la Villette und im Palais Omnisports de Paris-Bercy statt. Das Zénith wurde 1983 auf Initiative des damaligen Kulturministers Jack Lang nach Plänen der Architekten Philippe Chaix und Jean-Paul Morel erbaut und am 12. Januar 1984 mit einem Konzert des französischen Sängers Renaud eingeweiht.

Die Arènes de Lutèce (Arenen von Lutetia) gelten als ältestes noch erhaltenes Bauwerk der Hauptstadt. Das römische Amphitheater befindet sich in der rue Monge, im 5. Arrondissement. Die Arena stammt aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. und wurde bis zum Ende des 3. Jahrhunderts genutzt. Circa 17.000 Personen konnten den Theatervorstellungen, aber auch Kämpfe auf Leben und Tod, beiwohnen. Mit dem Aufkommen des Christentums verloren die römischen Zirkusse allgemein an Bedeutung und als im 3. und 4. Jahrhundert die germanischen Stämme in das römische Gallien einfielen, wurden die Arenes de Lutèce stillgelegt und ihre Steine für den Bau von Stadtmauern und anderen Befestigungsanlagen verwendet.

Museen

Louvre mit Pyramide im Mittelpunkt. Das wohl berühmteste Museum der Welt

Das 1793 in der früheren Residenz der französischen Könige eröffnete Musée du Louvre beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Sammlung mit über 380.000 Werken, von denen etwa 35.000 ausgestellt werden. Die Exponate decken einen Zeitraum, der von der Antike bis zum Ende des 19. Jahrhunderts reicht. Das Gebäude liegt im Zentrum von Paris zwischen dem rechten Seineufer und der Rue de Rivoli. Sein Innenhof liegt in einer Linie mit der Avenue des Champs-Élysées und bildet damit den Ursprung der so genannten Axe historique, der historischen Achse.

Musée d’Orsay, Innenansicht

Das Musée d’Orsay entstand in dem ehemaligen Bahnhof „Gare d’Orsay“ am südlichen Ufer der Seine gegenüber den Tuilierengärten. Das Bahnhofsgebäude wurde 1900 von Victor Laloux für die Verbindung Paris–Orléans gebaut, 1939 wegen Kapazitätsproblemen geschlossen und 1978 als historisches Bauwerk eingestuft. Unter Leitung der Architektin Gae Aulenti wurde es von 1980 bis 1986 unter behutsamer Wahrung der alten Bausubstanz zum heutigen Museum umgebaut. Weltweit einzigartig ist die Sammlung französischer Impressionisten. Daneben werden Gemälden, Skulpturen, Fotos und Möbel von herausragender Qualität aus der Zeit von 1848 bis 1914 gezeigt. Vertreten sind fast alle Stilrichtungen dieses Zeitraums sowie Werke vieler Einzelkünstler.

Das 1977 nach Plänen der Architekten Renzo Piano, Richard Rogers und Gianfranco Franchini eröffnete Kunst- und Kulturzentrum Centre Georges Pompidou (Centre National d’Art et de Culture Georges Pompidou) sorgte durch seine Architektur aus Stahl und Glas für Aufsehen: alle Versorgungsleitungen sind an der Fassade angebracht. Es wurde als interaktives Informationszentrum konzipiert, das freien Zugang zu Wissen garantieren soll. Es beherbergt die Bibliothèque Publique d'Information und das Musée National d'Art Moderne mit einer hervorragenden Sammlung von Kunstwerken des 20. Jahrhunderts, vor allem Werke des Surrealismus, Fauvismus, Kubismus und des Abstrakten Expressionismus. Das Musikforschungsinstitut IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique) ist ihm organisatorisch angeschlossen.

Das Musée Picasso besitzt etwa 250 Werke aus allen Schaffensperioden Picassos, insbesondere Gemälde und Skulpturen, sowie Gemälde aus der persönlichen Sammlung des Künstlers, unter anderem von Georges Braque, Paul Cézanne, Henri Matisse, Joan Miró und Amedeo Modigliani. Das Museum befindet sich im ehemaligen „Hôtel Salé“, einem in den Jahren 1656–1659 im Maraisviertel erbauten „hôtel particulier“, dessen Bezeichnung sich von seinem damaligen Bauherrn, dem für die Eintreibung von Salzsteuer zuständigen königlichen Staatsbeamten Pierre Aubert, Spitzname Salé („Gesalzener“) ableitet.

Das Musée national du Moyen Âge (vor 1980: Musée de Cluny) in dem spätgotischen ehemaligen Abtspalast „Hôtel de Cluny“ (1485–1490) beherbergt eine bedeutende Sammlung mittelalterlicher Kunstgegenstände. Es gestattet den Zutritt zu den benachbarten früheren Thermen aus gallo-römischer Zeit. Im September 2000 legte man neben dem Hôtel de Cluny den Mittelalterlichen Garten (frz. „jardin médiéval“) mit einer Fläche von zirka 5.000 Quadratmetern an.

Das Grand Palais entstand nach Plänen der Architekten Henri Deglane (1851–1932) und Albert Louvet (1860–1936) als Ausstellungshalle zur Pariser Weltausstellung von 1900. Es besitzt eine 240 Meter lange und 20 Meter hohe Fassade mit ionischen Säulen. Im Gebäude finden bedeutende Kunst- und Gemäldeausstellungen statt. Im Westflügel ist der „Palais de la Découverte“ (Palast der Entdeckung) untergebracht, ein naturwissenschaftliches Museum, das zu praktischen Erkundungen einlädt und ein Planetarium betreibt.

Dem Grand Palais gegenüber steht der zur gleichen Zeit und zu gleichem Zweck von dem Architekten Charles Girault im neobarocken Stil der „Belle Époque“ errichtete „Petit Palais“. Der mit einem prunkvoll vergoldeten schmiedeeisernen Eingangstor und reichen Deckenmalereien ausgestattete halbrunde Bau, dessen Fassaden fast nur aus Fenstern bestehen, beherbergt es seit 1902 das städtische Museum der schönen Künste „Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris“.

Nahe dem Eiffelturm befindet sich seit 2006 das sehenswerte Musée du quai Branly für Völkerkunde.

Bauwerke

Brücken

Pont Neuf mit Île de la Cité

Siehe: Seinebrücken in Paris

Die Seine fließt im Großraum Paris ab der Einmündung der Marne bei Vincennes im Pariser Becken in einem weiten Linksbogen von Südosten durch das Zentrum, um dann in einer engen Rechtskurve bei Boulogne-Billancourt sich wieder bis St. Denis nach Norden zu biegen und dabei noch einmal die City von Norden zu umfassen. Danach biegt sie in einem Bogen um Colombes/Villeneuve-la-Garenne erneut nach Nordwesten ab, um sich dann weiter Richtung Ärmelkanal zu schlängeln. Etwa 40 Brücken und einige Stege überspannen die Seine und verbinden die zentralen Arrondissements mit einander. Die Ile de la Cité in der Mitte von Paris ist über 7 Halbbrücken mit den beiden Ufern verbunden: Pont de l'Archevêché (zum linken Ufer), Pont au Double (zum linken Ufer), Pont d'Arcole (zum rechten Ufer), Petit-Pont (zum linken Ufer), Pont Notre-Dame (zum rechten Ufer), Pont Saint-Michel (zum linken Ufer), Pont au Change (zum rechten Ufer). Die Pont Neuf führt über die Westspitze der Insel und verbindet die Insel mit beiden Ufern. Sie ist die älteste der heutigen Pariser Seinebrücken. Die jüngste ist die Passerelle Simone de Beauvoir, die seit 2006 ohne Strebepfeiler 194 Meter Spannweite überbrückt. Viele Brücken entstanden im 19. Jahrhundert und sind Eisenkonstruktionen. Abends werden die Brücken nach einem bestimmten, die Baustrukturen betonenden Konzept angeleuchtet. Zusammen mit den Uferbefestigungen bilden die Brücken ein städtebaulich prägendes Merkmal der Stadt.

Plätze und Straßen

Obelisk von Luxor auf der Place de la Concorde
Blick über die avenue de la Grande Armée nach La Défense

Erste urbanistisch relevante Maßnahmen ergriff in Paris Anfang des 17. Jahrhunderts Heinrich IV. mit der Anlage der ersten zwei von insgesamt fünf sogenannten „königlichen Plätzen“.

Die quadratische place des Vosges (1605–1611), früher place Royale im Marais (4. Arrdt.) bietet ein einzigartig geschlossenes Ensemble von Bauten aus Back- und Quaderstein im Stil des frühen 17. Jahrhunderts. Die Mitte des Platzes ziert das Reiterstandbild von Ludwig XIII.

Zu gleichen Zeit entstand in demselben Stil die dreieckige place Dauphine (1607–1612) an der östlichen Spitze der île de la Cité (1. Arrdt.), nach Plänen von Louis Métezeau und Jacques II. Androuet du Cerceau. Die Achse des später zu einem Drittel zerstörten Platzes lässt durch eine Öffnung im Westen den Blick auf die Brücke Pont Neuf frei und auf das Reiterstandbild von Heinrich IV..

Die place des Victoires (1675), mit rundem Grundriss, wurde auf Initiative des Höflings François d’Aubusson de la Feuillade nach Plänen von Jules Hardouin-Mansart zu Ehren des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. entworfen, um seinem Standbild von Desjardins einen würdigen Rahmen zu geben. Letzteres wurde in der Revolution zerschlagen und erst 1822 durch das heutige Reiterstandbild von Bosio ersetzt. Hier so wie auf den folgenden „Königlichen Plätzen“ ersetzt der schöne hellgelbe Quaderstein, der sich hervorragend für den Steinschnitt eignet, den bisher üblichen Backstein.

Auch die überaus harmonische und in ihrem ursprünglichen Zustand erhaltene place Vendôme (1690–1720) wurde zu Ehren Ludwigs XIV. angelegt. Die Pläne lieferte abermals Jules Hardouin-Mansart. Das früher hier befindliche Reiterstandbild fiel, wie nahezu alle Abbilder der Mitglieder des französischen Königshauses, der Revolution zum Opfer, was Napoléon I. Gelegenheit gab, hier 1806 in Erinnerung an die Schlacht von Austerlitz eine 44 Meter hohe Triumphsäule errichten zu lassen.

