Felix Graf von Königsdorff

Felix Graf von Königsdorff

Felix Silvius Ferdinand Graf von Königsdorf (* 24. September 1835 in Lohe, Kreis Breslau; † 24. Februar 1924 in Kassel) war ein deutscher Unternehmer, Gutsbesitzer und Politiker.

Biographie

Nach dem Studium der Rechte in Breslau, Heidelberg und Berlin kaufte der Oberleutnant a. D. im März 1861 das im ehemaligen Kreis Rybnik des preußischen Regierungsbezirks Oppeln gelegene Gut Jastrzemb in Jastrzębie Dolne und schickte Proben des iod- und bromhaltigen Wassers aus der dortigen Quelle nach Breslau und Berlin. Die positive Analyse gab Hoffnung auf ein lukratives Geschäft, und so richtete Königsdorff im April 1861 ein erstes „Schweizer“ Bad ein.

Bald zog das luxuriöse Ambiente mehr Gäste als geplant an, in der ersten Saison bereits 108. Sicher seines Erfolges, ließ der Graf daher zwischen 1861 und 1862 zwei Kurhäuser, eine Trinkhalle mit direkter Zuleitung von der Quelle und weitere Badeanlagen (zum Teil mit goldenen Wasserhähnen) zur Behandlung von Rheumatismus, Skrofulose, Gicht, Rachitis und Leberkrankheiten erbauen. Weitere Kurbäder und Villen für die Kurgäste wurden errichtet. Gaststätten, Arztpraxen, Tanzsäle, Bibliotheken, Musikzimmer und eine Post folgten. 1862 konnte das Kurhaus 500 Personen aufnehmen.

Den wenig klangvollen Namen Nieder Jastrzemb ändert er in Bad Königsdorff-Jastrzemb. Unter den Gästen waren reicher Adel aus Kongresspolen, Russen, Österreicher, deutsche Aristokraten aus Berlin sowie aus Ostpreußen, nicht zuletzt wegen der günstigen Preise. Die Anzahl der Zimmer wuchs 1865 auf 300. Außer Rheuma wurden dort Frauen-, Haut-, Lähmungskrankheiten sowie Tuberkulose behandelt.

Graf Königsdorff verkaufte später das Gut Jastrzemb und das Heilbad an eine Breslauer Aktiengesellschaft. Trotz neu gebauter Freilichtbühne hatte der Kurort seine Glanzzeit verloren.

1873 bis 1879 war er Mitglied im Preußischen Abgeordnetenhaus.

Literatur

  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867-1918). Droste, Düsseldorf 1988. (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3)

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