- Farne Islands
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Die Farne-Inseln (englisch: Farne Islands, kurz The Farnes) sind eine unbewohnte Inselgruppe an der Küste Northumberlands im Nordosten Englands.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Inselgruppe besteht aus – je nach Tide – 15 bis 20 kleinen Inseln. Sie sind zwischen 2,5 und 7,5 Kilometer vom Festland entfernt. Nächstgelegener Ort auf dem Festland ist Bamburgh, der nächste Seehafen in Seahouses.
Die Farne-Inseln bestehen aus zwei Gruppen, der Inner Group (Innere Gruppe) und der Outer Group (Äußere Gruppe), die durch den Staple Sound getrennt sind. Größte Insel der Inner Group und zum Festland nächstgelegene Insel ist Inner Farne, größte Insel der Outer Group Staple Island. Der höchstgelegene Punkt befindet sich mit 19 Metern über dem Meeresspiegel auf Inner Farne.
Geologie
Die Farne-Inseln bestehen größtenteils aus Dolerit, das von weicherem Gestein umgeben war. Nach dem Anstieg des Meeresspiegels wurde dieses fortgespült, so dass die Farne-Inseln in der heutigen Form entstanden. Rund um die Inseln gibt es bis zu 20 Meter lange, aufrecht stehende Felssäulen, so genannte stacs.
Auf einigen der Inseln gibt es eine dünne Schicht aus Lehm und Torf, so dass es dort Vegetation gibt. An zahlreichen Felsen gibt es dauerhafte Ablagerungen durch Vogelkot.
Geschichte
Die ersten Einwohner der Farne-Inseln waren Culdeer, die dort in relativer Sicherheit lebten. Später wurde Inner Farne Wohnort von Kirchenoberen, die dort als Eremiten lebten. Auf St. Aidan folgte 676 St. Cuthbert vom Kloster Lindisfarne, der von 684 bis 686 als Bischof nach Lindisfarne zurückkehrte, 686 wieder nach Inner Farne zog und dort 687 starb. Die um 1300 errichtete St. Cuthbert's Chapel (St.-Cuthbert-Kapelle) auf Inner Farne erinnert an ihn. Bereits 676 ließ St. Cuthbert die Eiderenten durch Gesetz schützen. Dies gilt als erstes Tierschutzgesetz der Geschichte.
1255 errichteten Benediktinermönche aus Durham das House of Farne. Etwa 1500 wurde auf Inner Farne der Pele Tower erbaut, der heute noch für Übernachtungen genutzt wird. In den Gewässern rund um die Farne-Inseln liegen Hunderte von Schiffswracks. Folglich wurden zwei Leuchttürme errichtet, je einer auf Inner Farne (1809) und auf Longstone in der Outer Group. 1838 erlangte Grace Darling (1815–1842), Tochter des Leuchtturmwärters auf Longstone, landesweite Berühmtheit, weil sie maßgeblich an der Rettung von Seeleuten nach einer Havarie beteiligt war. Heute betreut der britische National Trust die Inselgruppe.
Flora und Fauna
Während die Flora arm an Arten ist, sind die Farne-Inseln bekannt für die große Vielfalt von Seevögeln, die dort in großer Zahl brüten. Zu ihnen gehören Papageientaucher, Trottellummen, Küstenseeschwalben und Kormorane. Dazu leben dort rund 6.000 Kegelrobben.
Auf einigen der Inseln leben Wildkaninchen. Die Art wurde einst zur Sicherstellung der Fleischversorgung eingeführt.
Tourismus
Mit Booten kann man von Seahouses aus die Inseln Inner Farne, Staple Island und Longstone erreichen. Das Betreten der anderen Inseln ist aus Naturschutzgründen untersagt. Außerdem werden Touren angeboten, auf denen man einen Teil der Tierwelt vom Wasser aus betrachten kann, ohne die Inseln zu betreten.
Die Farne-Inseln gelten wegen der Wracks, der Kegelrobben und steilen Küstenlinie als beliebtes Tauchrevier.
Weblinks
- Informationen zu den Farne-Inseln vom National Trust (englisch)
- Touristische Informationen zu den Farne-Inseln (englisch)
55.626388888889-1.6308333333333Koordinaten: 55° 38′ N, 1° 38′ W
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