Ferwallgruppe

Ferwallgruppe

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Verwall
Lage der Verwallgruppe innerhalb der Ostalpen

Lage der Verwallgruppe innerhalb der Ostalpen

Höchster Gipfel Hoher Riffler (3.168 m ü. A.) p2
Lage Vorarlberg, Tirol
Koordinaten 47° 2′ N, 10° 0′ O47.033333333333107Koordinaten: 47° 2′ N, 10° 0′ O

Die Verwallgruppe (ehemals Ferwallgruppe) ist eine Untergruppe der österreichischen Zentralalpen innerhalb der Ostalpen. Sie befindet sich in Österreich in den Bundesländern Vorarlberg und Tirol. Der Tiroler Anteil ist nur geringfügig größer als der Anteil Vorarlbergs. Das Verwall ist ein für den durchschnittlichen Bergwanderer und Bergsteiger hervorragend geeignetes Gebirge. Im Gegensatz zur benachbarten Silvretta ist die Verwallgruppe nur gering vergletschert. Ein Netz von Höhenwegen erlaubt mehrtägige Touren von Hütte zu Hütte. Mehrere Gipfel überragen die Dreitausendmetergrenze. Viele der Gipfel haben markante Formen. Vor allem der in Vorarlberg gelegene Teil zeichnet sich durch weitgehende Ursprünglichkeit und Einsamkeit aus. Der Tiroler Teil hat bisher keinen Schutzstatus erhalten und ist durch Erschließungsvorhaben bedroht. Geologisch gehört die Verwallgruppe zur Gneiszone der österreichischen Alpen.

Inhaltsverzeichnis

Benachbarte Gebirgsgruppen

Die Verwallgruppe grenzt an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen:

Umgrenzung

Im Norden bildet das Klostertal die Grenze von Bludenz bis Stuben am Arlberg. Von dort geht es über den Arlbergpass in das Stanzer Tal bis nach Wiesberg. Dort treffen die Flüsse Rosanna und Trisanna aufeinander. Die Grenze im Südosten bildet das Paznaun von Wiesberg bis nach Galtür. Im Süden wird das Verwall begrenzt durch die Linie zwischen Galtür, dem Zeinisjoch und Partenen. Im Südwesten verläuft die Grenze entlang des Montafon zwischen Partenen und Bludenz.

Der Arlbergpass verbindet die Verwallgruppe mit den Lechtaler Alpen. Das Zeinisjoch stellt die Verbindung zur Silvretta her.

Angrenzende Täler mit ausgewählten Talorten:

Untergruppen

Der Alpenvereinsführer teilt die Verwallgrupppe in die folgenden Untergruppen ein:

Zunächst wird eine Zweiteilung in die westliche und die östliche Verwallgruppe vorgenommen. Die Grenze zwischen beiden Gruppen verläuft über das Muttenjoch.

Die westliche Verwallgruppe umfasst:

  • Itonskopfgruppe
  • Eisentaler Gruppe
  • Kaltenberggruppe
  • Drosberggruppe
  • Hochjochstock
  • Madererkamm
  • Valschavielkamm
  • Fluhgruppe

Die östliche Verwallgruppe umfasst:

  • Fasulkamm
  • Karkopfgruppe
  • Faselfadgruppe
  • Kuchenspitzgruppe
  • Kartellgruppe
  • Seßladgruppe
  • Welskogelgruppe
  • Rifflergruppe
  • Rendlgruppe

Gipfel

Die "Dreitausender" der Verwallgruppe:

  • Hoher Riffler, 3.168 m ü. A.
  • Kuchenspitze, 3.148 m ü. A.
  • Küchlspitze, 3.147 m ü. A.
  • Blankahorn, 3.129 m ü. A.
  • Seeköpfe, 3.061 m ü. A.
  • Patteriol, 3.056 m ü. A.
  • Saumspitze, 3.039 m ü. A.
  • Kleiner Riffler, 3.014 m ü. A.

Weitere Gipfel im Verwall:

Im Verwall gibt es über 220 benannte und mit Höhenkote versehene Gipfel. Zu den bekannteren gehören (geordnet nach der Höhe):

  • Fatlarspitze, 2.986 m ü. A.
  • Scheibler, 2.978 m ü. A.
  • Pflunspitze, 2.912 m ü. A.
  • Kaltenberg, 2.896 m ü. A.
  • Rugglespitze, 2.809 m ü. A.
  • Fädnerspitze, 2.788 m ü. A.
  • Valschavieler Maderer, 2.769 m ü. A.
  • Beilstein, 2.749 m ü. A.
  • Reutlinger Turm, 2.606 m ü. A.
  • Hochjoch, 2.520 m ü. A.
  • Itonskopf, 2.089 m ü. A.

