Fernschachkarte

Fernschachkarte

Beim Fernschach wird Schach gespielt, indem die Züge dem Gegner postalisch oder elektronisch übermittelt werden. Im Gegensatz zu anderen Schachwettkämpfen ist der Einsatz von Hilfsmitteln (Literatur, Beratung durch andere Spieler, Computerprogramme, ...) nicht verboten.

Die Züge werden per Postkarte, Fax, E-Mail, auf einem Schachserver oder durch andere Medien ausgetauscht. Fernschachpartien werden gelegentlich auch als Korrespondenzpartien bezeichnet. Eine Fernpartie kann über Wochen, Monate oder Jahre ausgetragen werden. Außer beim Rapid-Fernschach wird die Bedenkzeit in Tagen berechnet. Die früher gebräuchliche Definition des Fernschachs allein nach der besonderen Zugübermittlung wegen der räumlichen Trennung der Gegner und der in Tagen berechneten Bedenkzeit reicht heute nicht mehr aus. Dies geht darauf zurück, dass auch bislang dem Spiel am Brett vorbehaltene Wettkampfformen wie Blitzpartien auf Schachservern von räumlich getrennten Gegnern ausgetragen werden können und beim Rapid-Fernschach die Bedenkzeit nicht in Tagen berechnet wird.

Traditionell wurden die Züge per Postkarte oder Brief übermittelt. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde vereinzelt auch per Telegraf oder Funk korrespondiert. Es gab sogar schon den Ansatz, über eine Telefonzentrale zu spielen. Im 19. Jahrhundert waren Fernpartien vor allem als Wettkämpfe zwischen Vereinen oder Städten populär, und im Kalten Krieg erfreuten sich Radio-Wettkämpfe zwischen USA und UdSSR großer Aufmerksamkeit. Die Masse der Partien fand und findet jedoch zwischen Einzelspielern statt. Während Kriegen konnten Fernschachpartien aufgrund des für die Notation verwendeten Codes von strengen Zensurmaßnahmen betroffen sein, wodurch Partien zum Erliegen kommen konnten.[1]

In Deutschland hat das Fernschachspiel eine besondere Tradition. So ist auch heute noch der Deutsche Fernschachbund e. V. der weltweit größte nationale Verband.

Inhaltsverzeichnis

Historisches

Die älteste bekannte Fernpartie fand 1804 zwischen den Städten Den Haag (Oberstleutnant Friedrich Wilhelm von Mauvillon) und Breda (Offizier, Name nicht bekannt) statt. Bedeutender war jedoch der Städtekampf London gegen Edinburgh, der 1824 begann und den Edinburgh 1828 mit 3:2 gewann. In dieser Zeit waren Städtekämpfe sehr populär, wobei sich die lokalen Schachspieler berieten, gelegentlich unterstützt von bekannten Schachmeistern.

Die erste per Telegraf ausgetragene Partie fand im April 1845 zwischen Howard Staunton und Henry Thomas Buckle statt. Sie dauerte acht Stunden und endete mit einem Remis.

Den Begriff „Fernschach“ verwandte erstmals Andreas Duhm (1883–1975) in der Schweizer Schachzeitung.

Fernschachregeln

Bedenkzeit

Mit Ausnahme des Rapid-Fernschachs wird die Bedenkzeit im Fernschach in Tagen gemessen. Abhängig vom Verband hat man für 10 Züge 30 bis 60 Tage Bedenkzeit zur Verfügung, wobei zumindest bei Postturnieren noch die Brieflaufzeit hinzukommt. Die Hauptrolle für die Berechnung der Bedenkzeit war das Datum des Poststempels. Aufgrund der Postlaufzeiten, die noch vor wenigen Jahren in den Ostblock oder nach Südamerika hin und zurück mehrere Wochen betragen konnten, bestand die Möglichkeit zu sehr tiefen und gründlichen Analysen.

Aufgrund der Brieflaufzeiten konnten insbesondere internationale Partien durchaus einige Jahre dauern. So begann das Finale der 10. Fernschach-Olympiade 1987 und endete 1995. Kurios dabei war, dass die Bronzemedaille 1995 – also lange nach der Wiedervereinigung - die Mannschaft der DDR gewann.

