- Fix+Foxi
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Fix und Foxi ist das erfolgreichste deutsche Comic-Magazin. Seine Titelfiguren wurden von Rolf Kauka geschaffen. Das Heft wird – mit zwei Unterbrechungen – seit 1953 herausgegeben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Magazins
Rolf Kauka gründete 1947 in München den Kauka Verlag und brachte 1953 sein erstes Comicheft unter dem Titel „Till Eulenspiegel“ auf den Markt. Namensgebend war die deutsche Sagenfigur Till Eulenspiegel, neben dieser traten weitere Fabelfiguren wie Isegrim und Reineke Fuchs in den Erzählungen auf. In Heft 6 erschienen zum ersten Mal in einer Kurzgeschichte die Füchse Fix und Foxi, die bald zu Publikumslieblingen wurden. Ab Heft 10 wiesen mehrere Ausgaben auf der Titelseite groß auf „Fix und Foxi“ hin, ab Nr. 29 wurde die Reihe in „Fix und Foxi“ umbenannt.
Das „Fix und Foxi“-Magazin erschien in Deutschland zu seinen besten Zeiten wöchentlich mit einer Auflage von bis zu 400.000 Exemplaren. Das Gesamtvolumen betrug über 750 Millionen verkaufte Hefte. Neben dem wöchentlichen Heft gab es, vor allem von Mitte der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre, auch diverse Nebenprodukte in Form von Heften, Taschenbüchern, Paperbacks, Alben, etc. Als besonders langlebig erwiesen sich das Fix und Foxi-Sonderheft (1959–94, Hauptausgaben „Ostern“, „Sommer“, „Ferien“, „Weihnachten“) und das Taschenbuch Fix und Foxi Extra (1969–86).
Mit der Zeit hatte Kauka für sein Heft eine bunte Riege der verschiedensten Illustratoren engagiert, die zumeist aus Jugoslawien, Italien und Spanien stammten. Einige der verdientesten Zeichner von Fix und Foxi sowie anderer Kauka-Serien (siehe unten) waren – in chronologischer Reihenfolge – Dorul van der Heide (erster FF-Zeichner), Werner Hierl (dessen Nachfolger, erster Zeichner von Pauli), Josef Braunmüller (entwickelte Hops und Stops), Helmuth Huth, Becker-Kasch (es ist möglich, dass sich hinter dem Namen zwei Personen verbargen), Walter Neugebauer (Chefzeichner bis 1972, u.a. Schöpfer von Tom und Klein Biberherz, stilprägender FF- und Mischa-Zeichner, Titelbilder), Vlado Magdic (wichtigster Tom und Klein Biberherz-Zeichner), Branko Karabajić (wichtigster Pauli-Zeichner), Charilaos Theodorou, Franz Roscher, Ludwig Fischer, Florian Julino (Titelbilder, Schöpfer von Diabolino), Heinz Körner, Maria Luisa Uggetti, Tiberio Colantuoni, Giovan Battista Carpi, Giulio Chierchini, Riccardo Rinaldi (Schöpfer der Pichelsteiner), Vjekoslav Kostanjsek, Kurt Italiaander, Öktemer Köksal, Helmut Murek (FF, Pauli, Titelbilder ab Mitte 80er), Berck (Mischa 70er), Jaime Mainou, Angel Nadal (Bussi Bär, Fridolin um 1980), Massimo Fecchi („Starzeichner“ ab Mitte 70er), Josep Marti, Sandro Costa und Luciano Gatto. Ab den frühen 1980er Jahren ging ein Großteil der Comic-Produktion an das spanische Zeichnerstudio Comicup über, unter dessen Mitarbeitern Carlos Grangel, José Antonio González und der aktuelle FF-Zeichner Julian Jordan herausragten.
In Fix und Foxi und in den anderen Kauka-Publikationen wurden auch Lizenzserien publiziert, die größtenteils frankobelgischen Ursprungs waren. Dies gilt etwa für Boule und Bill (als „Schnieff und Schnuff“), Bobo, Die Schlümpfe, Spirou und Fantasio („Pit und Pikkolo“), Lucky Luke (vor allem in den Nebenpublikationen), Schwarzbart, Gaston Lagaffe („Jo-Jo“), Johann und Pfiffikus („Prinz Edelhart und Kukuruz“), Benni Bärenstark („Der kleine Winni“) Sophie („Die lustige Lilly“) und Sammy und Jack.
