- Aktiv-Matrix-LCD
-
Aktiv-Matrix-Displays gehören zu den Flüssigkristallbildschirmen und bestehen aus einer Matrix von Bildpunkten, basierend auf TN-LCD-Technologie (TN = Twisted Nematic). Jeder einzelne Bildpunkt besitzt einen aktiven Verstärker und Stromversorgungsanschlüsse.
Der jedem Bildpunkt zugeordnete Verstärker hat zwei wichtige Funktionen:
- Die Steuerspannung eines Bildpunktes sinkt mit Zunahme der verwendeten Zeilen- und Spaltenanzahl einer Pixelmatrix. Daher sind passive Matrizen in ihrer Größe begrenzt. Ein Verstärker kann diese Spannung auf den zum Schalten der LC-Zelle benötigten Wert erhöhen.
- Die stetige Erhöhung der Spalten- und Zeilenzahlen und die Verringerung der Bildpunktgrößen erhöhen die parasitären Kapazitäten eines Bildpunktes. Um die für eine flüssige Bildwiedergabe nötige Bildwechselfrequenz zu erreichen, darf die Kapazität keine Verringerung der Umschaltgeschwindigkeit hervorrufen. Ein lokaler Verstärker mit separater Stromversorgungsleitung kann mit kurzen, starken Stromimpulsen die schnelle Umschaltung garantieren.
Beide Effekte (beliebig geringe Steuerspannung und Ausgleich parasitärer Kapazitäten) führen dazu, dass Aktiv-Matrix-Displays dem steten Wunsch nach kleineren Pixeln (PDAs, Mobiltelefone mit Farbdisplay) oder höheren Pixelzahlen (Notebook, Digitalkamera-Display, LCD-Fernseher) als einzige LCD-Form gerecht werden können.
Durch die Verwendung von TN-Zellen wird auch die Weitwinkligkeit der Anzeige gegenüber Passiv-Matrix-Displays verbessert.
Wichtigster Vertreter von Aktiv-Matrix-Displays sind Displays mit Dünnschichttransistoren (englisch Thin Film Transistor, TFT) bei denen der Transistor direkt auf das Glassubstrat aufgedampft ist. OLED-Displays werden ebenfalls als Aktiv-Matrix-Displays realisiert. Solange keine Hochfrequenztransistoren aus Kunststoff möglich sind, erfordert ein OLED dieselbe Verstärkerstruktur auf Glas- oder Siliziumbasis wie ein herkömmliches LCD.
Wikimedia Foundation.