Die längste bekannte Fernpartie dauerte 16 Jahre. Es handelte sich dabei um eine Partie zwischen Dr. K. Brenzinger aus Pforzheim und F. E. Brenzinger aus New York, die zwischen 1859 und 1875 ausgetragen wurde und nach 50 Zügen mit einem Sieg von Schwarz endete. Im Guinness-Buch der Rekorde von 1971 wird von einer Partie berichtet, die von zwei Spielern aus Schottland und Australien ab 1926 mittels Weihnachtsgrußkarten ausgetragen wurde und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch andauerte. Die Notation dieser Partie ist allerdings nicht bekannt.

Heute stehen als Übertragungsmittel Fax, E-Mail, SMS oder Schachserver zur Verfügung. So entfällt die Brieflaufzeit, was die Dauer einer Fernpartie erheblich verkürzt. Auf Schachservern wird die Bedenkzeit mittlerweile minutengenau gemessen und die durchschnittliche Partiedauer liegt nicht mehr bei einem Jahr, sondern bei mehreren Monaten.

Zugübermittlung

Die algebraische Notation

Notation

Im Fernschach per Postkarte wird meist die algebraische Notation (siehe Schachnotation) verwendet: Dabei werden nur die beiden Felder benannt, auf denen die Figur stand und landet, wobei die Linien nicht mit Buchstaben, sondern Ziffern bezeichnet werden. Die entstehende vierstellige Nummer besteht aus Linie des Startfeldes, Reihe des Startfeldes, Linie des Zielfeldes und Reihe des Zielfeldes. Dabei werden die Linien a bis h als 1 bis 8 gezählt. Im Falle einer Bauernumwandlung wird eine fünfte Ziffer für die aus der Umwandlung entstehende Figur hinzugefügt. Dabei ist der Ziffernwert umgekehrt zur Stärke der Figur, also 1 für die Dame, 2 für den Turm, 3 für den Läufer und 4 für den Springer. Der Zug f7-f8D wäre also in Fernschachnotation 67681. Figuren-, Schlag- und andere Sonderzeichen entfallen. Bei den Rochaden wird nur der Königszug angegeben. Der Zug e2-e4 beispielsweise lautet dann 5254, statt Dd8-a5 schreibt man 4815. Die weiße kurze Rochade entspräche 5171, ebenso die lange 5131. Beim Fernschach per E-Mail ist inzwischen die Portable Game Notation (PGN) üblich.

Im Fernschach dürfen auch Eventualzugfolgen angegeben werden, von denen der Anbieter nicht mehr abweichen kann, der Steller jedoch schon. Dies kann verheerend sein, wenn nicht alle Möglichkeiten bedacht werden. Die folgende, angeblich wirklich gespielte, Partie ist ein Beispiel dafür. Weiß begann mit 4244 (1. d2-d4), und Schwarz erwiderte „7776, und nach jedem beliebigen Zug 6877“ (1. … g7-g6 nebst 2. … Lf8-g7). Weiß erwiderte 3186 6877 8677 (2. Lc1-h6 Lf8-g7 3. Lh6xg7), und Schwarz gab auf.

Postkarte

Internationale Fernschachkarte

Traditionell wurden die Züge per Postkarte oder Brief übermittelt.

Häufig verwendete man vorgedruckte Postkarten. Hier trug man auf einem „Formular“ die vorgeschriebenen Daten ein:

  • letzter Zug des Gegners
  • eigener Antwortzug
  • gegebenenfalls Eventualzüge
  • Poststempeldatum der gegnerischen Postkarte
  • Datum der Ankunft der gegnerischen Postkarte
  • Datum des Absendens der eigenen Postkarte
  • Bedenkzeit des Gegners beim letzten Zug sowie dessen gesamte bisherige Bedenkzeit
  • eigene Bedenkzeit beim aktuellen Zug sowie die eigene gesamte bisherige Bedenkzeit
  • bei Bedarf Urlaubsankündigung (Urlaub von der Partie)
  • gegebenenfalls Remisangebot, Annahme oder Ablehnung des gegnerischen Remisangebotes, Aufgabe der Partie

Die Züge notierte man in der Regel in der algebraischen Notation.

