Ferdinand I. (Aragonien)

Ferdinand I. (Aragonien)
Ferdinand I. von Aragón

Ferdinand I. el de Antequera genannt el Justo (der Gerechte) (* 27. November 1380 in Medina del Campo; † 2. April 1416 in Igualada) war König von Aragon und ab 1410 auch König von Sardinien.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ferdinand wurde als der zweite Sohn des Königs Johann I. von Kastilien und dessen Gemahlin Eleonore, Tochter Peters IV. von Aragon am 27. November 1380 geboren. Er erhielt 1386 von seinem Vater den Titel eines Herzogs von Peñafiel und Grafen von Mayorga. Nach dem Tod seines Bruders Heinrich III. im Jahr 1406 schlug er die ihm von den Ständen angetragene Krone von Kastilien aus und teilte mit der Königin-Witwe Katharina die Vormundschaft über seinen Neffen Johann II.. In dieser Stellung erhielt er die Ruhe im Innern, kämpfte glücklich gegen die Mauren, denen er 1410 die Festung Antequera abnahm, brachte Kastilien zu großem Ansehen und Ferdinand den Ehrennamen „el de Antequera“.

Differenzen mit Katharina wurden beigelegt, indem das Reich unter beiden in Einflusssphären eingeteilt wurde, wobei Ferdinand Neukastilien, Estremadura, Andalusien und Murcia erhielt.

Nach dem Tod des Königs Martin I. von Aragonien und nach zweijährigem Interregnum wurde Ferdinand 1412 durch Rechtserkenntnis einer von den Cortes aufgestellten Kommission auf den Thron erhoben (Kompromiss von Caspe). 1413 schlug er den Prätendenten Graf von Urgell, den ein englisches Heer unterstützte, und ließ sich am 15. Januar 1414 in Saragossa krönen. Im abendländischen Schisma stand er auf Seiten Roms und Papst Benedikts XIII., der ihm dadurch die Herrschaft über Sizilien, Sardinien und Korsika bestätigte. Er schlug dort Aufstände nieder und vereinigte 1414 die Kronen von Aragón und Sizilien. Gleichzeitig war er auf Ausgleich mit Marokko und Granada bedacht. Später sagte er sich von Benedikt XIII. los, der im Konzil von Konstanz zu keinerlei Kompromissen bereit war.

Auch nach seiner Erhebung zum König von Aragonien behielt er die Regentschaft über Kastilien, wobei er von seinem Sohn Heinrich unterstützt wurde. Seine kastilischen Güter gab er an seine jüngeren Söhne weiter.

Ohne dass er seine großen Pläne verwirklichen konnte, starb Ferdinand am 2. April 1416 in Igualada. Er galt als fromm, gerecht und klug sowie als einer der bedeutenderen Könige Aragoniens. Er wurde im Kloster Poblet begraben.

Nachkommen

Ferdinand heiratete Eleonore Uracca von Kastilien (1374–1435), Tochter und Erbin von Sancho Alfonso, Graf von Alburquerque (eine Enkeltochter König Alfons XI. von Kastilien), mit der er folgende Kinder hatte:

  • Maria (1396–1445) ∞ 1420 König Johann II. von Kastilien
  • Alfons V. (1396–1458), König von Aragón
  • Johann II. (1398–1479), König von Aragón
  • Heinrich (1400–1445), Herzog von Villena
  • Peter (1406–1438), Herzog von Noto
  • Sancho (1410–1416), Großmeister des Ordens von Calatrava und Alcantara
  • Eleonore (1400/2–1445) ∞ 1420 König Eduard von Portugal

Siehe auch Haus Trastámara

Weblinks


Literatur

  • Lexikon des Mittelalters; Stuttgart, Weimar; Metzler, 1999; ISBN 3-89659-909-7
  • Ludwig Vones, Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993, ISBN 978-3799571135
Vorgänger Amt Nachfolger
Martin I. König von Aragon
1412–1416
Alfons V./II.
König von Sardinien
1410–1416

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