Die ab 1755 angelegte place de la Concorde sollte der größte und letzte der „Königsplätze“ von Paris werden. Der Platz blieb unvollendet. Während der Revolution in place de la Révolution umbenannt, empfing er – an Stelle der zerstörten Reiterstatue Ludwigs XV. – die Guillotine, unter der im Jahre 1793 Ludwig XVI. und die Königin Marie Antoinette enthauptet wurden. Seit 1836 wird der Platz von dem 23 Meter hohen Obelisken von Luxor dominiert. Daneben befinden sich zwei aufwändig gestaltete Brunnen von Jakob Ignaz Hittorff.

An der place de la Concorde beginnt die Prunk-, Pracht- und Paradestraße avenue des Champs-Élysées, eine der großen und berühmten „Weltstraßen“. Die 1,5 Kilometer lange und 71 Meter breite Avenue bildet das Kernstück und Rückgrat des einzigartigen vom Osten zum Westen weisenden Axe historique, einer Sichtachse, die im Innenhof des Louvre beginnt, über den Tuileriengarten, die place de la Concorde und den Arc de Triomphe bis zur Grande Arche und darüber hinaus reicht. Hier befinden wir uns schon jenseits der westlichen Ausfallstraße, in dem weit außerhalb von Paris gelegenen Geschäfts- und Modeviertel La Défense. Als unter Ludwig XIV. von dem Hofgärtner André Le Nôtre die ersten Bäume der Champs-Elysées gepflanzt wurden, führte sie noch durch freie Felder. Die beliebte Promenade der Pariser war damals die Straßenkette der aneinandergereihten Boulevards, die selten mit ihren verschiedenen Namen, sondern schlicht Les Grands Boulevards genannt werden.

Weltliche Bauwerke

Antike
Arena von Lutetia

Die ältesten Bauwerke der Stadt befinden sich im quartier Latin an den Hängen der Montagne-Sainte-Geneviève, auf der sich ab 52 v. Chr. die Römer in dominanter Lage ansiedelten.

Die stark restaurierten Überreste der im 1. Jahrhundert n. Chr. erbauten Arena von Lutetia und die Ruinen der so genannten Thermen von Cluny aus der Zeit um 200 n. Chr. sind die einzigen sichtbaren Spuren aus der gallo-römischen Epoche.

Mittelalter

Nach dem Untergang des Römischen Reiches entstanden zunächst vor allem Sakralbauten, während die in Paris weilenden fränkischen Teilkönige sich den ehemaligen Palast der römischen Statthalter auf der Île de la Cité zu eigen machten, der im Laufe der Jahrhunderte mehrmals vergrößert und umgebaut wurde und heute als Palais de la Cité bekannt ist.

Fenster in Sainte-Chapelle

Die ältesten erhaltenen Teile des Palais de la Cité sind die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter Ludwig IX. dem Heiligen von Pierre de Montreuil errichtete Palastkapelle Sainte-Chapelle und die unteren Partien des so genannten Bonbec-Turmes an der Nordfassade. Die danebenliegenden beiden Tortürme Tour d’Argent (Silberturm) und Tour de César sowie der nach seiner Uhr Tour de l’Horloge genannte, im 19. Jahrhundert stark veränderte Eckturm entstanden etwas später unter Philippe IV. dem Schönen. Hinter der massiven Doppelturmanlage verbirgt sich die nach dem früheren Palastverwalter (frz. Concierge) benannte Conciergerie, die bereits um 1400 als Gefängnis genutzt wurde und während der Revolution als „Wartesaal für die Guillotine“ diente.

Bereits bald nach 1358 war der Palais de la Cité als Königsresidenz aufgegeben worden und zwar zu Gunsten des heute verschwundenen Hôtel Saint-Pol, der im Osten von Paris entstandenen Burg von Vincennes und der schon 1190 unter Philippe-Auguste entstandenen Wehranlage des früheren Louvre, deren mächtiger runder Bergfried seinerzeit das rechte Ufer beherrschte.

Das Stadtschloss Louvre, wie wir ihn heute kennen, ist das Ergebnis von zahlreichen Baukampagnen unter vielen Königen und umfasst Teile aus dem Mittelalter, der Renaissance, der Barockzeit, dem Zweiten Kaiserreich sowie das bedeutende, seit 1981 auf Wunsch des Staatspräsidenten François Mitterrand von dem Architekten Ieoh Ming Pei geschaffene „unterirdische Reich“ des Louvre, das in erster Linie der Schaffung fehlender Infrastrukturen für das hier angesiedelte Museum dient.

Frühe Neuzeit

Aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und dem 16. Jahrhundert stammen mehrere interessante, hierzulande hôtels particuliers genannte Stadtpaläste des Marais-Viertels, wie beispielsweise das Hôtel de Sens, das zwischen 1475 und 1507 im Auftrag von Tristan von Salazar, Erzbischof von Sens entstand, das ab 1548 für den Gerichtspräsidenten Jacques de Ligneris errichtete Hôtel Carnavalet, das um 1585 für Diana von Frankreich entworfene und jetzt Louis Métezeau zugeschriebene Hôtel Lamoignon sowie der Hôtel de Sully genannte Stadtpalast des Finanzinspektors Mesme Gallet, den Roland de Neufbourg 1630 nach den Plänen von Jean I. Androuet du Cerceau vollendete. Er ist heute Sitz des Denkmalpflegevereins.

Auf dem linken Ufer ließ unterdessen Jacques d’Amboise, Abt von Cluny zwischen 1485 und 1510, neben den Ruinen der römischen Thermen das Hôtel de Cluny vollkommen neu erbauen, das den Äbten von Cluny seit 1330 als Stadtresidenz diente. Das dort untergebrachte Musée National du Moyen Age (Museum des Mittelalters) besitzt den einzigartigen Wandbehang mit Szenen zum Thema der „Dame mit dem Einhorn“.

Hôtel de Ville bei Nacht

Mit dem Brunnen Fontaine des Innocents schufen Pierre Lescot und Jean Goujon 1547 bis 1549 ein Werk, das heute zu den wichtigsten verbleibenden Zeugnissen der frühen Renaissance in Paris gezählt wird. Allerdings wurde die Anordnung der drei originalen Brunnenseiten, die ursprünglich eine Tribüne bildeten, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vollkommen verändert und eine vierte Seite von Pajou und Houdon hinzugefügt.

Das ursprüngliche Pariser Hôtel de Ville (Rathaus) war zwischen 1551 und 1628 auf Anregung von König Franz I. nach Plänen des italienischen Architekten Domenico da Cortona, genannt Il Boccador(o), im Stil der Renaissanceschlösser des Loiretals entstanden. Es brannte 1871 während des Aufstandes der Kommune ab. Das heutige Rathaus ist eine Kopie des Vorgängerbaus. Das Gebäude im Stil des Klassizismus mit 146 Statuen auf der Fassade wurde in den Jahren 1874 bis 1882 gebaut und von den Architekten Théodore Ballu (1817–1885) und Pierre Deperthes (1833–1898) entworfen. Es befindet sich nach ihm benannten 4. Arrondissement an der ehemaligen place de Grève, der heutigen place de l'Hôtel-de-Ville.

17. Jahrhundert
Palais du Luxembourg – Gartenfassade

Dem Palais du Luxembourg, im Jahre 1615 von Maria von Medici als Landschloss weit außerhalb der damaligen Stadtgrenzen bei dem Architekten Salomon de Brosse in Auftrag gegeben, liegen wenigstens teilweise Pläne des Palazzo Pitti in Florenz zugrunde, in dem die Königinmutter und Regentin ihre Kindheit verlebt hatte. Die Gartenseite erfuhr im 19. Jahrhundert erhebliche Veränderungen. Hier tagt seit 1852 der französische Senat, der den zu dem Palais gehörenden, früher königlichen, heute staatlichen Schlosspark Jardin du Luxembourg der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.

Das Palais Royal, nördlich vom Louvre, wurde in den Jahren 1627 bis 1629 von Jacques Le Mercier für den ersten Minister Ludwigs XIII., Kardinal Richelieu gebaut, kam nach dessen Tod an die Krone und nahm seinen heutigen Namen an. Dort wuchs Ludwig XIV. auf. Heute beherbergt das Palais den Staatsrat (Conseil d’Etat), den Verfassungsrat (Conseil Constitutionnel), das Kultusministerium, aber auch die Comédie-Française. An den Hof, in dem Daniel Buren ein interessantes begehbares Kunstwerk schuf, schließt sich ein schöner Garten an.

Weitere wichtige Bauten des 17. Jahrhunderts sind die Barockkirche des Val-de-Grâce-Klosters, das Collège des Quatre-Nations, heute Sitz des Institut de France, das Invalidenheim und das Observatorium.

18. Jahrhundert
Élysée-Palast
Das Panthéon

Der Élysée-Palast ursprünglich nach seinem Auftraggeber Hôtel d’Évreux und später nach der nahegelegenen Avenue des Champs-Élysées benannt, ist der Amtssitz des französischen Staatspräsidenten. Erbaut wurde er in den Jahren von 1718 bis 1722 nach den Plänen des Architekten Armand-Claude Mollet, der das umliegende Grundstück kurz zuvor an den Grafen von Évreux, Henri-Louis de la Tour d’Auvergne, verkauft hatte und von diesem nun mit dem Bau einer Residenz beauftragt wurde. Nach dem Tod des Grafen im Jahre 1753 erwarb Jeanne-Antoinette Poisson, besser bekannt als Marquise de Pompadour, den Palast und ließ ihn durch ihren Architekten im Inneren stilvoll herrichten. Der Garten wurde nach ihren Vorstellungen hin vergrößert und um Säulengänge und Lauben, sowie einem Labyrinth erweitert. Der Palast liegt nördlich der Seine in der ehemaligen Vorstadt Faubourg Saint-Honoré nur einige Schritte von den Champs-Élysées und wenige Gehminuten von dem Concordenplatz entfernt.

Unter Ludwig XIV. entstanden die grandiosen Bauten von Ange-Jacques Gabriel, welche die Nordseite der Place de la Concorde bilden; die La Monnaie oder Hôtel des Monnaies genannte Münzprägewerkstatt, zwischen 1771 und 1777 von Jacques-Denis Antoine geschaffen, und die École Militaire (Militärschule), ebenfalls ein Werk von Ange-Jacques Gabriel. Der weitaus imposanteste, von weit her sichtbare Bau aus dieser Zeit ist jedoch das Panthéon, ein Kuppelbau, der sowohl in die sakralen als auch in die profanen Bauten der Stadt eingereiht werden kann, da er mehrmals seine Bestimmung gewechselt hat.

