- Feldverweis
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Die Rote Karte symbolisiert bei mehreren Mannschaftssportarten einen vom Schiedsrichter gegen einen Spieler ausgesprochenen Platzverweis. Sie gilt unter anderem bei den Sportarten Fußball, Handball, Hockey, Volleyball, Radball und Rugby.
Der betroffene Spieler hat das Spielfeld ersatzlos (beim Handball darf die Mannschaft nach 2 Minuten ergänzt werden) sofort zu verlassen und darf in die laufende Partie nicht mehr eingreifen. In den meisten Fällen wird er darüber hinaus für eines oder mehrere folgende Spiele gesperrt.
Beim Volleyball ist der hinausgestellte Spieler durch einen regulären Wechsel zu ersetzen und darf erst im nächsten Satz wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Ist eine solche Auswechslung nicht mehr möglich, so wird die Mannschaft des bestraften Spielers für unvollständig und der Satz als verloren erklärt.
Auch können Trainer oder Co-Trainer vom Spielfeldrand bzw. der Coaching-Zone auf die Tribüne verwiesen werden, dies geschieht dann aber ohne die Rote Karte (beim Handball wird die Rote Karte gezeigt); gegen Trainer bzw. Co-Trainer kann ebenfalls eine Sperre für folgende Spiele ausgesprochen werden. Diese Sperre kann aber nicht durch den Schiedsrichter ausgesprochen werden, sondern nach einer erfolgten Meldung des Schiedsrichters im Spielbericht durch ein Sportgericht.
Die Rote Karte wird meist bei einer groben Unsportlichkeit verhängt. Dies kann ein grobes Foulspiel, eine Tätlichkeit oder Beleidigung sein. Im Fußball wird die Rote Karte auch gezeigt, wenn durch ein Foulspiel oder ein absichtliches Handspiel eines Feldspielers („Notbremse“) eine klare Torchance des Gegners verhindert wird. Beim Volleyball wird die rote Karte auch bei einer wiederholten Unsportlichkeit, die zum wiederholten Mal mit einer gelben Karte geahndet werden müsste, gezeigt.
Beim Fußball kann auch nach Spielende eine Rote Karte gezeigt werden, wenn es zu „groben Unsportlichkeiten“ kommt und der Schiedsrichter sich noch auf dem Spielfeld befindet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 kam es bei dem Spiel Argentinien gegen England zu turbulenten Szenen auf dem Spielfeld, die unter anderem darauf zurückzuführen waren, dass ein argentinischer Spieler den durch den deutschen Schiedsrichter Rudolf Kreitlein mündlich ausgesprochenen Platzverweis nicht verstand oder verstehen wollte und noch fast 9 Minuten auf dem Platz verblieb. In den folgenden Tumulten wurden sogar Verwarnungen gegen englische Spieler von diesen nicht wahrgenommen. Auch die Zuschauer bekamen dies nicht mit.
Um derartige Missverständnisse zu vermeiden, schlug der englische Schiedsrichter Ken Aston vor, analog zu den international bekannten Verkehrs-Lichtzeichenanlagen (Ampeln) gelbe und rote Karten zu verwenden. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 wurde diese Regelung zum ersten Mal verwendet – allerdings wurde dort keine Rote Karte fällig – und setzte sich schnell durch. Die erste Rote Karte bei einer Fußball-WM wurde am 14. Juni 1974 im Vorrundenspiel Deutschland – Chile gegen den Chilenen Caszely ausgesprochen[1]
Seit 1991 gibt es im Fußball außerdem die Gelb-Rote Karte, die anstelle einer zweiten Gelben Karte gezeigt wird. Sie gilt ebenfalls als Platzverweis, zieht jedoch im Gegensatz zur Roten Karte generell nur die Sperre für ein Spiel nach sich.
Bekannte Rotsünder
Den Rekord für die meisten Roten Karten in einem einzelnen Spiel hält der schottische Zweitligaspieler Andy McLaren. Er bekam im Dezember 2006 für ein Foulspiel, eine Tätlichkeit gegen einen gegnerischen Spieler und schließlich für eine Sachbeschädigung in der Schiedsrichterkabine insgesamt drei Rote Karten.[2]
Den Rekord für die schnellste bekannte rote Karte hält der englische Amateur-Fußballer David Pratt. Bereits nach drei Sekunden musste er das Feld verlassen.[3]
Siehe auch
Quellen
- ↑ Hardy Grüne Fussball WM-Enzyklopädie, Agon-Verlag
- ↑ sport1.de: Remis im "Old Firm" - Rekord-Rot für McLaren
- ↑ n-tv.de: Fußball-Weltrekord: Rote Karte nach drei Sekunden
Weblinks
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