- Fibula Praenestina
-
Die Manios-Spange, auch Fibula praenestina genannt, ist eine goldene Fibel, die im mittelitalienischen Ort Palestrina (dem antiken Praeneste) gefunden wurde und auf das 7. Jahrhundert v. Chr. datiert wird. Sie befindet sich heute im Museo Preistorico Etnografico Luigi Pigorini in Rom.
Benannt ist die Spange nach dem ersten Wort der darauf enthaltenen Inschrift, die als ältestes Zeugnis des Lateinischen gilt.
Die Inschrift
Auf der Spange befindet sich die vermutlich älteste bekannte lateinische Inschrift in frühlateinischer Sprache, auch wenn die Zugehörigkeit zum Lateinischen wegen des dort nicht belegten Reduplikationsperfekts für facit (eigentlich fēcit) bezweifelt werden kann. Die Inschrift ist linksläufig und lautet:
- MANIOS: MED: FHE:FHAKED: NVMASIOI
In klassischem Latein würde der Text folgendermaßen lauten:
- Manius me fecit Numerio („Manius hat mich für Numerius gemacht“)
Auffällig ist, dass der f-Laut mit der Buchstabenkombination „FH“ geschrieben wurde.
Zweifel an der Echtheit
Die Echtheit der Inschrift (nicht der Spange) ist in der neueren Forschung umstritten, da die genauen Fundumstände nicht geklärt sind. Einige Wissenschaftler vermuten, dass der Text eine Fälschung aus dem 19. Jahrhundert ist. Sollte dies zutreffen, so wäre der älteste heute bekannte lateinische Text die DUENOS-Inschrift auf einer Vase aus dem 6. Jahrhundert v. Chr.
Literatur
- Franz Wieacker: Die Manios-Inschrift von Präneste: zu einer exemplarischen Kontroverse. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1984.
Siehe auch
Weblinks
Wikimedia Foundation.