Das Panthéon wurde zwischen 1764 und 1790 von Jacques-Germain Soufflot und seinen Schülern als Klosterkirche für die damals hier befindliche Benediktinerabtei errichtet, deren Refektorium sowie ein Turm in dem nahegelegenen Lycée Henri IV erhalten sind, einer der ältesten und bekanntesten Schulen Frankreichs. Nach der französischen Revolution 1789 wurde die Kirche zur nationalen Ruhmeshalle erklärt. Nach mehreren Umwidmungen im 19. Jahrhundert ist sie seit 1885 erneut Ruhmeshalle Frankreichs. Entsprechend illuster ist die Liste der hier beigesetzten Personen: Voltaire, Victor Hugo, Émile Zola, Jean-Jacques Rousseau, Marie Curie. 1849 gelang dem Physiker Foucault mit dem nach ihm benannten Pendel hier der empirische Nachweis der Erdrotation. Das Pendel befindet sich heute in der Kapelle der ehemaligen Abtei Saint-Martin des Champs, die Teil des Musée des Arts et Métiers geworden ist.

19. Jahrhundert
Arc de Triomphe
Eiffelturm bei Nacht
Wallace-Brunnen am Blumenmarkt

Das schönste, wenngleich nicht das repräsentativste Bauwerk des 1. Kaiserreiches schufen zwischen 1806 und 1808 Charles Percier und Fontaine mit dem in der so genannten Cour Napoléon des Louvre errichteten Arc de Triomphe du Carrousel.

Noch während des Baus des Arc de Triomphe du Carrousel gab Napoléon I. 1806 den großen Triumphbogen an der Place de l’Etoile in Auftrag, der erst 1836 unter Louis-Philippe vollendet wurde. Als Inspiration diente der allerdings deutlich kleinere Titusbogen in Rom. Der Triumphbogen steht im Zentrum des Platzes, der seit 1970 place Charles de Gaulle - Étoile heißt, am westlichen Ende der Avenue des Champs-Élysées und ist Teil der Axe historique (historische Achse), einer Reihe von Monumenten und großen Straßen, die weiter westlich in das Défense-Viertel weisen.

Im gleichen Jahr wurde der Bau eines Ruhmestempels zu Ehren der napoléonischen Grande Armée geplant. Dieses erst 1842 fertiggestellte Gebäude kennen wir heute als Madeleine-Kirche.

Ebenfalls im 1. Kaiserreich vergeben wurde der Auftrag für die Errichtung der Börse. 1808 von Alexandre-Théodore Brongniart begonnen, wurde sie nach dessen Tod 1827 von Éloi de Labarre vollendet

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts verwandelte die bis dahin größtenteils noch vom Mittelalter geprägte Stadt sich in eine prestigevolle, beispielhafte und moderne Metropole, die die Bewunderung von Tausenden von ausländischen Weltausstellungsbesuchern hervorrufen sollte. Der umwälzenden Stadtsanierung, die nach dem Willen Napoléons III. von dem ihm treu ergebenen Baron Haussmann durchgeführt wurde verdankt Paris seine breiten Straßen, mehrere Brücken, zahlreiche Plätze und Parks sowie die Anlage der beiden Stadtwälder und nicht zuletzt die Säumung der neuen Straßen mit den für Paris so typischen Häusern im so genannten „Haussmann-Stil“. Durch Charles Marville sind Photographien aus der damaligen Umbruchszeit erhalten geblieben, die die alten Strassenzüge und Gebäude kurz vor der Neugestaltung dokumentieren.

Krönung dieser schaffensfrohen Epoche wurde das als Palais Garnier bezeichnete Opernhaus der Pariser Oper (1861–1875) von Charles Garnier.

Für den Neubau des Universitätsgebäudes der Sorbonne wurde 1885 die größte Pariser Baustelle des 19. Jahrhunderts eröffnet, wenn man von der Konstruktion des Eiffelturmes, dem Werk eines Ingenieurs, absieht. Erst 1901 wurden die Arbeiten abgeschlossen. Die Sorbonne, eine der ältesten Universitäten nördlich der Alpen, war schon im 13. Jahrhundert im Quartier Latin gegründet worden. Hier studierten und lehrten einige der bedeutendsten Philosophen des Mittelalters.

Das Wahrzeichen der Stadt ist der 300,51 Meter hohe Eiffelturm (324,8 Meter mit Antenne), eine Konstruktion aus dem Jahre 1889, die für die Weltausstellung nur temporär errichtet werden sollte. Der Stahlfachwerkturm ist nach seinem Erbauer Alexandre Gustave Eiffel benannt. Er ist eine der größten Touristenattraktionen mit mehr als sechs Millionen Besuchern jährlich. Im Jahr 2002 wurde der insgesamt 200-millionste Besucher empfangen.

Über das ganze Stadtgebiet von Paris verteilt, hauptsächlich auf den meistbenutzten Fußgängerwegen, befinden sich die Wallace-Brunnen. Die öffentlichen Trinkwasserspender in Form kleiner gusseiserner Skulpturen sind nach dem Engländer Richard Wallace benannt, der ihre Errichtung finanzierte. Ihrer herausragenden Ästhetik wegen gelten sie weltweit als ein Wahrzeichen der Stadt.

20. Jahrhundert

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte Paris unter anderem dank der so genannten grands projets (Große Projekte) der französischen Staatspräsidenten eine rege Bautätigkeit.

Georges Pompidou (Staatspräsident von 1969 bis 1974) war 1970 Initiator des neuen Kunst- und Kulturzentrums Centre Georges Pompidou. Als Preisträger eines internationalen Wettbewerbes wurden Renzo Piano und Richard Rogers mit der Errichtung der spektakulären Metallkonstruktion beauftragt, die zwischen 1972 und 1977 entstand.

Der konservativere Valéry Giscard d’Estaing (Staatspräsident von 1974 bis 1981) begnügte sich mit der Rehabilitation bereits bestehender Bauten, wie dem Umbau des stillgelegten Orsay-Bahnhofes zu einem Museum und der Einrichtung der Cité des sciences et de l’industrie in der Rohbauruine der Schlachthöfe in La Villette.

Allerdings veranlasste Giscard d’Estaing 1980 auch die Gründung des Institut du monde arabe (Institut der arabischen Welt), ebenfalls ein Kunst- und Kulturzentrum mit angeschlossenem Museum, Bibliothek und Theater. Der Bau wurde jedoch erst zwischen 1983 und 1987 unter seinem Nachfolger François Mitterrand von der französischen Architektengruppe Jean Nouvel, Pierre Soria und Architecture Studio verwirklicht.

François Mitterrand (Staatspräsident von 1981 bis 1995) kündigte seinerseits schon in seiner ersten Pressekonferenz nach seinem Amtsantritt den Umbau des Louvre zu einem „würdigen Museum Frankreichs“ an. Der Auftrag zu diesem Großprojekt ging ohne Ausschreibung an den renommierten amerikanischen Architekten chinesischer Herkunft Ieoh Ming Pei.

Die Notwendigkeit, ein neues Finanzministerium zu bauen, ergab sich unter anderem aus der Tatsache, dass die Kabinette der beiden Minister aufgrund des geplanten Umbaus des Louvre aus dem dortigen Nordflügel weichen mussten. Das neue Ministère des Finances (1984–1989), ein Gemeinschaftswerk von Paul Chemetov und Borja Hidobro, entstand auf einem Gelände im Osten der Stadt, wo zur gleichen Zeit der neue Parc de Bercy angelegt wurde und die Stadt Paris von Pierre Parat und Michel Andrault die Mehrzweck-Sporthalle Palais Omnisports de Paris-Bercy errichten ließ.

Persönliches Prestigeobjekt Mitterrands während seiner ersten Amtszeit wurde die neue Opéra Bastille (1983–1989) am gleichnamigen Platz, auf dem am 14. Juli 1789 mit dem Sturm auf die Bastille die Französische Revolution ausgebrochen war und Mitterrand 1981 seinen Wahlsieg gefeiert hatte. Symbolträchtig war auch die Wahl des Einweihungstages dieser nach Plänen des Architekten Carlos Ott in einer eigenwilligen Form aus Glas und Aluminium entstandenen neuen Oper: die erste Aufführung fand am 13. Juli 1989, dem Vorabend des 200. Jahrestags des Sturms auf die Bastille, statt.

Grande Arche

Die Grande Arche von Johan Otto von Spreckelsen, ein torförmig durchbrochener Kubus von gewaltigen Ausmaßen, steht im Défense-Viertel außerhalb von Paris. Er wurde 1989 eingeweiht. In diesem Jahr trat François Mitterrand seine zweite Amtszeit als Staatspräsident an. Bereits einige Monate zuvor hatte er ein weiteres Projekt ins Leben gerufen, um die alte Nationalbibliothek zu entlasten.

Die neue Bibliothèque nationale de France (Nationalbibliothek, 1990–1996) wurde vom Architekten Dominique Perrault entworfen. Die vier Ecken des Gebäudes weisen je einen 79 Meter hohen Turm mit einer durchgehenden Glasfront auf. Die Türme sind L-förmig und symbolisieren ein aufgeschlagenes Buch.

Jacques Chirac führte die Tradition der „Bauten der Präsidenten“ fort. Am 20. Juni 2006 weihte er das neue Musée du quai Branly von Jean Nouvel ein.

Daneben entstanden in der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche sehenswerte kleinere Bauten, wie beispielsweise die Fondation Cartier (1994, Jean Nouvel) und das American Center (1994, Frank Gehry), jetzt Kinomuseum.

Paris ist auch bekannt für seine vornehmen und eleganten Hotels, die unter anderem an der Rue de Rivoli gegenüber dem Tuilerien-Garten, in der rue Castiglione und an der Place Vendôme angesiedelt sind. Hier findet man das Hotel „Meurice“, das „Westin“ (früher „Intercontinental“ mit seinem repräsentativen Patio), das Hotel „Lotti“ und das berühmte „Ritz“.

Panoramabild von Paris vom Panthéon aus gesehen

Kirchen

Mittelalter
Notre Dame de Paris

Die frühere Abteikirche St. Germain-des-Prés am Boulevard Saint-Germain (6. Arrdt.) erinnert daran, dass der fränkische König Childebert I. aus dem Geschlecht der Merowinger, ein Sohn von Chlodwig I. hier im Jahr 557 eine später sehr bedeutende Abtei gründete. Der Portalturm der heutigen Kirche und die unteren Bereiche der Kirchenschiffe stammen aus dem 11. Jahrhundert, den Chor weihte im Jahr 1163 Papst Alexander II. Der Bau erfuhr bis zum 17. Jahrhundert verschiedene Änderungen. Die Wandmalereien im Kirchenschiff schuf im 19. Jahrhundert Hippolyte Flandrin.

