Fabio Chigi

Fabio Chigi
Alexander VII. (Gemälde von Giovanni Battista Gaulli)
Päpstliches Wappen Alexander VII.

Alexander VII. (* 13. Februar 1599 in Siena; † 22. Mai 1667 in Rom), eigentlicher Name Fabio Chigi, war von 1655 bis 1667 Papst der katholischen Kirche. Zu seiner Regierungszeit wurde die heutige „Cathedra Petri“ im Petersdom erbaut.

Leben

Fabio Chigi war der Sohn eines Bankiers aus Siena. Er studierte Philosophie und Theologie und trat nach seinem Studium im Jahr 1628 in die Dienste von Papst Urban VIII. ein.

1635 wurde er Inquisitor in Malta, und 1639 wurde er von Papst Urban VIII. zum päpstlichen Nuntius in Köln ernannt. Als Gesandter des 1644 neugewählten Papstes Innozenz X. hielt sich Fabio Chigi von 1644 bis 1649 in Münster auf, wo er an den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden als Mediator teilnahm. Er protestierte gegen die unterzeichnete Ausführung des Friedensvertrags, worauf der Papst diesen in der Bulle Zelo domus Dei vom 20. November 1648 ablehnte.

1651 wurde er von Papst Innozenz X. zum Kardinal ernannt, als Nuntius in Köln abberufen und zum Kardinalstaatssekretär in Rom gemacht. Auf sein Bestreben hin verdammte Papst Innozenz X. am 1. Juni 1653 fünf Sätze aus dem Augustinus von Cornelius Jansen als ketzerisch.

Das Konklave wählte ihn (erstmals, von insgesamt nur drei Fällen, einen vorigen Staatssekretär) am 7. April 1655 zum neuen Papst, da Alexander VII. als Gegner des Nepotismus galt. Im Jahr 1656 berief er jedoch bereits einige seiner Verwandten in einträgliche kirchliche Ämter. Den Papstnamen wählte Chigi in Erinnerung an Papst Alexander III., der auch aus Siena stammte.

Bei einem Zwischenfall der päpstlichen Leibwache mit dem Gefolge des französischen Botschafters, des Herzogs von Créqui, wurden einige Leute des Botschafters getötet. Ludwig XIV. verwies darauf den päpstlichen Nuntius des Landes und besetzte Teile des Kirchenstaats.

Alexander VII. war ein großer Freund der Kunst und der Wissenschaften. Er betätigte sich sogar selbst als Dichter. Die Staatsgeschäfte überließ er weitgehend seinem Kardinalstaatssekretär Giulio Kardinal Rospigliosi, dem späteren Papst Clemens IX. Ein enger deutscher Freund Chigis war der spätere Paderborner und Münsteraner Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg. Beide arbeiteten von 1652 bis 1661 in Rom zusammen.

Nach seinem Tod wurde er in seinem Grabmal im Petersdom beigesetzt.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fabio Chigi — Alexandre VII Alexandre VII Pape de l’Église catholique romaine Montium custos …   Wikipédia en Français

  • Chigi — bezeichnet Chigi (Adelsgeschlecht), ein italienisches Adelsgeschlecht aus Siena Palazzo Chigi in Rom, Sitz des italienischen Ministerpräsidenten Palazzo Chigi (Ariccia) in Ariccia Palazzo Chigi (Formello) in Formello Palazzo Chigi (Viterbo) in… …   Deutsch Wikipedia

  • Fabio Brûlart de Sillery — (* 25. Oktober 1655 in Le Grand Pressigny; † 20. November 1714 in Paris) war ein französischer katholischer Bischof und Dichter, der 1705 Mitglied der Académie …   Deutsch Wikipedia

  • Chigi Family — ▪ Sienese family       a Sienese family that rose from banking in the 13th century to princely rank in papal Rome and in the Holy Roman Empire in the 17th century.       The first member of the family to win more than local eminence was Agostino… …   Universalium

  • Chigi-Albani — Wappen der Chigi Die Chigi sind ein römisches Adelsgeschlecht, ursprünglich aus Siena stammend. Seit 1712 bekleiden die Chigi das (weltliche) Amt des Marschalls der Hl. Römischen Kirche und Kustode des Konklaves, das 1968 von Paul VI. abgeschafft …   Deutsch Wikipedia

  • Chigi (Adelsgeschlecht) — Wappen der Chigi Die Chigi [ kidʒi] sind ein römisches Adelsgeschlecht, ursprünglich aus Siena stammend. Seit 1712 bekleiden die Chigi das (weltliche) Amt des Marschalls der Hl. Römischen Kirche und Kustode des Konklaves, das 1968 von Paul VI.… …   Deutsch Wikipedia

  • Chigi Chapel — Coordinates: 41°54′41″N 12°28′35″E / 41.91139°N 12.47639°E / 41.91139; 12.47639 …   Wikipedia

  • Chigi — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Patronymes Armes des Chigi:de gueules a six montagnes d or, une sur deux …   Wikipédia en Français

  • Chigi-Albani family — See the Albani article for other uses of that name Chigi Albani is a Roman princely family of Sienese extraction descended from the counts of Ardenghesca, which possessed castles in the Maremma, southern Tuscany. The earliest authentic mention of …   Wikipedia

  • Chigi-Albani — Chigi Albani, eine alte toscanische, von den Herren von Maciareto stammende Familie welche in der Republik Siena schon im 13. Jahrh. einflußreiche Ämter begleitete u. seit 1659 die römische Fürstenwürde besitzt. 1) Christophoron 2) Mariano… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”