Da man oft gleichzeitig gegen mehrere Gegner spielte, summierten sich die Portokosten zu einem beachtlichen Betrag. Um hier Kosten zu sparen, nutzten viele deutsche Fernschachspieler den (bis März 1989) verbilligten Tarif „Drucksache“ der Deutschen Post aus. Dazu waren auf der Postkarte außer den Anschriften des Empfängers und des Absenders keine handschriftlichen Eintragungen zugelassen. Daher benutzte man Stempel, mit denen man die erforderlichen Daten auf die Postkarte stempelte.

Einige deutsche Fernschachspieler versuchten Kosten einzusparen, indem sie die kostenlose Kontoführung von einigen Banken und Sparkassen ausnutzten. Sie vereinbarten bei nationalen Turnieren, auf die Postkarte zu verzichten und statt dessen die Züge auf den Kommentarfeldern von Banküberweisungsbelegen zu übermitteln; man überwies kleinere Geldbeträge hin und her. Dies sparte zwar tatsächlich Kosten, allerdings waren die Banklaufzeiten meist höher als die Postlaufzeiten, das heißt, die Partien verlängerten sich.

Ferner kann man Kosten und Partiedauer verringern, indem man dem Gegner Eventualzüge vorschlägt. Insbesondere, wenn der Gegner nur einen einzigen erlaubten oder vernünftigen Antwortzug hat, kann man sinngemäß schreiben: Ich ziehe nun Lb5+. Falls Du mit Ld7 antwortest, spiele ich im nächsten Zug Dd2. Auch längere Eventualzugfolgen kann man vorschlagen.

Bei Eventualzugvorschlägen sollte man möglichst die Formulierung „beliebig“ oder ähnliches vermeiden, um ungewollte Effekte zu vermeiden. So kursiert als Bonmot das folgende Beispiel: Nach 1.d4 g6 schreibt Schwarz "2. beliebig, ich spiele 2. ... Lg7". Daraufhin zieht Weiß 2.Lh6. Schwarz muss nun wie angekündigt Lf8-g7 antworten. Weiß gewinnt dann mit 3.Lxg7 den Läufer und schlägt im nächsten Zug noch den schwarzen Turm auf h8.

Fax, E-Mail, Schachserver

Seit etwa 1990 wurde das Postkartenschach fast völlig von den Medien Fax, Telefon, E-Mail, SMS und Schachservern in den Hintergrund gedrängt. Heute ist auch das Spiel per Fax kaum noch verbreitet. Die Nutzung des Internets hat nicht nur allgemein zugenommen, sondern ist vor allem bei den Schachspielern fast aller Altersgruppen überdurchschnittlich angestiegen, daher finden heute auch bei den Fernschachverbänden fast ausschließlich Turniere auf Fernschachservern und E-Mail-Turniere statt.

Der Weltfernschachbund (ICCF) hat am Anfang 1996 erstmals E-Mail- und Faxturniere organisiert.

Wertungszahlen National und International

Nach einer Mindestzahl von Partien in Turnieren erhalten die Spieler wie im Turnierschach eine Wertungszahl. In die Wertungszahl fließen die erreichten Punkte in einem Turnier und die Wertungszahlen der Gegner ein. National gibt es die Fernschach-Wertungszahl (FWZ) und international die Fernschach-Elo-Zahl, wobei jeder Verband meist ein eigenes Wertungssystem besitzt. Nach Wertungszahlen kann das Spielstärkeniveau festgestellt werden. Die Durchschnitte der Wertungszahlen der Kontrahenten regeln nach Kategorieziffern, wieviele Punkte ein Spieler erreichen muss, um beispielsweise eine Norm für den Titel „Internationaler Meister“ zu bekommen.