Pässe und Übergänge

Außer den genannten Pässen, die die Verwallgruppe mit den Nachbargruppen verbinden, gibt es innerhalb der Verwallgruppe keinen mit PKW befahrbaren Übergang.

Touristisch bedeutsame Übergänge sind u. a.

  • Verbellner Winterjöchl (Standort der Heilbronner Hütte, 2.308 m ü. A.). Diese

Überquerung wird häufig mit Mountainbike durchgeführt, die Räder müssen nur ein kurzes Stück einen Steilaufstieg am Ende des Schönverwalltals getragen werden.

  • Silbertaler Winterjöchl (1.945 m ü. A., Übergang vom Schönverwalltal ins Silbertal)
  • Schafbichljoch (2.636 m ü. A., Übergang vom Fasultal ins Paznauntal, Verbindungsweg Konstanzer Hütte - Friedrichshafener Hütte)
  • Kuchenjoch oder Kuchenjöchli (2.730 m ü. A., Übergang vom Schönverwalltal ins Moostal, Verbindungsweg Konstanzer Hütte - Darmstädter Hütte, Apothekerweg)
  • Doppelseescharte (2.786 m ü. A., Übergang vom Moostal ins Paznauntal, Advokatenweg)

Tourismus

Im Winter liegt die Verwallgruppe im Spannungsfeld der Topdestinationen Schruns-Tschagguns im Montafon, St. Anton am Arlberg und Ischgl im Paznaun und die Schi- und Variantenfahrer tummeln sich im Verwall. Im Sommer hingegen herrscht Ruhe in der hochalpine Region zwischen Arlberg und Silvretta – die Verwallgruppe gehört den Wanderern und Bergsteigern. Zehn Alpenvereinshütten bieten Unterkunft und der hochalpine Wanderer findet ein dichtes Netz an gut ausgebauten und markierten Höhenwegen.

Hütten

In der Verwallgruppe befinden sich 10 Hütten des Alpenvereins. Die höchstgelegene Hütte, eine Biwakschachtel für vier Personen, ist die Kieler Wetterhütte auf 2.809 m ü. A.. Die höchstgelegene bewirtschaftete Hütte ist die Darmstädter Hütte auf 2.384 m ü. A.. Die größte Hütte mit etwa 140 Schlafplätzen ist die Heilbronner Hütte. Bemerkenswert ist, dass acht der zehn Hütten in einer Höhe von über 2.300 m ü. A., also deutlich oberhalb der Waldgrenze liegen!

Die meisten dieser Alpenvereinshütten (sieben) sind Stützpunkthütten der Verwall-Runde.

Höhenwege

Die Höhenwege ermöglichen eine Durchquerung der Verwallgruppe ohne ins Tal absteigen zu müssen. Die teilweise recht anspruchsvollen Wege, die wohl zu den schönsten in den ganzen Alpen zählen, halten sich zumeist unterhalb der Gipfelmassive und bieten für den Notfall an etlichen Stellen (Not-)Abstiege ins Tal.

  • Peter-Bruckmann-Weg: Konstanzer HütteHeilbronner Hütte
  • Friedrichshafener Weg: Heilbronner HütteFriedrichshafener Hütte
  • Georg-Prasser-Weg: Rundwanderweg im Bereich der Friedrichshafener Hütte
  • Hoppe-Seyler-Weg: Darmstädter HütteNiederelbehütte
  • Kieler Weg und Rifflerweg: NiederelbehütteEdmund-Graf-Hütte
  • Ludwig-Dürr-Weg: Friedrichshafener HütteDarmstädter Hütte
  • Reutlinger Weg: KaltenberghütteKonstanzer Hütte
  • Sepp-Jöchler-Weg: Darmstädter HütteNiederelbehütte
  • Stubener Weg: KaltenberghütteReutlinger Hütte
  • Wormser Weg: Wormser HütteHeilbronner Hütte

Führer/Karten

  • Peter Pindur, Roland Luzian, Andreas Weiskopf: Alpenvereinsführer "Verwallgruppe", Bergverlag Rother, 10. Auflage, 2005, ISBN 3-7633-1251-X
  • Alpenvereinskarte 28/2 Verwallgruppe, 1:25.000, 2004.
  • Kompass WK 41 Silvretta-Verwallgruppe, 1:50.000, 2005.
  • freytag & berndt WK 372 Arlberggebiet, Paznaun, Verwallgruppe, 1:50.000.

Namensherkunft

Aus der Diskussion: Im Alpenvereinsführer zur Verwallgruppe kann man dies auch ausführlich nachlesen. Letztendlich kommt der Name vom romanischen "Val bel", was soviel heißt wie schönes Tal. Im Zuge einiger lautlicher Umwandlungen, die zu beschreiben möglicherweise Seiten füllen würde, wurde der heutige Name daraus.

Weblinks


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