1973 verkaufte Rolf Kauka seinen Verlag an die englischen Verleger IPC und an die niederländische Verlagsgruppe VNU, behielt sich aber ein Mitspracherecht vor. Ende der 1970er Jahre löste sich das Verlagskonsortium auf und Rolf Kauka kaufte den Verlag zurück. Kurze Zeit später, Ende 1979, übergab er die Veröffentlichungsrechte als Lizenz an den Pabel-Moewig Verlag.
Im August 1994 wurde das Heft aufgrund rapide sinkender Verkaufszahlen von wöchentlicher auf monatliche Erscheinungsweise umgestellt. Zudem wurde der ohnehin bereits stark reduzierte Comicanteil durch den Ausbau redaktioneller Elemente weiter eingeschränkt. Rolf Kauka war mit der Umgestaltung unzufrieden, er stieß sich vor allem an der Einbeziehung von Geschichten über Popstars (Die Prinzen, Take That), die als verkaufsfördernde Maßnahme gedacht waren. Schließlich entzog er dem Verlag die Produktionsrechte. Die Dezemberausgabe 1994 durfte nicht mehr erscheinen. 1995 wurden bei VPM noch einige Sonderausgaben des Comic-Heftes herausgegeben, in denen allerdings nur Geschichten aus früheren Heften gedruckt wurden. Die Lizenz für neue Fix-und-Foxi-Comics erhielt VPM nicht mehr.
Von 1993 bis 1998 brachte der Norbert Hethke Verlag in einer kleinen Auflage Nachdrucke der ersten fünfzig Hefte heraus. 2000 startete Kauka bei Ehapa einen Wiederbelebungsversuch des Fix-und-Foxi-Magazins. Die Hefte erreichten jedoch nur unzureichende Verkaufszahlen. Die Qualität war mangelhaft, Ehapa stellte das Heft nach nur drei Ausgaben mit dem Einverständnis Kaukas wieder ein.
Nach dem Tode Kaukas im September 2000 übernahm seine Witwe Alexandra Kauka den leitenden Part ihres Mannes bei „Promedia, Inc.“. Diese Gesellschaft, die aus dem Kauka-Verlag hervorgegangen war, verwaltet seit 1982 die Lizenzrechte an den Kauka-Comics. Im Oktober 2003 wurde mit dem Medienunternehmen Andromeda Central Community Medien GmbH, Kerken-Aldekerk (bei Düsseldorf) das Joint-Venture "Kauka Promedia" (seit dem 1. Juli 2008 auf Wunsch von Alexandra Kauka in "Rolf Kauka Comics" umbenannt) begründet, das die operativen Geschäfte durchführt. „Kauka Promedia" vergab 2005 die Lizenz für Fix und Foxi an den neugegründeten Tigerpress-Verlag in Hamburg, der seitdem unter der Aufsicht von „Kauka Promedia“ Kauka-Comics produziert und verlegt. Zum Start erschien am 10. Oktober 2005 ein großes Fix-und-Foxi-Comicbuch in Zusammenarbeit mit der Boulevardzeitung BILD. Seit dem 25. Oktober 2005 ist auch das Fix-und-Foxi-Comicmagazin wieder am Kiosk erhältlich. Einmal monatlich wird es vom Tigerpress-Verlag herausgegeben. Dazu erscheint inzwischen alle 2 Monate ein LUPO-Heft sowie 2 mal im Jahr ein PAULI-Vorschulmagazin.
Mitte 2006 vergab die 'Kauka Promedia' die Lizenz zur Entwicklung und zum Vertrieb von Fix und Foxi-PC-Spielen an die Firma magnussoft. Anfang 2007 erschienen die ersten Spiele in diesem PC-Spieleverlag.
Ein vom Animationsstudio Ludewig, Hamburg, produzierter FF-Kinofilm in 3D soll im Jahre 2010 erscheinen, auch eine Zeichentrickserie zu Pauli für das Fernsehen wird derzeit in Hamburg produziert.