Besonderheiten

Beim Fernschach sind naturgemäß einige Regeln des Spiels am Brett außer Kraft gesetzt:

  • Die Regel „berührt – geführt“ gilt nicht. Bei Abgabe eines unkorrekten Zuges muss die quasi berührte Figur nicht gezogen werden.
  • Hilfestellungen sind erlaubt, z. B. gemeinsame Analyse mit Anderen, Benutzen von Schachliteratur, Schachdatenbanken und auch Schachprogramme dürfen benutzt werden.

Turniere

Nationale Turniere

Die nationalen Turniere werden von den nationalen Fernschachverbänden organisiert. Der Deutsche Fernschachbund e. V. (BdF), früher „Bund Deutscher Fernschachfreunde“ genannt, der am 25. August 1946 in Frankfurt/Main gegründet wurde, ist der deutsche nationale Fernschachverband. Er ist die vom Internationalen Fernschachverband ICCF anerkannte deutsche Vertretung im internationalen Fernschach. Der Deutsche Fernschachbund bietet Auf- und Abstiegsturniere für Einzelspieler und Mannschaften an, organisiert die Deutsche Meisterschaft und veranstaltet weitere Turniere wie Pokalturnier, Allgemeine Turniere, Thematurniere und Turniere in Chess960. Diese Turnierformen ermöglichen es Schachspielern jeder Spielstärke, adäquate Spielpartner zu finden. Er richtet weltweite Länderkämpfe aus und ermöglicht seinen Mitgliedern das internationale Fernschachspiel.

Um den Mitgliedern, die den Einsatz von Computern zur Zuganalyse ablehnen, ein Spielangebot zu eröffnen, bietet der Deutsche Fernschachbund auch "engine-freie" Turniere an. Während normalerweise im Fernschach alle Hilfsmittel erlaubt sind, ist dabei nur der Einsatz von Eröffnungsbüchern oder -datenbanken zulässig. Schachprogramme dürfen weder für Zugvorschläge noch zur Kontrolle geplanter Züge eingesetzt werden.

Die Spieler haben beim Zugaustausch die Wahl zwischen Server, E-Mail, Postkarte und Fax. Neben dem Mitgliedern vorbehaltenen Spielbereich unterhält der Deutsche Fernschachbund ein kostenloses Spiel- und Turnierangebot für alle Schachspielerinnen und Schachspieler, unabhängig von einer Mitgliedschaft. Diese sogenannte „BdF-Spielwiese“ bietet Turniere an, die per E-Mail gespielt werden.

Daneben veranstaltet der Deutsche Fernschachbund jährlich ein Treffen für die Mitglieder und deren Angehörige wie auch für Gäste, das sogenannte Fernschachtreffen.

Zudem existieren noch weitere Fernschachvereine außerhalb der ICCF, die überwiegend Spartenangebote unterhalten.

Internationale Turniere

ICCF

Internationale Turniere werden vom Welt-Fernschach-Verband International Correspondence Chess Federation (ICCF) veranstaltet. Dieser wurde 1928 gegründet. Die Turnierstruktur ist hier ähnlich wie bei den nationalen Turnieren. Es finden Auf- und Abstiegsturniere statt. Ferner organisiert der ICCF die Europa- und Weltmeisterschaften sowie die Fernschacholympiaden.

IECG

Als zweite internationale Fernschach-Vereinigung hat sich seit Mitte der 1990er-Jahre die IECG ("International Email Chess Group") etabliert, die inzwischen ebenfalls Weltmeisterschaften und Teamturniere anbietet. Sie beschränkt sich auf E-Mail und Server.


Fernschach und Computer

Computer und Schachprogramme haben das Fernschach in den letzten Jahren erheblich verändert. Neben fundiertem Schachverständnis gewinnt die Fähigkeit, Computeranalysen zu interpretieren und zu steuern zunehmend an Gewicht. Der Einfluss der Computeranalysen auf die Spielstärke ist umstritten, aber kaum ein Spitzenspieler kann es sich mehr leisten, komplett auf Computerunterstützung zu verzichten. Zumindest grobe taktische Fehler sind somit aus der Turnierpraxis beinahe völlig verschwunden.

