Fjodor Tjutschew

Fjodor Tjutschew
Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew. Lithographie von V.A. Brockhaus, 1874
Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew, Denkmal im Münchner Finanzgarten (Schreibweise am Denkmal: Tjutschew)

Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew (russisch Фёдор Иванович Тютчев, wiss. Transliteration Fёdor Ivanovič Tjutčev, auch ungenau Tjutschew; * 23. Novemberjul./ 5. Dezember 1803greg. in Owstug im Gouvernement Orjol, heute Oblast Brjansk;
† 15. Julijul./ 27. Juli 1873greg. in Petersburg) war ein russischer Dichter.

Tjuttschew studierte in Moskau, erhielt 1822 eine Stelle im Außenministerium in Sankt Petersburg, war dann längere Zeit bei der russischen Gesandtschaft in München und (seit 1838) in Turin tätig.

Tjuttschew wurde 1844 der Person des Reichskanzlers attachiert und erhielt 1857 endlich das Präsidium des Komitees für auswärtige Zensur in Petersburg übertragen. Diese Position hatte er bis zu seinem Tode inne.

Seine Gedichte, die gesammelt in Petersburg 1868 erschienen, zeichnen sich durch Gedankentiefe, Wärme des Gefühls und Formvollendung vorteilhaft aus; eine Auswahl derselben wurde von H. Noé ins Deutsche übertragen (München 1861). Tjuttschew hat sich auch als Übersetzer deutscher Dichter wie Heinrich Heine, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und anderen verdient gemacht.

Bekannt geworden ist Tjuttschew durch ein Bonmot, das den Nationalcharakter des russischen Volkes sehr gut beschreibt. Sinngemäß sagte Tjuttschew 1866: „Verstehen kann man Russland nicht, und auch nicht messen mit Verstand. Es hat sein eigenes Gesicht. Nur glauben kann man an das Land.

Zum 200. Geburtstag im Dezember 2003 wurde im Münchner Finanzgarten ein bronzenes Denkmal Tjuttschews vom bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und dem russischen Außenminister Iwanow enthüllt.

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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