- Feldstedt
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Felsted
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Dänemark Verwaltungsbezirk: Syddanmark Kommune (seit 2007): Aabenraa Koordinaten: 54° 59′ N, 9° 30′ O54.9791666666679.4975Koordinaten: 54° 59′ N, 9° 30′ O Felsted (deutsch Feldstedt) ist eine Gemeinde in der Region Syddanmark, Dänemark. 1970 wurde sie Teil der Kommune Lundtoft und ging mit dieser 2007 in der Kommune Apenrade auf.
Inhaltsverzeichnis
Gemeindegebiet
Die Gemeinde Felsted hatte 2005 knapp 2400 Einwohner auf einer Fläche von 4616 Hektar. Nicht zuletzt aufgrund der lange dominierenden Gutsherrschaft sind die dörflichen Siedlungen recht klein geblieben, doch ist die Gemeinde vergleichsweise dicht besiedelt.
Im Norden grenzt Feldstedt an die Apenrader Förde, im Westen an Enstedt und Klipleff, im Süden an Quars und Gravenstein-Atzbüll und im Osten an Warnitz.
Geschichte
Als sich ab 1200 das Herzogtum Schleswig als eigenständiges Territorium herauskristallisierte und allmählich von der dänischen Königsmacht löste, lag Felsted in der Lundtoftharde des Ellumsyssels. Die älteste bekannte Form des Ortsnamens lautet Veddelsted.
Nachdem die Königsburg Seegaard (Kirchspielsgemeinde Klipleff), das bisherige Zentrum der Harde, in adelige Hände geraten war, kam auch der größte Teil der Gemeinde Feldstedt unter adelige Herrschaft. Im 18. Jahrhundert lösten sich die Meierhöfe Grüngrift und Kiding von Seegaard, ebenso Laygaard (Haupthof in der Gemeinde Quars) mit einigen Besitzungen in Feldstedt. Im Norden des Kirchspiels liegt zudem das Gut Schobüllgaard, das seit dem Spätmittelalter von kurzen Ausnahmen abgesehen ein eigenständiges Adelsgut bildete. Der Rest der Lundtoftharde gehörte bis 1850 zum Amt Tondern. In Kirchen-, Schul- und Armensachen bildete die Gemeinde jedoch weiterhin eine Einheit. Bis ins 20. Jahrhundert hinein hatte Feldstedt den Pastor mit Enstedt gemeinsam. Der bekannteste Pastor der Gemeinde war Mouritz Mørk Hansen (1815-95), der von 1850 bis 1864 amtierte und sich als dänisch-nationalliberaler Politiker einen Namen machte.
1850 wurde die Lundtoftharde dem Amt Apenrade unterstellt. 1853 wurde die Patrimonialjurisdiktion der Gutsherren abgeschafft, so dass Feldstedt vollständig der Lundtoftharde und dem Amt Apenrade unterstand. Nach der Eroberung Schleswigs durch Preußen kam Feldstedt zum Kreis Apenrade und wurde in die kleinen Landgemeinden Feldstedt, Tumbüll, Trasbüll (mit Kiding), Schweirup, Schobüllgaard (mit Feldstedtholz) und Gut Grüngrift aufgeteilt. Die Volksabstimmung 1920 brachte eine deutliche dänische Mehrheit. Ab dem 15. Juni 1920 bildete Felsted eine einheitliche Kirchspielsgemeinde im aus dem Landkreis hervorgegangenen Amt Apenrade. 1970 wurde Feldstedt Zentrum der ziemlich willkürlich gebildeten und wegen ihrer uneinheitlichen Form als Bananenkommune (zudem Anspielung auf den Begriff Bananenrepublik) verspotteten Kommune Lundtoft, der auch Klipleff und Warnitz angehörten. 2007 ging diese mit den nördlichen und westlichen Nachbargemeinden in der Großkommune Apenrade auf.
Wirtschaft und Verkehr
Wichtigste Verkehrsverbindung ist die Fernstraße von Apenrade nach Sonderburg, welche in nordwest-südöstlicher Richtung durch die Gemeinde führt. In Feldstedt zweigt von dieser eine lokal wichtige Straße nach Gravenstein ab. Im Westen berührt die Flensburg-Apenrader Straße die Gemeinde, die auf den drei genannten Straßen auch gute Busverbindungen mit den Nachbarstädten hat.
Einen Eisenbahnanschluss hat die Kirchspielsgemeinde heute nicht mehr. Die Südstrecke der Apenrader Kreisbahn mit Station in Feldstedt wurde bereits 1926 ersatzlos aufgegeben, als man auf den Ausbau der Landstraßen setzte. Der Bahnhof Lundtoft an der seit 1996 elektrifizierten Strecke Tingleff-Sonderburg liegt wurde 1974 aufgelassen, so dass Klipleff und Gravenstein heute die nächsten Stationen sind.
Die Gemeinde ist landwirtschaftlich geprägt, die Böden sind überwiegend sehr fruchtbar. Zudem gibt es einige Handwerksbetriebe, jedoch keine größeren Gewerbeansiedlungen. Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur noch wenige, so dass die Bewohner meist auf die größeren Nachbarorte ausweichen müssen.
Bildung und Kultur
Feldstedt ist Sitz einer Dörfergemeinschaftsschule und einer deutschen Schule. Bis Ende 2006 befand sich das Rathaus der Kommune Lundtoft im Kirchdorf.
Die turmlose romanische evangelisch-lutherische Kirche im Südwesten des Kirchdorfs wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Das Pastoratsgebüde stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Von den Höfen in der Gemeinde ist das frühere Adelsgut Schobüllgaard das bemerkenswerteste Beispiel. Das Haupthaus zeigt die Gestalt des frühen 18. Jahrhunderts im sparsamen nördlichen Barock. Die Hauptgebäude der beiden anderen Güter Kiding und Grüngrift sind jüngeren Datums.
Literatur
- J.P. Trap: Danmark. Bd. 10: Aabenraa og Sønderborg amter. København 1962.
- J. Fausbøl: Minder fra Sundeved og Felsted Sogn. Aabenraa 1914.
C. Porskrog Rasmussen: Rentegods og hovedgårdsdrift. Aabenraa 2003.
- G.L. Schlaber: Administrative tilhørsforhold mellem Ejderen og Kongeåen indtil 2007. Flensborg 2007.
- Sønderjyllands historie indtil 1815. Udg. af Historisk Samfund for Sønderjylland. Aabenraa 2008.
Weblinks
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