Fachtrottel

Fachtrottel

Als Fachidiot (vor allem in Österreich umgangssprachlich auch Fachtrottel) wird ein Experte (Fachmann oder Fachfrau) bezeichnet, der eine Problematik nur aus der Perspektive des Denkstiles seines Fachgebietes kennt. Weitere mögliche Betrachtungsweisen lehnen diese Personen − meist infolge ihrer selektiven Wahrnehmung, sowie aus Unkenntnis oder Ignoranz – ab (siehe Semmelweis-Reflex).

Etymologie

Das Wort Fachidiot leitet sich historisch aus dem Begriff Fachidiotismus ab. Mit seinem Zitat „Jeder Fachmann ist in seinem Fach ein Esel“ zeigte der deutsche Schriftsteller Jean Paul (1763-1825) dieses gesellschaftliche Phänomen bereits relativ früh auf. Der Begriff Fachidiotismus (fr: idiotisme du métier) selbst wurde erstmals von Karl Marx in seiner 1847 in französischer Sprache veröffentlichten Schrift Misère de la philosophie verwendet. In deutscher Übersetzung erschien dieses Werk als Das Elend der Philosophie [1] erst im Jahre 1885. Dort heißt es: „Was die Arbeitsteilung in der modernen Gesellschaft charakterisiert, ist die Tatsache, dass sie die Spezialitäten, die Fachleute und mit ihnen den Fachidiotismus erzeugt.“

Quellenangaben

  1. Karl Marx: Das Elend der Philosophie, Kapitel 2, Teil 2 (Arbeitsteilung und Maschinen) in Marx-Engels-Werke, Dietz Verlag, Berlin/DDR 1972; Band 4, S. 157

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