Familienmanager

Familienmanager

Haus- und Familienarbeit bezeichnet häusliche und familienbezogene Arbeiten für sich selbst, für im Haushalt lebende Kinder und Angehörige einschließlich Partner bzw. Partnerin, und ggfs. für Dritte.

Hausarbeit ist ein Oberbegriff für alle häuslichen Arbeiten: Arbeiten zur Erhaltung des Haushalts (Aufräumen, Putzen) und des zur Lebensführung benötigten Inventars (Wäsche waschen, Geschirr spülen, Fahrradreparaturen, Tapezieren); die Zubereitung von Mahlzeiten (Einkaufen, Kochen, Backen).

Familienarbeit wird oft im weiteren Sinn synonym für die Pflichten der Haus- und Familienarbeit verwendet; Familienarbeit im engeren Sinn bezeichnet die Beaufsichtigung, Versorgung und Erziehung von Kindern und Pflege von Angehörigen, sowie den in diesem Zusammenhang anfallenden Anteil der Hausarbeit und allgemeiner auch die Planung und Organisation des Familienlebens im Hinblick auf den Alltag und Feste, den Freundes- und Bekanntenkreis, die Aufrechterhaltung der Kontakte zu Verwandten und die Mitwirkung in der Schule oder Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Begriffliches

Unbezahlte „Haus- und Familienarbeit“ wird auch unter dem von „Reproduktion“ abgeleiteten Begriff (familiäre) Reproduktionsarbeit zusammengefasst, in Abgrenzung zur (bezahlten) Erwerbs- oder Produktionsarbeit, welche die finanzielle Versorgung durch Erwerbstätigkeit beinhaltet. Teilweise wird auch ein Ehrenamt zur (gesellschaftlichen) Reproduktionsarbeit gezählt. Abweichend wird oftmals der Begriff „Familienarbeit“ synonym zum Oberbegriff der familiären Reproduktionsarbeit verwendet; in Einzelfällen trifft das auch für den Begriff „Hausarbeit“ zu. [1][2]

Die Familienarbeit und der Anteil der Hausarbeit, der über Routinetätigkeiten hinausgeht, wird auch als Familienmanagement bezeichnet. Bei der Verwendung dieses Ausdrucks steht auch die Notwendigkeit der Konsensbildung unter den Mitgliedern der Familie beispielsweise mittels Familienkonferenzen sowie der Prioritätensetzung, des Zeitmanagements und des Einsatzes finanzieller Mittel im Vordergrund. Meist ist dabei eine tatsächliche oder gewünschte Aufwertung der damit verbundenen Tätigkeiten impliziert, als Reaktion auf Probleme aus geschlechtsspezifischer Zu- bzw. Abweisung der Hausarbeit und die in androzentrischen Gesellschaften damit einhergehende geringere Bewertung der Reproduktions- als der Erwerbsarbeit. Gelegentlich wird Hausarbeit - defensiv, ironisch oder dem zeitgenössischen Primat der Erwerbsökonomie angepasst - als das Management des häuslichen Alltags bezeichnet. Der Ausdruck „Familienmanagerin“ wird teilweise als Euphemismus für „Hausfrau und Mutter“ angesehen.

Magazin für die Hausfrau (USA 1908)

„Hausarbeit“ ist von „Heimarbeit“, einer Form von Lohnarbeit mit Arbeitsplatz zu Hause, sorgfältig zu unterscheiden.

Die Familienarbeit wird oft auch als Bezeichnung für soziale oder pädagogische Arbeit mit Familien verwendet, etwa in Form von "Kinder,- Jugend- und Familienarbeit".

Darstellung

Die häusliche Arbeitsteilung unterliegt in fast allen Gesellschaften stark asymmetrischen Geschlechterverhältnissen und wird überwiegend geschlechtsspezifisch zu- bzw. abgewiesen; dies betrifft sowohl die Frage der Aufteilung zwischen Hausarbeit und Erwerbstätigkeit (diskutiert auch unter dem Begriff der Vereinbarkeit von Familie und Beruf) als auch - bei partnerschaftlicheren Arrangements der Hausarbeit - die Teilung zwischen verschiedenen Tätigkeitsfeldern innerhalb der Hausarbeit. So wird etwa "Putzen", "Waschen", "Nähen", "Pflegen" oft als typisch weibliche Tätigkeit angesehen, während Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten, Rasen Mähen und Getränkeeinkauf männlich konnotiert sind. Hausfrauen (selten: Hausmänner) sind Erwachsene, die sich - zumeist im Rahmen von Paarbeziehungen - der Hausarbeit widmen und damit keine Erwerbsarbeit kombinieren und dem Arbeitsmarkt bewusst nicht zur Verfügung stehen. Für Erwachsene, die sich - trotz weitgehender Unentbehrlichkeit von Hausarbeit - fast ausschließlich der Erwerbsarbeit widmen, mit dieser keine Hausarbeit kombinieren und dem Haushalt nicht zur Verfügung stehen, gibt es bisher keinen allgemein eingebürgerten entsprechenden Begriff.

