- Feinmotorisch
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Motorik ist die Fähigkeit des Körpers eines Menschen, Tieres oder deren Organe, sich zu bewegen. Mit dem Begriff Motorik wird auch das Bewegungsverhalten untersucht. Die Wissenschaft, die sich mit der Motorik befasst, wird Motologie genannt.
Inhaltsverzeichnis
Unterscheidungen
Die Gesamtheit der vom Zentralnervensystem kontrollierten bewussten Bewegungen des Körpers wird als Willkürmotorik bezeichnet. Im Gegensatz stehen einerseits unwillkürliche Reflexe des Körpers, physiologische Mitbewegungen wie die Pendelbewegungen der Arme beim Gehen und andererseits die Mimik, die im Wesentlichen auf der Tätigkeit der mimischen Muskulatur beruht und zum größten Teil unbewusst gesteuert wird.
Es wird unterschieden zwischen Grobmotorik (z. B. Reaktionsschnelligkeit und allgemeines Reaktionsvermögen, sowie allgemeine Körper- und Gliederstärke und Bewegungskoordination) und Feinmotorik (z. B. Mimik, Fingergeschicklichkeit). Eine weitere Einteilung basiert auf der Art der Bewegung:
- Lokomotorik: Fortbewegungen des Körpers wie Klettern, Laufen, Gehen und Springen
- Mimik: Veränderungen des Gesichtsausdrucks
- Vasomotorik: Veränderungen des Lumens der Blutgefäße
- Sudomotorik: Verhalten der Schweißdrüsen.
Außerdem kann man zwischen Psychomotorik und Sensomotorik unterscheiden. Zur Statomotorik zählen Halte- und Stützreflexe mit Blick auf die Körperhaltung.
Weitere Unterscheidungsbereiche sind Gestik (Körperbewegungen) und Pantomimik (Körperhaltung). Unter Taxis versteht man unter anderem die Axialorientierung von Kopf und Rumpf sowie Blick- und Körperkontakt (Taktilkontakt), z. B. Schulterklopfen oder Händeschütteln.
In der medizinischen Therapie ist die Motorik ein Befundkriterium und ein Wirkungsort von Behandlungsmaßnahmen bei Menschen und Tieren.
Motologie
Die Motologie ist eine relativ junge, aus der Psychomotorik heraus entstandene Wissenschaft, die Persönlichkeits- und ganzheitlich orientiert ist. Gegenstand der Motologie ist die menschliche Motorik als Funktionseinheit von Wahrnehmen, Sprechen, Erleben, Denken, Handeln und Fühlen. Die Motorik wird dabei als eine Grundlage der Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit des Menschen betrachtet.
Die Motologie beschäftigt sich mit der Entwicklung der Motorik, ihren Störungen und deren Behandlung. Sie liegt u. a. im Grenzbereich zwischen Anatomie, Hirnforschung, Entwicklungspsychologie.
Literatur
- Klaus Fischer und Holger Holland-Moritz (Redaktion): Mosaiksteine der Motologie. (Reihe Motorik Bd. 24, hrsg. von F. Schilling et al.) Hofmann, Schorndorf 2001, ISBN 3-7780-7024-X
Quellen
- Nicole Hendriks, Manuela Freitag,: Sensorische Integration, in: Zimmermann-Kogel, Katrin/Kühne, Norbert: Praxisbuch Sozialpädagogik - Arbeitsmaterialien und Methoden, Band 1, Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2005; ISBN 3-427-75409-X
- Nicole Hendriks, Manuela Freitag: Graphomotorik, in: Zimmermann-Kogel, Katrin/Kühne, Norbert: Praxisbuch Sozialpädagogik - Arbeitsmaterialien und Methoden, Band 2, Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2006; ISBN 3-427-75410-3
Siehe auch
- Bewegung
- Motodiagnostik
- Motilität
- Motopädie
- Motorcortex
- Motoriktest für vier- bis sechsjährige Kinder
Weblinks
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