- Fernando E. Solanas
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Pino Solanas, eigentlich Fernando Ezequiel Solanas (* 16. Februar 1936 in Olivos bei Buenos Aires) ist ein argentinischer Film-Regisseur, Drehbuchautor und Politiker. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen El Viaje (1992), Tangos... El Exilio de Gardel (1985) und Sur (1988).
Solanas studierte Theater, Musik (Klavier und Kompositionslehre) und Rechtswissenschaften. 1962 dreht er seinen ersten Kurzfilm Seguir Andando und 1968 seinen ersten Langfilm, La Hora de los Hornos - Die Stunde der Feuer, ein Dokumentarfilm über Neokolonialismus und Gewalt in Lateinamerika, der rasch zu einem Klassiker des lateinamerikanischen politischen Kinos wurde. Der Film gewann mehrere internationale Preise und wurde in der ganzen Welt gezeigt. Oft wird nur der erste Teil gezeigt; die weiteren offen peronistischen Teile waren auch innerhalb der Linken umstritten.
Solanas beteiligte sich aktiv an der "Grupo Cine Liberación", die in den 1970er Jahren das argentinische Kino revolutionierte. Solanas beteiligte sich an Kampagnen zur Unterstützung Peróns. In den 1970er wurde er von rechten Gruppen bedroht, einer seiner Schauspieler wurde ermordet und er selbst wurde fast entführt. Zur Finanzierung seiner politischen Filmarbeit drehte Solanas auch Werbefilme.
Zusammen mit Octavio Getino schrieb Solanas das Manifest "Für ein drittes Kino". Die Idee eines politischen dritten Kinos - mit einem dem Hollywood-Kino aber auch dem als zu harmlos empfundenen europäischen Autorenkino entgegensetzten Anspruch - inspirierte viele Filmemacher in den sogenannten Entwicklungsländern.
Solanas ging 1976 nach Paris ins Exil, wo er als Peronist stigmatisiert war. Er drehte im Exil einzig einen Dokumentarfilm über Behinderte (Le regard des autres, dt: Der Blick der Anderen, 1980). Er kehrte 1983 nach Argentinien zurück.
Er drehte weiterhin politische Filme und war ein scharfer Kritiker des damaligen argentischen Präsidenten Carlos Menem, den er im satirischen Roadmovie El Viaje von 1991 karikierte. Drei Tage nachdem er öffentlich an Menem Kritik geäußert hatte, am 21. Mai 1991, wurde Solanas von zwei Kugeln getroffen. Trotz seiner gesundheitlichen Probleme nach dem Anschlag engagierte sich Solanas weiterhin politisch und kandidierte 1992 für Buenos Aires als Senator und erhielt 7% der Stimmen. Ein Jahr später wurde er für die Frente País Solidario ins argentinische Parlament gewählt, verließ die Partei aber nach einem Jahr.
Solanas dreht weiterhin Filme. Memoria del saqueo (2004) ist eine wütende Abrechnung mit dem Neoliberalismus in Argentinien. Kritikern fiel an diesem Film, wie schon auch schon an La hora de los Hornos, Solanas' ausgeprägter Nationalismus auf. 2005 kam La Dignidad de los Nadies heraus.
Für den Soundtrack mehrerer seiner Filme arbeitete Solanas mit Astor Piazzolla zusammen.
Solanas' Sohn, Juan Solanas, ist auch Filmregisseur.
Literatur
- Fernando Solanas und Octavio Getino, "Für ein drittes Kino" in: Kino und Kampf in Lateinamerika. Zur Theorie und Praxis des politischen Kinos, hrg. von Peter B. Schumann, München: Carl Hanser Verlag 1976, pp. 9-19
Filmografie
- Próxima estación (2008)
- Argentina latente (2007)
- La Dignidad de los Nadies (Die Würde der Nichtse) (2005)
- Memoria del saqueo (Memoria del Saqueo – Chronik einer Plünderung) (2004)
- Afrodita, el sabor del amor (2002)
- La nube (Die Wolke) (1998)
- El viaje (Die Reise) (1991)
- Sur (Süden) (1988)
- Tangos, el exilio de Gardel (1985)
- La Mirada de los Otros (Der Blick der Anderen)(1980)
- Los hijos de Fierro (1975)
- La hora de los Hornos (Die Stunde der Feuer) (Die Stunde der Hochöfen) (1968)
- Seguir andando (1962)
Weblinks
- Pino Solanas in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- http://www.pinosolanas.com/
- Ausfürliche Biographie
- Pressemitteilung zum Film 'Memoria del saqueo'
- Pressestimmen zum Film 'La dignidad de los nadies'
Personendaten NAME Solanas, Pino ALTERNATIVNAMEN Solanas, Fernando Ezequiel KURZBESCHREIBUNG argentinischer Filmemacher GEBURTSDATUM 16. Februar 1936 GEBURTSORT Olivos bei Buenos Aires
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