Fanninginseln

Fanninginseln
Line Islands
Lage der Line Islands (rechts) im Pazifik
Lage der Line Islands (rechts) im Pazifik
Gewässer Pazifischer Ozean
Anzahl der Inseln 11
Hauptinsel Kiritimati
Gesamtfläche 495 km²dep1
Einwohner 8.800
Geographische Lage 4° 0′ S, 154° 58′ W-4-154.966666666677Koordinaten: 4° 0′ S, 154° 58′ W
Line Islands (Erde)
DEC
Line Islands

Die Line Islands, auf deutsch auch Zentralpolynesische Sporaden, Linieninseln oder Linieinseln genannt, sind eine Inselkette im östlichen Zentralpazifik mit acht Atollen, drei Einzelinseln und einem überfluteten Korallenriff. Die addierte Landfläche der Inseln beträgt angenähert 495 km².

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Insel wurde am 24. Dezember 1777 von James Cook entdeckt und „Christmas Island“ (heute Kiritimati) getauft, als letzte der Inseln wurde 1825 Malden Island gesichtet. Die meisten der Line Islands wurden unter Berufung auf den 1856 verabschiedeten Guano Islands Act für die Vereinigten Staaten in Besitz genommen; das Kingmanriff, die Jarvisinsel sowie das Palmyra-Atoll sind noch heute in amerikanischem Besitz und stellen je ein Außengebiet der Vereinigten Staaten dar. Die übrigen Inseln waren seit 1888 zunächst britisches Territorium und wurden 1979 ein Teil des Inselstaates Kiribati.

Bevölkerung

Zum Zeitpunkt der Entdeckung durch Europäer gab es auf den Line Islands keine indigene Bevölkerung, es wurden jedoch Hinweise auf eine frühe polynesische Besiedlung gefunden. Zur Produktion von Kopra wurden seit Beginn des 20. Jahrhunderts mikronesische Bewohner von den Gilbertinseln auf die Line Island umgesiedelt. Heute sind drei Inseln (sie erhielten gilbertesische Namen) von insgesamt knapp 9.000 Menschen permanent bewohnt und werden von Inselräten regiert. Auf dem Palmyra-Atoll befindet sich eine Forschungsstation mit wechselndem Personal.

Geographie

Die Line Islands bilden eine fast 2.000 Kilometer lange, von Nordwest nach Südost gestreckte Inselkette, welche etwa 715 Kilometer nördlich des Äquators beginnt und etwa 1.250 Kilometer südlich des Äquators endet.

Zu den Line Islands gehören von Nord nach Süd:

Karte der Line Islands
Atoll/Insel/Riff Insel
km²
Lagune
km²
Entdeckt Koordinaten Einwohner
(Zensus 2005)
Status

Nördliche Line Islands

Kingmanriff 0,01 60 1798 !506.4000005337.65000056° 24′ N, 162° 21′ W6.4-162.357 - US-Außengebiet
Palmyra-Atoll 3,9 8 1798 !505.8666675337.90000055° 52′ N, 162° 06′ W5.8666666666667-162.17 - US-Außengebiet
Teraina (Washington) 7,8 2* 1798 !504.7000005339.25000054° 42′ N, 160° 45′ W4.7-160.757 1.155 Kiribati (Inselrat)
Tabuaeran (Fanning) 33,7 110 1798 !503.8666675340.31666753° 52′ N, 159° 41′ W3.8666666666667-159.683333333337 2.539 Kiribati (Inselrat)
Kiritimati (Christmas) 388,5 324 1777 !501.8833335342.33333351° 53′ N, 157° 40′ W1.8833333333333-157.666666666677 5.115 Kiribati (Inselrat)

Zentrale Line Islands

Jarvis 4,4 - 1821 !499.6333335339.98333350° 22′ S, 160° 01′ W-0.36666666666667-160.016666666677 - US-Außengebiet
Malden 39,3 13* 1825 !496.0000005345.05000054° 00′ S, 154° 57′ W-4-154.957 - Teil Kiribatis
Filipporiff - 1,5 1886 !494.5000005348.16666755° 30′ S, 151° 50′ W-5.5-151.833333333337 - außerhalb der AWZ
Starbuck 25 4* 1823 !494.3833335344.11666755° 37′ S, 155° 53′ W-5.6166666666667-155.883333333337 - Teil Kiribatis

Südliche Line Islands

Caroline-Atoll 3,76 2,5 1795 !490.0666675349.80000059° 56′ S, 150° 12′ W-9.9333333333333-150.27 - Teil Kiribatis
Vostok 0,24 - 1820 !489.9166675347.616667510° 05′ S, 152° 23′ W-10.083333333333-152.383333333337 - Teil Kiribatis
Flint 3 - 1801 !488.5833335348.200000511° 25′ S, 151° 48′ W-11.416666666667-151.87 - Teil Kiribatis
Line Islands 509,61 538 8.809

* Die mit einem Stern markierten Lagunenflächen sind in den Inselflächen der vorhergehenden Spalte enthalten, weil diese Lagunen keine Verbindung zum Meer haben und deshalb als Binnengewässer zu betrachten sind.

Da die Datumsgrenze hier ihre östlichste Lage hat, feiert man auf den Line Islands, genauer auf dem Caroline-Atoll, nach dem gregorianischen Kalender als erstes das Neue Jahr.

Tier- und Pflanzenwelt

Da die Inseln eine vergleichsweise isolierte Lage aufweisen, sind sie ein bedeutendes Rückzugsgebiet für Meeresvögel. Einige der weltgrößten Vogelkolonien befinden sich auf den Line Islands, vor allem auf Palmyra (Rotfußtölpel), Kiritimati (Keilschwanzsturmtaucher) sowie Starbuck (Rußseeschwalbe). Daneben kommen auch Landvögel vor wie der seltene, endemische Fanning-Rohrsänger. Auch der Palmendieb, eine Krebsart, hat hier seine weltweit größten Populationen. An Säugetieren sei die Polynesische Ratte genannt, die vermutlich durch polynesische Siedler auf einige der Line Islands gebracht wurde. Durch den Abbau von Guano, das Anpflanzen von Kokospalmen sowie die eingeschleppten Säugetiere wurde den heimischen Tier- und Pflanzenarten jedoch großen Schaden zugefügt; so gibt es beispielsweise nur noch wenige ursprüngliche Wälder aus Pisonia-Bäumen. Vom kaum über den Meeresspiegel ragenden Kingmanriff abgesehen weist lediglich die Insel Vostok eine nahezu ursprüngliche Natur auf. Viele der zu Kiribati gehörenden Inseln wurden von den Vereinten Nationen zu einem Wildlife Sanctuary erklärt, die Inseln in amerikanischem Besitz gehören zu den Pacific Island Wildlife Refuges und werden vom U.S. Fish & Wildlife Service verwaltet.

Siehe auch

Weblinks


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