Feldachselstücke

Feldachselstücke
Offiziersschulterstücke bis 1918

Schulterstücke (auch Achselstücke oder Epauletten; in Österreich: Achselschlinge) sind Abzeichen für Offiziere und höhere Militärbeamte, seltener auch für Unteroffiziere, die an der Uniformjacke an der Schulter befestigt wurden. Früher allgemein verbreitet, werden die oft aus Gold- bzw. Silbergeflecht oder schlicht aus Metalltresse (Russland) gefertigten Schulterstücke in vielen Armeen nur noch an der Paradeuniform getragen.

Die Schulterstücke sind begrifflich zu unterscheiden von der aus Tuch gefertigten Schulterklappe (früher: Achselklappe) der Unteroffiziere und Mannschaften, die heute international jedoch auch von den Offizieren überwiegend zum täglichen Dienst und am Kampfanzug getragen werden.

Gleichzeitig legen in vielen Freiwilligen Feuerwehren Nord- und Ostdeutschlands auch Unterführer und Mannschaften Schulterstücke an. Ebenso üblich war dies bei Reichsbahn der DDR und bei Ordnungspolizei des Dritten Reiches, aber z. B. auch bei den höheren Unteroffiziersdienstgraden der dänischen Armee während des Zweiten Weltkrieges.

Entwicklung in Deutschland

Feldachselstücke wurden von Offizieren seit dem Deutschen Krieg 1866 in der preußischen Armee im Felde und beim kleinen Dienst anstelle der Epauletten getragen. Sie wurden nach dem Frieden für die Offiziere beibehalten und 1889 für sämtliche Militärbeamte im Frieden eingeführt. Seitdem nannte man sie dann Achselstücke.

Bei den Husaren trugen Unteroffiziere und Mannschaften anstelle von Achsel- bzw. Schulterklappen zwei oder drei weiße oder gelbe Plattschnüre (Achselschnüre), die ähnlich wie Achselstücke aussahen, aber nicht mit diesen verwechselt werden dürfen.

Für Generale des deutschen Heeres bestanden die Achselstücke aus geflochtener goldener mit Silber durchwirkter Schnur. Stabsoffiziere trugen Achselstücke, die aus silberner, mit farbiger Seide in den Landesfarben durchwirkter Drahtschnur geflochten waren. Hauptleute, Rittmeister und Leutnante trugen Achselstücke aus mehreren nebeneinander liegenden silbernen, mit farbiger Seide durchwirkten Schnüren (Plattschnüre).

Deutsches Vorbild

Die Rangabzeichen bzw. Schulterstücke (sowie der Uniformschnitt) der Streitkräfte des deutschen Kaiserreiches wurden (in modifizierter Form) von der Reichswehr, der Wehrmacht und den Streitkräften der DDR übernommen.

Auch die Truppen des Osmanischen Reiches zogen mit Schulterstücken in den Ersten Weltkrieg, die mit den deutschen Rangabzeichen identisch waren. Die Rangabzeichen der im Ersten Weltkrieg auf deutscher Seite kämpfenden polnischen Legion waren zumindest ähnlich. Auch für die Rangabzeichen der ehemaligen Königreiche Jugoslawien und Bulgarien sowie für die südamerikanischen Staaten Chile, Ecuador und Venezuela waren die deutschen Schulterstücke zumindest optisches Vorbild. Die Bundeswehr trägt keine Achselstücke, sondern Schulterklappen. Der Bundesgrenzschutz trug noch bis um die Jahrtausendwende Schulterstücke ähnlich der Wehrmacht und der deutschen Polizei.

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