Figuren
Figuren aus dem Fix-und-Foxi-Universum
Der Schauplatz der FF-Geschichten ist, sofern es die Füchse nicht in exotischere Gefilde verschlägt, die Stadt Fuxholzen. Der Name wurde erst 1979 eingeführt; zuvor war von der "Fix-und-Foxi-Stadt“ bzw. „Grünwald“ die Rede. Im neuen Fix & Foxi Styleguide 2007 wurde erstmals die Lage der Stadt präzisiert. Demnach liegt Fuxholzen im Landkreis Grünwald im Lande Kaukasien.
- Fix und Foxi (Füchse) sind die beiden Hauptfiguren der Kauka-Publikationen. Die Zwillingsbrüder sind aufgeschlossen, engagiert und sozial eingestellt und sollen den jungen Lesern als vorbildhafte Identifikationsfiguren dienen. Fix (mit Haarschopf) trägt eine gelbe Latzhose, Foxi eine blaue. Fix gilt als der „fixere“ von beiden, während Foxi meist als eher bedächtig und vorsichtig geschildert wird.
- Lupo (Wolf) ist ein im „Mäuseturm“ lebender, liebenswerter Schmarotzer, Vielfraß, Taugenichts und Lebenskünstler. Der heimliche Star des FF-Universums liebt Torten und hat mitunter einen Hang zur Kleinkriminalität.
- Oma Eusebia (Wölfin) ist die sparsame, kuchen- und tortenbackende, Nudelholz schwingende Oma von Lupo und Nenn-Oma von Fix und Foxi.
- Lupinchen (Wölfin) ist Eusebias musikbegeisterte Enkelin und die Cousine von Lupo.
- Onkel Fax (Fuchs) ist ein Briefmarken sammelnder, leicht cholerischer Oberst a.D. mit Hang zum Messie.
- Knox (Rabe) ist ein zerstreuter Professor und genialer Erfinder.
- Hops (Hase) ist ein leichtlebiger Dandy mit Geldproblemen, der eine Wohngemeinschaft mit Stops bildet.
- Stops (Igel), sein Freund, ist ein naiver und hilfsbereiter Spießbürger.
- Stips, Staps und Stups (Igel), kurz Stöpsel genannt, sind zwei Neffen und eine Nichte von Stops, die ihrem Onkel das Leben schwer machen.
Figuren aus dem Pauli-Universum
Die Serie Pauli ist die zweiterfolgreichste/langlebigste aus dem Hause Kauka; die Figuren sind seit 1958 in Maulwurfshausen ansässig (Pauli selbst entstand bereits 1954) und waren bis 1994 fester Bestandteil des Hefts sowie einiger Nebenpublikationen.
- Pauli (Maulwurf) – kindlicher Held der Geschichten
- Mausi (Maus) – Paulis bester Freund
- Mimi (Maulwurf) – Paulis Freundin
- Egon (Hamster) – Paulis Rivale
- Mecki (Ratte) – Egons Freund
- Paula (Maulwurf) – Paulis Mutter
- Eduard (Maulwurf) – Paulis Vater
- Paulinchen (Maulwurf) – Paulis kleine Schwester
- Beppo (Hund) – Paulis Hund
Figuren aus dem Tom-und-Biberherz-Universum
- Tom – ein Cowboy-Junge
- (Klein) Biber(herz) – Toms kleiner indianischer Freund
- Nikodemus - Toms Opa
- Schmutzfuß - ein Indianer
Figuren aus dem Mischa-im-Weltraum-Universum
- Mischa – ein Raumfahrer der Zukunft
- Connie - Mischas Freundin
- Professor Turbino - der Raumschiffserfinder
- Professor Diabolus - schurkischer Gegenspieler des Trios
- Max - der Raumschiffsschlosser
- Professor Bräunli - Eremit mit Tarzan-Tick
- Kiki - französische Maus
Weitere Kauka-Helden
- Fridolin – ein Kater mit Hang zur Selbstüberschätzung
- Diabolino – ein zu Streichen aufgelegtes Teufelchen (vgl. Diabolo)
- Die Pichelsteiner – eine fünfköpfige Steinzeitfamilie (nur in den Nebenpublikationen, vor allem Primo)
- Die Peppercorn Familie – die letzten von Rolf Kauka geschaffenen Figuren (hauptsächlich Filmfiguren, als Comic nur sehr kurzzeitig in der Ehapa-Version des Hefts)
Sonstiges
- Außer als Titelcomic in ihrem eigenen Magazin sind die Figuren als Video und Hörspiele, sowie in Büchern und als Spiele erhältlich. Die Trickfilmserie „Fix und Foxi“ läuft seit Februar 2000 im deutschen Fernsehen (auf Das Erste und KI.KA) und wird in 30 Ländern ausgestrahlt (Fuxholzen wurde in der Serie in Foxburg bzw. Fuxburg umbenannt).