Die Kathedrale Notre Dame de Paris auf der Île de la Cité (4. Arrdt.) ist eine der frühesten gotischen Kathedralen Frankreichs. Sie ist Maria, der Mutter Jesu, geweiht (frz.: notre dame = Unsere Liebe Frau). Der Bau wurde im Jahr 1163 unter Bischof Maurice de Sully begonnen und erst 1345 fertiggestellt. Die Ausmaße des Kirchenschiffes betragen 130 Meter mal 48 Meter bei einer Höhe von 35 Metern. Es bietet, Empore eingeschlossen, Raum für 9.000 Personen. Die beiden Türme sind 69 Meter hoch, der Dachreiter erreicht 90 Meter.

Die Kirche St. Germain-l'Auxerrois neben dem Louvre (1. Arrdt.) stammt in ihren Grundzügen noch aus der Zeit der Romanik im 12. Jahrhundert. Sie besitzt allerdings sowohl ein gotisches Strebwerk als auch ein hochgotisches Portal. Die Anbauten und Türme an dieser Kirche stammen aus dem Barock. Diese Kirche, die gegenüber dem Westportal des Louvre und somit am westlichen Ende der mit den Champs-Élysées gebildeten liegt, ist dem heiligen Germanus von Auxerre geweiht (St. Germain l’Auxerrois).

Die Pfarrkirche St. Sulpice südlich vom Boulevard Saint-Germain (6. Arrdt.) ist dem heiligen Sulpicius II. von Bourges geweiht. Sie ersetzte einen romanischen Vorgängerbau aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Die Arbeiten an der heute existierenden Kirche begannen im Jahre 1649 wurden aufgrund politischer und finanzieller Schwierigkeiten aber erst im 18. Jahrhundert abgeschlossen. Die klassizistische Fassade entwarf Giovanni Servandoni im Jahr 1732.

Die Palastkapelle Sainte-Chapelle im Palais de la Cité (1. Arrdt.) unweit der Kathedrale ließ Ludwig der Heilige in den 1240er Jahren erbauen, um sehr kostbare Reliquien aufzunehmen: die Dornenkrone Christi und Teile des „Wahren Kreuzes“. Diese für den gotischen style rayonnant des 13. Jahrhunderts beispielhafte Kapelle gehört zu den schönsten Baudenkmälern der Gotik. Der größte Teil ihrer Wände wird von kostbaren Buntglasfenstern eingenommen, wodurch der hohe Raum von unirdisch wirkendem Licht durchflutet wird.

Neuzeit
Die Basilique du Sacré-Cœur auf dem Butte Montmartre

Der Dôme des Invalides (Invalidendom, eigentlich Invalidenkuppel) wurde zwischen 1670 und 1691 von Jules Hardouin-Mansart auf dem linken Seineufer erbaut (7. Arrdt.). Diese prächtige Kuppelkirche ist, so wie die benachbarte Soldatenkirche Saint-Louis des Invalides Teil des Hôtel des Invalides und zählt zu den schönsten Bauten des klassizistischen Barocks in Frankreich. Ihr Inneres wurde im 19. Jahrhundert zu einem Grabmal für den französischen Kaiser Napoléon I. umgestaltet. Dessen Leichnam ruht hier seit 1861 nach seiner Überführung aus Sankt Helena 1840, so wie verschiedene andere bedeutende Persönlichkeiten.

Der Bau der Kirche La Madeleine nördlich der Place de la Concorde (8. Arrdt.) begann 1764 nach dem Entwurf des Architekten Pierre Contant und wurde im Dezember 1791 aufgrund der Französischen Revolution eingestellt. Die Arbeiten wurden von dem Architekten Jacques-Marie Huvé (1783–1852) wieder aufgenommen und im Jahre 1842 abgeschlossen, die Weihe zur Pfarrkirche erfolgte am 9. Oktober 1845. Die Innenausstattung entstammt vorwiegend den Jahren 1830–1840. Als besonders sehenswert gilt die Statue der Maria Magdalena von Carlo Marochetti. Die Orgel des bedeutenden französischen Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll (1811–1899) gilt als eine der klangvollsten der Stadt.

Die Basilique du Sacré-Cœur (Basilika vom Heiligen Herzen) ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche auf dem Hügel von Montmartre und bildet den höchstgelegenen Punkt der Stadt nach dem Eiffelturm. Der Bau der Kirche im „Zuckerbäckerstil“ wurde 1875 vom Architekten Paul Abadie begonnen, der sich in einem Wettbewerb gegen 78 Mitbewerber durchgesetzt hatte und dessen Entwurf deutlich durch den römisch-byzantinischen Stil alter Kirchen wie der Hagia Sophia und des Markusdoms in Venedig inspiriert wurde. Abadie verstarb bereits 1884. Ihm folgten bis zur Fertigstellung 1914 sechs Architekten in der Bauleitung nach.

Grünflächen

Der See „Lac Inférieur“ im Bois de Boulogne

Paris' Straßen sind mit rund 89.000 Bäumen gesäumt. Das städtische Gartenbauamt Direction des Parcs, Jardins et Espaces Verts de Paris unterhält innerhalb der Stadtgrenzen 2.437 Hektar Grünflächen, zu denen außer den beiden großen Stadtwäldern Bois de Vincennes (995 Hektar) und Bois de Boulogne (846 Hektar) auch die 14 innerstädtischen Friedhöfe (92 Hektar) zählen, die Gartenbauschule Ecole Horticulture Du Breuil (22 Hektar) und das Gartenbauzentrum Centre Horticole Auteuil-Longchamps (8,5 Hektar), in dem Blumen und Sträucher gezüchtet werden.

Als Erholungsgebiet abzuziehen sind die bepflanzten Böschungen der Ringautobahn Boulevard périphérique (51 Hektar). Auf die Grünanlagen von städtischen Sportanlagen, Schulen, Kindergärten und Krippen entfallen 36 Hektar. Die restliche Fläche (386 Hektar) wird von öffentlichen Promenanden, Parks, Gärten, den squares genannten begrünten Plätzen und von Blumenrabatten eingenommen. Die Stadt Paris besitzt darüber hinaus jenseits ihrer Grenzen 6 weitere Friedhöfe, den Wald Beauregard bei La-Celle-Saint-Cloud und Blumenproduktionsstätten in Rungis, Fresnes und Achères (insgesamt 477 Hektar).

Außer den städtischen Anlagen stehen den Bewohnern und Besuchern von Paris sieben vom Staat unterhaltene Gärten und Parks mit insgesamt 118 Hektar Fläche zur Verfügung.

Promenaden, Parks und Gärten

Jardin du Luxembourg

Der mit auffällig vielen Statuen geschmückte Tuileriengarten erstreckt sich am rechten Seine-Ufer vom Louvre bis zur place de la Concorde. Er erinnert an das frühere Schloss der Katharina von Medici, das nach ihr noch viele Herrscher bewohnen sollten, bis es 1871 während der Pariser Kommune zerstört wurde. In dem westlichen Bereich des Gartens befinden sich das ehemalige Ballhaus Jeu de Paume, in dem heute die Galerie nationale du Jeu de Paume untergebracht ist, und die zum Museum umfunktionierte frühere Orangerie.

Einer der beliebtesten städtischen Parks ist der im Jahre 1612 angelegte Jardin du Luxembourg im quartier Latin, der zum Palais du Luxembourg gehört. Der Garten umfasst streng geometrisch angelegte Partien, aber auch freier gestaltete Zonen. Im Jardin du Luxembourg befindet sich außerdem eine zwei Meter hohe Kopie der New Yorker Freiheitsstatue. An den Gittern des Parks sind regelmäßig Foto-Ausstellungen zu sehen.

Der Stadtwald Bois de Boulogne an der westlichen Stadtgrenze bei Boulogne-Billancourt gelegen, ist mit einer Fläche von rund 8,5 Quadratkilometern das größte innerstädtische Erholungsgebiet. Dort befand sich von jeher eine große Waldfläche, der Bois de Rouvray. Bereits der Frankenkönig Dagobert I. kam im 7. Jahrhundert hierher, um zu jagen. 1848 übernahm der Staat den Wald und übertrug ihn 1852 der Stadt Paris. Im Zuge der Umgestaltung von Paris unter Napoléon III. durch Haussmann wurde der Wald unter der Leitung des Gartenarchitekten Jakob Ignaz Hittorff zu einem bewaldeten Park umgebaut. Es entstanden Wege und künstliche Wasserflächen. Fehlplanungen bewirkten, dass die künstlichen Seen nicht gefüllt werden konnten. Einige der Seen lagen am Hang. Hittorff wurde von Haussmann entlassen und durch den Ingenieur Jean-Charles Alphand und den Landschaftsgärtner Jean-Pierre Barillet-Deschamps ersetzt. Die beiden lösten das Wasserproblem durch die Schaffung künstlicher Wasserfälle (Kaskaden).

Parc de la Villette

Der Bois de Vincennes ist der zweite, im Stil englischer Landschaftsgärten angelegte Pariser Stadtwald. Er war von jeher königliches Jagdrevier und beherbergte in früheren Zeiten ein Jagdschloss, das später durch eine Festung ersetzt wurde, die wir heute als Schloss Vincennes kennen. 1860 überließ Napoléon III. den Wald der Stadt Paris mit dem Auftrag, ihn ähnlich wie den Bois de Boulogne neu zu gestalten. Der Landschaftsarchitekt Jean-Charles Alphand ließ das Gelände aufforsten und mit künstlichen Hügeln und drei Seen versehen. Für die Olympischen Sommerspiele von 1900 wurden Sportanlagen gebaut und die Wege für diesen Zweck ausgebaut.

Der 1986 von dem Architekten Bernard Tschumi entworfene neue Stadtpark Parc de la Villette zählt mit 25 Hektar zu den größten Pariser Grünflächen. Er entstand auf dem Gelände des 1974 geschlossenen Schlachthofes von La Villette und wird von dem Canal de l’Ourcq durchquert. Bereits 1984 wurde das Zénith eröffnet, an dessen Gestaltung sich die später errichteten Gebäude orientierten. Sämtliche Elemente des Parks sind in futuristischem Stil gebaut. Der Park beherbergt, neben anderem, die Cité des sciences et de l’industrie (ein Technikmuseum, ähnlich dem schweizerischen Technorama), das kugelförmige IMAX-Kino Géode, die Cité de la musique, das Zénith und das Unterseeboot l’Argonaute.

