- Farras
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Faras in Hieroglyphen
Ineq-tawy
Der die beiden Länder umfasstFaras (auch Pachoras, Alternativschreibung: Pharas) war ein Ort in Unternubien, etwas nördlich des zweiten Nilkataraktes, im heutigen Sudan überflutet vom Nubia-See, nahe der Grenze zu Ägypten gelegen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Lage von Faras in SudanIm ägyptischen Mittleren Reich stand hier eine ägyptische Grenzfestung mit dem Namen Ineq-tawy (Der die beiden Länder vereinigt). Im Neuen Reich wurde ein Tempel der Hathor und ein Tempel des Tutanchamun errichtet. In meroitischer Zeit hieß der Ort Phrs und war Hauptstadt der Provinz Akin. Aus dieser Zeit sind Gräber und ein palastartiges Gebäude erhalten.
Nach dem Zusammenbruch des meroitischen Reiches wurde der Ort Hauptstadt von Nobatia, deren Herrscher nicht weit von Faras entfernt, in Ballana, bestattet worden sind. Als das Reich von Nobatia im Jahr 543 das Christentum als Staatsreligion annahm, wurde kurze Zeit später Nobatia von dem Reich Makuria erobert und die Hauptstadt zog nach Dongola. In Faras, dass nun Pachoras hieß, residierte nun ein Eparch (Statthalter). Es war auch der Amtssitz eines Bischofs, der der Jurisdiktion des monophysitischen, koptischen Patriarchats in Ägypten unterstellt war. Die Stadt erlebte einen Aufschwung. Es wurden zahlreiche Paläste und Kirchen errichtet. Das 13. und 14. Jahrhundert war die Zeit des Niedergangs. Es wurde eine arabische Zitadelle errichtet. Im 19. Jahrhundert war der Ort nur noch ein Dorf mit dem Namen Faras-in-Diffi. Der Ort ist heute im Nasserstausee versunken.
Erforschung
Archäologische Ausgrabungen fanden 1908-1909 von der Universität Pennsylvania statt. 1909-1912 wurden von einer Expedition aus Oxford die Nekropolen untersucht. Im Jahr 1961 begann eine polnische Mission in Faras zu graben. Diese fand eine mittelalterliche Kathedrale mit über 200 Inschriften und mehr als 120 gut erhaltenen Wandmalereien.
Die Kathedrale
→ Hauptartikel: Kathedrale von Faras
Die Kathedrale wurde in den Jahren 1961 bis 1964 ausgegraben. Es lassen sich drei Bauphasen unterscheiden, die wiederum mit der Tätigkeit von drei Bischöfen in Verbindung gebracht werden können. Es handelt sich um Aetios (um 620), Paulos (um 700) und Petros (um 1100). Der erste Bau war ca. 24,5 x 14,5 m groß und hatte drei Schiffe. Es gab zahlreichen Bauschmuck aus Stein. Diese Kirche wurde 707 ausgebaut und auf 24,5 x 24 m erweitert. Es wurden Seitenkapellen errichtet. Der Bau erhielt Granitsäulen. Kurz vor 1100 wurde der Bau nochmals verändert. Die Granitsäulen wurden durch Pfeiler aus Ziegeln ersetzt. Viele Wandmalereien stammen aus dieser Bauphase. Spätestens seit dieser Zeit war die Kathedrale der Muttergottes (Maria Pachoras) geweiht. Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert aufgegeben. Die Malereien der Kathedrale stellen die größte Sammlung mittelalterlicher christlicher Malerei aus Nubien dar. Sie sind im Stil mit byzantinischen Malereien verwandt und datieren meist ins 10. und 11. Jahrhundert. Sie sind heute im Nationalmuseum in Khartum und im Muzeum Narodowe in Warschau ausgestellt.
Bildbeispiele für die Kunst aus Faras
Siehe auch
Literatur
- Wilfried Seipel (Hrsg.), Faras, Die Kathedrale aus dem Wüstensand, Wien 2002, ISBN 3854970420
- Kazimierz Michalowski: Faras. Die Kathedrale aus dem Wüstensand. Einsiedeln-Zürich-Köln 1967
Weblinks
22.231.466666666667Koordinaten: 22° 12′ 0″ N, 31° 28′ 0″ O
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