- Fjodor Rostoptschin
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Graf Fjodor Wassiljewitsch Rostoptschin (russisch Фёдор Васильевич Ростопчин, wiss. Transliteration Fëdor Vasil'evič Rostopčin; * 23. März 1763 in der Provinz Orel; † 30. Januar 1826 in Moskau war ein General der zaristischen Armee und russischer Minister.
Leben
Er trat als Leutnant in die kaiserliche Garde, wurde 1796 von Kaiser Paul, bei dem er großen Einfluss besaß, zum General, Oberhofmarschall und Minister des Auswärtigen und im September 1799 zum russischen Reichsgrafen befördert, fiel aber wegen seines Widerspruchs gegen die vom Kaiser beschlossene Allianz mit Frankreich im Januar 1801 in Ungnade.
Nachdem er erst 1810 als Oberkammerherr wieder in Dienst getreten, erhielt er kurz vor dem Ausbruch des Kriegs von 1812 den Posten eines Oberkommandierenden von Moskau, reizte in Proklamationen und Reden das Volk zu Gewalttaten gegen die Fremden auf und entwarf den Plan zu dem Brand von Moskau, nachdem er seinen eigenen Palast bei Moskau hatte in Asche legen lassen.
Zwar leugnete er dies in der Schrift "La vérité sur l'incendie de Moscou" (Par. 1823), gestand aber später seine Teilnahme an dem Brand zu (vgl. Varnhagen von Ense, Denkwürdigkeiten, Bd. 9). 1814 begleitete Rostoptschin den Kaiser Alexander I. auf den Kongress nach Wien; 1817 besuchte er Karlsbad, lebte hierauf mehrere Jahre zu Paris und starb 30. Januar 1826 in Moskau. Seine gesammelten Schriften in russischer und französischer Sprache, worunter zwei Lustspiele, Bemerkungen auf einer Reise durch Deutschland und die witzigen "Mémoires écrits en dix minutes", wurden von Smirdin (Petersb. 1853) herausgegeben.
Vgl. Schnitzler, Rostopchine et Koutousof (Par. 1863); A. de Ségur, Vie du comte Rostopchine (das. 1872).
Rostoptschins Schwiegertochter, die Gräfin Eudokia Petrowna Rostoptschina, geborene Suschkow, gest. 3. (15.) Dezember 1858, hat sich als Dichterin bekannt gemacht. Eine Gesamtausgabe ihrer Schriften erschien Petersburg und Leipzig 1857-60, 4 Bde.
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