Friedhöfe

Montparnasse

Zu den Grünanlagen, die einen Besuch lohnen, zählen in Paris auch die Friedhöfe. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden außerhalb der damaligen Grenzen der Hauptstadt drei und in Paris ein neuer Friedhof angelegt: der Cimetière de Montmartre im Norden, der Cimetière du Père Lachaise im Osten, der Cimetière du Montparnasse im Süden, sowie der Cimetière de Passy. Diese Friedhöfe sind aufgrund ihrer Stille und der Gräber vieler berühmter Persönlichkeiten beliebtes Ziel der Spaziergänger und Touristen.

Der Père Lachaise ist der größte Friedhof von Paris und einer der berühmtesten Friedhöfe der Welt. Er ist nach François d’Aix de Lachaise benannt, auf dessen Gärten der Friedhof errichtet wurde. Das Konzept des Père Lachaise wurde 1808 dem neoklassischen Architekten Alexandre-Théodore Brongniart anvertraut, der zu dieser Zeit Generaloberinspekteur der zweiten Sektion für Öffentliche Arbeiten im Département Seine und der Stadt Paris war. Brongniart entwarf die großen Achsen sowie Grabmonumente, von denen aber nur das für die Familie Greffuhle im neogotischen Stil verwirklicht wurde.

Film

Paris kann auf eine lange und erfolgreiche Filmgeschichte zurückblicken. Pariser Unternehmer und Gesellschaften wie die Gebrüder Lumière, Pathé Frères oder Gaumont waren es, die den Film hinaus in die Welt trugen. So erfanden die Gebrüder Lumière im Jahre 1895 den Cinématographen, ein Gerät das sowohl Filme aufnehmen als auch abspielen konnte. Sie führten ihn am 22. März jenes Jahres erstmals vor. Die Aufführung in der Pariser Société d’Encouragement à l’Industrie Nationale gilt als eine der ersten Filmvorführungen der Welt. In der Folge bereisten die Lumières die größten Städte Europas, um ihre Erfindung zu verbreiten – mit Erfolg. In den folgenden Jahren machte sich rasch Konkurrenz in Paris breit. Die Pathé Frères stiegen bald zu einem der größten Filmproduzenten Europas auf und exportierten ihre Stummfilme weltweit. In den großen Städten Europas wurden Außenstellen und Kinos gegründet.

Aber auch Paris selbst war in vielen Filmen Drehort und Filmkulisse. Abgesehen von den zahlreichen Aufnahmen der Stummfilmzeit, oft dokumentarischer Natur, war die Stadt sowohl in inländischen, aber auch in ausländischen Spielfilmproduktionen zu sehen. Eine Auswahl ist weiter unten im Absatz „Filme“ zu finden.

Sport

Prinzenparkstadion

Sportveranstaltungen

Paris ist Gastgeber bedeutender Großveranstaltungen: beispielsweise die Ankunft der Tour de France im Radsport, der Paris Marathon, die French Open im Tennis, das Meeting Gaz de France in der Leichtathletik, die Trophée Lalique im Eiskunstlauf und das Sechs-Nationen-Turnier im Rugby.

Im Pferdesport ist der Prix de l’Arc de Triomphe, ein Galopprennen über 2.400 Meter für über dreijährige Rennpferde, neben dem Epsom Derby und dem Kentucky Derby eines der prestigeträchtigsten internationalen Pferderennen seiner Kategorie. Das Rennen wird seit dem 3. Oktober 1920 alljährlich am ersten Sonntag im Oktober ausgetragen. Eingeführt wurde es während einer Feier zum Ende des Ersten Weltkrieges.

Sportstätten

Die Hauptstadtregion beherbergt zahlreiche Sportstätten von nationalem und internationalem Rang.

Das Stade de France (Stadion von Frankreich) befindet sich in Saint-Denis, einem Vorort nördlich von Paris. Das 80.000 Zuschauer fassende Fußballstadion und Nationalstadion von Frankreich wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich erbaut und ging als Endspielort des ersten französischen Weltmeistertitels in die Geschichte ein. Das französische Fußballteam und die französische Rugby-Nationalmannschaft tragen ihre Heimspiele im Stade de France aus.

Das Prinzenparkstadion (Parc des Princes) ist eine traditionelle Wettkampfstätte in der Hauptstadt, die überwiegend vom Fußballklub Paris Saint-Germain FC genutzt wird und für rund 49.000 Zuschauer konzipiert wurde. Seit dem Bau des neuen Nationalstadions (Stade de France) hat der Prinzenpark an Bedeutung verloren, gehört aber weiterhin zu den modernsten Stadien Europas. Die UEFA verlieh der Sportstätte vier Sterne.

Die Pferderennbahn Longchamp ist die wichtigste Pferderennsportanlage in Paris. Das heutige Hippodrom wurde 1857 auf den Mauern der bei der französischen Revolution zerstörten Abtei Longchamp errichtet. Neben Pferderennen wie der Prix de l’Arc de Triomphe finden auch Springturniere und andere Sportveranstaltungen statt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Zuschauer bei der Militärparade am 14. Juli 2006
Riesenrad auf der Place de la Concorde an Silvester 2005

Im Januar findet in Paris die Internationale Modenschau Prêt à Porter in Porte de Versailles und das Festival de création musicale (Festival zeitgenössischer Musik) mit zahlreichen Gratiskonzerten in der Maison de Radio France statt.

Der Februar, Monat des Valentinstages, steht Dank einer Initiative des Pariser Fremdenverkehrsamtes, an der sich geschulte Fremdenführer, Museen wie das Musée de la Vie Romantique sowie das Hôtel- und Gaststättengewerbe beteiligen, unter dem Motto „Paris Romantique“.

Im März startet im Parc Floral beim Schloss Vincennes der Pariser Halbmarathon (am 2. März 2008 fand der 16. Semi-Marathon de Paris statt). In Saint-Denis im Norden von Paris wird das Blues- und Jazzfestival Banlieues Bleues veranstaltet und Ende März/Anfang April das Festival du Film de Paris im Pariser Cinéma Gaumont Marignan.

Im April gehen über 30.000 Teilnehmer des Marathon de Paris an der Avenue des Champs-Élysées in die Startlöcher (32. Marathon de Paris am 6. April 2008). Gegen Ende April und Anfang Mai bietet Paris ein Schauspiel ganz besonderer Art: die von Ella Fitzgerald in dem Lied „April in Paris“ besungene Kastanienblüte.

Im Mai wird das renommierteste Pferderennen in Frankreich, das Grand Steeplechase de Paris im Hippodrome d’Auteuil und Ende Mai/Anfang Juni die French Open, das zweite Tennisturnier der Grand-Slam-Serie, im Roland-Garros-Stadion, ausgetragen. Von Anfang Mai bis in den Monat Juli werden seit einhundert Jahren alljährlich anlässlich eines Rosenzüchterwettbewerbes im Parc de Bagatelle die erlesensten Kreationen prämiert (100. Concours de roses nouvelles de Bagatelle vom 3. Mai bis 24. Juni 2007).

Am Sommeranfang, dem 21. Juni, wird die Fête de la Musique veranstaltet, die von Jack Lang initiiert wurde und nun in ganz Frankreich gefeiert wird: es gibt überall kostenlose Konzerte bekannter und weniger bekannter Bands. Ende Juni findet die Gay Pride Parade auf dem Place de la République und der Bastille sowie weiteren Veranstaltungsorten statt.

Die Festivitäten am 14. Juli, dem Nationalfeiertag, finden mit der Militärparade, die auf der Avenue des Champs-Élysées beginnt und am Place de la Concorde endet, ihren Höhepunkt.

Während der französischen Sommerferien, in der ein großer Teil der Pariser Bevölkerung die Stadt verlässt, um in die Ferien zu fahren, findet seit dem Jahr 2002 die Veranstaltung Paris-Plage (deutsch: Strand in Paris) vom Quai du Louvre bis zur Pont de Sully, am Port de la Gare und am Bassin de la Villette statt. Damit soll den Daheimgebliebenen auf einigen Kilometern des für den Verkehr gesperrten Seineufers ein Stück Strandleben geboten werden. Diese Veranstaltung dauert meistens vier bis fünf Wochen von Mitte Juli bis Mitte August (19. Aug. 2007).

Im September öffnen an einem Wochenende (2007 am 15./16. September) zu den so genannten „Journées du Patrimoine“ (Tage des Kulturerbes) sonst schwer zugängliche Pariser Paläste und Hôtels particuliers/private Stadtpaläste ihre Tore. Eine einmalige Gelegenheit, den Residenzen hoher Würdenträger einen Besuch abzustatten, wie beispielsweise dem Élysée-Palast oder dem Hôtel Matignon. In diesem Monat veranstaltet die Stadt Paris im Rahmen der Fête des Jardins de Paris in den Pariser Parks und Gärten kostenlose Konzerte, Ausstellungen so wie Theater- und Kinovorführungen. Die Theatersaison wird mit dem Festival d’Automne à Paris (Herbstfestival) eröffnet.

Im Oktober finden im ersten Herbstmonat auf dem Weinberg des Montmartrehügel zum Auftakt der Weinlese eine farbenfrohe Parade, zahlreiche Partys und Weinproben statt. Es gibt an einem Wochenende seit 2002 die Nuit Blanche („Lange Nacht der Kunst“) und alle zwei Jahre findet der Mondial de l'Automobile statt.

Anfang November empfiehlt sich der Besuch auf einem der nach Allerheiligen blumenüberladenen Friedhöfe.

Im Dezember wird im noblen Hotel Crillon der elegante Debütantinnenball Le Bal Crillon des Débutantes veranstaltet. Allerdings werden hier nur Eingeweihte der High Society zugelassen. Wer sich keinen Zutritt zu verschaffen weiß, mag das einmalige Schauspiel der fabelhaft beleuchteten Champs-Élysées bewundern. Dort trägt von Mitte Dezember bis Mitte Januar jeder Baum eine Krone aus Lichterketten.