Teilweise werden die mit den zur Hausarbeit zählenden Tätigkeiten verbundenen Kenntnisse an einer Hauswirtschaftsschule vermittelt, überwiegend werden sie jedoch im Rahmen des Erwachsenwerdens durch Sozialisationsprozesse gelernt. Auch hierbei ist eine Orientierung an traditionellen geschlechtsspezifischen Rollenmustern häufig vorzufinden, so wird immer noch mit einer recht großen Selbstverständlichkeit vorausgesetzt, dass Mädchen sich an häuslichen Arbeiten beteiligen, während Jungen oft zu Arbeiten im Freien herangezogen werden.

In bäuerlichen Gesellschaften war die klare Trennung zwischen Erwerbsarbeit und Hausarbeit, wie sie in heutigen modernen Gesellschaften vorzufinden ist, weniger deutlich ausgeprägt. Auch dort konnte jedoch oft eine Trennung im Sinne von Frauenarbeit im Haus und fürs Kleinvieh und Männerarbeit auf dem Feld und fürs Großvieh vorgefunden werden.

Erwähnenswert ist beim Thema Hausarbeit schließlich die fortschreitende Vereinfachung und Erleichterung des häuslichen Alltags in den letzten hundert Jahren durch den zunehmenden Einsatz von Haushaltstechnik (so genannter 'weißer Ware'). Dem steht ein erhöhter Anspruch an die Hausarbeit entgegen, so dass sich die für Hausarbeit aufgewendete Zeit trotzdem nicht verringert hat.

Eine als „Neue Hausarbeit“ bezeichnete Art der Haus- und Familienarbeit bezieht sich vor allem auf auch Vermittlungsleistungen gegenüber verschiedenen Institutionen, etwa Märkte, Banken, Versicherungen, Verkehrseinrichtungen, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen. Interaktionen von Haushalten mit dienstleistungs- und güteranbietenden Institutionen tragen zur steigenden Komplexität der Lebensbedingungen bei.[3]

Dass die Hausarbeit auch einen finanziellen Wert hat, ist im deutschen Schadensersatzrecht anerkannt (siehe: Haushaltsführungsschaden).

Anfallende Arbeiten in Haushalt

Im Haushalt fallen vielfältige Aufgaben rund um den Einkauf, eine jahreszeitlich bedingte Lagerhaltung und die Instandhaltung für Kleidung, Nahrungsmittel und viele anderen Gegenstände des Haushalts an.

Zur Hausarbeit werden in industrialisierten Ländern üblicherweise folgende Tätigkeiten zur Planung und Führung des Haushalts gerechnet, zum Beispiel:

Dienstmädchen beim Kaminreinigen
(um 1942 in den USA)

Manchmal wird noch folgendes zur Hausarbeit gezählt:

Für die Koordination der Haus- und Familienarbeit, die gerade in Haushalten mit mehreren Kindern kompliziert sein kann, ist eine Buchführung erforderlich, die oft auf informelle Weise geschieht, mit Hilfe vielfältiger Listen, Zettel und Hefte [4] – etwa Kalendarien, ToDo-Listen, Menüplänen, Einkaufs- und Merkzetteln. Bei Delegierung von Aufgaben an Hauspersonal nehmen die dem Haushalt vorstehenden Personen Aufgaben eines Arbeitgebers wahr (etwa Aufgabenbeschreibung, Personalauswahl, Vertragsgestaltung, Anmeldung, Versicherung, Einweisung, Qualitätskontrolle und Gehaltsabrechnung).

Weltweit stehen einem Großteil der Menschen kaum technische Hilfsmittel für die Hausarbeit zur Verfügung, und Hausarbeit beinhaltet auch die Sicherung grundlegendster Bedürfnisse. Beispielsweise wenden in Afrika vor allem Frauen täglich mehrere Stunden dafür auf, Wasser und Brennholz zu holen. In den Industrieländern hat sich der Inhalt der Hausarbeit in den letzten Jahrhunderten deutlich verändert, wie durch einen Vergleich mit der Hauswirtschaft im 19. Jahrhundert deutlich wird.

