- Felix von Weingartner
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Felix Weingartner, Edler von Münzberg (* 2. Juni 1863 in Zadar; † 7. Mai 1942 in Winterthur) war ein österreichischer Dirigent, neuromantischer Komponist, Pianist und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Weingartner studierte in Graz, Leipzig und schließlich bei Franz Liszt in Weimar. Auch war er Schüler von Carl Reinecke. Weingartner teilte seine Arbeit meist zwischen dem Dirigieren und künstlerischer Administration. Daneben war er Komponist und Schriftsteller.
Nachdem Weingartner in Mannheim und Berlin schon mehrere leitende Stellungen innehatte, war er von 1898 bis 1905 Chefdirigent des Kaim Orchesters, der heutigen Münchner Philharmoniker. 1908 übernahm er von Gustav Mahler für drei Jahre das Direktorat der Wiener Hofoper. Von 1908 bis 1927 war Weingartner Leiter der Wiener Philharmonischen Konzerte. 1919 bis 1924 war er Direktor der Wiener Volksoper. Zudem unterrichtete er über Jahre an der Wiener Musikakademie.
Am 9. Oktober 1905 nahm er als einer der ersten Pianisten 6 Stücke für Welte-Mignon auf, neben Beethovens Sonate No. 30 seine eigenen Kompositionen Aus vergangener Zeit, Op. 3 und Lose Blätter, Op. 4 [1].
1927 ging Weingartner nach Basel. Dort war er bis 1934 gleichzeitig Chefdirigent des damaligen Basler Orchesters, künstlerischer Leiter der Allgemeinen Musikgesellschaft (AMG) und Direktor des Konservatoriums und gab zudem eine Vielzahl Gastdirigate am Stadttheater Basel.
Von 1935 bis 1936 war er Direktor der Wiener Staatsoper. Darüber hinaus war Weingartner in Hamburg, Boston und München tätig.
Obwohl Weingartner verhältnismäßig viel komponierte (2 Opern, 7 Sinfonien, 2 Sinfonische Dichtungen, Lieder, instrumentale Kammermusik) sind seine Werke heute kaum noch zu hören. Als Dirigent hat er mit seiner ebenso deutlichen wie eleganten Schlagtechnik Generationen von Musikern geprägt.
Felix Weingartner war in 1. Ehe mit Marie Juillerat (1891), in 2. Ehe mit Feodora von Dreifus (1902), in 3. Ehe mit Lucille Marcel (1912) und in 4. Ehe mit der Dirigentin Carmen Weingartner-Studer (1931) verheiratet.[2]
Anekdote
Ein Wiener Kapellmeister hat den in der Zwischenkriegszeit sehr berühmten Felix Weingartner gefragt, wie schnell man die 5. Symphonie von Beethoven spielen müsse. Felix Weingartner hat die Frage so beantwortet: „Herr Kollege, nächsten Sonntag spiele ich dieses Werk. Kommen Sie in den Musikverein, dort hören Sie das richtige Tempo.“
Schriften
- Die Lehre von der Wiedergeburt und das musikalische Drama. 1895
- Über das Dirigieren. 1896 o. 1905
- „Bayreuth“ 1876–96, ein Bericht. (anfänglich noch unter Richard Wagner und später unter Cosima Wagners Leitung als Assistent und dann als Dirigent tätig)
- Die Symphonie nach Beethoven. 1898
- Ratschläge für Aufführungen klassischer Symphonien. 3 Bände, 1906–23
- Akkorde (gesammelte Aufsätze). 1912
- Lebenserinnerungen. 2 Bände, 1923/29
Literatur
- W. Jacob (Hrsg.): F. von Weingartner. Ein Brevier. Wiesbaden 1933. (dbb)
- S. Obert, M. Schmidt (Hrsg.): Im Mass der Moderne. Felix Weingartner – Dirigent, Komponist, Autor, Reisender. Basel 2009.
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Dangel und Hans-W. Schmitz: Welte-Mignon-Reproduktionen / Welte-Mignon Reproductions. Gesamtkatalog der Aufnahmen für das Welte-Mignon Reproduktions-Piano 1905-1932 / Complete Library Of Recordings For The Welte-Mignon Reproducing Piano 1905-1932. Stuttgart 2006. ISBN 3-00-017110-X. S. 504
- ↑ Vgl. Robert Teichl, Paul Emödi (Hrsg.): Wer ist Wer. Lexikon österreichischer Zeitgenossen. Wien 1937, S. 372)
Weblinks
Abonnementdirigenten der Wiener PhilharmonikerOtto Nicolai (1842) • Karl Anton Eckert (1854) • Felix Otto Dessoff (1860) • Hans Richter (1875) • Wilhelm Jahn (1882) • Hans Richter (1883) • Gustav Mahler (1898) • Josef Hellmesberger junior (1901) • Felix Weingartner (1908) • Wilhelm Furtwängler (1927) • Clemens Krauss (1929)
Direktoren der Wiener StaatsoperFranz von Dingelstedt | Johann von Herbeck | Franz von Jauner | Wilhelm Jahn | Gustav Mahler | Felix von Weingartner | Hans Gregor | Richard Strauss und Franz Schalk | Clemens Krauss | Erwin Kerber | Heinrich Karl Strohm | Walter Thomas | Ernst August Schneider | Lothar Müthel | Karl Böhm | Franz Salmhofer | Herbert von Karajan | Egon Hilbert | Heinrich Reif-Gintl | Rudolf Gamsjäger | Egon Seefehlner | Lorin Maazel | Claus Helmut Drese und Claudio Abbado | Eberhard Waechter | Ioan Holender und Seiji Ozawa | Dominique Meyer und Franz Welser-Möst
Künstlerische Leiter der Münchner PhilharmonikerHans Winderstein | Hermann Zumpe | Ferdinand Löwe | Felix Weingartner | Georg Schnéevoigt | Hans Pfitzner | Siegmund von Hausegger | Oswald Kabasta | Hans Rosbaud | Fritz Rieger | Rudolf Kempe | Sergiu Celibidache | James Levine | Christian Thielemann
Personendaten NAME Weingartner, Felix ALTERNATIVNAMEN Felix Weingartner, Edler von Münzberg KURZBESCHREIBUNG Dirigent, Komponist und Pianist GEBURTSDATUM 2. Juni 1863 GEBURTSORT Zadar STERBEDATUM 7. Mai 1942 STERBEORT Winterthur
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