Das ganze Jahr hindurch steigt, vorbehaltlich günstiger klimatischer Voraussetzungen, alle 15 Minuten der Eutelsat-Fesselballon vom Parc André Citroën auf. Aus 150 Metern Höhe bietet seine Gondel jeweils 30 Passagieren einen umfassenden Rundblick über den Westen der Stadt.

Gastronomie

Restaurant im Musée d'Orsay
Restaurant „Jo Goldenberg“ im Stadtteil Marais

Die weltweit ersten Restaurants im heutigen Sinn entstanden mit der französischen Revolution in Paris, in der auch das alte Zunftrecht aufgehoben wurde, nach dem beispielsweise Suppenküchen und Pastetenbäcker streng getrennt waren. Namensgeber des Restaurants war der Wirt einer Suppenküche in Paris, Boulanger, der laut Eigenwerbung „göttliche Restaurants“, besonders stärkende Bouillons, anbot. 1765 erstritt er sich die Genehmigung, trotz der Zunftregeln neben Suppen auch Hammelfüße mit Sauce zu servieren. Von da an nannte er sich „Restaurateur“ und seine Bouillon wurde zum Namensgeber der Restaurants, die verschiedene Speisen anboten.

„Restaurateure sind diejenigen, welche die echten Brühen, genannt Restaurants, herstellen und außerdem alle möglichen Crèmes, Suppen mit Reis und Nudeln, Eier Makkaroni, Hähnchen, Konfitüren, Kompott und andere gesunde und appetitliche Gerichte anbieten… Der Preis jedes Gerichts ist fest, und sie werden zu jeder Zeit am Tag serviert. Damen dürfen dort verkehren und sich Speisen zubereiten lassen.“ (Almanach Dauphin des Jahres 1777; nach Fritz Ruf, 1989)

Vor der Revolution gab es in Paris noch weniger als hundert Restaurants, aber schon um 1800 waren es etwa 500 bis 600. Es wurde Sitte, dass sich zugezogene Abgeordnete, die oft wenig repräsentativ wohnten, und wohlhabend gewordene Bürger zu geschäftlichen Besprechungen und privaten Verabredungen im Restaurant trafen. Die Pariser Restaurants wurden mehrheitlich von Köchen und deren Brigaden betrieben, denen nach der Flucht ihrer adligen Arbeitgeber ins Ausland nichts anderes übrig blieb, als sich selbständig zu machen. Dabei brachten sie einen aufwändigen Kochstil mit, der Bürgerlichen bis dahin nicht zugänglich war. So verband sich die Haute Cuisine im Restaurant mit den informellen, die adlige Etikette geringschätzenden, bürgerlichen Umgangsformen. Heute gibt es in Paris Tausende von Restaurants, die dem Gast Speisen der Französischen Küche wie auch internationale Gerichte anbieten.

Einkaufen

Große Halle im „Galeries Lafayette“

Paris beherbergt eine Vielzahl an Kaufhäusern, Einkaufszentren und Märkten. Eines der bekanntesten Kaufhäuser ist das Galeries Lafayette. Die große Zentralhalle mit ihrer Glaskuppel ist ein Baumonument und Denkmal. Alle bekannten Hersteller von Mode, Parfüm und Eau de Toilette wie unter anderem Ungaro, Thierry Mugler, Jean-Paul Gaultier und Fiorucci sind hier vertreten. Nur wenige Meter vom Galeries Lafayette entfernt befindet sich das Kaufhaus Au Printemps, deren zentrale Halle ebenfalls mit einer Glaskuppel geschmückt ist. Beide Kaufhäuser bieten Ihren Kunden eine einzigartige Auswahl und Vielfalt an Produkten. Auf der Rive Gauche ist auch das Luxuskaufhaus „Le Bon Marche“ zu finden, das neben Mode in seiner „Grande Epicerie de Paris“ auch mit Leckereien aus aller Welt lockt.

In der Nähe der Opéra Bastille liegt der Flohmarkt Marche d’Aligre. Das Angebot reicht von Kleidung, Obst, Keramik und Bildern bis zu Lebensmitteln und Blumen. Der Markt ist morgens, täglich außer montags geöffnet. Überwiegend Kleidung aus allen Bereichen, aber auch moderne Kunstgegenstände hat der Puces de la Porte de Montreuil nahe der Metrostation Porte de Montreuil im Angebot. Kleidung und Haushaltswaren kann man auf dem Marche de la Porte Vanves nahe der Metrostation Vanves erwerben. Der Puces de Saint-Ouen-Clignancourt besteht aus einer Anzahl mehrerer Märkte, die miteinander verbunden sind. Einige der dortigen Händler haben sich auf hochwertige Kunstgegenstände spezialisiert, aber es werden vor allem preiswerte Artikel angeboten.

Das Le Louvre des Antiquaires nahe dem Palais Royal gehört zu den größten und bekanntesten Antiquitätengeschäften in Paris. In rund 250 Räumen und auf drei Etagen werden zahlreiche Waren aus der ganzen Welt angeboten. Neben Möbeln, Gemälden und Teppichen kann man Kristall, Waffen, Spielzeug, Uhren und Schmuck käuflich erwerben. Antiquarische und gebrauchte Bücher werden an den vielen Buchhändlerständen (Bouquinistes) an der Seine verkauft.

Paris beherbergt zahlreiche Mode-Boutiquen, die auch Prêt-à-porter bekannter Modehäuser verkaufen. Haute Couture kann man bei Chanel in der Rue Cambon, bei Dior in der Avenue Montaigne und bei Christian Lacroix in der Rue du Faubourg-St-Honore sowie in der Avenue Montaigne erwerben. Laufstegmoden bekommt man bei Gianni Versace in der Rue des Saint Peres, bei Jean-Paul Gaultier in der Nähe der Metrostation Bourse und bei Cerruti 1881 nahe der Metrostation Madelaine. Elegante Kleidung einkaufen kann man auch in Saint-Germain, im Marais oder in der Galerie Vivienne (nahe Les Halles).

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

Schloss Fontainebleau
Schloss Versailles
Disneyland

In La Défense, einem seit Ende der 1950er Jahre in den westlichen Vororten Courbevoie, Nanterre und Puteaux entstandenen Büro- und Geschäftsviertel, in dem Wolkenkratzer dominieren, befindet sich als westliche Fortführung der berühmten Pariser Achse die so genannte Grande Arche. Der 110 Meter hohe Kubus ist ein Entwurf des Architekten Johan Otto von Spreckelsen, der von Paul Andreu ausgeführt wurde. Er bildet den westlichen Ausgangspunkt der axe historique, die zusammen mit dem Arc de Triomphe und dem Arc de Triomphe du Carrousel beim Louvre eine Gerade bildet. Die Einweihung erfolgte mit dem Gipfeltreffen der Staatschefs der G7 am 14. Juli 1989 zur 200-Jahr-Feier der Französischen Revolution. Das Gebäude dient dem französischen Handels- und Transportministerium als Sitz.

Das Schloss Fontainebleau in dem gleichnamigen Ort 65 Kilometer südlich von Paris wurde im 16. Jahrhundert unter Franz I. und Heinrich II. an der Stelle eines Jagdschlosses gebaut. Der Architekt war Philibert Delorme (1510–1570). Es ist vor allem für seine Renaissanceausstattung berühmt.

Das Schloss Versailles, welches zu den größten Schlossanlagen Europas zählt, liegt in der westlich von Paris gelegenen Stadt Versailles und war Vorbild vieler europäischer Königs- und Fürstenschlösser. Für die Vergrößerung des Jagdschlosses Ludwigs XIII. zog Ludwig XIV. im Jahre 1661 den Architekten Le Vau, den Hofmaler Le Brun und den Gartenarchitekten Le Nôtre heran. Den mittleren Flügel der insgesamt 750 m langen barock-klassizistischen Gartenfront nehmen die vielbewunderte „Galerie des Glaces“ (Spiegelgalerie) sowie die Ecksalons des Krieges und des Friedens ein. An diese schließen sich im Norden das Staatsgemach des Königs, im Süden das Gemach der Königin an. Beachtung verdienen weiter das zweite Schlafzimmer des Königs im Mittelpunkt des Schlosses, die Kapelle, die Oper, und die erst im 19. Jahrhundert ausgestattete Schlachtengalerie.

Die Basilika Saint-Denis ist eine ehemalige Abteikirche in der Stadt Saint-Denis nördlich von Paris und die Grabstätte der französischen Monarchen, welche seit dem Ende des 10. Jahrhunderts nahezu alle hier begraben liegen. Schon im 5. Jahrhundert stand hier über dem Grab des Dionysius von Paris ein Kloster, das im 7. Jahrhundert unter Dagobert I. zur Abtei erweitert wurde. In dem ab 1136 erneuerten Chor wurde 1142 das Kreuzrippengewölbe erfunden. Damit wurde die Basilika das erste gotische Gebäude der Welt. Die Kirche hat seit 1966 den Status einer Kathedrale.

Das Disneyland Resort Paris in der Planstadt Marne-la-Vallée, etwa 30 Kilometer östlich von Paris, ist ein 1943 Hektar großer Freizeitkomplex mit zwei Themenparks – dem Disneyland Park und dem Walt Disney Studios Park – einem Golfplatz, Vergnügungs- und Einkaufszonen, zehn Hotels und einem Stellplatz für Wohnmobile.

Infrastruktur

Wirtschaft

Blick vom Triumphbogen auf La Défense
Blick von der Austerlitz-Brücke auf Paris

Paris ist das bedeutendste Wirtschaftszentrum Frankreichs. In der Metropolregion Paris hat sich etwa ein Viertel der Produktionsbetriebe des Landes niedergelassen. Durch den riesigen Absatzmarkt, den die Stadt bietet, übt sie von jeher große Anziehungskraft auf Hersteller von Konsumgütern aus. Paris ist bekannt für die Produktion von Luxusgütern (Haute Couture und Schmuck). Zu den wichtigsten Erzeugnissen der Stadt zählen chemische Produkte, Elektrogeräte, Kraftfahrzeuge und Maschinen.

Traditionell ist die französische Wirtschaftspolitik von vergleichsweise starken staatlichen Eingriffen gelenkt. Hier spielt die historische Rolle des Merkantilismus – im Speziellen des Colbertismus – eine Rolle. Die gelenkte Volkswirtschaft wurde in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert. Die Schlüsselindustrien, besonders Energiewirtschaft, sind bislang unter staatlicher Kontrolle.