Aufgaben in der Familie

Familienarbeit ist vorrangig die Gestaltung des Familienlebens (auch „Familienkultur“ genannt). Dazu gehören:

Im Gegensatz dazu werden die Gestaltung der Partnerschaft und die individuelle Suche nach Orientierung, selbst wenn sie das Familienleben stark prägen, im Allgemeinen nicht der Familienarbeit, sondern dem Privatleben zugerechnet.

In einzelnen Ländern, so insbesondere in Deutschland, tragen Eltern oft bei Schulfesten zur Verköstigung bei oder sind begleitende Aufsichtspersonen bei sportlichen Aktivitäten. Dies trifft besonders auf die ersten Schuljahren zu. In Bayern wurde vorgeschlagen, Erziehungsberechtigte in Ausnahmefällen als ehrenamtliche Vertretungen in Schulstunden einzusetzen.[6]

Der Schulerfolg der Kinder kann von der Hausaufgabenbetreuung und Unterstützung bei dem häuslichen Üben des Schulstoffs durch Familienmitglieder, Tageseltern, Erzieher in Schulhorten oder Nachhilfelehrer abhängen.

Ausbildung

Für die Arbeit im eigenen Privathaushalt wird normalerweise keine systematische Ausbildung angewendet. Im Gegenteil wird vielfach stillschweigend angenommen, dass Einzelpersonen die Praxis der Haushaltsführung ad hoc beherrschen.

Die Grundzüge des Haushaltens lernen Kinder in der Regel im Elternhaus. Einzelne Aspekte der Haus- und Familienarbeit werden zum Teil im Rahmen der Schulbildung vermittelt; auch in Schulhorten wird bei Gelegenheit gemeinsam gekocht. Auch bestanden und bestehen vereinzelt spezielle Kusangebote, so gab es beispielsweise in den 1960ern „Mütterschulen“ genannte Kurse, die heute von vielfältigen Elternkursen abgelöst wurden. Als Freizeitbeschäftigung gelten Kochkurse von Volkshochschulen und andere Einrichtungen. Eine systematische Ausbildung bezüglich hauswirtschaftlicher Kenntnisse ist nicht üblich. Die Caritas bietet ein Haushalts-Organisations-Training an, als ein Teil ihres Angebots der Familienpflege.

Gesellschaftliche und ökonomische Bewertung

Die vom Hausmann oder der Hausfrau verrichtete Hausarbeit ist keine Arbeit im Sinne des deutschen Arbeitsrechts, d. h. sie wird nicht entlohnt und sie ist nicht sozialversicherungspflichtig. Allerdings werden Kindererziehungszeiten in der Rentenversicherung berücksichtigt, zudem kann die Hausarbeit schadenersatzrechtlich dargestellt werden, d.h. dass der Geldwert der Arbeit bei Ausfall des Hausarbeitsführenden als Haushaltsführungsschaden berechenbar ist. Anders sieht es aus, wenn Hausarbeit durch Hausangestellte, Putzfrauen/-männer, früher: Gesinde, Mägde und Knechte u.a. als Dienstleistungsarbeit erbracht wird (siehe unter Hauspersonal). Die Hausarbeit ist eine jener Branchen, in welcher besonders viele Menschen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung und unversichert gegen Unfälle oder Krankheit beschäftigt sind.

Die Rolle der Hausfrau kann, auch ohne Kombination mit einer Erwerbstätigkeit, mit einer permanenten Überbelastung verbunden sein. Dies wird in Zusammenhang gebracht mit einer Rollenerwartung, in der keine Wochenenden und keine Ferien enthalten seien [7]. So kann auch diese Arbeit zu Burnout führen [8].

In einzelnen Staaten wurden verschiedene Konzepte und Modelle für ein Erziehungsgehalt und für die Berücksichtigung von Erziehungszeiten bei der Altersrente entwickelt. Es soll eine zumindest teilweise finanzielle Anerkennung der geleisteten Reproduktionsarbeit darstellen.