- Mit „Sinfonie in Müll“ existiert ein Zeichentrickkurzfilm mit Fix und Foxi, der ursprünglich 1973 als Vorfilm für „Maria d'Oro und Bello Blue“ lief. In den 1970er Jahren war eine Version für Super-8-Stummfilm-Filmprojektoren in Umlauf, mittlerweile ist das Filmchen mit dem Thema Umweltverschmutzung auf der DVD „Der Zauberstein“ (=„Maria D'Oro“) enthalten.
- Mit „Fick und Fotzi“ existiert ein Plagiat, das pornografische Comic-Abenteuer der bekannten Figuren beinhaltet, die zu diesem Zwecke umbenannt wurden (Lupo = Lutscho, Eusebia = Mösebia, etc.). Die Zeichner des 1982 erschienenen Heftes sind unbekannt.
- Die Comicfigur Lupo bewohnt eine alte Windmühle, der man die Mühlenflügel abmontiert hat, genannt der „Mäuseturm“. Der Turm wurde (noch als Mühle) ursprünglich von einem Kobold bewohnt und erst später von Lupo in Besitz genommen (Die Zaubermühle in Fix und Foxi mit Schallplatte Heft 4 von 1960. Die Tonträger bestanden aus Weichkunststoff). Besonders charakteristisch für den Turm ist seit der Wohnzeit Lupos die spartanische Einrichtung sowie der schadhafte Zustand des Gemäuers (schief hängende Eingangstür und Fensterläden, unzureichend vernagelte Dachbretter, schiefer Wetterhahn usw.). Neben der futuristischen Erfindervilla von Professor Knox und Paulis Hügelhaus ist Lupos Mäuseturm (auch als Hungerturm bezeichnet) das charakteristischste Bauwerk im Kauka-Comic-Universum.
- Seit Juni 2006 ist der bereits 1974 gegründete offizielle FF-Fanclub RKFFC (Rolf Kaukas Fix & Foxi Club) online und bietet den Fans neben einer Mitgliedschaft allerlei Wissenswertes über die Füchse und anderen Kauka-Charaktere sowie den Machern. Dem RKFFC ist auch ein Shop angeschlossen (siehe Weblinks).
- Im Februar 2007 wurden verschiedene Originalzeichnungen, Aquarelle, drei Ölgemälde und Figuren, die von Prominenten bemalt wurden, in München vom Auktionshaus Sotheby's versteigert. Vom Auktionserlös wollte Kaukas Witwe Alexandra die Aktion „Ein Herz für Kinder“ unterstützen.
- 2008 feierten Fix & Foxi ihr 55-jähriges Jubiläum. Dazu erschien eine DVD-Jubiläumsbox bei Your Family Entertainment. Am 31. August 2008 wurde das Jubiläum mit einem großen Fest im Fix & Foxi Abenteuerland im Ravensburger Spieleland gefeiert.
- Die Maskottchen der Fußball-EM 2008 in Österreich und der Schweiz, Trix und Flix, ähneln "Fix & Foxi". Offen wurde in den Medien von einem Plagiat der UEFA gesprochen. Warner Bros., die Trix und Flix für die UEFA entworfen hatten, kommentierten diesen Vorwurf bis heute nicht.
- Seit dem 15. August 2008 erscheinen Fix & Foxi auf DVD erstmals in den USA. Basis ist die englischsprachige Fassung der TV Serie aus dem Jahre 2000.
Weblinks
- Offizielle Kauka-Webseite
- Offizielle Fix & Foxi-Webseite
- Tigerpress Verlag
- Rolf Kaukas Fix & Foxi Club
- Kaukapedia – ein Wiki mit Informationen rund um Fix und Foxi
- magnussoft Deutschland GmbH
Wikimedia Foundation.