Fast alle großen Dienstleistungsunternehmen Frankreichs, insbesondere Banken und Firmen des Finanzwesens, haben ihren Sitz in Paris. Seit den 1990er Jahren werden vermehrt Anstrengungen unternommen, multinationale Konzerne anzusiedeln. Die Stadt ist heute eine der wichtigsten Handelsmetropolen in Europa.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist die Lage der Stadt inmitten einer der fruchtbarsten Agrarlandschaften in Europa. Die Landwirtschaft war deshalb schon in den früheren Jahrhunderten die bedeutendste Wirtschaftsgrundlage der Region und sicherte die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung in der Stadt.

Die Hauptstadtregion hat dank der starken Konzentration nationaler und internationaler Unternehmen einen Anteil von etwa einem Drittel am Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes. Sie gehört zu den wohlhabendsten Regionen Europas. Ein Problem ist die Arbeitslosigkeit, die in etwa dem nationalen Durchschnitt entspricht. Seit Anfang der 1990er Jahre verlor Paris rund eine viertel Million Arbeitsplätze. Ein Grund ist der Abbau von Arbeitsplätzen in der Industrie und die Verlagerung wirtschaftlicher Aktivitäten in benachbarte Gemeinden wie das Geschäftszentrum La Défense.

Verlagshaus „Le Figaro“

Die meisten französischen Fernseh- und Radiosender sowie die größten Medienkonzerne des Landes („Vivendi Universal“, „Groupe Lagardère“, „Groupe TF1“) haben ihren Sitz in Paris. Die Stadt ist Erscheinungsort international bedeutender Tageszeitungen („Le Figaro“, „Le Monde“, „Libération“) und bedeutendstes internationales Zentrum des Verlagswesens.

Verkehr

Fernverkehr

Reisezeiten für Züge von Paris
Güterbahnhof Villeneuve-Triage

Paris ist über ein Netz von Autobahnen und Schnellstraßen mit dem ganzen Land verbunden. Eine bedeutende Rolle spielt dabei der Boulevard périphérique. Diese achtspurige Stadtautobahn leitet den Verkehr rund um Paris und in die Stadt hinein. Fast alle wichtigen französischen Autobahnen führen auf Paris zu und münden aus allen Richtungen in den Boulevard Périphérique: Die A 1 aus Lille, die A 4 aus Reims, die A 5 aus Dijon, die A 6 aus Lyon, die A 77 aus Nevers, die A 10 aus Orléans, die A 13 aus Rouen und die A 16 aus Amiens.

Paris besitzt den zweitgrößten Binnenhafen in Europa und ist Knotenpunkt des Eisenbahn- und Straßenverkehrsnetzes in Frankreich. Am Stadtrand befinden sich drei internationale Flughäfen. 48,3 Millionen Passagiere sind im Jahre 2003 auf dem Flughafen „Charles de Gaulle“ abgefertigt worden – dies war die dritthöchste Zahl aller Flughäfen in Europa. Mit 23,1 Millionen Passagieren nimmt Orly den neunten Platz ein. Der dritte Flughafen Paris-Beauvais befindet sich außerhalb des eigentlichen Großraums und wird überwiegend von Low-Cost-Carriern angeflogen.

Die bedeutenden Eisenbahnstrecken in Frankreich beginnen in Paris. In Richtung Lille im Norden, Rennes und Bordeaux im Westen, Lyon und Marseille im Süden sowie Straßburg im Osten gibt es Hochgeschwindigkeitsstrecken, die vom TGV bedient werden. Außerdem gelten die Strecken des Eurostar nach London und des Thalys nach Köln und Amsterdam über Brüssel als bedeutende europäische Verbindungen. Die wichtigsten Personenbahnhöfe sind Gare d’Austerlitz, Gare de l’Est, Gare de Lyon, Gare Montparnasse, Gare du Nord und Gare Saint-Lazare. Dem Eisenbahngüterverkehr dienen unter anderem die Rangierbahnhöfe Le Bourget im gleichnamigen politisch selbständigen Vorort und Vaires, die durch die Große Ringbahn (Grande Ceinture) mit den von beziehungsweise nach Paris führenden Eisenbahnstrecken verbunden sind.

Nahverkehr

Schild der Pariser Metro

Der Verkehr in Paris wird überwiegend über die U-Bahn abgewickelt. Die Métro Paris ist nach London (1863), Glasgow und Budapest (beide 1896) die viertälteste U-Bahn Europas. Die erste Métrolinie wurde am 19. Juli 1900 eröffnet. Das Pariser U-Bahnnetz besteht aus 16 Linien (14 vollwertige und zwei Ergänzungslinien) und ist mit 212,5 Kilometer Gesamtlänge eines der größten Netze der Welt. Die Métro wird täglich von rund fünf Millionen Menschen genutzt.

Ergänzend zum Métro-Netz gibt es das Réseau Express Régional (RER), dessen Züge Paris mit den Vororten (Banlieues) verbinden. Zum RER-Netz gehören die Linien A bis E, die auf den zentralen Streckenabschnitten Zugfolgen von bis zu zwei Minuten erreichen. Die jetzige RER hat seine Ursprünge in den von der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft SNCF oder ihren Vorgängern stillgelegten Vorortbahnen, von denen eine Linie (der heutige südliche Abschnitt des RER B) schon 1937 von der Pariser Métro übernommen wurde.

Der Großraum Paris wird mit dem Nahverkehrssystem Transilien bedient. Dieses unterscheidet sich von den RER-Zügen darin, dass die Transilien-Linien nicht die Stadt unterqueren, sondern in den großen Zentralbahnhöfen enden.

Das gesamte Nahverkehrsnetz erschließt sich dem geneigten Touristen durch das Ticket Paris Visite oder günstigeren Tageskarten Mobilis.

Am 21. November 1853 fuhren in Paris die ersten Pferdestraßenbahnen, es waren die ersten in Europa. Mit der Elektrifizierung des Straßenbahnnetzes begann man am 6. November 1881. Der Betrieb wurde am 14. August 1938 eingestellt. Nach 54 Jahren Unterbrechung verkehrt seit dem 6. Juli 1992 wieder eine Straßenbahn durch die Vororte. Heute befahren zwei Linien ein 23 Kilometer langes Streckennetz. Seit dem 16. Dezember 2006 verkehrt mit der neu gebauten Linie T3 die Straßenbahn auch wieder in Paris selbst.

Die neue Linie T3 fährt in 24 Minuten (während Stoßzeiten im Vier-Minuten-Rhythmus) von der Seine-Brücke Pont du Garigliano im Südwesten bis zur Porte d’Ivry im Südosten von Paris, vorbei am Pariser Messegelände, Europas größtem Spaßbad Aquaboulevard, dem Pariser Fundbüro, einem antiquarischen Büchermarkt, der internationale Studentenstadt Cité Internationale Universitaire de Paris und schließlich dem romantischen Parc Montsouris. Die acht Kilometer lange Strecke auf dem unter Rasen versteckten Gleisbett ist für 100.000 Passagiere täglich ausgelegt, doppelt so viele wie bei der bislang völlig überlasteten Buslinie auf gleicher Strecke. Zugleich mit dem 300 Millionen Euro kostenden Streckenbau wurden die Straßenfassaden entlang der Strecke architektonisch neu gestaltet, eine Auflage der Pariser Behörden. Dazu gehören auch 1000 neu gepflanzte Bäume, Freiluftkunstwerke und breite Fahrradwege.

Paris ist auch von einem dichten Netz aus Buslinien durchzogen. Die Busse mit den dreistelligen Nummern fahren in die Vororte, die Busse mit zweistelligen Nummern verkehren nur innerhalb der Stadt. Die meisten Omnibusse fahren zwischen 6.30 Uhr und 20.30 Uhr. Die Busse, die mit „Autobus de nuit“ gekennzeichnet sind, verkehren bis 1 Uhr nachts. Die Nachtbusse „Noctilien“ fahren die ganze Nacht.

Seit Sommer 2007 gibt es in Paris ein flächendeckendes System von Fahrradmietstationen namens Vélib'.

Trolleybusse fuhren zum ersten Mal während der Weltausstellung in Paris zwischen dem 15. April 1900 und dem 12. November 1900, ein weiteres Mal zwischen 1912 und 1914 sowie nach einer Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg vom 7. April 1925 bis 8. Juli 1935. Nach einer siebeneinhalbjährigen Pause wurde der Betrieb noch während des Zweiten Weltkrieges am 18. Januar 1943 wieder aufgenommen und am 1. April 1966 dann endgültig eingestellt.

Siehe auch Artikel über die Seinebrücken

Wissenschaft und Bildung

Eingang der Sorbonne

Die Gegensätze zwischen Paris und dem Rest des Landes werden besonders im Bereich Bildung deutlich. Denn die angesehensten Bildungsstätten Frankreichs befinden sich in Paris. Die 1257 gegründete Sorbonne ist die älteste Universität in Frankreich. Die Gründung als Theologenschule wird auf Robert von Sorbon (1201–1274), den Hofkaplan Ludwigs des Heiligen, zurückgeführt; die Bestätigungsbulle Klemens' IV. datiert von 1268. Ursprünglich ein Alumnat für arme Studenten der Theologie, gelangte die Sorbonne (welchen Namen die Anstalt erst seit dem 14. Jahrhundert erhielt) durch berühmte Lehrer, welche an ihr wirkten, sowie durch reiche Ausstattung gegenüber anderen ähnlichen Kollegien zu immer größerem Ansehen. Im Jahre 1968 wurde die Universität von Paris durch eine umfassende Reform in 13 unabhängige Teile aufgegliedert. Fünf von ihnen liegen außerhalb der Stadt. (Siehe: Liste der Universitäten in Frankreich)

Die Académie française ist eine der ältesten Institutionen Frankreichs im Bereich des geistigen Lebens und zugleich die prestigereichste. Sie residiert seit 1801 im Collège des Quatre Nations gegenüber dem Louvre; dort hat auch der auf Lebenszeit gewählte und wohlbeamtete Secrétaire perpétuel seine Dienstwohnung. Die Académie française ist hervorgegangen aus einem Pariser Literatenzirkel, der sich seit 1629 bei dem heute praktisch unbekannten Autor Valentin Conrart traf und 1634 durch den regierenden Minister Kardinal de Richelieu auf 34 Mitglieder aufgestockt und am 2. Januar 1635 durch Ludwig XIII. zu einer staatlichen Institution erhoben wurde. Die von Richelieu vorgesehenen Statuten und Regelungen wurden 1637 vom Obersten Pariser Gerichtshof, dem Parlement, registriert und damit rechtskräftig. Seit dem Jahre 1803 gehört die Akademie dem Institut de France an.