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts wird Kindererziehung und Haushaltsführung als gleichwertig zum Erwerbsarbeit des Ehepartners aufgefasst.[9] In der Begründung wird davon ausgegangen, dass auch die geleistete Haus- und Familienarbeit die ehelichen Lebensverhältnisse geprägt hat. Eine anschließend aufgenommene Erwerbsarbeit wird dabei Ersatz für die bisherige Hausarbeit gesehen. Es wird daher im Regelfall angenommen, dass die Frau dieses Einkommen auch schon während der Ehe erzielt hätte, wenn sie nicht für Kinder und Haushalt zuständig gewesen wäre. In der Konsequenz des Urteils wird gemäß der Differenzmethode ein Einkommen aus einer nach der Scheidung aufgenommenen Erwerbsarbeit nur zur Hälfte auf den Unterhalt angerechnet, wohingegen es nach der zuvor geltenden Anrechnungsmethode zur Gänze anspruchsmindernd auf den Unterhalt angerechnet wurde.

In der herkömmlichen, bei Personalauswahl und Berufsberatung eingesetzten Eignungsdiagnostik werden Kompetenzen, die in der außerberuflichen Lebenswelt erworben wurden, nicht systematisch berücksichtigt. Als Mittel zu ihrer Erfassung kann das seit 2002 durch die Fachstelle UND angebotene Instrument zur Erfassung von Schlüsselkompetenzen (IESKO) dienen. Es wird auf das Anforderungsprofil einer zu besetzenden Stelle beziehungsweise einer angestrebten Tätigkeit angepasst und erlaubt eine Berücksichtigung der erworbenen Kenntnisse bei der Ermittlung der Eignung und der anzurechnenden Erfahrung.[10][11] Eine Anerkennung von Erfahrungen in der Kindererziehung als berufliche Qualifikation wird von verschiedenen Gruppen gefordert; sie ist zum Beispiel eine der Forderungen des Dachverbands der Schweizer Männer- und Väterorganisationen maenner.ch.[12]

Kritik an der Arbeitsteilung von Haus- und Familienarbeit

Seit den 1970er Jahren wurde in der Bundesrepublik Deutschland durch den Feminismus Kritik an der seit dem 19. Jahrhundert im bürgerlichen Milieu und seit dem 20. Jahrhundert auch in der Arbeiterklasse üblichen Ideal der Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern geübt, bei der der Mann berufstätig ist und die Frau sich der Haushaltsführung und der Kindererziehung widmet.

1976 wurde in der damaligen Bundesrepublik Deutschland eine Reform des Ehe- und Familienrechts verabschiedet, die es seitdem Frauen gestattete, auch ohne Genehmigung ihres Ehemannes einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, in der DDR war die entsprechende Regelung des BGB bereits seit langem abgeschafft.

Feministische Kritikerinnen meinen, dass Frauen, die sowohl Erwerbs- als auch Familienarbeit leisteten, in ihrer „doppelten Vergesellschaftung“ in beiden Bereichen diskriminiert seien: Sie würden gesellschaftlich zu der unbezahlten und nicht als „richtige Arbeit“ klassifizierten Hausarbeit verpflichtet und eine gleichberechtigte Integration in das Beschäftigungssystem bliebe ihnen weiterhin versagt oder würde zumindest immer noch erschwert (Becker-Schmidt 2003). Dieser Sichtweise wird entgegengehalten, dieser Ansatz lasse außer Betracht, dass viele, oft körperlich schwere Haushaltsarbeiten (wie Schnee räumen, Gartenarbeiten, Reparaturen im Haushalt, Einkauf und Transport von Getränken) überwiegend von Männern verrichtet würden, für die diese Verpflichtungen ebenfalls neben ihrer Erwerbsarbeit anfielen.

In Deutschland ist die gesamte für die Hausarbeit aufgewendete Zeit trotz Automatisierung im Haushalt deutlich angestiegen: In Westdeutschland haben Männer ihren wöchentlichen Zeiteinsatz bei der Hausarbeit zwischen 1965 und 2000 von durchschnittlich drei auf 17 erhöht; dennoch ist auch der Zeitaufwand von Frauen für diese Tätigkeit in diesem Zeitraum von 31 auf 35 Stunden wöchentlich angestiegen. In Ostdeutschland ist ein ähnlicher Effekt zu beobachten: Männer erhöhten ihr Zeitengagement von sieben auf 17 Stunden, Frauen von 31 auf 34 Stunden wöchentlich.[13]

Haus- und Familienarbeit in anderen Ländern

Zu den traditionellen täglichen Hausarbeiten in weiten Teilen Afrikas zählt das Stampfen von Hirse.

