FS 460

FS 460
G 8.1 (Preußen, Mecklenburg, Elsaß-Lothringen)
DRG-Baureihe 55.25–56, 55.58
DB-Baureihe 055
PKP Tp4
55 4315 am 7. August 1952
Nummerierung: DRG 55 2501–3366, 3368–5665, 5801–5810, 5851–5852
DR 55 5898, 7251–7260, 8170
Anzahl: 5.155
Baujahr(e): 1913–1921
Ausmusterung: 1973
Bauart: D h2
Länge über Puffer: 18.290 mm
Dienstmasse: 69,9 t
Reibungsmasse: 69,9 t
Radsatzfahrmasse: 17,6 t
Höchstgeschwindigkeit: 55 km/h
Indizierte Leistung: 927 kW
Treibraddurchmesser: 1.350 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 600 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Rostfläche: 2,58 m²
Verdampfungsheizfläche: 143,28 m²
Tender: pr 3 T 16,5/20
pr 2'2' T 21,5
Wasservorrat: 16,5/20,0/21,5 m³

Die Preußische G 8.1 war eine verstärkte und schwerere Weiterentwicklung der G 8 und wurde zunächst als „Verstärkte Normalbauart“ bezeichnet. Die von Robert Garbe konstruierten und von 1913 und 1921 gebauten Maschinen zahlenmäßig am stärksten vertretenen Länderbahnlokomotiven in Deutschland. Der Kessel war größer als der der G 8, und die Lok wurde mit Absicht auch schwerer ausgeführt, damit sie durch das höhere Reibungsgewicht auch bei schwereren Züge ohne Sandstreuen auskam. Durch den hohen Achsdruck konnte die G 8.1 allerdings nur auf Hauptstrecken eingesetzt werden. Als Einsatzgebiet kam zum schweren Güterverkehr später auch der schwere Verschubdienst hinzu.

Für die Preußischen Staatseisenbahnen und zuletzt für die Deutsche Reichsbahn wurden allein 4.958 Exemplare hergestellt. 137 erhielt die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen (siehe Elsaß-Lothringische G 8.1), zehn die Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn, 50 die deutschen Heeresbahnen im Ersten Weltkrieg, sechs oder zehn die Gewerkschaft Deutscher Kaiser, und 185 wurden ins Ausland verkauft (Polen, Rumänien, Schweden).

Die Reichsbahn übernahm 1925 3.121 preußische Loks als Baureihe 55.25–56 mit den Betriebsnummern 55 2501–5622 (ohne 55 3367), die zwölf mecklenburgischen Lokomotiven (zwei davon hatte die Bahn 1920 von der Preußischen Staatsbahn gekauft) wurden als Baureihe 55.58 mit den Nummern 55 5801–5810 und 55 5851–5852 eingeordnet. Unter den preußischen Lokomotiven waren dabei auch 10 G 8.1 der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen. Im Jahr 1935 kamen weitere 43 Lokomotiven aus dem Saarland als 55 5623–5665 in den Bestand der Reichsbahn, die letzte davon stammte ursprünglich von den Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen. Im Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Lokomotiven aus Polen und Litauen als Zweitbesetzungen in die Baureihe 55 eingereiht. Aus Belgien übernommene Maschinen erhielten die Nummern 55 5666–5699. Nach 1945 ordnete die Deutsche Reichsbahn (DDR) eine weitere Lok aus Polen als 55 5898 und mehrere aus Belgien und Frankreich als 55 7251–7260 und 55 8170 ein.

In den Jahren 1934 bis 1941 wurden insgesamt 691 G 8.1 mit einer vorderen Laufachse ausgerüstet, um die Höchstgeschwindigkeit zu steigern und die durchschnittliche Achslast zu vermindern. Die umgebauten Lokomotiven wurden in die DRG-Baureihe 56.2–8 umgezeichnet.

55 3345 im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen


Mehr als 1.000 Fahrzeuge gab es noch nach Ende des Zweiten Weltkrieges. 1968 hatte die Deutsche Reichsbahn noch 150 Fahrzeuge und die Deutsche Bundesbahn 50, die sie ab 1968 als Baureihe 055 bezeichnete. Die letzte G 8.1 der Deutschen Bundesbahn, die 055 538-3, wurde am 21. Dezember 1972 aus dem Dienst genommen.

Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der Bauarten pr 3 T 16,5, pr 3 T 20 und pr 2'2' T 21,5 ausgestattet.

Erhalten geblieben ist die 55 3345 (ex Cassel 5159), die 1915 von Henschel gebaut wurde. Sie befindet sich heute im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen.


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