Fleissenburg

Fleissenburg

Nin [ˈniːn] (dt veraltet: Fleissenburg, lat. Aenona oder Nona) ist eine Stadt in Kroatien. Sie befindet sich in der Gespanschaft Zadar. Sie liegt ca. 15 km nördlich von Zadar, hat etwa 4.600 Einwohner und gilt als die älteste kroatische Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte von Nin geht auf den Stamm der Liburner im 9. Jh. v. Chr. zurück. Später, als die Römer über Dalmatia herrschten, war die Stadt unter dem Namen Aenona bekannt. Die Römer ließen unter anderem ein Forum, ein Amphitheater sowie einen Tempel erbauen, der damals der größte Dalmatias war. Heute zeugt nur noch eine Ruine von dem monumentalen Bauwerk.

Im 7. Jahrhundert stürmten Slawen und Awaren gemeinsam die Stadt, was die völlige Zerstörung Nins zur Folge hatte. Im Zuge des Neuaufbaus durch die Kroaten wurde Nin ein kulturelles Zentrum Kroatiens. Dort fanden Krönungszeremonien kroatischer Herrscher statt. 1570 wurde das inzwischen an Venedig verlorene Nin durch die Serenissima teilweise zerstört. Dadurch verlor Nin sehr an Bedeutung, worüber auch der Wiederaufbau im 18. und 19. Jahrhundert nicht hinweghelfen konnte.

Altstadt

Die Altstadt Nins liegt auf einer kleinen durch einen künstlichen Kanal geschaffene Insel, die über zwei Brücken mit dem Festland verbunden ist. Dort steht unter anderem die um 800 erbaute Sveti Križ (Heilig-Kreuz-Kirche), die als kleinste Kathedrale der Welt gilt. Sie wird als Kathedrale bezeichnet da man annimmt, dass sie früher (vermutlich im 8. Jahrhundert) Bischofssitz war. Die Bauweise der Kirche warf lange Zeit Fragen auf: Die Vollkommenheit der Proportionen steht im Gegensatz zu fehlenden wesentlichen Baumerkmalen. Heute weiß man, dass die Dimensionen der Kirchenmauern, der Türen und der Fenster an die unterschiedlichen Lichtverhältnisse innerhalb eines Jahres und auch innerhalb eines Tages angepasst wurde. Sie konnte somit auch als Kalender und Uhr dienen.

Ein kleines archäologisches Museum stellt zahlreiche Exponate aus der Römerzeit aus. Ebenfalls aus der Römerzeit stammen die Ruinen eines römischen Tempels, die sich inmitten der Altstadt befinden.

Ruine eines römischen Tempels

In der Umgebung von Nin finden sich mehrere sehr schöne Sandlagunen, was sonst eher untypisch für die steinige kroatische Küste ist. Die Wassertemperatur liegt ca. zwei bis drei Grad über der des offenen Meeres, was einen etwas höheren Salzgehalt zur Folge hat. Außerdem ist das Wasser sehr sauber, da es aufgrund der geringen Tiefe kaum Schiffsverkehr gibt. Etwa 2km südlich von Nin befindet sich das große, bei deutschen Touristen beliebte Feriencamp Zaton.

Sveti Križ: Die kleinste Kathedrale der Welt
Nin, Hauptstraße

Verschiedenes

Die Menschen in Nin leben vor allem von der Landwirtschaft sowie vom Fischfang. Immer bedeutender wird auch der Tourismus: Im Sommer lädt die Altstadt ab ca. 20 Uhr zum Bummeln ein. In zahlreichen Gasthäusern und Weinkellern (Konobas) werden Spezialitäten aus In- und Ausland angeboten.

Persönlichkeiten

Im 10. Jahrhundert war der Bischof Grgur Ninski (Gregor von Nin) eine bedeutende Person in der Kirchenpolitik Dalmatiens. Neben dem Standbild in Nins Altstadt gibt es in Split eine große Skulptur zu Ehren des Bischofs. In Varaždin befindet sich ebenfalls eine große Skulptur des Bischofs.

Der Heilschlamm von Nin

Schon seit der Römerzeit wird der mineralienreiche Peloid-Schlamm aus Nin aufgrund seiner heilenden Wirkung eingesetzt. Er wird vor allem zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen und von Hautkrankheiten verwendet.

Verkehr

Von Zadar führt eine gut ausgebaute Straße direkt nach Nin. Auch die Busverbindung nach Zadar ist gut.

Rundfunksender

In der Nähe von Nin bei Grbe befindet sich der stärkste Rundfunksender des kroatischen Rundfunks. Er ging 1984 auf der Frequenz 1134 kHz in Betrieb und verwendete ursprünglich als Sendeantenne vier im Quadrat angeordnete selbststrahlende Sendemasten von 132 Meter Höhe. Bis zu seiner Zerstörung im kroatischen Unabhängigkeitskrieg betrug die Sendeleistung 1200 kW. Nach seiner Zerstörung 1991 wurden nur zwei Sendemasten errichtet. Die Sendeleistung beträgt seitdem 600 kW. Trotzdem ist dieser Sender, der offiziell SV Zadar heißt, abends leicht in Europa zu empfangen.

Weblinks


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