Welche Arbeiten in einer Familie bzw. in einem Haushalt anfallen und welche Familienmitglieder welche Arbeiten verrichten, wird zu einem großen Teil durch kulturelle und ökonomische Faktoren bestimmt. Die Zusammensetzung des Spektrums der Arbeiten hängt nicht nur davon ab, in welchem Land eine Familie lebt, sondern auch wie wohlhabend sie ist bzw. welcher sozialen Schicht sie zugehört.

Vereinigte Staaten

Bereits in einem Land wie den USA, das ähnlich reich ist wie die deutschsprachigen Länder, sehen der Lebensstil und damit manche der in Haushalt und Familie anfallenden Arbeiten markant anders aus als in Europa. Dies gilt insbesondere für die Mittelschicht. So nehmen amerikanische Mittelschichthaushalte in weitaus größerem Umfang als entsprechende deutsche Haushalte Dienstleistungen entgegen, z. B. den Service von Babysittern, Kinderfrauen, Reinigungskräften, Gärtnern, Wäschereien, Chemischen Reingungen und Lebensmittel- und anderen Handelsunternehmen, die ins Haus liefern. Universeller als in deutschen sind in amerikanischen Mittelschichthaushalten auch Geräte wie Geschirrspülmaschinen, Mikrowellenherde und Wäschetrockner verbreitet. Zu verstehen ist dies u. a. angesichts der Tatsache, dass amerikanische Frauen, auch als Mütter, häufiger voll berufstätig sind als deutsche, aber auch vor dem Hintergrund der vergleichsweise niedrigen Kosten dieser Komfort-Positionen.

Weitere Besonderheiten entstehen in den USA aus den landestypisch weiten räumlichen Entfernungen, in deren Folge Familien stark auf das Transportmittel Auto festgelegt sind. So verbringen viele Eltern einen Großteil ihrer arbeitsfreien Zeit damit, ihre Kinder zu außerschulischen Aktivitäten (wie Sportprogrammen, Instrumentalunterricht oder Spielverabredungen) zu fahren bzw. von dort wieder abzuholen. Aufgrund des hohen Anteils der in Vollzeit Erwerbstätigen, der weiten Wege zum Arbeitsplatz, des kurzen amerikanischen Jahresurlaubs, und weil auch für Kinder Ganztagsschulen die Regel sind, bewohnen viele Familien ihr Zuhause nur abends, nachts und am Wochenende.

Siehe auch

Literatur

Ratgeber

  • Irene Becker, Jutta Meyer-Kles: Lieber schlampig glücklich als ordentlich gestresst. Wege aus der Perfektionismusfalle. Campus Verlag, Frankfurt/Main. 210 Seiten. 2004. ISBN 3-593-37430-7 .
  • Horsfield, Margaret: Der letzte Dreck. Von den Freuden der Hausarbeit. Verlag Rütten & Loening, 1999. 272 Seiten - Rütten & Loening. ISBN 3352006210 (Urspr. in USA erschienen. Die Arbeit ist sehr viel gründlicher als der amüsiert klingende Titel! Dort auch weitere Literaturangaben.)
  • Julia Rogge: Den Alltag in den Griff bekommen. Deutscher Taschenbuch Verlag, München. 270 Seiten. ISBN 3-423-36199-9

Haushaltswissenschaftliche Literatur

  • Arn, Christof: HausArbeitsEthik. Strukturelle Probleme und Handlungsmöglichkeiten rund um die Haus- und Familienarbeit in sozialethischer Perspektive. Verlag Rüegger. Chur 2000. ISBN 3725306826 .
  • Lore Blosser-Reisen u.a:
    • Grundlagen der Haushaltsführung, Eine Einführung in die Wirtschaftslehre des Haushalts. 239 Seiten. Schneider Verlag Hohengehren. 3. Aufl. 1980. ISBN 3871162086 . (Das haushaltswiss. Grundlagenwerk)
    • Handlungsspielräume und Grenzen der selbständigen Haushaltsführung im Alter. 1982. 243 Seiten - bzw. Altern, Integration sozialer und gesundheitlicher Hilfen. Huber, Bern. 1997, ISBN 3456828128 .
  • Jan Künzler: Familiale Arbeitsteilung. Die Beteiligung von Männern an der Hausarbeit. Kleine Verlag, Bielefeld. 1994, 368 S.
  • Thomas Kutsch, Michael-Burkhard Piorkowsky, Manfred Schätzke: Einführung in die Haushaltswissenschaft: Haushaltsökonomie, Haushaltssoziologie, Haushaltstechnik. Stuttgart. 1997. ISBN 3800127040
  • Barbara Seel: Ökonomik des privaten Haushalts, Stuttgart. 1991.

