- Fe(OH)3
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Als Eisenhydroxide (auch: Eisen(III)-oxidhydrate) wird eine Gruppe von Stoffen zusammengefasst, die sich vom Eisen(III)-oxid mit unterschiedlicher Hydratation ableiten lassen.
In der Natur findet es sich als Wiesenerz Fe2O3·3H2O, Brauneisenerz (Limonit) 2Fe2O3·3H2O, Gelbeisenerz Fe2O3·2H2O, Nadeleisenerz (Goethit) Fe2O3·H2O, als Absatz eisenhaltiger Quellen, außerdem in sehr vielen Mineralien und ganz allgemein als gelb oder braun färbender Bestandteil in Gesteinen und im Boden.
Man erhält das Eisenhydroxid durch Fällung einer Lösung von Eisenchlorid mit Alkalien, am besten mit überschüssigem Ammoniak. Das frisch gefällte Eisenhydroxid ist Fe2O3·3H2O, äußerst voluminös und in großen Massen nur sehr schwierig auszuwaschen. Beim Gefrieren kristallisiert es, ebenso bei sehr langem Aufbewahren unter Wasser und verwandelt sich leicht in wasserärmere Verbindungen. Das mit Ammoniak gefällte Eisenhydroxid war als Ferrum oxydatum fuscum offizinell. Auch das bei Arsenikvergiftungen angewandte Antidot arsenici enthält als wirksamen Bestandteil Eisenhydroxid. Ein anderes, früher offizinelles Eisenhydroxid (mit Natriumcarbonat gefällt) ist der Eisensafran (Crocus Martis aperitivus).
Eisenhydroxid (genauer Eisen(III)-oxidhydrat) entsteht, wenn Eisen an feuchter kohlen- oder schwefeldioxidhaltiger Luft anfängt zu rosten (Rost). Gerade durch die Anwesenheit geringer Mengen Kohlensäure wird das Eisen oxidiert, wohingegen jeweils sauberes Wasser oder trockene Luft allein keine Reaktion bewirkt. Eisenhydroxid ist dunkelbraun, nicht löslich in Wasser, leicht löslich in Säuren und zerfällt beim Erhitzen in Wasser und Eisen(III)-oxid. Es überträgt leicht seinen Sauerstoff an oxidierbare Körper und verwandelt sich dabei in Eisen(II)-oxid, welches aus der Luft begierig wieder Sauerstoff aufnimmt. Daher wirkt es als fäulnishemmendes Mittel und zerstört in Flüssigkeiten enthaltene fäulnisfähige Stoffe. Auch Holz kann angegriffen werden, beispielsweise an rostenden Nägeln. Eisenhydroxid absorbiert lebhaft Gase und wirkt deshalb günstig im Ackerboden; mit den Gespinstfasern und manchen Farbstoffen verbindet es sich und dient als Beize in der Färberei.
Eisenhydroxid bildet mit Säuren die jeweiligen Eisensalze, verhält sich aber gegen Basen selbst wie eine Säure und treibt, mit Kaliumcarbonat geschmolzen, selbst Kohlendioxid aus.
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