Durch den vermehrten Einsatz von Computern hat das Fernschach allgemein binnen weniger Jahre ein taktisches Niveau erklommen, das zuvor der Weltspitze vorbehalten war.

Andererseits hat das auch dazu geführt, dass durch den Spielstärkezuwachs der Schachprogramme auch die Begeisterung einiger Schachspieler für das Fernschach nachgelassen hat, weil sie nicht nur gegen Maschinen spielen wollen. Der Mathematiker Prof. Ingo Althöfer der Universität Jena, selbst ein guter Schachspieler, der sich unter anderem mit der Optimierung von Schachcomputern befasst (bekannt geworden sind auch seine "Drei-Hirn-Untersuchungen"), hat 1999 Fernschachspieler zum Thema Computer-Hilfe befragt. Ergebnisse sind auf [1] erhältlich.

Die ICCF-Weltmeisterschaften

Entstehung

Erstmals wurde die Idee einer Fernschach-Weltmeisterschaft 1936 auf einer Tagung des damaligen Weltfernschachbundes IFSB (heute ICCF) vorgestellt. Man fand prominente Fürsprecher, u. a. in Alexander Rueb, dem Präsidenten der FIDE, dem Weltmeister Aljechin, in Keres und in Euwe. Am 10. August beschloss der IFSB in Stockholm, regelmäßig Weltmeisterschaften durchzuführen. Dies konnte erst nach dem Zweiten Weltkrieg von der Nachfolgeorganisation ICCF durchgeführt werden. Die erste Weltmeisterschaft begann 1947. 78 Spieler aus 22 Ländern starteten in 11 Vorgruppen. 1953 stand mit dem Australier Cecil Purdy der erste Fernschachweltmeister fest.

Qualifikation

Für die Teilnahme an der Endrunde zu einer Weltmeisterschaft muss man sich im Normalfall qualifizieren. Zunächst muss man ein Turnier der ICCF-Meisterklasse mit 15 Teilnehmern gewinnen, alternativ reichen zwei Siege in der ICCF-Meisterklasse mit 7 Teilnehmern aus oder zweimal zweiter Platz in einer 15er Gruppe aus. Damit kann man am Halbfinale einer WM teilnehmen. Hier benötigt man Platz 1 oder Platz 2, um im 3/4 Finale mitspielen zu können. Mit Platz 1 bis Platz 3 (was die ICCF jeweils festlegt) erreicht man die WM-Endrunde. Das 3/4-Finale wurde 1974 auf der ICCF-Tagung in Nizza eingeführt. Vorher konnte man sich von Halbfinale aus direkt für das Finale qualifizieren. Zu Zeiten der Postkarte konnte der Weg zum Weltmeister durchaus 15 Jahre dauern, bedingt vor allem durch lange internationale Postlaufzeiten.

Allerdings kann die ICCF auch Freiplätze an Schachspieler vergeben, die anderweitig herausragende Leistungen gezeigt haben, etwa an Großmeister. Ein solcher Seiteneinstieg wurde zum Beispiel Fritz Baumbach bei der 9. WM gewährt.

Eine Ausnahme bildet die 3. Weltmeisterschaft. Hier gab es keine Vorrunde. Teilnahmeberechtigt waren die vier ersten der 1. FW-WM, die sechs ersten der 2. FS-WM sowie diejenigen, die an den beiden vorhergehenden Endrunden mitspielten.

Durchführung

Die ersten Weltmeisterschaften wurden zeitlich nacheinander durchgeführt. Der Weltmeister und der Zweite waren automatisch für die nächste Endrunde qualifiziert. Wegen der langen Postlaufzeiten dauerte ein Finale oft 5 Jahre. Um die Abstände zu verkürzen, wurden die Endrunden ab der 8. WM zeitversetzt durchgeführt: Auch wenn das vorhergehende Finale noch lief, wurde das nächste WM-Finale gestartet. Die beiden Erstplatzierten waren dann für die übernächste WM qualifiziert.