Sozialwissenschaftliche Literatur

  • Regina Becker-Schmidt: Zur doppelten Vergesellschaftung von Frauen. in: gender...politik...online: http://web.fu-berlin.de/gpo/becker_schmidt.htm , 2003
  • Regula Bochsler, Sabine Gisinger: Dienen in der Fremde. Dienstmädchen und ihre Herrschaften in der Schweiz des 20. Jahrhunderts, Zürich 1989
  • Des Haushalts "schönster Schmuck". Die Hausfrau als Konsumexpertin des deutschen und englischen Bürgertums im 19. und frühen 20. Jahrhundert, in: Hartmut Kaelble u. a. (Hgg.), Europäische Konsumgeschichte. Zur Gesellschafts- und Kulturgeschichte des Konsums, Frankfurt a. M./New York 1997, S. 411-440
  • Bärbel Kuhn: Vom Schalten und Walten der Hausfrau. Hausarbeit im 19. und 20. Jahrhundert. In: Frauen-Arbeitswelten. Zur historischen Genese gegenwärtiger Probleme. Herausgegeben von Birgit Bolognese-Leuchtenmüller, Michael Mitterauer. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik, Historische Sozialkunde 3, 1993. ISBN 3-85115-183-6 (Online)

Weblinks

Referenzen

  1. A. Doris Baumgartner, Familienarbeit, Erwerbsmuster und Arbeitsteilung im Haushalt, Bundesamt für Statistik (BFS), 4/2005 - siehe: Einleitung
  2. Anja Steinbach, Wie Paare sich die Arbeit teilen, bei www.familienhandbuch.de
  3. Maria Thiele-Wittig: Kompetent im Alltag: Bildung für Haushaltund Familie – II. Herausforderungen durch steigende Komplexität der Lebensbedingungen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (B 9/2003). 2003. Abgerufen am 5. April 2008.
  4. An Ethnography of Lists in Mothers’ Work, Laurel Swann und Alex S. Taylor, Conference on Human Factors and Computing Systems, 24.-29. April 2004 [1] (abgerufen am 12. Oktober 2007)
  5. Annette Hirchert: Zur familialen und beruflichen Situation von Müttern behinderter Kinder. 13. September 2006. Abgerufen am 9. November 2008.
  6. Steffen Heinzelmann: Hilfslehrerin Mutti. Eltern sollen an Grund- und Hauptschulen in Bayern Vertretungsstunden leiten. www.sueddeutsche.de, 1. Oktober 2003. Abgerufen am 29. März 2009.
  7. Lieselotte Käser, „Familienarbeit: Privatsache?!“, in: Kantonale Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern, Kanton Aargau (Hrsg.): Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Tipps und Facts, 2002, S. 12-13. Zitiert nach Steve Beutler: Initiativen zur Förderung einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. In: Lizentiatsarbeit, Universität Basel. 2002. Abgerufen am 10. November 2007. (PDF) Seite 11 (Version aus dem Internet Archive vom 22. März 2004, da Original nicht mehr verfügbar)
  8. Ausbrennen mit Leib und Seele, Michael Straske, stern.de 1/2007 (abgerufen am 10. November 2007)
  9. Zur Berechnung des nachehelichen Ehegattenunterhalts. In: Pressemitteilung Nr. 26/2002 vom 28. Februar 2002. Bundesverfassungsgericht. Abgerufen am 4. April 2008.
  10. Elisabeth Häni: Vom Laufbahnhindernis zum beruflichen Erfolgsfaktor?. Abgerufen am 18. Mai 2008. (PDF)
  11. Bernadette Kadishi: Personalauswahl – systematisch und ganzheitlich. In: Panorama 2/2002. 2002. Abgerufen am 18. Mai 2008. (PDF)
  12. „mann und arbeit“, Abschnitt „Was wir wollen“. maenner.ch. Abgerufen am 24. Januar 2009.
  13. Entwicklung der Hausarbeitszeit von Frauen und Männern in Deutschland (1965-2000). Abgerufen am 29. März 2009. In: Projekt „Familiale Arbeitsteilung in den Ländern der Europäischen Union: Länderstudie Deutschland“, DFG-Projekt, Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg und Institut für Soziologie der Universität Würzburg (Kurzfassung des Projekts)

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