Face/Off – Im Körper des Feindes

Face/Off – Im Körper des Feindes
Filmdaten
Deutscher Titel: Im Körper des Feindes
Originaltitel: Face/Off
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1997
Länge: 133 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: John Woo
Drehbuch: Mike Werb, Michael Colleary
Produktion: Terence Chang, Christopher Godsick, Barrie M. Osborne, David Permut
Musik: John Powell
Kamera: Oliver Wood
Schnitt: Steven Kemper, Christian Wagner
Besetzung

Im Körper des Feindes („Face/Off“ im Original) ist ein US-amerikanischer Actionfilm von Regisseur John Woo aus dem Jahr 1997. Die Besonderheit des Filmes ist der Identitätstausch des „Guten“ und des „Bösen“ sowie deren im Stil des Hongkong-Kinos inszeniertes, entsprechend dem Genre sehr auf Action bedachtes, Aufeinandertreffen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der gesamte Film dreht sich um den Kampf zwischen den Erzfeinden Sean Archer und Castor Troy. Seit einem Mordversuch an ihm – bei dem aber sein Sohn ums Leben kam – jagt der FBI-Agent Archer den Terroristen Troy. Nachdem ihm schließlich die Festnahme von Castor und seinem Bruder Pollux gelungen ist, liegt der ältere Castor im Koma und muss künstlich am Leben erhalten werden, während Pollux ins Hochsicherheitsgefängnis Erehwon („nowhere“ rückwärts gelesen – nach Aussage einer der Wärter existiert das Gefängnis offiziell nicht) eingewiesen wird. Bei der Untersuchung von Pollux Troys Unterlagen stellt sich jedoch heraus, dass die Brüder an einem unbekannten öffentlichen Platz in Los Angeles eine Bombe scharf gemacht haben, die in wenigen Tagen detonieren wird. Nachdem sich alle anderen Wege, diesen Ort zu finden, als wirkungslos erwiesen haben, lässt sich Archer schließlich in einer hochgeheimen Operation chirurgisch sein Gesicht entfernen und durch das Castor Troys ersetzen. Im Gefängnis soll er Pollux Troy – der nur seinem Bruder vertraut – aushorchen.

Der Plan funktioniert solange, bis Castor Troy unerwartet aus seinem Koma aufwacht, mit Unterstützung von außen den Leiter des Instituts herbeischafft und diesen zwingt, ihm das Gesicht Sean Archers „aufzusetzen“. Kaum ist dies getan, ermordet Troy alle, die etwas von dem Gesichtertausch wussten. In seiner neuen Identität als Sean Archer lässt er zunächst seinen Bruder Pollux aus dem Gefängnis frei und beginnt dann damit, sich Archers Familie anzunähern. Er entschärft in letzter Sekunde die von ihm selbst gelegte Bombe und wird somit zum gefeierten Helden mit der Möglichkeit „einen Regierungsjob zu missbrauchen“ und alte persönliche Feinde mit Hilfe des FBI-Apparats auszuschalten.

Allerdings gelingt dem echten Archer mit Hilfe einer List und eines Mitgefangenen die Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis und das Untertauchen bei Freunden Castor Troys, die nichts von seiner wahren Identität wissen. Dort wird er jedoch von Pollux Troy ausfindig gemacht, das FBI stürmt das Gebäude und Archer muss mit Sasha – der Mutter von Castor Troys Sohn – fliehen. Bei der Flucht läuft er Pollux in die Arme, welcher ihm nicht gewachsen ist und von ihm getötet wird.

Archer gelingt es schließlich, seiner Frau Eve von dem Identitätstausch zu berichten, welche ihm nach einer heimlichen Überprüfung der Blutgruppen Glauben schenkt.

Nach der Beerdigung eines von Troy ermordeten misstrauischen Kollegen Archers kommt es zum Showdown, der mit dem Tod Troys endet. Archer erhält sein Gesicht zurück und adoptiert außerdem Troys Sohn Adam, dessen Mutter gegen Ende des Films erschossen wird.

Kritiken

„Ein fulminantes, rauschhaftes Action- und Gewaltkino, mit dem Regisseur John Woo an sein Frühwerk anknüpft. Mit seiner distanzierten filmischen Sprache aus choreografierter Zerstörung, stark variierendem Zeittempo und einer meisterhaften Montage erzählt der Film reizvoll auch von menschlicher Identität und ihrer Dialektik.“

Lexikon des internationalen Films

„Actionpapst John Woo bietet neben furiosen Stunts die tolle Charakterstudie eines gebrochenen Helden.“

TV Spielfilm [1]

Auszeichnungen

Der Film konnte 1998 mit John Travolta / Nicolas Cage als bestes Filmduo und der finalen Verfolgungsjagd mit Schnellbooten als beste Actionszene zwei MTV Movie Awards gewinnen. Weiterhin war er für vier weitere Kategorien dieser Auszeichnung nominiert, als bester Film, bester Schauspieler (beide einzeln) und als bester Schurke (beide zusammen).

Neben einer Oscar-Nominierung für die besten Soundeffekte, gab es im gleichen Jahr zudem noch zwei Saturn Awards für John Woo (bester Regisseur) und Mike Werb / Michael Colleary (beste Autoren). Für diese Auszeichnung war der Film auch in den folgenden Kategorien nominiert:

  • bester Actionfilm / Abenteuerfilm / Thriller
  • bester Schauspieler (John Travolta)
  • bester Schauspieler (Nicolas Cage)
  • bestes Make-Up (David Atherton und Kevin Yagher)
  • beste Musik (John Powell)
  • bester Auftritt einer jungen Schauspielerin (Dominique Swain)
  • beste Nebendarstellerin (Joan Allen)

Trivia

  • Obwohl der offizielle deutsche Titel Im Körper des Feindes ist, wird er häufig (z. B. bei Fernsehausstrahlungen) mit Face/Off – Im Körper des Feindes angegeben.
  • Die Brüder Troy sind nach den beiden Dioskuren Kastor und Pollux benannt. Nach der antiken Legende sind diese Zwillinge, der eine Mensch, der andere Halbgott, die Brüder der Helena von Troja. Der Nachname Troy (engl.: Troja) verweist aber auch auf Homers "Odyssee", dessen Held, ähnlich wie Sean Archer in „Face Off“, nach dem Ende des Krieges (bei Woo der ersten Schlacht gegen die Terroristen) auf einer fernen Insel mörderische Abenteuer erlebt, während daheim die brave Gattin von Schurken bedrängt wird.[2]
  • Der Name des Hochsicherheitstgefängnisses Erehwon ist ein Anagramm für „nowhere“ (engl. für nirgendwo).
  • Obwohl laut Abspann des Filmes Castor Troy von Nicolas Cage und Sean Archer von John Travolta gespielt wird, ist der überwiegende Teil von der Besetzung Troy-Travolta sowie Archer-Cage geprägt, nachdem die Gesichter vertauscht worden sind.
  • Die Szene, in der Castor Troys Sohn eine Schießerei mitansehen muss, während er über Kopfhörer das Lied "Somewhere over the Rainbow" hört, wurde vom MTV zu einem der „Most Exciting Music Moments in Movies“ gewählt.

Einzelnachweise

  1. http://www.tvspielfilm.de/filmlexikon/?type=filmdetail&film_id=124471
  2. Thomas Gaschler, Ralph Umard: Woo. Belleville, München 2005, ISBN ISBN 3-933510-48-1.

Weblinks


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