- Fanggrad
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Der Fanggrad ist in der Technik eine dimensionslose Kennzahl. Sie gibt Auskunft darüber, welcher Mengenanteil eines Stoffes nach Abschluss des Anbietens angenommen wurde (wie viel Stoff "eingefangen" wurde).
Verwendet wird der Fanggrad vorwiegend im Motorenbau. Sie dient dazu, die Ladungswechselgüte eines Zweitaktmotors qualitativ beurteilen zu können. Da bei schlitzgesteuerten Zweitaktmotoren durch Kurzschlußspülung beträchtliche Mengen unverbrannter Kohlenwasserstoffe durch den Auslass in die Umwelt entweichen können, ist der Anteil der im Zylinder eingefangenen Frischladung von großer Bedeutung. Der Fanggrad α wird folgendermaßen berechnet:
LF ist dabei die nach dem Ladungswechsels im Zylinder verbleibender Frischladungsmasse, die durch den Liefergrad beschrieben wird und LK die Kurzschlussmasse, also die Masse Frischladung, die durch den Auslass entweicht.
Der Fanggrad kann dabei sowohl für Sauerstoff als auch für Kohlenwasserstoff aus dem Abgas berechnet werden.
Eine weitere Verwendung der Kennzahl dient der Betrachtung der Kolbenkühlung. In Hubkolbenmotoren wird von unten Öl gegen den Kolbenboden gespritzt. Hier "fängt" der Kolbenboden das zur Kühlung angebotene Öl "ein".
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