- Filmfestival Locarno
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Das Internationale Filmfestival von Locarno (original ital.: Festival internazionale del film Locarno) findet seit 1946 jedes Jahr im August in der Stadt Locarno, im Kanton Tessin in der Schweiz statt. Es ist das kleinste der grossen Filmkunstfestivals mit Weltbedeutung (A-Kategorie-Festival).
Die 61. Auflage des Filmfestivals fand vom 6. bis 16. August 2008 statt.
Inhaltsverzeichnis
Cineastische Besonderheiten
Während zehn Tagen werden hunderte Filme in diversen Reihen, Retrospektiven und im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden gezeigt. Etliche Filmvorführungen finden als Freiluftveranstaltung auf der Piazza Grande in der Altstadt Locarnos auf einer Grossleinwand (26 m x 14 m) statt. Etwa 8.000 Zuschauer haben dort Platz.
Das Locarno-Filmfest hat eine lange Tradition im Autorenfilm. Dies sind jene Filme, in denen der Regisseur sämtliche künstlerischen Aspekte des Films wie Drehbuch oder Schnitt wesentlich bestimmt und als (alleiniger) Autor des Filmwerks angesehen wird.
Im Sommer 2004 beim 57. Internationalen Filmfestival von Locarno waren es über 350. Die ab 2000 amtierende Leiterin, die italienische Filmkritikerin Irene Bignardi, stand für eine inhaltliche und künstlerische Kontinuität der Filmauswahl mit sozialem und politischem Inhalt.
Seit August 2005 hiess der Direktor des Filmfestivals von Locarno Frédéric Maire. Anfang Juni 2008 wurde bekannt, dass der 44-jährige Neuenburger Filmjournalist und Regisseur Maire vorzeitig aus seinem Amt ausscheidet und zum 1. November 2009 die Arbeit als Direktors des Schweizer Filmarchivs aufnimmt. Am 1. September 2009 übernimmt Olivier Père, bisher in Cannes tätig, die Leitung des Filmfestivals.[1]
Wirtschaftliche Bedeutung für die Region
Dank einer im Jahr 2005 vom Tessiner Staatsrat in Auftrag gegebenen Studie[2] der Universität der italienischen Schweiz (USI) in Bellinzona gibt es Klarheit über die wirtschaftlichen Belange, die mit den Filmfestspielen verknüpft sind. Während der knapp zwei Wochen Dauer des Filmfests bleiben 12 bis 13 Millionen Franken in der Region. Gemessen an dem Kosten-Budget des Festivals von 10 Millionen bleibt also ein deutlicher Gewinn.
Der statistisch ermittelte durchschnittliche Filmfest-Besucher "gibt 123 Franken pro Tag aus, ist weiblich, zwischen 30 und 40 Jahre alt, stammt aus der deutschen Schweiz, verfügt über einen hohen Bildungsgrad sowie ein mittleres bis hohes Einkommen". Die Sozialforscher sprechen von "touristischem Potenzial" im Hinblick auf Kulturangebote und Gastronomie, die sich speziell auf das hier in Massen auftretende Bildungspublikum ausrichtet.
Die öffentlichen Fördergelder von 2,5 Millionen Franken seitens des Kantons und weitere 1,3 Millionen jährlich seitens der nationalen Regierung sind also nicht schlecht angelegt.
Sieger im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden
Seit 1968 wird als Hauptpreis für den besten Wettbewerbsfilm der Pardo d'oro, der Goldene Leopard, verliehen. Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld von 90.000 Schweizer Franken (ungefähr 56.000 Euro) geht zu gleichen Teilen an den Regisseur und an die Produzenten des Siegerfilms.
Eine Auswahl der wichtigsten Auszeichnungen, die innerhalb des Wettbewerbs vergeben werden:
Kategorie Originalbezeichnung verliehen seit Goldener Leopard Pardo d'oro 1968 (1946) Silberner Leopard – Spezialpreis der Jury Premio speciale della giuria 1949 Leopard – Beste Regie Miglior regia 1946 Leopard – Beste Darstellerin Migliore attrice 1958 Leopard – Bester Darsteller Miglior attore 1958 Ehrenleopard Pardo d'Onore 1989 Siehe auch
Filmpreise, Filmfestivals (Schweiz)
Einzelnachweise
- ↑ www.pardo.ch - Olivier Père future Artistic Director
- ↑ Studie der Universität der italienischen Schweiz (italienisch)
Weblinks
- Offizielle Homepage (englisch und italienisch)
- Presseschau und Zusammenstellung der Wettbewerbsfilme ab 2005 auf film-zeit.de
- Festivalbericht 2008 bei outnow.ch
- Festivalbericht 2007 bei outnow.ch
- Übersicht über die bisherigen Auflagen des Filmfestivals in der Internet Movie Database (IMDb; englisch)
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