Federigo Gianibelli

Federigo Gianibelli

Federigo Giambelli (auch Gianibelli; * Mantua; † vermutlich in London) war ein italienischer Kriegsbaumeister des ausgehenden 16. Jahrhunderts.

Giambelli diente als Kriegsbaumeister in Italien, später bot er König Philipp II. von Spanien seine Dienste an; von diesem unter leeren Versprechungen hingehalten, ließ er sich dann als Physiker und Mechaniker in Antwerpen nieder.

Als 1584 Herzog Alessandro von Parma Antwerpen zu belagern drohte, wurde Giambellis Plan einer Verproviantierung der Stadt verworfen. Seine Versuche zur Sprengung der 1585 vom Herzog von Parma über die Schelde geschlagenen Brücke erreichten nur teilweise ihren Zweck, da nur eins der mit einer Höllenmaschine versehenen Schiffe die Brücke in der Nacht vom 4. zum 5. April erreichte und teilweise zerstörte. Der moralische Effekt jedoch war groß - bei der Explosion wurden mehr als 1.000 spanische Soldaten getötet.

Als man am 17. August wegen Übergabe der Stadt zu unterhandeln begann, ging Giambelli nach England, wo er bis 1588 die Küste von Greenwich und einige andere Punkte befestigte. Gegen die große Armada rüstete er acht Brander aus, die in der Nacht vom 7. zum 8. August gegen die feindliche Flotte auf der Höhe von Dünkirchen losgelassen wurden. Als die Spanier sie erblickten, riefen sie verzweifelnd: Antwerpener Feuer! und flohen. Giambellis ferneres Schicksal ist unbekannt. Er starb vermutlich in London, nach anderen Quellen beim Kampf in Antwerpen.


Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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