- Fauriel
-
Charles-Claude Fauriel (* 21. Oktober 1772 in Saint-Étienne; † 15. Juli 1844 in Paris) war ein französischer Literarhistoriker und Romanist.
Fauriel (spr. foriell) erhielt seine erste Ausbildung im Kollegium der Brüder des Oratoriums in Tournon, trat während der Revolution in die Armee und war zuletzt Sekretär des Generals Dugommier.
Von 1795 bis 1799 widmete er sich dem Studium der Geschichte, den älteren Sprachen und der Literatur. Kurz vor dem 18. Brumaire wurde er Joseph Fouchés Sekretär, trat aber bald wieder zurück und lebte auf seinem Landsitz La Maisonnette, wie in Paris, in der besten literarisch gebildeten Gesellschaft, namentlich mit Madame de Staël und Benjamin Constant, auch mit Jens Immanuel Baggesen und Alessandro Manzoni, in literarischem Verkehr stehend.
1830 wurde er Professor der ausländischen Literatur an der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres in Paris, wo er am 15. Juli 1844 starb.
Seine ersten Arbeiten waren Übersetzungen: Baggesens Parthenais (1810), Manzonis Tragödien (1823) und besonders neugriechische Volkslieder (Chants populaires de la Grèce moderne, 1824; deutsch von W. Müller, 1825). Sein Hauptwerk ist die Histoire de la Gaule méridionale sous la domination des conquérants germains (Paris 1836, 4 Bde.), das Bruchstück einer geplanten allgemeinen Literatur- und Kulturgeschichte Frankreichs.
Außerdem veröffentlichte er die Abhandlung De l’origine de l’épopée chevaleresque du moyen age (1833) und eine Ausgabe der provenzalischen Histoire de la croisade contre les hérétiques albigeois (1837).
Die nach seinem Tod erschienenen Werke: Histoire de la poésie provençale (Paris 1846, 3 Bde.) und Dante et les origines de la langue et de la littérature italiennes (Paris 1854, 2 Bände) beruhen auf seinen Vorlesungen. Mitglied der Akademie (seit 1836) und des von François Guizot eingesetzten historischen Komitees, war er auch Mitarbeiter an der von den Benediktinerinnen begonnenen Histoire littéraire de la France. Seine Werke zeichnen sich durch umfassende Gelehrsamkeit aus, während die Methode der Forschung manches zu wünschen übrig lässt.
Neuerdings veröffentlichte Ludovic Lalanne aus seinem Nachlass noch: Les derniers jours du consulat (Paris: Levy, 1886).
Literatur (Auswahl)
- Miodrag Ibrovac: Claude Fauriel et la fortune européenne des poésies populaires grècque et serbe, étude d'histoire romantique. Paris: Didier, 1966.
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Personendaten NAME Fauriel, Claude ALTERNATIVNAMEN Fauriel, Charles-Claude KURZBESCHREIBUNG französischer Literarhistoriker GEBURTSDATUM 21. Oktober 1772 GEBURTSORT Saint-Étienne STERBEDATUM 15. Juli 1844 STERBEORT Paris
Wikimedia Foundation.