- Fischbach AG
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Fischbach-Göslikon Basisdaten Kanton: Aargau Bezirk: Bremgarten BFS-Nr.: 4067 PLZ: 5525 Koordinaten: (665582 / 247183)47.3722198.306948380Koordinaten: 47° 22′ 20″ N, 8° 18′ 25″ O; CH1903: (665582 / 247183) Höhe: 380 m ü. M. Fläche: 3.07 km² Einwohner: 1389
(31. Dezember 2008)[1]Website: www.fischbach-goeslikon.ch Karte Fischbach-Göslikon (schweizerdeutsch: Fischbach-Göslike oder Fi-Gö) ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau. Sie gehört zum Bezirk Bremgarten und liegt im Reusstal.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gemeinde besteht aus den zwei Ortsteilen Fischbach (im Nordwesten) und Göslikon (im Südosten), die in den letzten Jahrzehnten zusammengewachsen sind. Diese liegen am flachen östlichen Abhang des Wagenrains, rund einen halben Kilometer vom westlichen Ufer der Reuss entfernt. Ein hufeisenförmiger Altwasserlauf reicht fast bis nach Fischbach. Im Süden hat die Gemeinde einen Anteil am Bremgarterwald, einem der grössten zusammenhängenden Waldgebiete im Aargauer Mittelland. Dort befindet sich das Fischbacher Mösli, ein 280 Meter langer und bis zu 100 Meter breiter Weiher, der von einem Schilfgürtel umgeben ist.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 307 Hektaren, davon sind 60 Hektaren bewaldet und 52 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 445 Metern im Gebiet Obermatten, die tiefste Stelle liegt auf 354 Metern an der Reuss.
Nachbargemeinden sind Künten im Norden, Eggenwil im Osten, Bremgarten im Südosten, Wohlen im Südwesten und Niederwil im Westen.
Geschichte
Verschiedene Funde weisen darauf hin, dass die Gegend bereits während der Hallstattzeit besiedelt war. Aus der Römerzeit stammen die Überreste eines Gebäudes. Die erste urkundliche Erwähnung von Visbach und Göslichoven erfolgte am 16. August 1048, als die Kirche geweiht wurde. Diese gelangte 1159 in den Besitz des Klosters Muri und 1360 an das Spital in Baden. Weitere Grundbesitzer waren die Klöster Gnadenthal und Hermetschwil. Die hohe und die niedere Gerichtsbarkeit lagen in den Händen der Habsburger.
1415 eroberten die Eidgenossen; Fischbach und Göslikon lagen nun im Amt Hermetschwil in den Freien Ämtern, einer gemeinen Herrschaft. Im Jahr 1529 wurde in beiden Dörfern die Reformation eingeführt. Nach dem Zweiten Kappelerkrieg von 1531 mussten die Bewohner allerdings zum alten Glauben zurückkehren.
Am 26. Mai 1712 fand südlich von Fischbach im Rahmen des Zweiten Villmergerkriegs die «Staudenschlacht» statt. Berner Truppen, die sich auf dem Weg von Mellingen nach Bremgarten befanden, gerieten in einen Hinterhalt der Innerschweizer, konnten den Angriff allerdings zurückschlagen. Bei dem zweistündigen Gefecht kamen 87 Berner und mehr als 400 Innerschweizer Soldaten (mehrheitlich Luzerner) ums Leben. Am 24. Juli 1712 kam es dann bei Villmergen zur Entscheidungsschlacht, bei der die katholischen Orte eine verheerende Niederlage erlitten.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Beide Dörfer wurden vereinigt und bildeten zusammen eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wanderte fast ein Drittel der Bevölkerung wegen zunehmender Armut aus, meist in die grossen Schweizer Städte, aber auch nach Nordamerika. Danach stagnierte die Bevölkerung bis etwa 1960. Seither hat sich die Bevölkerungszahl aufgrund einer regen Bautätigkeit mehr als verdreifacht.
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Rot gekrümmter weisser Fisch.» Das Wappen wurde erst 1938 eingeführt.[2]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:[3]
Jahr 1798 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Einwohner 341 569 392 381 389 399 511 633 963 1254 Am 31. Dezember 2007 lebten 1370 Menschen in Fischbach-Göslikon, der Ausländeranteil betrug 7,8 %.[4] Bei der Volkszählung 2000 waren 56,5 % römisch-katholisch, 28,1 % reformiert und 1,9 % moslemisch; 1,0 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 96,4 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,0 % Französisch.[5]
Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Rainer Roten.
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bremgarten zuständig. Fischbach-Göslikon gehört zum Friedensrichterkreis Niederwil.
Wirtschaft
In Fischbach-Göslikon gibt es rund 350 Arbeitsplätze, davon 11 % in der Landwirtschaft, 58 % in der Industrie und 31 % im Dienstleistungssektor.[6] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Wohlen, Bremgarten oder in der Agglomeration Zürich.
Verkehr
Durch die Gemeinde führt die Hauptstrasse zwischen Brugg und Bremgarten. Fischbach-Göslikon ist durch eine Postautolinie mit Bremgarten und Baden verbunden, wo Anschlüsse an die Bremgarten-Dietikon-Bahn resp. die SBB bestehen.
Bildung
Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Die Realschule sowie die Sekundarschule können im benachbarten Niederwil absolviert werden. Die Bezirksschule ist in Bremgarten oder Wohlen, die nächste Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Wohlen.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Bremgarten - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Fischbach-Göslikon
- Artikel Fischbach-Göslikon im Historischen Lexikon der Schweiz
- Die Staudenschlacht von 1712 (pdf-Datei)
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