Seit einigen Jahren werden die Weltmeisterschaften abwechselnd als traditionelle Post- und E-Mail-Turniere gestartet.

Die ICCF-Fernschachweltmeister

Jahr Weltmeister (ICCF)
1953 Cecil Purdy (AUS)
1959 Wjatscheslaw Ragosin (UdSSR)
1962 Alberic O'Kelly de Galway (BEL)
1965 Wladimir Sagorowski (UdSSR)
1968 Hans Berliner (USA)
1971 Horst Rittner (DDR)
1976 Jakow Estrin (UdSSR)
1980 Jørn Sloth (DEN)
1983 Tõnu Õim (UdSSR)
1984 Victor Palciauskas (USA)
1989 Fritz Baumbach (DDR)
1991 Grigori Sanakojew (RUS)
1998 Michail Umansky (RUS)
2000 Tõnu Õim (EST)
2002 Gert Jan Timmerman (NED)
2004 Tunc Hamarat (AUT)
2006 Ivar Bern (NOR)
2005 Joop van Oosterom (NED)
2006 Christophe Léotard (FRA)
2007 Joop van Oosterom (NED)

Derzeit laufen noch die Finals der 20. und 21. Fernschachweltmeisterschaft.

Die ICCF-Fernschachweltmeisterinnen

Die Weltmeisterschaft der Damen begann 1965 mit den Vorrunden zur 1. WM.

Jahr Weltmeisterinnen (ICCF)
1972 Olga Rubzowa (UdSSR)
1977 Lora Jakowlewa (UdSSR)
1984 Luba Kristol (ISR)
1992 Ludmila Belavenets (RUS)
1998 Luba Kristol (ISR)
2005 Alessandra Riegler (ITA)
2006 Olga Sukhareva (RUS)

Die IECG-Fernschachweltmeister

Die Jahreszahl entspricht dem Jahr des Starttermins.

Jahr Weltmeister (IECG)
1996 Simon Webb (ENG)
1997 Martin Pecha (AUT)
1998 Juan Sebastian Morgado (ARG)
1999 Wilfried Braakhuis (HOL)
2000 Albrecht Fester (GER)
2001 István Sinka (HUN)
2002 Jorge Rodriguez (ARG)
2003 Anatoli Sirota (AUS)
2004 Andreas Strangmüller (GER)

Aktuell läuft das Finale der 2005-Meisterschaft.

Europameisterschaften

Die Europameisterschaften werden vom ICCF organisiert.

