- Filmsemiologie
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Die Filmsemiologie, ein Teilgebiet der Filmtheorie, beschäftigt sich mit der Semiotik im Film.
Jeder Film besteht aus einzelnen Bildern, die zusammengesetzt Sequenzen ergeben. Diese Bilderfolgen vermitteln Gefühle, Ereignisse und andere wichtige Inhalte. Damit diese Inhalte „richtig“ verstanden werden und deutbar sind, existiert in der Bildsprache des Films der Code.
Beispiele
- Als Code versteht man z. B. eine bestimmte Konstellation der Schauspieler, denn ist die Kamera von weit unten auf einen Schauspieler gerichtet, so wird uns vermittelt, dass dieser einen höheren Rang hat oder von höherer Bedeutung ist, weil es einfach in unserer Kultur genau so ist.
- Licht, Schärfe, Ton und Schnitt haben auch Codes entwickelt. Man stellt sich z. B. vor, dass sich in einem Raum zwei Personen befinden und im Hintergrund ein wichtiges Objekt zu sehen ist. Nun ist die Schärfe nur auf dieses Objekt gerichtet, so weiß der Zuseher sofort, dass dieses Objekt der Schlüsselpunkt dieser Szene bzw. Einstellung ist.
- Natürlich gibt es in der Bildsprache noch weitere Codes, die sich zum Teil aus den Kulturen aller Länder entwickelt haben. So wirken z. B. Bollywood-Filme anders als Hollywood-Filme, da sie sich von der Kultur deutlich unterscheiden.
Literatur
- Felix, Jürgen (Hg.), Moderne Film Theorie, Mainz: Bender 2003 (Orig. Moderne Film-Theorie, Mainz: Bender 2002).
- Kuchenbuch, Thomas, Filmanalyse. Theorien, Methoden, Kritik, Wien: Böhlau2 2005 (Orig. Köln: Prometh-Verlag 1978).
- Mikunda, Christian/Alexander Wesely, Kino Spüren. Strategien der emotionalen Filmgestaltung, Wien: WUV-Univ.-Verlag2 2002 (Orig. München: Filmland-Presse 1986).
- Monaco, James, Film und Neue Medien. Lexikon der Fachbegriffe, Übs. Hans-Michael Bock, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2000; (Orig. The Dictionary of New Media, N.Y.: Harbor Electronic Publishing, 1999).
- Monaco, James, Film Verstehen. Kunst, Technik, Sprache, Geschichte und Theorie des Films und der neuen Medien, Hg. von Hans-Michael Bock, Übs. Brigitte Westermeier u. Robert Wohlleben, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2002 (Orig. How to read a film, London/New York: Oxford University Press 1977).
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