Weitere höhere Bildungseinrichtungen sind das im Jahre 1530 eröffnete Collège de France, die École Polytechnique (eröffnet 1794), das Institut Catholique (1875) und die École du Louvre (1882). Die Elitehochschule ENA ist jedoch nach Straßburg ausgelagert worden. Édith Cresson setzte als Premierministerin 1992 gegen erhebliche Widerstände die Verlegung durch. Über zehn Jahre hinweg lief der Betrieb der ENA zugleich in Paris und in Straßburg ab, bevor 2005 der Umzug der gesamten Schule dorthin abgeschlossen wurde.

Von den zahlreichen Bibliotheken in Paris ist die Französische Nationalbibliothek (Bibliothèque nationale de France) die größte. Sie wurde 1368 von König Karl V. auf Basis seiner persönlichen Bibliothek im Louvre gegründet und umfasste zu Beginn 911 Manuskripte. Damals war es allerdings üblich, die Dokumente des Königs nach seinem Tod zu vernichten, so dass die eigentliche Bibliothekssammlung erst mit König Ludwig XI. aufgebaut wurde, der mit diesem Brauch brach. Am 14. Juli 1988 kündigte der französische Staatspräsident François Mitterrand den Neubau des Bibliotheksgebäudes an, der im Dezember 1990 begann. Die neue Bibliothek wurde nach Plänen des Architekten Dominique Perrault entworfen und am 20. Dezember 1996 der Öffentlichkeit übergeben. Die moderne Bibliothek enthält alle Publikationen, die in Frankreich verlegt werden, und umfasst mehr als zehn Millionen Bände.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Nach der Ernennung des Malers, Graphikers und Bildhauers Pablo Picasso zum Ehrenbürger der Stadt Paris im Jahr 1971 wurden bis zum Jahr 2003 keine derartigen Ehrungen mehr vorgenommen. Seither wurden zu Ehrenbürgern ernannt: der US-amerikanische Journalist und schwarze Politaktivist Mumia Abu-Jamal (2003), die französisch-kolumbianische Kämpferin gegen Korruption und kolumbianische Präsidentschaftskandidatin Íngrid Betancourt (2003), sowie die birmanische Politikerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi (2004). Darüber hinaus ernannte der Stadtrat den Dalai Lama sowie den chinesischen Bürgerrechtler Hu Jia zu Ehrenbürgern (April 2008).

Söhne und Töchter der Stadt

Paris war Geburtsort zahlreicher bekannter Persönlichkeiten. Dazu gehören unter anderem der Komponist Georges Bizet, die Chansonsängerin Édith Piaf, der Maler François Boucher, der Pädagoge, Historiker und Sportfunktionär Pierre de Coubertin, der Politiker Jacques Chirac, der Chansonnier, Komponist und Schriftsteller Serge Gainsbourg, der Architekt Charles Garnier, der Präfekt und Stadtplaner Georges-Eugène Haussmann, der Schauspieler und Regisseur Mathieu Kassovitz, die Filmregisseure Claude Chabrol, François Truffaut und Roman Polański, die Schauspielerin Sophie Marceau sowie die Sängerin und Schauspielerin Caterina Valente.

Siehe auch: Liste der Söhne und Töchter von Paris

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Zu den Persönlichkeiten, die in Paris gewirkt haben, gehören unter anderem der Schriftsteller Honoré de Balzac, der polnische Komponist Frédéric Chopin, die Schauspielerin Marlene Dietrich, der Metallbauingenieur Gustave Eiffel, der deutsche Schriftsteller Heinrich Heine, der US-amerikanische Sänger und Lyriker Jim Morrison von der Rockgruppe The Doors, der deutschstämmige französische Komponist Jacques Offenbach und die irisch-englischen Literaten Oscar Wilde und James Joyce.

Seit den 1950ern war Paris ein Anziehungspunkt für afroamerikanische Jazzmusiker, die sich dort wesentlich freier bewegen konnten als in den damals noch von der Rassensegregation beherrschten Vereinigten Staaten: Sidney Bechet zog es nach Frankreich, weil es näher an Afrika liegt. Bei den Jazzfestivals 1948 in Nizza und Paris triumphierte der junge Miles Davis, der an der Seine Juliette Gréco kennen und lieben lernte. Paris beflügelte nicht nur ihn, sondern auch Bud Powell, Idrees Sulieman oder Benny Waters. Regisseure wie Louis Malle („Fahrstuhl zum Schafott“) und Roger Vadim experimentierten in den 1950ern mit spontan zur Leinwand improvisierten Jazz-Soundtracks. Ende der 1960er emigrierten Musiker wie Anthony Braxton, das Art Ensemble of Chicago oder Frank Wright an die Seine, wo heute (Stand 2007) noch David Murray mit Valérie Malot lebt.

Siehe auch: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Paris

Rezeption

Literatur und Belletristik

Film

Moulin Rouge

Der Film Hôtel du Nord (1938) von Marcel Carné nach dem gleichnamigen Roman von Dabit spielt im „Hotel am Canal“. Obwohl der überwiegende Teil der Szenen nicht im Hotel gedreht wurde, zeigt der Film das Lebensgefühl im Paris der 1930er Jahre.

In Funny Face (1956) von Stanley Donen singt Audrey Hepburn mit Fred Astaire in Paris „Bonjour Paree“ vor dem Eiffelturm, auf den Champs-Élysées und an anderen Orten der Stadt.

In Außer Atem (À Bout de Souffle, 1960) von Jean-Luc Godard schlägt sich Michel Jean-Paul Belmondo mit kleinen Gaunereien durchs Leben. Er flüchtet nach Paris und schließt Freundschaft mit einer US-amerikanischen Studentin. Die Drehorte befanden sich in der Rue de Berri Nummer 21 nahe der Avenue des Champs-Élysées und in der Rue de Campagne-Première im Stadtteil Montparnasse.

Zazie dans le métro (1960) von Louis Malle zeigt das Leben des kleinen Mädchens Zazie in Paris. Der Eiffelturm spielt dabei eine wichtige Rolle.

In Belle de jour – Schöne des Tages (1967) von Luis Buñuel bricht Catherine Deneuve aus dem bourgeoisen Leben aus, indem sie der Prostitution nachgeht.

In Der letzte Tango in Paris (Ultimo tango a Parigi, 1972) von Bernardo Bertolucci treffen sich Marlon Brando und Maria Schneider zufällig bei einer Besichtigung eines leerstehenden Appartements mit Aussicht auf die Métrostation „Passy“ und die Bir-Hakeim-Brücke und fangen eine zerstörerische Affäre an.

Der Film Die letzte Metro (Le Dernier Métro, 1980) von François Truffaut spielt im Paris des Jahres 1942 während der deutschen Besatzung.

Im Film Diva (Diva, 1981) von Jean-Jaques Beineix nimmt ein Postbote heimlich ein Konzert seiner Lieblingssängerin auf. Bei einem Zusammenstoß mit einer Frau am nächsten Tag gerät er in den Besitz eines belastenden Beweisstücks und wird daraufhin von Gangstern verfolgt. Der Film spielt u.a. an Orten wie dem Théâtre des Bouffes du Nord, dem Bahnhof Saint-Lazare, der Rue de Rivoli und der Metrostation Concorde

In Subway (1985) von Luc Besson wurden mehrere Szenen mit Christopher Lambert und Isabelle Adjani in den RER-Stationen „La Défense“ und „Les Halles“ gedreht.

Hass (La Haine, 1995) von Mathieu Kassovitz wurde überwiegend in Chanteloup-les-Vignes, einem Vorort von Paris gedreht. In der dortigen Galerie „Gilbert Brownstone“ trifft sich regelmäßig die künstlerische Szene von Paris.

Weitere wichtige Filme, die in Paris spielen, sind:

Literatur

Wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Werke
  • Hanno Ballhausen: Chronik der Metropolen. Paris. Wissen Media Verlag GmbH, Gütersloh 2004, ISBN 3-577-14599-4
  • Jean-Pierre A. Bernard: Les deux Paris: les représentations de Paris dans la seconde moitié du XIXe siècle, Seyssel: Champ Vallon, 2001
  • Jean Firges: Die Stadt Paris. Geschichte ihrer Entwicklung und Urbanisation. Sonnenberg-Verlag, Annweiler am Trifels 2002, ISBN 3-933264-00-6
  • Ursula von Kardorff: Adieu Paris. Streifzüge durch die Stadt der Bohème, Kindler-Verlag, München 1974, ISBN 3-463-00590-5
  • Herbert R. Lottman: Der Fall von Paris 1940, Piper, München 1994, ISBN 3-492-03531-0
  • Giovanna Magi, Rita Bianucci, Hubert Bressonneau: Kunst und Geschichte von Paris und Versailles. Besichtigung aller bedeutenden Monumente und Museen., Konrad-Theiss-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1697-5
  • Gerhard Sälter: Polizei und soziale Ordnung in Paris., Vittorio-Klostermann-Verlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-465-03298-5
  • Klaus Schüle: Paris. Die politische Geschichte seit der Französischen Revolution., Gunter-Narr-Verlag, Tübingen 2005, ISBN 3-8233-6183-X
  • Fritz Stahl: Paris. Eine Stadt als Kunstwerk., Rudolf Mosse Buchverlag, Berlin 1929
  • Georg Stefan Troller: Mein Paris, überarb. Ausgabe, Fischer, Frankfurt a.M. 1973
  • Georg Stefan Troller: Dichter und Bohemiens. Literarische Streifzüge durch Paris, Artemis & Winkler, Düsseldorf 2003, ISBN 3-538-07149-7
  • Richard Wunderer: Paris – Sittengeschichte einer Weltstadt., Weltspiegel-Verlag, Stuttgart 1967, ISBN B0000BU9UC
Reiseliteratur
  • Ralf Nestmeyer: Paris. Ein Reisehandbuch. Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2005, ISBN 3-89953-197-3


Pariser Zentrum bei Nacht

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Insee - France en faits et chiffres - Population des villes et unités urbaines de plus de 1 million d'habitants de l'Union européenne
  2. Institut National de la Statistique et des Études Économiques. Aire Urbaine '99 – pop totale par sexe et âge
  3. Offizielle Seite der Pariser Stadtverwaltung


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