Europameister im Einzel

  1. Werner Stern (DDR, 1963 - 65)
  2. Jindrich Zapletal (CSR, 1964 - 67)
  3. Erich Thiele (DDR, 1965 - 68)
  4. Francek Brglez (YUG, 1966 - 70)
  5. Folke Ekström (SVE, 1967 - 72)
  6. Mikhail Govbinder (URS, 1968 - 72)
  7. Werner Stern (DDR, 1970 - 74)
  8. Jørn Sloth (DEN, 1971 - 75)
  9. Aurel Anton (ROM) / Alexander Vaisman (URS) (1971 - 75)
  10. Ove Ekebjaerg (DEN, 1972 - 77)
  11. Bela Toth (ITA, 1973 - 78)
  12. Klaus Engel (GER)
  13. Henrik Sørensen (DEN)
  14. Wilfried Sauermann (GER) / Anicetas Uogelė (URS)
  15. Hans Palm (GER)
  16. Hans-Ulrich Grünberg (DDR)
  17. Arkady Podolsky (URS)
  18. Vladimir Kalukhin (URS, 1978 - 81)
  19. Arne Sörensen (DEN, 19?? - 83))
  20. Bent Sörensen (DEN)
  21. Sven Pedersen (DEN, 1980 - 86)
  22. Petr Yashelin (URS, 1980 - 86)
  23. Aleksandr Korelov (RUS, 1981 - 86)
  24. Alfred Deuel (URS, 1981 - 87)
  25. Vladas Gefenas (LTU, 1982 - 88)
  26. Gediminas Rastenis (LTU, 1983 - 89)
  27. Anatoly Sychev (RUS, 1983 - 90)
  28. Janis Vitomskis (LAT, 1984 - 90)
  29. Frank Hovde (NOR, 1984 - 90)
  30. Anatoly Parnas (URS, 1985 - 92)
  31. Dieter Mohrlok (GER, 1985 - 92)
  32. Vladimir Usachy (UKR, 1985 - 93)
  33. Norbert Stull (LUX, 1986 - 94)
  34. Valentinas Normantas (LTU, 1987 - 94)
  35. Sergey Stolyar (RUS, 1987 - 94)
  36. Ricardas Zitkus (LTU, 1987 - 93)
  37. Libor Danek (CZE, 1988 - 94)
  38. Gerhard Binder (GER, 1988 - 95)
  39. Günter Schuh (GER, 1988 - 94)
  40. Bo Hjort (SVE, 1989 - 94)
  41. Richard Polaczek (BEL, 1989 - 96)
  42. Wolfgang Häßler (GER, 1990 - 95)
  43. Vitaly Antonov (RUS, 1990 - 97)
  44. Walter Mooij (NED, 1991 - 97)
  45. Karl-Heinz Kraft (GER, 1991 - 95)
  46. Aleksey Lepikhov (UKR, 1992 - 97)
  47. Alfio Scuderi (ITA, 1992 - 97)
  48. Giampiero David (ITA, 1993 - 99)
  49. Ugo Fremiotti (ITA, 1993 - 97)
  50. Alius Mikenas (LTU, 1994 - 98)
  51. Arne Vinje (NOR, 1994 - 98)
  52. Manfred Hafner (GER, 1994 - 98)
  53. Fatih Atakisi (TUR, 1994 - 00)
  54. Jörg Sawatzki (GER) / Michael Stettler (GER) (1995 - 99)
  55. Wieslaw Paśko (POL, 1995 - 99)
  56. Werner Hase (GER, 1995 - 99)
  57. Gabriel Cardelli (ITA, 1996 - 00)
  58. Siegfried Neuschmied (AUT, 1996 - 00)
  59. Vladimir Salceanu (ROM, 1996 - 02)
  60. Patrick Spitz (FRA, 1997 - 99)
  61. Paata Gaprindashvili (GEO, 1997 - 01)
  62. Ettore D'Adamo (ITA, 1997 - 01)

Siehe auch

Portal
 Portal: Schach – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Schach

Literatur

  • Ludwig Steinkohl: Faszination Fernschach. Schachverlag Mädler, Düsseldorf 1984. ISBN 3-7919-0222-9
  • Tim Harding (Hrsg.): Games of world correspondence chess championships I-X. Batsford, London 1987. ISBN 0-7134-5384-2
  • Fritz Baumbach: Fernschach. 52 - 54 - stop, Tips und Tricks vom Weltmeister. Sportverlag, Berlin 1991. ISBN 3-328-00398-3
  • L.C.M. Diepstraten: Tweehonderdvijftig jaar correspondentieschaak in Nederland. Historische notities bij een jubileum. Van Spijk, Venlo 1991. ISBN 90-6216-076-X
  • Alex Dunne: The complete guide to correspondence chess. Thinker's Press, Davenport 1991. ISBN 0-938650-52-1
  • Bryce D. Avery: Correspondence chess in America. McFarland, Jefferson 2000. ISBN 0-7864-0733-6
  • Sergey Grodzensky und Tim Harding: Red letters. The Correspondence Chess Championships of the Soviet Union. Chess Mail, Dublin 2003. ISBN 0-9538536-5-9
  • Fritz Baumbach/Volker-M. Anton: Gladiatoren ante Portas. Veröffentlicht im Selbstverlag, http://www.anton-baumbach.de.

Fernschach und Computer

  • Alex Dunne: Computers and Correspondence Chess. In: Chess Today, 2. Januar 2004. Link zum Artikel

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Schmeh: Botschaften mit doppeltem Boden. Telepolis, 1. März 2009

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