Ferdinand von Rayski

Ferdinand von Rayski
Porträt des Hans Haubold Graf von Einsiedel, 1855

Louis Ferdinand von Rayski (* 23. Oktober 1806 in Pegau; † 23. Oktober 1890 in Dresden) war ein bedeutender Dresdner Grafiker und Portraitmaler des 19. Jahrhunderts. Er gilt als Vorläufer der impressionistischen Malweise in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Maler des sächsischen und fränkischen Adels des 19. Jahrhunderts, Ferdinand von Rayski, war Portraitist und Zeichner. Rayski ging zunächst am Dresdner Freimaurerinstitut zur Schule und studierte danach an der Kunstakademie in Dresden. Er schuf vor allem Porträtgemälde, von denen sich viele in der Galerie Neue Meister im Albertinum Dresden befinden. Auch seine gemalten Erzählungen des napoleonischen Kriegszug in Russland, bei dem sein Vater im kalten Winter 1812 als sächsischer Offizier umkam, hängen in der Dresdner Galerie. Nach seinem Ableben fast vergessen, wurde Rayski von Kennern seiner fast 700 Werke erst nach der Jahrhundertwende neu für die Kunstwelt entdeckt und dann in mehreren Kunstbüchern beschrieben. Noch heute befinden sich in Privatbesitz namhafte Portraits. Der Förderkreis der Dresdner Galerie erwarb kürzlich ein großformatiges Bild seines Vetters Friedrich von Boxberg. Dieser hatte in Zschorna (Landkreis Meißen) mehrmals den Porträtmaler Ferdinand von Rayski als Gast, der hier zeitweise arbeitete und 1861 das Bild „Jäger im Kahn“ schuf, welches den Gastgeber als Jäger und im Hintergrund das Zschornaer Schloss zeigt.

Rayski bildete sich, abgesehen von einem kurzen Besuch der Kunstakademie in Dresden, autodidaktisch. - Selbst unverheiratet, waren Kinder seine ausgesprochenen Lieblinge. Das Bild seiner fünfjährigen Nichte Adelheid von Boxberg befindet sich im Kulturhistorischen Museum Görlitz. Besonders das Portrait des jungen elfjährigen Haubold von Einsiedel aus der Lausitz, in sitzender selbstbewußter Bubenhaltung, gelangte bereits 1906 in den Besitz der Nationalgalerie (Berlin) und ist in verschiedenen Publikationen zur Malerei des 19. Jhr zu finden.

Grab von Louis Ferdiand von Rayski auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden.

Neben großformatigen Portraits seiner sächsisch-fränkischen Auftraggeber, oft in Uniform oder Jagdkleidung, hatten es ihm nach seiner kurzen, ungeliebten Offizierskarriere, Pferde und jagdliche Szenen angetan. Hierbei kam es ihm mehr auf die Bewegung als auf das Detail an. Damen der Gesellschaft in prächtiger Kleidung, aber auch bäuerliche Typen hielt er fest. Zu den Jagdbildern gehörten oft große und kleine Hunde. Nicht zu vergessen sind auch seine Hasenmotive. Ferdinand von Rayski verfügte über Witz. Ein überliefertes Portrait stellt die „Drei Rotznasen“ dar. Mit großer Quaste pinselte er in Großwelka „Napoleon von hinten“ auf eine verputzte Gartenmauer. Wie seine „Wildschweine“ aus der Dresdner Galerie sind viele Werke aus seiner Hand verbrannt oder verloren gegangen.

An seinem 84. Geburtstag stirbt Rayski in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem berühmten Trinitatisfriedhof und ihm zu Ehren wurde in Dresden die Rayskistraße benannt.

Werke

  • „Friedrich von Boxberg“
  • „Schlacht bei Borodino“ und „Grenadiere im Schnee“ im Auftrag der Meißner Adelsfamilie Schönberg
  • „Jagdpause im Wermsdorfer Wald“ (um 1859), dieses Bild diente Georg Baselitz 1969 als Motiv für sein erstes Bild auf dem Kopf (Motivumkehr)
  • „Jäger im Kahn“, 1861 in Zschorna

Literatur

Weblinks


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